Unserm Leben zu vergleichen, In des Lebens Frühlingsmorgen Prangt so, frisch und ohne Sorgen, Unfrer Jugend Blüthenpracht. Aber ach! wie bald verbleichet Ihr Gestirne, und entweichet In des Lebensabends Nacht. Eine Knospe kaum entsproffen, Darum in dem Bild betrachte Dein Geschick, o Mensch, und achte Stets auf deinen Lebenslauf: Was du warst, als du geboren, Was du bist, wozu erkoren, Denk' ihm nach, und achte drauf! Luge poenam, culpam plange, Motus fraena, fastum frange, Pone supercilia. Mentis rector et auriga Ne fluant in devia. 2. Vita nostra plena bellis: 37) Nulla lux it absque pugna, Sed timoris omnis expers, Ecce! coeli lapsus arcu Atque spissa nube tectus Rector ipse siderum: Traur' ob deiner Schulden Lasten, Und bezähme ohne Rasten Lust und Stolz und Dünkel all. 2. Steter Krieg ist unser Leben: Feindeswaffen preisgegeben Leben wir nach Kriegesart; Ohne Kampf ist keine Stunde, Keine Nacht geht ohne Wunde, Ist mit Sorg' und Angst verpaart. Doch der Furcht tret' ich entgegen, Stehe fest in Waffenschlägen, Fürchte Wunden nicht und Tod; Achte nicht des Feindes Dräuen, Will nicht seine Nänke scheuen, Ob er frei, ob heimlich droht. Denn Er, der im Himmel thronet, In der Wolken Hülle wohnet, Contra saevos mentis hostes Proeliantem me tuetur, Bella pro me suscipit. Franget arcus et sagittas, Ignibusque sempiternis Arma tradet hostium: Ergo stabo sine metu, Generose superabo Hostium saevitiam. 3. Paraphrasis sirenis antecedentis. Vita nostra plena bellis : Inter hostes, inter arma Murmur usque tympanorum, Nulla lux it absque pugna, Mille mundus tela spargit, Mille tela tartarus. Er ist, der im grimmen Streite Er bricht Bogen, Er knickt Pfeile, 3. Umschreibung des vorhergehenden Gesanges. Steter Krieg ist unser Leben: Feindeswaffen preisgegeben Leben wir nach Kriegesart, Bis der Trommeln dumpfes Dröhnen, Der Drommeten schmetternd Tönen Uns zu unsern Waffen schaart. Ohne Kampf ist keine Stunde, Keine Nacht geht ohne Wunde, Und die Hölle lauernd harr't. |