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sasfen und darin eine anfpielung auf die plejaden gesehen ward (Athenaeus XI, p, 489. Casaub.). Vielleicht brachten die künstler solche vögel öfter auf gefäsfen an, wie man aus den vietgester bronzen bestätigt finden könnte.

Dem vogel auf ihr wäre allenfalls noch trotz dem langen halse taubengestalt einzuräumen; die vögel auf dem wagen mit dem langen schnabel schlieffen sie aus und begehren gänse zu sein. Augen in den köpfen mangeln überall. Vielleicht berichtet man unter dem volke, das diese bildwerke entstehen liesf, von gänsen oder schwänen, die als sterne an den himmel gesetzt worden.

Die zwei handhaben mit ihrer auffallenden krümmung liessen sich allenfalls auch für zwei sterne nehmen, und dann hätten wir sechs sterne, die eigentlich auch im siebengestirne vortreten.

Das ist alles, was mir jetzt beifällt, und ich verzweifle, dass mir künftig bessere gedanken kommen. Jacob Grimm.

Goldener Eidring von Wooften.

Im Nov. 1850 fand zu Woosten bei Goldberg ein Tagelöhner beim Ausschaufeln eines Grabens auf dem Kirchenacker flach in der Erde einen schweren goldenen Ring, den er dem Präpofitus Zander daselbst überbrachte. Durch einen unglücklichen Irrthum ward der Ring, der der großherzoglichen Alterthümersammlung angeboten werden sollte, an einen Goldschmied in Schwerin verkauft, welcher ihn durchschnitt und sogleich wieder in Hamburg, dem unfüllbaren Schlunde vieler Schäße, verkaufte. Durch sofortige Bemühungen ward glücklicher Weise der Ring nach Schwerin zurückgeschafft, wieder zusammengefeßt, von Schritt zu Schritt im Preise gesteigert und endlich Sr. K. H. dem Großherzoge angeboten. Um den Schaß zu retten, bewilligten Se. Königliche Hoheit die Summe von 100 Thalern und übergaben den Ring der großherzoglichen Alterthümersammlung. — Diese Geschichte enthält das Schicksal der meisten Schäße Norddeutschlands mit Ausnahme des dies Mal noch glücklichen Endes, denn das Meiste geht spurlos unter. Es ist in der That merkwürdig, daß die Finder nie den offenen, graden Weg 1) gehen,

1) Vor kurzem habe ich mehrere Leute, die sich in den Besit von Alterthümern gesezt hatten, gebeten, mir dieselben für die öffentlichen Sammlungen zu guten Preisen zu verkaufen. Sie thaten es nicht, verkauften sie jedoch sogleich wohlfeil an andere Liebhaber, von denen ich sie - um das Doppelte wiederkaufte.

auf dem sie sich viel mehr einbringen würden. Wie ganz anders ist es in Dänemark, wo gewiß Alles abgeliefert wird,

funden wird!

Der Ring ist von reinem Golde, wie es gewöhnlich die Natur giebt und stets in den goldenen Alterthümern der BronzePeriode gefunden wird, und 54 Loth hamburg. Gewicht schwer. Er hat eine ovale Gestalt, ist geöffnet, und in der Mitte dicker als an den beiden Enden; an den beiden dünner auslaufenden Enden fißen zwei hohle Halbkugeln. Der Ring gleicht daher den übrigen in großen Sammlungen befindlichen sogenannten Eidringen, welche ebenfalls alle von reinem Golde find. Der Ring gleicht also dem bei Bresegard gefundenen, in Jahrb. IX, S. 383, abgebildeten und beschriebenen Ringe, nur daß dieser fünf Mal so schwer war. Bei dem bresegarder Ringe ward ausgesagt, daß ein gelblicher Stein zwischen den beiden Halbkugeln gesessen habe, jedoch verloren gegangen fei; ähnliche Gerüchte tauchten von dem Ringe von Woosten auf. Es ist allerdings möglich, daß die beiden Halbkugeln an diesen Ringen irgend ein Symbol (etwa eine Krystallkugel?) gehalten haben und daß überhaupt diese Ringe von edlem Metall nur dazu bestimmt gewesen sind, ein noch größeres Heiligthum darzubieten, um es nicht unmittelbar zu berühren. Hierauf scheint der im folgenden Abschnitte beschriebene, aus Einem Stücke gegossene Bronzering von Rezin zu deuten, bei welchem offenbar eine Kugel zwischen zwei Halbkugeln (aus einem Stücke gegossen) hat dargestellt werden sollen.

J. Grimm theilt uns brieflich die Bemerkung mit: „Der „in den halbkugeln fißende helle stein gemahnt an den iarknastein, dessen ich in den rechtsalterthümern und in der mytho„logie gedacht." Grimm sagt in seiner Mythologie S. 1167: „Viel weniger mythisch als Kräuter find Steine,

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"Dennoch giebt es einzeln althergebrachte Mythen. Die Edda „nennt einen heiligen iarknasteinn, der beim Kesselfang in „das heiße Wasser geworfen wurde und den der künstliche Schmied Völundr aus Kinderaugen fertigte. Der ente

sprechende gothische Name airknastáins, ahd. erchanstein, darf „ficher vermuthet werden, da gothisch airknis: echt, heilig, aus „gedrückt und ahd. erchan in andern Zusammenseßungen übrig ist. Es scheint aber der eirunde, milchweiße Opal zu sein, der sonst auch orphanus, pupillus, mhd. Weise heißt, und so köstlich war, daß er die deutsche Königskrone schmückte.

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Aus Thiaffis Augen wurden leuchtende Sterne, alle Sterne "find Edelsteine des Himmels u. f. w." Vgl. weiter Grimm a. a. D. und Rechtsaltth. II, S. 923.

Der Ring gehört zu der Classe der großen goldenen Ringe, welche man in neuern Zeiten, zuerst in Dänemark, Eidringe genannt hat; man vgl. (Thomsen) Leitfaden zur nord. Alters thumskde. S. 43; Sorterup Kurze Uebersicht der Alterth. im kopenhagener Museum, S. 47; Worsaae Dänemarks Vorzeit, S. 50. Diese Ansicht, welche bis jezt noch der wissenschaftlichen Begründung entbehrt hat, läßt sich jetzt schon ziemlich zur Gewißheit bringen. 3. Grimm sagt in seinen Deutschen Rechtsalterthümern II, S. 895: „Der Schwörende in Scandinavien faßte einen im Tempel bewahrten, vom godi (Priester) darge"botenen, mit Opferblut gerötheten Ring, der dem Gott Ullr "geweiht war; daher schwören at hringi Ullar Saem. 248a," In der Eyrbyggjasaga p. 10 heißt es (in Ueberseßung): „Es „lag da (auf dem Altar) ein Ring (hringr), an dem man keine "Zusammenfügung (motlaus = sine compage, sine com"missura) sah, zwei Unzen (tvieyringr) schwer, bei dem alle "Eide sollten geschworen werden." In der Vigaglûmssaga c. 25, p. 150 heißt es (in Ueberseßung): "Der Mann, welcher den Eid im Tempel ablegen sollte, nahm in seine Hand einen Silberring) (silfrbaug), der im Blute des Rindes geröthet war, „das man geopfert hatte, und durfte (der Ring) nicht minder „stehen (wiegen) als drei Unzen (aurar); ich leiste den Tempeleid und sage dem Gott, daß ich u. s. w.". In der Land„namasaga p. 138 heißt es: „Ein Ring (baugr) zwei Unzen (tvieyringr) oder mehr schwer mußte in jedem Haupttempel auf dem Altar liegen und diesen Ring jeder Priester „in der Hand halten in allen Gerichten, die er selbst hegte, „und ihn vorher röthen in dem vergossenen Blute des Rindes, „das er selbst geopfert hatte; jeder Mann, der eine gesetzliche "Schuld sich im Gericht von der Hand zu lösen hatte, mußte „an diefem Ring den Eid leisten". In seiner Deutschen Mythologie, S. 209, Note, sagt J. Grimm: „Ullr steht in Beziehung zu Baldr, welcher Saem. 93a Ullar sefi (Ulli cognatus) heißt“.

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Die ganze Sache gewinnt noch mehr an Sicherheit, da auf einer zu Trier gefundenen alten Silbermünze ein solcher Ring dargestellt ist. Diese Münze ist abgebildet in Lelewel Etudes numismatiques et archéologiques, type gaulois ou celtique, Atlas, Tab. VI, Nr. 25, und wieder abgebildet in Wolanski Briefen über slavische Alterthümer, Erste

1) Daß hier ein silberner, und nicht ein goldener Ring genannt wird, hat wohl darin seinen Grund, daß die nordischen Sagen zu dem Heidenthum verhältnißmäßig jung sind und in der heidnischen Eisenperiode das Gold von dem Silber verdrängt ward.

Sammlung, Gnesen, 1846, Tab. XI, Nr. 13. Auf dem Averse dieser klaren Münze, welche im Besize des Herrn de Sauley zu Meß ist, ist der Kopf des einäugigen Odin mit dem einen Auge auf der Stirn abgebildet; auf dem Reverse knieet ein Mann (Priester), welcher mit der Hand einen großen Ring emporhält, welcher geöffnet und an beiden Enden mit Knöpfen oder Halbkugeln verziert ist.

Man vgl. übrigens den folgenden Artikel.

G. C. F. Lisch.

Bronzen von Reţin
in der Priegnitz,
und

Eidring und Bronzeguß.

Vor etwa drei Jahren wurden beim Bau der Chauffee zwischen Perleberg und Prizwalck zu Reßin in einem Loche unter Steinen" mehrere bronzene Alterthümer gefunden, welche zuerst in den Besit des Eigenthümers, des Freiherrn Gans zu Putlig auf Pankow, kamen und von diesem durch Geschenk an den Herrn Pastor Ragozky zu Trigliß bei Putliß, correspondirendes Mitglied unsers Vereins, der sie der Sammlung des Vereins schenkte. Diese Bronzen, welche ein edler Rost bedeckt, sind wegen ihrer Seltenheit von großem wissenschaftlichen Werthe:

1) Ein sogenannter

Eidring aus Bronze.

Die bisher bekannten sogenannten Eidringe find von Gold (vgl. den vorhergehenden Artikel über den goldenen Eidring von Wooften); es find starke, massive, ovale Goldringe, welche an einer Seite geöffnet sind und in den beiden Enden in zwei Halbkugeln zusammenstoßen. So find die dänischen Eidringe (vgl. Sorterup Kurze Uebersicht der Alterth. im Kopenhagener Museum, S. 47, und Leitfaden zur Nord. Alterthumsk. S. 43); so war der in Meklenburg bei Bresegard gefundene große Goldring, welcher in Jahrb. IX, S. 383, abgebildet ist. Der bei Rezin gefundene Bronzering gleicht ganz dem bei Bresegard gefundenen Goldringe an Gestalt und Größe: er ist ebenfalls nicht rund, sondern oval, im Innern ebenfalls so weit, nämlich 4" in der Länge und 24 in der Breite. Der Ring von Regin ist jedoch von Bronze, hohl gegossen und nach innen der Länge nach offen; ferner treffen die beiden Enden in einer großen, hohlen, ganz geschlossenen Kugel zusammen, und die sonst herkömmlichen zwei Halbkugeln sind durch Relieflinien angedeutet: der Ring ist also ein zusammenhangendes Ganzes. Es ist also

2"

hiedurch dargestellt, wie eine Kugel von zwei Halbkugeln gehalten wird. Diese Darstellung würde einen treffenden Beweis dafür geben, daß die beiden Halbkugeln an den geöffneten goldenen Eidringen dazu bestimmt gewesen find, etwas zu halten (vgl. den voraufgehenden Abschnitt). Der Ring von Rezin ist nach oben und unten hin sehr künstlich und reich durch Reliefs und Gravirungen verziert. Nach jeder Seite hin läuft zunächst um die äußerste Ausbauchung ein erhabener, glatter Reif, an welchem zu jeder Seite eingravirte, kurze Queerstriche stehen. In einiger Entfernung steht ein erhabener Reif, der durch eingravirte Queerlinien das Ansehen eines gedreheten Seiles hat; zwischen diesem Ringe und dem innern Rande steht ein, wie das letztere ver ziertes und mit demselben zusammenhangendes Band, welches in diese antike Form gelegt ist:

Eben so ist der Knopf oder die Kugel zu beiden Seiten verziert. Die Enden des Ringes vor der Kugel find mit eingra virten Zickzacklinien verziert, welche zwischen Queerbändern von mehrern parallelen Linien stehen.

2) Ein Fragment eines bronzenen Kopfringes von der ausgezeichneten Beschaffenheit, wie der in Jahrb. XIV, S. 318, oben, abgebildete seltene Kopfring von Kreien. Das Fragment ergiebt, daß diese Ringe durch 4 rechtwinklig an einen dicken Drath gefeßte, " lange Flügel gebildet und dann gewunden sind, woraus die regelmäßigen, stark hervorragenden Windungen ent stehen.

3) Ein kleiner, hohler, nach innen geöffneter bronzener Ring, 1" im innern und 2" im äußern Durchmesser, ganz glatt, ganz so groß und so gebildet, wie der in Jahrb. XIV, S. 318, in

Größe dargestellte colossale Armring

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ist. Wozu dieser Ring bestimmt gewesen sei, läßt sich nicht

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