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V. Biographische und litterar-historische Skizze der vorzüglichsten lateinischen Hymnologen, von Hilarius an (IV. Jahrhundert p. Ch. n.) bis zu den Zeiten der Reformation. (XVI. Jahrhundert.) *)

IV. Jahrhundert.

1. Hilarius, Bischof von Poitier, daher Pictaviensis. Nach dem Zeugnisse des Hieronimus (catalog. illustr. vir. c. 100.) und des Isidor. Hisp. (offic. eccles. lib. I. etc.) fo wie nach den scharffinnigen Untersuchungen Oberthürs (des Biographen und Herausgebers der sämmtlichen Werke des Hilarius), ist Hilarius als der erste und älteste lateinische Hymnologe zu betrachten. (In Syrien mag Bardesanes vielleicht schon vor ihm Hymnen gedichtet haben (vgl. Aug Hahn, Bardesanes Gnosticus 2c.). Vgl. Augusti, Denkwürdigfeiten S. 292-99.

Die Art und Weise, wie er die, in der griechischorientalischen Kirche bei seiner Anwesenheit in Constantinopel vorgefundenen Kirchengesänge benugt hat, um darnach besondere Hymnen zum Gebrauch beim abendländischen Gottesdienste zu dichten, hat den Grund zur lateinischen Hymnologie gelegt, auf welchem sein be

*) Von allen Liederdichtern, deren Name in dieser Skizze gesperrt ist, sind Gesänge in dieser Sammlung ent halten.

rühmter Zeitgenosse Ambrosius, Bischof von Mailand, ruhmvoll fortgebaut hat.

Hilarius starb als Bischof von Poitiers im Jahr 368. Eine unter dem Titel: Liber mysteriorum von ihm ausgegebene Sammlung geistlicher Gesänge, deren Hieronimus erwähnt, ist verloren gegangen, und von den vielen, später unter seinem Namen bekannt gewordnen lateinischen Hymnen die Aechtheit noch nicht genügend erwiesen.

2. Ambrosius, Bischof von Mailand, von Mit- und Nachwelt mit Recht „der Große“ ge= nannt (gcb. ums Jahr 340 zu Trier, wo sein Vater als Oberstatthalter von Gallien wohnte, gestorben als Bischof zu Mailand 397), erwarb sich um die Hymnologie unsterbliche Verdienste, und hat dadurch nicht wenig den Nuhm seines hohen Namens vergrößert. Der edle, würdevolle, allen abergläubischen Vorstellungen fremd bleibende Ton, der alle sein Gesänge wie ein ätherischer Hauch durchweht, hat allen später kommenden Hymnendichtern die richtige Bahn gezeichnet, auf welcher sie wandlen sollten, aber von welcher fie manchmal in allerlei Verirrungen abgewichen sind. Viele seiner Lieder haben, außer ihrem poetischen Gehalt, noch eine historische und dogmatische Wichtigkeit, da er, nach feinem eignen Zeugnisse, manche geschrieben hat, um die Kirche gegen die Angriffe der Arianer zu vertheidigen. Einer alten Sage nach, deren aber sein Biograph Poffidius nicht erwähnt, soll Ambrosius bei der Laufe des

Augustinus den berühmten, nach ihm benannten Lobge= fang: Te deum laudamus, in Gemeinschaft mit Auguftinus in der Art verfertigt haben, daß beide, ohne Abrede, aus göttlicher Inspiration, sich mit den Worten desselben geantwortet hätten. Gewiß ist wenigstens, daß Ambrosius den Wechselgesang, die Antiphonen und die Abfingung der Pfalmen in den Kirchengesang einge= führt hat. Von der Masse der ihm zugeschriebenen Hymnen und Gefänge hat eine sorgfältigere Kritik viele, als ihm nicht angehörig, gestrichen.

3. Augustinus, Aurelius, geb. zu Tegeste, einer kleinen Stadt in Africa, gest. ums Jahr 430, wurde von seiner vortrefflichen, christlichen Mut= ter schon frühe mit den Lehren des Christenthums bekannt gemacht, und später durch Ambrosius darin weiter unterrichtet. In seinem 32. Jahre wurde er unter besonders feierlichen Ceremonien durch lesteren in Mailand getauft, bei welcher Gelegenheit der oben erwähnte Lobgesang entstanden sein soll.

Zu dem lieblichen, fast üppigen Hymnus: ad perennis vitae fontem, hat (nach Augusti) Augustinus nur die Materia carminis geliefert, welche Petrus Damiani (cf. später) in fließende Verse gebracht haben foll. Als dem Augustinus allein zugehörig hat ihn Fabricius, Chemnic., Rambach, Kehrein, Wallraf, Daniel c. aufgenommen und als solchen enthält ihn auch die Editio S. Augustini Argentina, Venet. 1489 und 1729. Die älteste Ausgabe seiner Werke haben die

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Benedictiner von der Congregation des heil. Maurus (1678-1700) besorgt.

4. Pontius Meropius Paulinus, geb. 353 zu Bordeaux, geft. 432.

5. Fabius Victorinus, gest. zu Rom 370.

6. Damasus, geb. in Spanien, gest. als römischer Bischof ums Jahr 385.

V. Jahrhundert.

7. Aurelius Prudentius Clemens, geb. zu Cäsar-Augusta in Spanien unter der Regierung des Honorius und Arcadius, als Philippus und Salius Consuln waren. Er war ein geistreicher, gelehrter und tugendhafter Mann, der später durch seine eigne, hohe Stellung der Verbreitung des Christenthums, das er auf jede Weise schühte, sehr förderlich war. Als der Präfect der Stadt Rom, Symmachus, zu den Kaisern Valentinian, Theodosius und Arcadius vom Senate_abgeschickt worden war, dieselben zur Erneuerung des Cultus der alten Götter zu vermögen, und dieselbe durch seine Beredtsamkeit dafür zu gewinnen suchte, schrieb Prudentius fein: Carmen heroicum adversum Symmachum in zwei Theilen, worin er die Nichtigkeit des Gößendienstes demselben zu erweisen strebt. Prudentius starb, nachdem er sich von allen seinen Ehrenämtern zurückgezogen hatte, ums Jahr 405. (cf. Fabricius Chemnic. Commentarius pag. 16.)

Sämmtliche Gedichte des Prudentius sind rein

christlichen Inhaltes, viele dogmatisch wichtig: Psychomachia, Hamartigeneia, Apotheosis, contra Symmachum etc. Die von ihm auf uns gekommenen Gefänge find meistens Auszüge aus größern Gedichten (dem Kanuε giv☎v: Lieder, alle Tage zu fingen, und ne qi o r e pávov: von den Märtyrern.)

8. Sedulius, Coelus (wahrscheinlich von Geburt ein Schotte, daher Scotus), lebte um die erste Hälfte des V. Jahrhunderts und ist besonders durch ein großes Gedicht (Opus paschale von ihm selbst benannt, cf. Fabricius pag. 527 et seq.), welches durch den Papst Gelasius noch besonders empfohlen worden ist, berühmt. Außer diesem sind noch zwei größere Gedich= te, wovon eines den Erlöser, das andere cine Verglei chung des alten und neuen Testaments zum Gegenstande hat, bekannt. Ersteres besteht aus 22 Strophen, und fängt jede derselben mit ebensoviel verschiedenen Buchstaben des Alphabets der Reihe nach an. Ueber Sedulius sind von Liberius und Belisarius zwei Acrostichen verfaßt worden, welche Fabricius mittheilt.

9. Sinesius, geb. zu Cyrene in Africa, geft. als Bischof von Ptolemais 430.

10. Gelafius I. Papst, gest. 490.

11. Claudius Mamertus, gest. 473.

VI. Jahrhundert.

12. Fortunatus, Venant. Honor. Clement., geb. unter der Regierung des jüngern Justinus in einem

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