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Der Ring gehört zu der Classe der großen goldenen Ringe, welche man in neuern Zeiten, zuerst in Dänemark, Eidringe genannt hat; man vgl. (Thomsen) Leitfaden zur nord. Alterthumskde. S. 43; Sorterup Kurze Uebersicht der Alterth. im fopenhagener Museum, S. 47; Worsaae Dänemarks Vorzeit, S. 50. Diese Ansicht, welche bis jezt noch der wissenschaftlichen Begründung entbehrt hat, läßt sich jetzt schon ziemlich zur Gewißheit bringen. J. Grimm sagt in seinen Deutschen Rechtsalterthümern II, S. 895: „Der Schwörende in Scandinavien „faßte einen im Tempel bewahrten, vom godi (Priester) dargebotenen, mit Opferblut gerötheten Ring, der dem Gott Ullr „geweiht war; daher schwören at hrîngi Ullar Saem. 248 a.“ In der Eyrbyggjasaga p. 10 heißt es (in Uebersehung): „Es „lag da (auf dem Altar) ein Ring (hringr), an dem man keine "Zusammenfügung (môtlaus = sine compage, sine com"missura) sah, zwei Unzen (tvieyringr) schwer, bei dem alle "Eide sollten geschworen werden." In der Vigaglùmssaga c. 25, p. 150 heißt es (in Ueberseßung): „Der Mann, welcher den Eid im Tempel ablegen sollte, nahm in seine Hand einen Silber„ring 1) (silfrbaug), der im Blute des Rindes geröthet war, „das man geopfert hatte, und durfte (der Ring) nicht minder „stehen (wiegen) als drei Unzen (aurar); ich leiste den Tempel„eid und sage dem Gott, daß ich u. s. w.". In der Landnåmasaga p. 138 heißt es: Ein Ring (baugr) zwei „Unzen (tvieyringr) oder mehr schwer mußte in jedem Haupt„tempel auf dem Altar liegen und diesen Ring jeder Priester in der Hand halten in allen Gerichten, die er selbst hegte, „und ihn vorher röthen in dem vergossenen Blute des Rindes, „das er selbst geopfert hatte; jeder Mann, der eine gefeßliche "Schuld sich im Gericht von der Hand zu lösen hatte, mußte an diesem Ring den Eid leisten". In seiner Deutschen Mythologie, S. 209, Note, sagt J. Grimm: „Ullr steht in Beziehung zu Baldr, welcher Saem. 93 Ullar sefi (Ulli "cognatus) heißt".

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Die ganze Sache gewinnt noch mehr an Sicherheit, da auf einer zu Trier gefundenen alten Silbermünze ein solcher Ring dargestellt ist. Diese Münze ist abgebildet in Lelewel Etudes numismatiques et archéologiques, type gaulois ou celtique, Atlas, Tab. VI, Nr. 25, und wieder abgebildet in Wolanski Briefen über slavische Alterthümer, Erste

1) Daß hier ein filberner, und nicht ein goldener Ring genannt wird, hat wohl darin seinen Grund, daß die nordischen Sagen zu dem Heidenthum verhältnißmäßig jung sind und in der heidnischen Eisenperiode das Gold von dem Silber verdrängt ward.

Sammlung, Gnesen, 1846, Tab. XI, Nr. 13. Auf dem Averse dieser klaren Münze, welche im Befiße des Herrn de Sauley zu Meg ist, ist der Kopf des einäugigen Odin mit dem einen Auge auf der Stirn abgebildet; auf dem Reverse knieet ein Mann (Priester), welcher mit der Hand einen großen Ring emporhält, welcher geöffnet und an beiden Enden mit Knöpfen oder Halbkugeln verziert ist.

Man vgl. übrigens den folgenden Artikel.

G. C. F. Lisch.

Bronzen von Reţin
in der Priegnitz,

und

Eidring und Bronzeguß.

Vor etwa drei Jahren wurden beim Bau der Chauffee zwischen Perleberg und Prißwalck zu Reßin „in einem Loche unter Steinen" mehrere bronzene Alterthümer gefunden, welche zuerst in den Besitz des Eigenthümers, des Freiherrn Gans zu Putlig auf Pankow, kamen und von diesem durch Geschenk an den Herrn Pastor Ragozky zu Triglih bei Putliß, correspondirendes Mitglied unsers Vereins, der sie der Sammlung des Vereins schenkte. Diese Bronzen, welche ein edler Rost bedeckt, find wegen ihrer Seltenheit von großem wissenschaftlichen Werthe:

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Die bisher bekannten sogenannten Eidringe find von Gold (vgl. den vorhergehenden Artikel über den goldenen Eidring von Woosten); es find starke, massive, ovale Goldringe, welche an einer Seite geöffnet sind und in den beiden Enden in zwei Halbkugeln zusammenstoßen. So sind die dänischen Eidringe (vgl. Sorterup Kurze Uebersicht der Alterth. im Kopenhagener Museum, S. 47, und Leitfaden zur Nord. Alterthumsk. S. 43); so war der in Meklenburg bei Bresegard gefundene große Goldring, welcher in Jahrb. IX, S. 383, abgebildet ist. Der bei Rezin gefundene Bronzering gleicht ganz dem bei Bresegard gefundenen Goldringe an Gestalt und Größe: er ist ebenfalls nicht rund, sondern oval, im Innern ebenfalls so weit, nämlich 4" in der Länge und 2" in der Breite. Der Ring von Retin ist jedoch von Bronze, hohl gegossen und nach innen der Länge nach offen; ferner treffen die beiden Enden in einer großen, hohlen, ganz geschlossenen Kugel zusammen, und die sonst herkömmlichen zwei Halbkugeln sind durch Relieflinien angedeutet: der Ring ist also ein zusammenhangendes Ganzes. Es ist also

hiedurch dargestellt, wie eine Kugel von zwei Halbkugeln gehalten wird. Diese Darstellung würde einen treffenden Beweis dafür geben, daß die beiden Halbkugeln an den geöffneten goldenen Eidringen dazu bestimmt gewesen sind, etwas zu halten (vgl. den voraufgehenden Abschnitt). Der Ring von Rezin ist nach oben und unten hin sehr künstlich und reich durch Reliefs und Gravirungen verziert. Nach jeder Seite hin läuft zunächst um die äußerste Ausbauchung ein erhabener, glatter Reif, an welchem zu jeder Seite eingravirte, kurze Queerstriche stehen. In einiger Entfernung steht ein erhabener Reif, der durch eingravirte Queer linien das Ansehen eines gedreheten Seiles hat; zwischen diesem Ringe und dem innern Rande steht ein, wie das letztere ver ziertes und mit demselben zusammenhangendes Band, welches in diese antike Form gelegt ist:

Eben so ist der Knopf oder die Kugel zu beiden Seiten verziert. Die Enden des Ringes vor der Kugel find mit eingra virten Zickzacklinien verziert, welche zwischen Queerbändern von mehrern parallelen Linien stehen.

2) Ein Fragment eines bronzenen Kopfringes von der ausgezeichneten Beschaffenheit, wie der in Jahrb. XIV, S. 318, oben, abgebildete seltene Kopfring von Kreien. Das Fragment ergiebt, daß diese Ringe durch 4 rechtwinklig an einen dicken Drath gefeßte, " lange Flügel gebildet und dann gewunden find, woraus die regelmäßigen, stark hervorragenden Windungen ent stehen.

3) Ein kleiner, hohler, nach innen geöffneter bronzener Ring, 1" im innern und 2" im äußern Durchmesser, ganz glatt, ganz so groß und so gebildet, wie der in Jahrb. XIV, S. 318, in

Größe dargestellte colossale Armring

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von Kreien; es fehlt des Ganzen, welches ausgebrochen ist. Wozu dieser Ring bestimmt gewesen sei, läßt sich nicht

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nicht ermitteln. Er ist hohl, von sehr dünuem Metall und in der Oeffnung und Politur meisterhaft gearbeitet. Das Innere ist ganz mit festem, wie es scheint, durch Hiße erhärteten Thon gefüllt; diese feste Füllung ist ohne Zweifel der Kern, über den der Ring gegossen ist, und wir haben hier einmal ein höchst wichtiges Stück für die Einsicht in die Technik und Kunstfertigkeit der Alten, und zugleich den Beweis, daß die vortrefflichsten Kunstsachen hier im Lande verfertigt wurden. Es leidet keinen Zweifel, daß die in dem Ringe fißende Füllung der ursprüngliche Kern ist, denn eine meisterhaft eingeschnittene Thonerhöhung mit begleitenden Ninnen (Nuth), durch welche die innere Seffnung des Ringes hervorgebracht ward, ist in ihrer Technik und glatten Vollendung fast noch ganz erhalten. Wir haben hier also ein Stück, wie es aus der Gußform gekommen ist und den Gußkern von Thon im Innern noch birgt; das Ganze ist aber so glatt, glänzend und vollendet, als wenn es eine vollendete Politur erhalten hätte, die jedoch nur durch den reinen Guß in Thon hervorgebracht ist. Das Metall ist sehr dünne, so dünne, wie starkes Papier; eben so dünne ist das Metall des mit feinen, gegossenen Reliefs bedeckten Eidringes. Alle Metallarbeiter erklären, daß es unmöglich sei, so etwas zu gießen; doch den neuern Metallarbeitern ist vieles unbegreiflich, was die Alten, troß der Beschränktheit an Hülfsmitteln, mit Leichtigkeit übten. Zugleich geht aus diesem Stücke hervor, was auch schon längst aus vielen andern Beobachtungen und Zeichen feststeht, daß die dünnen Bronzegeräthe der Alten nicht aus Blech gebogen, sondern gegossen find.

Dieser Fund von Regin hat viel Aehnlichkeit in Form und Bedeutung mit dem oben erwähnten Funde von Kreien, welches nicht weit von Regin entfernt ist. G. C. F. Lisch.

Bronzen von Redentin.

Im Julii des J. 1850 kaufte der Kupferschmied Herr Markwart zu Wismar von einem ihm unbekannten Manne mehrere treffliche Bronzen, welche dieser im Moore zu Redentin bei Wismar gefunden zu haben vorgab. Der Herr Markwart hatte die Freundlichkeit, diese Sachen dem Vereine nur gegen Wiedererstattung des von ihm ausgelegten Metallwerthes zu überlassen. Weiter ist nichts bekannt geworden. Die Bronzen, welche, mit Ausnahme der fremdartigen Schienen Nr. 3, ganz neu und ungebraucht und ohne Rost sind, sind folgende:

1) ein Schwert mit Griffzunge, 29" in der Klinge lang; Jahrb. des Vereins f. meklenb. Gesch. XVI.

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hiedurch dargestellt, wie eine Kugel von zwei wird. Diese Darstellung würde einen tre geben, daß die beiden Halbkugeln an Eidringen dazu bestimmt gewesen sind. voraufgehenden Abschnitt).

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. 285, und bieneben abgebildet find; weiter sind diese Armschienen noch nicht vorgekommen. Diese Armschienen find, wie in Jahrb. a. a. D. angedeutet ist, ohne Zweifel fremden Ursprunges; sie sind auch in diesem Funde die einzigen Stücke, welche gebraucht und abgenust find, während die andern Stücke ganz neu erscheinen;

4) zwei Paar Handringe, aus Bronzeblech, bobl gegoffen, und auf der Außenseite reich mit Gravirungen verziert, alle 4 Stücke ganz gleich. G. C. F. Lisch.

Heftel von Krassow.

In einem Torfmoor zu Krassow, r. A. Güstrow, nicht weit von der Quelle, bei deren Aufgrabung im J. 1836 eine eiserne Art gefunden ward (Jahresber. III, S. 96), ward im J. 1850 ungefähr 6 bis 7 Fuß tief im Torf eine kleine bronzene Heftel

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