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brannt; Saul ersticht sich selbst; Absalom bleibt mit seinen Haaren an der Eiche hängen und wird mit drei Spießen durchstochen; die Königin Jsebel wird vom Haus heruntergeworfen und die Hunde lecken ihr Blut und freßen ihr Fleisch. Dies geschieht alles zur sonderlichen Strafe Gottes von wegen ihrer muthwilligen beharrlichen Sünden.

Gewißensangst!

Gebet.

Gewißensangst! Ach! eine solche Grausamkeit bringt mit sich die Sünde, wenn sie aufwacht; ach, eine solche Verzweiflung verursacht die Gewißensangst, wenn sie überhand nimmt, daß ein Mensch sich selbst zugleich das zeitliche und das ewige Leben nimmt. O HErr JEsu! ich bitte dich, regiere mich, daß ich ja nicht in grobe, muthwillige und freventliche Sünde willige, noch mein Gewißen mit vorsäglichen Missethaten beschwere. Sollte ich aber je darein gerathen und so schwer fallen, ach, so richte du mich wieder auf, mein HErr JEsu! Erleuchte mich zu schleuniger und wahrer Buße und hilf mir, daß ich nicht verzage, sondern im Glauben deine Liebe, die du zu allen armen Sündern trägst, ergreife, im Glauben mich an deine Verheißung, welche du den bußfertigen Sündern oftmals gethan, festhalte, im Glauben dein vollkommenes Verdienst, welches viel größer ist, denn der ganzen Welt Sünde, mir zueigne, im Glauben dir diene und im Glauben christlich lebe und endlich im Glauben und standhaften Vertrauen auf dich selig sterbe. Amen, HErr JEsu! Amen.

Mel. Mitten wir im Leben sind.

Mitten in der Höllen Angst
Unsre Sünd uns treiben,
Wo solln wir denn fliehen hin,
Da wir mögen bleiben?

Zu dir, HErr Christ, alleine!
Vergoßen ist dein theures Blut,

Das gnug für die Sünde thut.
Heiliger HErre Gott,

Heiliger starker Gott,

Heiliger barmherziger Heiland,
Du ewiger Gott,

Laß uns nicht entfallen

Von des rechten Glaubens Trost.
Kyrie Eleison!

35. Andacht.

Die Hohenpriester rathschlagen über das Blutgeld.

Mel. Ach Gott vom Himmel, sieh darein.
Oder: HErr, wie du willst, so schicks mit mir.

Gott selbst, der große HErr und Held,
Des Menschen Seel hoch schäzet
Und sie weit über alle Welt

Und alle Himmel sezet,

Denn für wen hat er seinen Sohn,
Sein höchste Zierde, Freud und Kron,
In Kreuzespein gegeben?

Traun nicht dem Himmel, nicht der Erd
Ist dies zu gut ergangen;

Des Menschen Seel, so theur und werth,
Hat diese Gnad empfangen,

Die ist ein solch theur Pfand und Gut,
Das ohne seines Sohnes Blut

Nicht konnt' erlöset werden.

Darum, o Mensch, verachte nicht

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Und ich sprach zu ihnen: Gefällt es euch, so bringet her, wie
viel ich gelte; wo nicht, so laßt es anstehen.
Und sie
wogen dar, wie viel ich galt, dreißig Silberlinge. Und
der HErr sprach zu mir: Wirfs hin, daß es dem Töpfer
gegeben werde. Ei, eine treffliche Summe, der ich werth
geachtet bin von ihnen! Und ich nahm die dreißig Silber-
linge und warf sie ins Haus des HErrn, daß dem Töpfer
gegeben würde.
Sacharja 11, 12. 13.

Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge, und sprachen: Es taugt nicht, daß wir sie in den Gottes - Kasten legen, denn es ist Blut-Geld. Sie hielten aber einen Rath, und kauften um die Silberlinge, um den Lohn der Ungerechtigkeit, eines Töpfers Acker, zum Begräbnis der Pilger. Und es ist kund worden allen, die zu Jerusalem wohnen, also, daß derselbige Acker genennet wird auf ihre Sprache: Akeldama, das ist, ein Blutacker, bis auf den heutigen Tag. Da ist erfüllet, das gesagt ist durch den Propheten. Jeremiam, da er spricht: Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlet ward der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kindern Israel, und haben sie gegeben um eines Töpfers Acker, als mir der HErr befohlen hat. Matth. 27, 6-10.

Die Hohenpriester und Aeltesten sind vom Teufel dermaßen verblendet und verhärtet, daß sie weder durch den schrecklichen Ausgang Judä, noch durch sein Bekenntnis von Christi Unschuld berühret werden. Denn als Judas das Verräthergeld in den Tempel geworfen, berathschlagen sie sich, was sie doch mit dem Gelde machen sollen, daß sie sich nicht versündigen. Gott hasset die räuberischen Opfer, sagen sie, darum dürfen und wollen wir solch Blutgeld nicht in den Gotteskasten legen, sondern vielmehr, weil es billig und Gott wohlgefällig, daß man sich der Wittwen, Waisen und Fremdlinge annimmt, sehen wirs fürs Beßte an, daß um dies Geld ein Acker gekauft und zum Begräbnis der Fremdlinge und Pilger, wenn sie zu den hohen Festen herkommen und mit Tode abgehen, verordnet werde.

Hier sehen wir die Art und Eigenschaft der Gleißner und Heuchler, die da Mücken seigen und Kameele verschlucken, Matth. 23, 24. Der Fremdlinge wollen sich die Hohenpriester annehmen und ihren Bürger Christum tödten sie. Das Geld haben sie zuvor ohne alle Furcht aus dem Gotteskasten genommen; da sie es jeßt wieder bekommen, vermeinen sie, es wäre eine Todsünde, wenn sie es wieder hinein legen sollten. Sie machen ihnen ein Gewißen, Blutgeld in den Gotteskasten zu legen, aber es ficht sie nichts an, unschuldig Blut, ja des Sohnes Gottes Blut zu vergießen. Die Papisten halten auch dafür, sie begingen eine große Sünde, wenn sie am Freitag Fleisch eßen sollten, aber Hurerei, Unzucht, Ehebruch treiben, rauben und unschuldige Leute um der wahren Bekenntnis des göttlichen Worts willen auf die Schlachtbank opfern, ist bei ihnen ein Scherz und Spiel und keine Sünde. Obwohl nun zwar die Hohenpriester und Aeltesten ihre Bosheit mit dieser Gleißnerei zudecken wollen, so wird dadurch vielmehr ihre Schmach und Schande offenbar und aller Welt bekannt; denn Jedermann sagt: Das ist der Blutacker, der vom Blutgeld ist erkauft worden.

Es haben aber von diesem Blutgeld nicht allein viel hundert Jahr zuvor die Propheten geweissaget, sondern es hat auch Gott zum ewigen Gedächtnis die dreißig Silberlinge in das neue Testament seßen laßen, anzuzeigen, wie Christus so unwerth gehalten und so geringe von seinem eigenen Volke geschäßet wird, den doch, nach Würden zu bezahlen, aller Welt Gut und Geld nichts hätte erlangen können. Wie nun Christus von seinem eigenen Volke nichts und geringe geachtet wird, also werden auch seine Diener und Mundboten nichts und sehr unwerth geachtet von ihrem

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