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Prangst nicht auf einem Rosse, Trägst keine güldne Kron, Sigst nicht im festen Schlosse, Hier hast du Spott und Hohn.

Doch bist du schön gezieret,
Dein Glanz erstreckt sich weit,
Dein Güt allzeit floriret
Und dein Gerechtigkeit.

Du wollst die Frommen schüßen
Durch dein Macht und Gewalt,
Daß sie im Frieden sizen,
Die Bösen stürzen bald.

Du wollst dich mein erbarmen,
In dein Reich nimm mich auf,
Dein Güte schenk mir Armen
Und segne meinen Lauf;

Mein Feinden wollst du wehren, Dem Teufel, Sünd und Tod, Daß sie mich nicht versehren, Rett mich aus aller Noth.

38. Andacht.

Christus wird zu Herodes geführt und von demselben

verhöhnt.

Mel. Alle Menschen müßen sterben.

JEsus schwebt mir in Gedanken,
JEsus liegt mir stets im Sinn,
Von ihm will ich nimmer wanken,
Weil ich hier im Leben bin.
Er ist meiner Augen Weide,
Meines Herzens höchste Freude,
Meiner Seele schönste Zier,
JEsum lieb ich für und für.

JEsus funkelt mir im Herzen.
Wie ein güldnes Sternelein;
Er vertreibt mir Angst und Schmerzen,
Er ist mein und ich bin sein;
Drum ergreif ich ihn mit Freuden,
Wenn ich soll von hinnen scheiden;
Er ist meines Lebens Licht,
JEsum laß ich nimmer nicht.

Warum toben die Heiden und die Leute reden so vergeblich?
Die Könige im Lande lehnen sich auf und die Herren rath-
schlagen mit einander wider den HErrn und seinen Ge-
falbten.

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Es ist Elias schon gekommen und sie haben ihn nicht erkannt,
sondern sie haben an ihm gethan, was sie wollten. Also
wird auch des Menschen Sohn leiden müßen von ihnen.*)
Ps. 2, 1. 2. Matth. 17, 11.

*) Es ist gewiß, daß unter dem Namen Elias Johannes, der Täufer, verstanden werde, denn so wirds im folgenden (13ten) Vers erklärt. Von ihm sagt Christus: fieverstehe Herodes und Herodias und ihre Diener - haben an ihm gethan, was sie wollten. Wenn daher Christus hinzufügt: des Menschen Sohn wird leiden müßen von ihnen, fo bezeichnet er ausdrücklich den Theil seines Leidens, den er im Hause Herodis um unsertwillen erdulden mußte. J. Gerhard.

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Sie aber hielten an, und sprachen: Er hat das Volk erreget, damit, daß er gelehret hat hin und her im ganzen jüdischen Lande, und hat in Galiläa angefangen bis hieher.

Da aber Pilatus Galiläam hörete, fragte er, ob er aus Galiläa wäre? Und als er vernahm, daß er unter Herodis Obrigkeit war, übersandte er ihn dem Herodes, welcher in denselbigen Tagen auch zu Jerusalem war. Da aber Herodes JEsum sahe, ward er sehr froh, denn er hätte ihn längst gerne gesehen, denn er hatte viel von ihm gehöret, und hoffete, er würde ein Zeichen von ihm sehen. Und er fragte ihn mancherlei. Er antwortete ihm aber nichts. Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten stunden und verklagten ihn hart. Aber Herodes mit seinem Hofgesinde verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Kleid an, und sandte ihn wieder zu Pilato. Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde mit einander, denn zuvor waren sie einander feind.

Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten, und das Volk zusammen, und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir bracht, als der das Volk abwendet, und sehet, ich habe ihn vor euch verhöret, und finde an dem Menschen der Sachen keine, die ihr ihn beschuldiget; Herodes auch nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt, und sehet, man hat nichts auf ihn bracht, das des Todes werth sei, darum will ich ihn züchtigen und los geben. Lut. 23, 5-16.

Damit Pilatus nicht gezwungen würde, gegen das Zeugnis feines Gewißens den unschuldigen JEsum zu verdammen, noch die Feindschaft der Hohenpriester auf sich zu laden, so gedenkt er durch die Sendung Christi zu Herodes des Handels sich glücklich zu entledigen.

So froh nun Pilatus ist, daß er Christum einmal los wird, so froh wird Herodes, daß er ihn einmal zu sehen bekommt. Aber das war keine Freude aus Andacht, sondern aus lauter Fürwiß, denn er hoffte, von Christo viel Wunder und Gaukelwerk zu sehen. Gar viel anders freuen sich die Gläubigen des HErrn Christi, denn sie haben ihre größte Lust und Freude an den so manchfaltigen herrlichen Wohlthaten, die er uns durch sein Leiden, Kreuz und Tod erarnet und zueignet, und sollen wir derselben nicht vergessen unser Leben lang.

Der gottlose Herodes soll darum nicht werth sein, daß er von Christo ein Zeichen sehe, noch daß er auf seine fürwißigen und spöttischen Fragen einige Antwort erhalte. Daß er nun hier mit seinem Hofgesind den HErrn Christum für nichts hält, ihn verachtet und verspottet, gleichwie auch die großen Herren aus dem Evangelio ein Gelächter und Gespötte machen, und daß er ihm noch dazu ein weißes Kleid anlegt, als wäre er nach der Römer Weise ein Candidat für das Regieramt, geschieht uns zum Trost, daß der allerhöchste König der Ehren und unseres Heils und Seligkeit sich gar zur Höllen hernieder gelaßen und der Allerverachtetste und Unwertheste worden ist, ja so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg, Jes. 53, 3. Hierdurch hat er uns erlanget den Ehrenstand, den uns Petrus beschreibet: Ihr seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priesterthum, das

heilige Volk, das Volk des Eigenthums“, 1. Epistel 2, 9. Er hat uns auch zuwege gebracht das rechte weiße Kleid der Unschuld, mit welchem wir in Ewigfeit prangen werden, wie Johannes sagt in seiner Offenbarung Cap. 7, 9. ff., daß er im Geist gesehen die Auserwählten aus allerlei Völkern im Himmel vor dem Stuhl des Lammes stehend in weißen Kleidern und mit Palmen in den Händen, welches eine Anzeigung ist der vollkominenen Heiligkeit und Gerechtigkeit, der großen Freuden und herrlichen Victorie und Ueberwindung. Er wird wie ein Fastnachtskönig und Narr für uns zum Schauspiel gemacht und zum Schimpf und Spott durch die ganze Stadt geführet, auf daß uns nicht die Teufel zum Schauspiel machen vor den heiligen Engeln und allen Creaturen und unser in Ewigkeit spotten mögen, sondern wir vielmehr ihnen und ihrem ganzen Reich ein Klipplein schlagen und Gott zu Ehren dies freudenreiche Dank- und Siegeslied singen können: „Tod, wo ist nun dein Stachel? Hölle, wo ist nun dein Sieg? Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch JEsum Christum, unsern HErrn.“ 1 Cor. 15, 55. 57.

Ueber Christo werden die ärgsten Feinde, Pilatus und Herodes, die beßten Freunde, gleichwie auch unsere Feinde und Widersacher noch heutiges Tages, die sonst einander spinnefeind sind, gar leichtlich können zusammentreten und sich rottiren, wenn es der Kirche Gottes gelten soll. Denn der Teufel ist ein Tausendkünstler, er lugt und prakticiret allenthalben, wie er wider Gott und sein Wort die eins mache, die sich sonst unter einander nichts Gutes gönnen noch wünschen, und sie wie Simsons Füchse zusammen binde, daß sie ein Feuer anstecken. "Wahr=

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