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Vorige Melodie.

Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe!
Der gute Hirte leidet für die Schafe;

Die Schuld bezahlt der HErre, der Gerechte,
Für seine Knechte.

Der Fromme stirbt, so recht und richtig wandelt; Der Böse lebt, so wider Gott mishandelt.

Der Mensch verwirkt den Tod und ist entgangen:
Gott wird gefangen.

Ich war von Fuß auf voller Schand und Sünden,
Bis zu dem Scheitel war nichts Guts zu finden,
Dafür hätt ich dort in der Höllen müßen
Ewiglich büßen.

große Lieb! o Lieb ohn alle Maße,
Die dich gebracht auf diese Marterstraße!
Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden,
Und du mußt leiden!

40. Andacht.

JEsus wird gegeißelt und mit Dornen gekrönt.

Mel. HErr, ich habe misgehandelt.

Komme mit betrübten Blicken,
Schaue deinen Bräutgam an,
Schau, wie seinen wunden Rücken
Man vor Blut nicht kennen kann,
Komm, die Dornen zu erwägen,
Die sich um die Schläfe legen.

Hier steht wie ein armer Sklave
Er, den Erd und Himmel ehrt,
Hier erduldet er die Strafe,
Die sonst Knechten zugehört,
Hier läßt mit dem Fluch der Erden

Er sein Haupt gekrönet werden.

Die Pflüger haben auf meinem Rücken geackert und ihre
Furchen lang gezogen.

Ich hielt meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und
meine Wange denen, die mich rauften; mein Angesicht ver-
barg ich nicht vor Schmach und Speichel.

Sie werden des Menschen Sohn überantworten den Heiden, zu verspotten. Ps. 129, 3. Jes. 50, 6. Matth. 20, 19.

Da nahm Pilatus JEsum und geißelte ihn. Die Kriegsknechte aber des Landpflegers führeten ihn hinein in das Richthaus, und riefen zusammen die ganze Rotte, und zogen ihn aus, und legten ihm einen Purpur-Mantel an, und flochten eine Krone von Dornen, und sehten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand, und beugeten die Kniee vor ihm, und spotteten ihn, und fingen an, ihn zu grüßen,

und sprachen: Gott grüße dich, lieber König der Juden. Und schlugen ihn ins Angesicht und speieten ihn an, und nahmen das Nohr und schlugen damit sein Haupt, und fielen auf die Kniee und beteten ihn an.

Matth. 27, 27-30. Mark. 15, 16-19. Joh. 19, 1—3.

Hier bemühet sich Pilatus, JEsum los zu machen durch ein sehr unbilliges Mittel. Denn als ihm der vorhergehende Anschlag abermal zu Waßer wird, läßt er den HErrn JEsum so elendiglich zurichten, daß es einen harten Kieselstein in der Erde hätte erbarmen mögen; vermeint, er wolle dadurch das Volk zum Mitleiden bewegen, ihnen das zornige Herz brechen und Christum los machen.

Die Juden haben in ihren Synagogen diejenigen, welche wider das Geseß sich etlichermaßen versündiget, öffentlich vor der Gemeine mit ledernen Riemen- oder Peitschen gestrichen und ihnen die 40 Streiche gegeben (5 Mose 25, 2. 3. 2 Cor. 11, 24.). Die Römer haben die Verbrecher an eine Säule gebunden, ihnen die Kleider vom Leibe gerißen und sie mit Ruthen und Geißeln aufs greulichste zugerichtet. Also ist es Christo auch ergangen, wie es Jesaia zuvor schon geweisssagt hat: „Ich hielt meinen Rücken dar denen, die mich schlugen", Cap. 50, 6., und: Er ist um unserer Missethat willen verwundet und um unserer Sünden willen zerschlagen", Cap. 53, 5. Wiewohl aber Pilatus vorgegeben, es solle nur eine Züchtigung sein, so haben doch die Kriegsknechte den Tempelherren zu Gefallen das greulichste Mordschauspiel daraus gemacht; denn sie Henkersruthen gebraucht, darunter sie Dornen und Draht geflochten und eiserne Häklein eingedreht. Damit haben sie ihn dermaßen geschmissen und

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gepeitscht, daß ihm seine Adern zerrißen und sein rosinfarbenes Blut in Strömen von dem Rücken herabgefloßen und nichts ganz an seinem Leibe geblieben ist. Ach, du ewiger Sohn Gottes, JEsu Christe, wie kommts doch, daß dich dein himmlischer Vater so unbarmherzig mit Ruthen und Geißeln hat laßen zurichten, wie hast du doch das immermehr verschuldet? Ach, sagt Anselmus, ich sehe wohl, was die Ursache ist! Du bist das Lämmlein Gottes, welches trägt die Sünde der ganzen Welt. Der Vater hat unser Aller Sünde auf dich geworfen, der Zorn Gottes drücket dich also, du mußt für uns bezahlen, was wir verdienet hatten! Des tröste dich. Laß dir diese Geißelung Christi aber auch dienen zur Geduld. Denn weil dein Heiland diese scharfen Geißelhiebe mit großer Geduld ausgestanden hat, warum willst du denn wider Gott murren, wenn er dich ein wenig wegen deiner Sünden mit der Vaterruthe stäupt? Gedenk, du betrübtes Herz, daß du auch mitten unter der Ruthe sein liebes Kind seiest. Wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtiget? Seid ihr aber ohne Züchtigung, welcher sie alle find theilhaftig geworden, so seid ihr Bastarte und nicht Kinder“, Hebr. 12, 7. 8.

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Nach der Geißelung trieben die Kriegsknechte das Gespött mit Christo, als der sich für einen König ausgegeben und sei es nicht. Sie ziehen ihm derhalben einen Purpurmantel anstatt eines königlichen Kleides an. Dieweil vorzeiten die Könige und Hohenpriester also einhergegangen, 1 Makk. 10, 20. 2 Makk. 4, 38., so nehmen sie einen alten Kriegsmantel unter der Bank hervor und werfen denselben um ihn. Dieser alte zerrißene Purpurmantel und Kriegskleid war auswendig mit dem Blut des Würmleins, davon man die Purpurfarbe hat pflegen zu machen, gefärbet,

inwendig aber mit dem Blute Christi, auf daß erfüllet würde, was Jesaias sagt, Cap. 63, 2. 3., und in der Offenbarung Johannis, Cap. 19, 13., geschrieben stehet: „Warum ist dein Gewand so rothfarb und dein Kleid wie eines Keltertreters? Ich trete die Kelter alleine und ist Niemand unter den Völkern mit mir." Wenn die Schrift redet von greulichen großen Sünden, so heißt sie solche Blutschulden und Blutsünden, Ps. 51, 16. Jes. 1, 15. Darinnen stecken wir nun Alle. Aber der HErr Christus, der hier sein Kleid und Blut bespriget, wäscht und reinigt uns von unsern Sünden. Wenn unsere Sünde gleich blutroth ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie gleich ist wie Rosinfarbe, foll sie doch wie Wolle werden, Jef. 1, 18. Er ist das blutrothe Würmlein, für uns zerquetscht, aus welchem das Blut gepreßt worden, davon alle unsere Blutschulden ausgelöschet, daher er spricht Ps. 22, 7.: „Ich bin ein Wurm und kein Mensch." Er trägt den Purpurmantel, auf daß er uns anziehe den Rock der Gerechtigkeit und die Kleider des Heils, Jes. 61, 3. Es ist nicht sein eigener, sondern ein fremder Mantel, anzuzeigen, daß solches alles unserthalben geschehen sei.

Und damit sein Haupt auch verwundet würde, so flechten sie eine stachlichte Krone von greulichen großen Dornen, wie sie im Morgenlande zu wachsen pflegen. Die drücken sie ihm aufs Haupt, daß das Blut heftig daraus fleußt über seinen ganzen Leib, der voller Striemen, Wunden und Eiterbeulen war. Die Dornen und Disteln sind eine Frucht der verfluchten Erde, 1 Mose 3, 17. 18. Hebr. 6, 8. Also sind wir alle eine böse Frucht, dem Fluch unterworfen, und gehören ins höllische Feuer. Aber

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