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übermuth, pracht, hoffart, verschwenden, borgen, bürgschaften, verkleiden, schulden, und dem zugehörig, vom hertzen schlagen, und bei sich keinen platz kriegen lassen.

In allem aber, fürs vierte, wie es der liebe gott (der unser aller bestes weiß, und den seinen, es habe vor der welt vor ansehn, wie es immer wolle, nichtes zum bösen gereichen läßt) mit ihnen schicket, für gut nehmen, (Heu! quanta quies, deo se dare, et ab eo pendere, decreta ejus absque murmure exequi et subire!) und mit dem Epicteto das: Quod deus vult, volo, recht practiciren lernen. Ihre zeite aber und handlungen also anschicken und anstellen, daß sie nicht in eitelkeit und müssiggange, oder ohn ehr und ruhm gelebt zu haben, geachtet können werden, sondern leben christlich so lange gott wil und mit ihnen ausersehn, wandeln und handeln ehrbarlich und aufrichtig mit den leuten, sollen sich hüten, daß sie mit worten oder thaten niemandes nachtheilig oder verdrießlich, allermenniglich aber mit guten exempeln worten und werken nützlich und behülfflich sein, sich auch dahin befleissigen, daß sie ihre stand-genossene in der libertät gleich, in tugenden aber überlegen sein mögen. Insonderheit arge verkerte leute und derselben conversation meiden, und sich zu christlichen ehr und tugendliebenden menschen gesellen. In allem aber die vorangezogene im wort gottes wolgegründete guldene regul: was sie von anderen wollen gethan haben, sie auch selbst zu thun nicht unterlassen sollen, nimmer aus den augen setzen, sondern ihnen dieselbe ohn falsch und mit fleiß zu üben sich stets angelegen sein lassen. Sollen sich in alle ihrem thun und handlungen mässig und züchtig beweisen, denn zucht und schaam eine zähmung der begierden, (Pudor optimus moderator cupididatum) so da verhüten daß keiner mit unziemlichen worten oder handlungen den heiligen geist und liebe gute engel betrübe und von sich weise, oder seinem nebenchristen ärgerlich, verdrießlich oder nachtheilig sein. Und dann zum beschluß, daß sie sich stets zu einem seeligen abschiede, deß wir alle augenblick gewarten müssen, bereiten und gefaßt machen. (O mensch! bedenke dein ende, so wirst du nimmer sündigen.) Das überliche gott befehlen und denselben walten lassen. (In domino salvi, qui moriuntur erunt.) Alle eitele sorge und unmuth von hertzen schlan, und diese lehre wol betrachten:

Gebeut dir selbst, halt dich in hut,
Und steure dem bösen fleisch und blut,

Richte dich allzeit nach gottes wort!

So wird dirs wohlgehn hie und dort.

Werden nun die meinen diesen meinen weinigen lehren und väterlichen rate folgen, wird ohne zweifel der getreue gott ihnen, so weit er es ihrer seelen- und leibes-wolfahrt zum zeitlichen und ewigen ersprießlich zu sein erkennet, glück seegen und gedeien geben, daß sie das ihre mit ehren und ruhm in auffnehmen bringen, und ihre stamme wird nach ihnen glücklich grünen, und der tugend lob bei ihnen verbleiben; endlich auch das beste und edelste kleijnod ein seeliges sterb-stündlein erobern und mit christo die ewige himmelsfreude ererben und besitzen. Das wünsche ich ihnen und uns allen von der hochgelobten heiligen dreifaltigkeit aus grund des hertzens. Amen! amen! amen!

schen

Annus Christi 1500. fröliche jubel jahr ist . .

ren sehr glücklich erschienen,

es d. 12. Aprilis auf diese . .

ans licht bracht den löblichen und christlichen frommen pommerund vatern des vaterlandes Barnimum des nahmens den X von Bugislav magno oder X, dem pommerschen monarchen, und Anna vom königlichen stamme aus Polen erbohren. Von dem mit warheit wol kan und mag gesagt werden:

Hoc vivo stetit, hoc cecidit Pomerania lapso. Wie dann auch in demselben jahre am 25 Februari der großmächtige, siegreiche römische kaiser Carolus V ertz-hertzog Philippi, kaiser Maximiliani I sohns, und des Hispanier königs Ferdinandi tochter Isabellen sohn, eben wie der pabst Alexander VI das grosse jubel-jahr, drinnen allein über 30000 pilgrim gestorben sein sollen zu Rom, und itztgesagter kaiser Maximilianus einen reichstag zu Augspurg gehalten, zu Gent in Flandern zur welt bracht. Imgleichen sein diß jahr der grosse wüterich und tyrann Solimannus, türckischer kaiser, wie sein vater Bajacet mit den Venetianern krieg geführet, da die bürger die stadt Madon selbst anzünden, und damit sie nicht in des tyrannen hand priester oder Abissiner könig . . . auch diẞ jahr einen sehr . . . Sommer geben, daß umb Johannis . . . die erndte schon verrichtet gewesen und im vor jahr im zeichen des steinbocks ein

erschrecklicher comet erschienen, drauff groß sterben und erdbeben erfolgt.

König Johannes in Dännemarken hat am tage Valentini mit den Ditmarschern, die ihm zu huldigen und gehorsam zu leisten sich geweigert, eine sehr unglückliche schlacht, darin 2 graffen von Oldenburg und 74 vom adel geblieben wie Crantzius meldet, gehalten.

Um diese zeit haben meine seeligen vor-eltern und vettern die von Wedel, sich von dem schlosse Crempzow, ihrem hauptsitz, jeder auf sein vorwerck zu wohnen begeben, vielleicht aus den ursachen, daß damalen der daran stossende damm so böse gewesen, dass man beschwerlich auf und ab kommen können, und die vorwercke von dem hause sehr weit entlegen gewesen welches hauswirthen grosse incommoditäten und nachtheil bringet, alldieweil neben dem seegen gottes des herrn gegenwart und eigene auffsicht bei der nahrung, das beste kleinod ist, nach dem allgemeinen sprichwort: des herren fuß tünget den acker, und sein auge machet das pferd feist.

Die zeit wie mein seeliger groß-vater Joachim von Wedel, Hassen und Esse Flemings sohn. . . [Lücke.]

. . . Borcken, Otten von Strammehl tochter hat er 2 söhne Bussen und Lupold und eine tochter Benignam, so Bernd Bonin zum Naseband zur ehe bekommen, gehabt. Dieser Cordt ist zu Crempzow Anno 1552 hohes alters verschieden, und daselbst in der kirchen zur erden bestätiget. Bei seiner zeit ist Crempzow zweimahl ausgebrandt, und der brand durch eine Möllersche von Replin, die mit Georg von Wedel zu thun gehabt, angestifftet, daß sich zwar niemand an ihr vermuthet. Wie es aber endlich an tag kommen, ist sie mit ihren helffern zu aschen gebrandt. Fürstensee ist auch umb die zeit durch mordbrenner sehr verderbet, die drüber auch ihren verdienten lohn empfangen. Hassen siebender sohn Christian ist seines alters im 32ten jahre zu Fürstensee, alda er hausgehalten seelig verschieden. Zugleich mit obgedachtem Hasse von Wedel meinem älter-vater, hat auf dem schloß Crempzow sein vetter Caspar hauß gehalten, wie nach ihm der verwand gewesen, ist meines wissens keine nachrichtung. Dieser hat einen sohn Hans genandt hinterlassen. Hanses söhne sein gewesen Joachim der jünger, und Caspar, welcher Caspar in seiner blühenden jugend mit einem gaul gestürtzet, und den hals gebrochen, liegt daselbst im jungfernkloster begraben. Joachim hat eine von Schlaberendorff zur ehe gehabt, mit der er 2 söhne Hansen und Georgen gezeuget. Hans ist

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Anno 1545, von Georg von Wedel von Mellen überm tische, wie er sich's am wenigsten versehen, erstochen.

Georg hat Anna von Steinwehr von Selchow gefreiet mit der er

5 söhne und 4 töchter gehabt.

Hans Georgi ältester sohn ist in den langwierigen dänischen kriegen Anno 1565 in einer schlacht geblieben.

Caspar itziger Stettinischer hoff-marschalck, hat in Ungarn, Denemarken, Franckreich und Niederlanden rittmeisterschafft bedienet, vivit cœlebs.

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Joachim der elter, ein widersetziger zanksüchtiger kopff, ob er wol 2 mahl in ehestand getreten, ist er doch jetzt noch unbeerbet.

Achatius ein frommer redlicher gesell, so auch in kriegen zimlich versucht, ist Anno 1576 auf der Hugonotten seiten in Franckreich todt gefallen.

Georg der jüngste so zu Replin seine haushaltung angeschlagen, hat sich auch zu kriegs-sachen gebrauchen lassen und befehlig bedienet. Barbara dieser schwester, Georgi älteste tochter, ist von Christoff Podewels, stettinischen frauenzimmers hoffmeistern, so Dölitz inne gehabt, gefreiet.

Margaretham hat Cord Friedrich von Burgsdorff zur ehe be

kommen.

Adelen ist Sigmund Sacken zu Butterfelde ehelig beigelegt. . [Lücke.]

In diesem itztlauffenden 1500 jahre ist herzog Ludwig von Meiland von den Franzosen vor Novarren gefangen in Franckreich geführet, darin er bis an sein ende behalten. Das hertzogthum Meiland vom könige von Franckreich erobert, alles mit teutschem kriegs-volck.

Von den Lieffländern werden Muscowiter und Tartarn 100,000 mann erschlagen, dagegen sie nicht mehr denn einen teutschen mann verlohren.

Anno Christi 1501. Herzog Bugislaff Magnus, der itzt regierenden hertzogen zu Stettin Pommern eltervater, hatte aus persuasion der pietät und sonderlichen andencken (wie es die zeiten damahlen geben) vor 4 jahren eine walfahrt oder reise zum heiligen lande gegen Jerusalem vorgenommen, davon er anno Christi 1498 umb Palmarum aus, glücklich und gesund wiederumb anheim zu lande gekommen.

Darauff er umb diese zeit seine landschafft gegen Stettin erfordert, ihnen den verlauff solcher seiner wallfahrt erzehlen und darbei allerlei heiligthum, privilegia und begnadungen, so er an den heiligen örtern auch vom kaiser und pabst erlanget, zeigen, und neben dem seine nothdurfft vortragen lassen. Ob nun wohl die landschafft über sein, des hertzogen glücklichen verführten reise und gesunder anheimkunft hochlich erfreuet, und ihn mit grosser glückwünschung empfangen; so hat doch den von städten das eine mitgebrachte heiligthum oder privilegium, über verhöhung der zölle zu Wolgast und Damgarten wenig gefallen wollen, wendeten dagegen die alten gewohnheiten, und ihre von dem hertzogen und seinen löblichen vorfahren habende privilegia ein, und ließen dabei sich nothdürfftig vernehmen, es möchte der herzog die zölle auf die ausländischen seines gefallens erhöhen, sie aber könnten in dem fall ihrer alten privilegien und darüber eingeführter gewohnheit keine verschmälerung gewärtig sein, oder sich gefährliche neuerungen aufdringen lassen. Nachdem aber der hertzog mit dem nicht vergnüget, oder sich des vom kaiser Maximiliano I erlangten privilegii begeben wollen, hat er hierüber vielfältig rath gehalten, auch sich bei den benachbahrten fürsten und universitäten raths erhohlet. Und ob zwar viel der ja-herren, so der herrschafft geneigt, zu seiner seiten gestimmet, und die leges von weiten mit den haaren (wie man spricht) hinzugezogen, hat doch solcher rath hertzog Balthasarn von Mecklenburg, als einem rechtliebenden frommen christlichen fürsten sehr mißfallen, ist vom rathschlage aufgestanden, in ein fenster getreten, und zu singen angefangen: (ex fortunato) Infernum visitat et astra tenet, die worte im hymno paschali: salve festa dies infernum vicit et astra tenet etwas verdreiend, anzudeuten, daß die rathschläge und sachen, so nicht nach billigkeit und recht, sondern nach gunst und gefallen abgerichtet werden, eine bahne zur höllengluth anlegen. Als aber hertzog Bugislaff zu seinem vorhaben (wie gemeldet) nicht wenig zustimmer hatte, hat er endlich mittel und wege funden, die städte dahin zu dringen, daß sie die aufgeschlagene zölle eingehen

müssen.

Weiter auch hat er das andere erlangete privilegium goldene müntze zu schlagen effectuiren wollen und hat durch die kauffleute gold zu müntzung rheinischer gulden bestellen lassen, worzu ihm ein solch glück und gelegenheit zu handen gefallen: Es sein etliche kauffleute aus Lieffland, Preussen, Dantzig auch aus dem Niederlande zu

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