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die dâ rieten an got,

des wart in wol gelônôt:
si vielen eben alle

1010 drî tage volle

sô diche sô der regen tuot.
si worhten ubil oder guot,
si muosen eben alle
dulten die helle.

1015 daz [was di]u Luzzifern vart,
sô im ie wê wart.

H[oy], wie leide im dô geschach,
dô got in d[ie] h[ell]e s[pra] ch
ze dem allêrsten man,

1020 den er [bilden be]gan!
benamen er in dô nante.
der [viant in] wol erchante:
er sprach vil schiere,
[got in der] helle wære.
1025 dô sprach drâte her [Adâm,

dem sîn] schulde habete getân
in dem [obeze den w]âren tôt,
der stûnt tieffe in der [helle nôt]:

'Der mîn liebir herre,

1030 ich getrouwe dir [wol vil] verre: nû hilf mir, got der guote,

ûz [der star] chen nôte.'

Got hiez in ouz varen

[unde s]u[oche]n Abrahâmes barn.

1022

1015 s. Anm. 1017 geschach Kr. brieflich wart s. Anm. 1018 in d[ie] h[ell]e s[pra]ch Schr. I, 293 gegen in d[ie] h[ell]e s[pran]ch K., s. Anm. 1020 [bilden be]gan Kr. I, 29 unter Hinweis auf 851 bevorzugt vor [schephen be]gan K. [viant in] Schr. I, 301 aus Raumgründen gegen [tiuvel in] K. 1027 [obeze den w]âren Haupt bei K. 1029 Der Roediger 264 und Leitzmann brieflich = Her 1032 [der star]chen Schr. 1,301 aus Raumgründen gegen [dirre star]chen K. 1034 [unde s]u[oche]n Haupt bei K.

1035 er lie dâ nie [man be] stân,

des er deheine ruoche wolde hân:
[er lôste] si eben alle

mit gewalte von der helle,

die rehten unde die guoten,

1040 die sînen willen ie getâten. die helle beslôz er:

die ander dâ liez er.

Daz was ein schôniu hervart, 'dô diu helle beroubet wart, 1045 dô got die sîne chnehte brâhte zuo ir rehte,

ze sîner broutloufte:

mit sîner martir er si choufte, er fuorte si eben alle 1050 hin in die hêren zelle.

Die hermuoweden loute,
die chômen mit der broute,
daz sint die zwelf salliute,
mînes trohtînes trûte

1055 unde andir martirære

edil unde hêre.

die durch daz gotes wort

wurden gemartirôt,

die werdent zaller oberist gesezzet,

1060 ir ma[rtir] wol ergezzet.

Nû wirt ouch nimm [ir] mêr [e]

[d]ehein broutlouft sô hêre,
wan disiu nimmir [zergât]

unde immir êwîch stât.

S. 43

1037 s. Anm. 1044f. dô zweimal Roediger 265

1051 hermuoweden s. Anm.

1053 salliute = salute

da

1065 Nû si[nt geistliche] loute

gezalt ze der selben broute.
w[ir solten] ze den geisten,
wir solten sîn m[ei]st[er,

wan] wir sîn genant diu gesegenten ch[int
1070 und ouf] uns jene wartunde sint,
die v[on uns ûz] sint genomen

unde hin ze den g[esegenten] chomen:
die wartent uns unz [an den suon]tach.
sô wol in, der dar chomen [mach!

1075 swer] daz reht begât,

daz ze den selb[en zîten be] stât,
dem ist si alsô edil unde alsô [hêre,
sô dem] allêrsten zwâre.

Nu beschirme [uns got] alle

1080 vor der siechen helle

unde versperre uns vor der helle munt
unde mache uns an der sêle gesunt,
daz er unsir vatir werde

in dem himil unde in der erde.

S. 44

1085 Sît er uns ze sînen chinden hât genomen, daz ouch wir in sîn rîch muozzen chomen, wan wir von im haben den âtem!

daz werde wâr! âmen.

1065 si[nt geistliche] Schr. I, 301 aus Raumgründen gegen si[n wir sumlîche K., s. Anm. 1065-1078 von Roediger 265 f. und brieflich von Kr. zum Teil anders ergänzt, s. Anm. 1067 w[ir solten] Schr. I, 301 aus Raumgründen gegen wan wir solten] K., s. Anm. ze zu 1069 gesegenten Schr. I, 301 gesegent 1071 s. Anm. 1073 [an den suon]tach Schr. I, 301 aus Raumgründen gegen [an den jungisten] tach K. 1075 [swer] Kr. I, 29 u. Schr. 1, 301 aus Raumgründen gegen [diu brout] K. 1076 s. Anm. 1078 [sô dem] Schr. 1,301 aus Raumgründen gegen [alsô dem] K. 1083 werde werd' 1086 daz Schr. I, 301 dav s. Anm.

=

=

X. Arnsteiner Marienlied.

.. alle duse werlt

van der sunnen iz geit

âne sêr und ân arbeit.

daz kint daz himel und erden solde erfrouwen,

5 daz ze stôrene quam unsen rûwen,

ân aller slahte sêr iz van dir quam,
alsiz godes kinde alleineme gezam.

Van der sunnen geit daz dageliet:

sine wirdet umbe daz dû dunkelere niet. 10 nog bewollen ward dîn megedlicher lif, allein gebêre dû daz kint, heiligez wîf.

Sint dû daz kint gebêre,

bit alle dû wêre

lûter unde reine

15 van mannes gemeine.

swenen sô daz dunket unmugelîch, der merke daz glas daz dir is gelîg: daz sunnen liet schînet durg mittlen daz glas: iz is alinc unde lûter sint, alsiz ê des was. 20 durg daz alinge glas geit iz in daz hûs: daz vinesternisse verdrîvet iz dar ûz.

Dû bis daz alinge glas dâ der durg quam daz liet, daz vinesternisse der werlde benam: van dir schein daz godes liet in alle die lant, 25 dô van dir geboren warth unse heilant.

X, 1 Die vier ersten Zeilen sind bis auf einige Spuren ausgekratzt, vgl. MSD. 2 Nach MSD in Hs. iz, nicht uz, wie Benecke gelesen hatte. 21 dar MSD = daz 25 f. unse heilant. daz vgl. dazu MSD: „e heil teilweise, ant. d ganz ausradiert; nach dem Spatium und den Spuren vor z kann aber nicht iz, sondern nur daz gelesen werden.“

daz belûhte dich und alle cristenheit,
dû in den ungelouven verre was verleit.
iz vant dich, iz lîz dich bit alle lûter,
alse dû sunne deit daz glasevinster.

30 Juden, die ûg willen ze gode kêren,
merket daz glas: daz mag ûg lêren.

In der buoche lese wir
daz Ysaias vane dir

alsus havet gesprochen

35 (die wort die sint belochen):

'ûz van Jessê sal wahsen ein ruode, ûffe der ruoden sal wahsen ein bluome, an der bluomen sal geruon der heilige drehten: her sal sie gesterken bit allen sînen crefden. 40 van ime sal sie dû godes craft entfân, dâ mide sal sie den vîant erslân.' meinet dû ruode dig, heilig megedîn, bedûdet dû bluome dîn drût kindelîn.

Oug saget uns alsus

45 dû buoch dû der heizet Exodus,
daz Moyses ein heilig man.
sag einen busch de der bran:
den busch dû flamme bevienc,
ie doch her niet ne zegienc.

50 her bran unde louvede:

daz fûr ime nîne scadede.

Schein van deme busche daz fûr:
daz meinede daz vane dir

got hie in erden

55 erberwet solde werden.

36 Vz. 38 drehten MSD

craft

[ocr errors]

geist

40 dû godes

die craft godes MSD, mit Umstellung, die von Kraus, Deutsche Gedichte des 12. Jahrhunderts, S. 73, als sehr bedenklich erklärt wird.

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