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gleichwie der Bock oder Widder mit seinen beiden Hörnern in den Dornhecken gestanden, damit Isaak möchte ausgehen, 1 Mose 22, 13., also muß hie der zweistämmige Held, Gott und Mensch, in der Dornenkrone stehen, damit wir dem ewigen Fluch entgehen und erlangen mögen die Krone der Gerechtigkeit, 2 Timoth. 4, 8., die unverwelkliche Krone der Ehren, 1 Petri 5, 4., die Krone des Lebens, Jakobi 1, 12. Offenb. 2, 10., und die Krone von eitel Golde, Offenb. 4, 4. Wir haben unserm HErrn Gott im Paradies nach der Krone gegriffen, und uns aus Hoffahrt so sehr verstiegen, daß wir der hohen Majestät wie Lucifer wollten gleich sein. Dafür büßet hier Christus. Es heißet im Hohenliede, Cap. 3, 11.: „Gehet heraus und schauet an, ihr Töchter Zion, den König Salomo in der Krone, damit ihn seine Mutter gekrönet hat am Tage seiner Hochzeit." Unser getreuer Heiland ist der rechte himmlische Salomo und ewige Friedefürst, der in der Passion allhie sein Hochzeitsfest hält, daß er in einer blutigen Schlacht mit dem Teufel streitet, dazu denn seine eigene Mutter, die jüdische Clerisei, getrost hilft. Damit hat er seiner Braut, der heiligen christlichen Kirche, nicht allein ein schönes Brautkleid, so er in seinem eigenen Blut gefärbt, erlanget, sondern auch zuwege gebracht, daß Gott das Erdreich und uns Alle krönet mit Gnade und Barmherzigkeit. Ps. 68, 10. und 103, 4.

Die gottlosen Buben geben ihm auch ein Rohr in die Hand anstatt eines güldenen Scepters, damit sie anzeigen, daß sein Reich nicht in die Länge bestehen möge, es sei wie ein Rohr, das der Wind hin und her wehet und bald zerknicket. Aber wir sollen uns trösten, daß der HErr Christus, unser König, einen geraden Scepter habe,

der sich nicht läßt beugen, wie ein Rohr, sondern ist fest, stark, mächtig genugsam, Pf. 2, 9. 45, 7. 110, 5. 6. Damit kann und will er uns schüßen wider alle unsere Feinde. Und wie König Ahasverus seiner Esther den Scepter zuhielt zur Anzeigung sonderlicher Gnade, Esther 5, 2., also sollen wir uns auch an den Scepter göttlicher Verheißung halten und uns trösten, daß der leutselige König JEsus das glimmende Töchtlein nicht will ausLöschen, noch das zerbrochene Rohr ganz und gar zerknirschen, Jes. 42, 3. Matth. 12, 20.

Anstatt königlicher Ehre treiben sie das Gespött mit Worten und Geberden gegen ihn, als wenn man ein Fastnachtspiel hielte, und schlagen und speien ihn ins Angesicht. 5 Mose 25, 9. ist im Geseß einverleibt, daß man die Leute vor Gericht sollte anspeien. Solche Schmach, Hohn und Spott nimmt der HErr Christus auf sich und läßt sich mit Speichel und Unrath bedecken um unsertwillen, auf daß er in uns verneuere das Ebenbild Gottes in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Gebet.

Ach HErr JEsu, du geduldigster Erlöser! ich danke dir, daß du solche Beschimpfung und Verspottung, solche Geißelung und Krönung, solche Verspeiung und Verschmähung mir zu gut haft ausgestanden und erduldet. Ich danke dir, daß du dich deiner Kleider berauben und nackt hast ausziehen laßen, denn jezt werde ich mit dem. schönen Kleide der Gerechtigkeit angethan und meine Sündenblöße wird vor Gott zugedeckt werden. Ich danke dir, daß du dich um meinetwillen hast an eine Säule binden und unbarmherziger Weise verwunden und zerschlagen

Laßen; denn jest wirst du alle Zornschläge Gottes von mir abwenden und meine Sündenwunden durch deine Striemen und Wunden heilen.. Ich danke dir, daß du dich mit einem Purpurrock hast bekleiden und einhüllen laßen; denn jezt werde ich angethan werden mit dem schneeweißen Kleid deiner Unschuld und Heiligkeit. Ich danke dir, daß du dich mit einer Dornenkrone hast krönen laßen; denn jezt werde ich von deinen Händen empfangen die Krone der Ehren, welche du an jenem Tage allen denen auf das Haupt sehen wirst, die deine Erscheinung lieb haben. Ich danke dir, daß du ein Rohr in deine Hände hast nehmen wollen; denn jezt wirst du mich, der ich ein schwaches Rohr und gebrechliches Gefäß bin, mit deiner Gnadenhand erhalten. Ich danke dir, daß du dich verlachen, verspotten, ins Angesicht schlagen und verspeien laßen; denn jezt werde ich nicht in der Hölle verspeiet, geschlagen und verspottet, sondern im Himmel ewig geehrt, erquicket und ewig erfreut werden. Daselbst werde ich erlangen große Ehre, unaussprechliche Wonne und Freude die Fülle und liebliches Wesen zu deiner Rechten immer und ewiglich. Amen, HErr JEsu! Amen.

Mel. JEsu, der du meine Seele.
Oder: JEsu, meines Lebens Leben.
Sei gegrüßt, du Ehrenkönig,
JEsus, unter deinem Spott!
Doch, dies ist noch viel zu wenig,
Sei gegrüßt, mein HErr und Gott!
Denn vor deinem Stuhl und Throne,
Purpur, Scepter, Stab und Krone
Fall ich aus gebeugtem Sinn
Als dein Knecht in Demuth hin.

OHErr JEsu, meine Sünden
Haben dich dahin gebracht;

Ich sollt Hohn und Spott empfinden,
Aber du wirst ausgelacht.

Ich bin nach der Kron gestanden

Und du wirst für mich zu Schanden ; Ich hab mein Gesicht befleckt

Und dein Antlig wird verdeckt.

Ja, so oft ich noch mishandle,
Mach ich dich zu Spott und Hohn;
Wenn ich in dem Hochmuth wandle,
Flecht ich dir die Dornenkron.
Bei der armen Glieder Plagen
Wirst du auch von mir geschlagen,
Wenn ich wißend Böses thu,
Deck ich dir die Augen zu.

Ach vergib mir, HErr, und schone,
Siehe nicht zu scharf darein.
Ich verehre deine Krone

Und du sollst mein König sein.
Siehe, wie ich mich bemühe,

Dir zu beugen meine Kniee,
Meine Kleider, Schmuck und Hab
Leg ich dir zu Ehren ab.

Nun ich falle dir zu Füßen,
HErr, mein König und mein Licht,
Ich will dich voll Demuth küßen,
Eh dein Zorn in Flammen bricht,
Odu König hoch von Ehren,
Ich will stets dein Lob vermehren;
Und du bleibst troß Hohn und Spott
Doch mein König und mein Gott!

41. Andacht.

,,Ecce homo! Sehet, welch ein Mensch!“

Mel. Was frag ich nach der Welt.
Oder: O Gott, du frommer Gott.

Seht, welch ein Mensch ist das!
Blicke voller Thränen,
Antlig voller Schmach,
Lippen voller Sehnen,
Haupt voll Todesschweiß,
Wangen ohne Roth,
Herze voller Blut,

O Leib voll Noth und Tod!

Seht, welch ein Mensch ist das!
Ach, opfert Thränenfluthen,
Denn eure Blutschuld macht
Das Herze JEsu bluten.
Geht nicht vorüber hier,
Wo Schmerzen über Schmerz:
Seht durch die offne Brust
In eures JEsu Herz!

Seht, welch ein Mensch ist das!
Ach ja, wir wollen sehen,
Was dir, o Menschenfreund,
Durch Menschen ist geschehen.
So lang ein Auge blickt,
So lange soll die Pein,
Die du für uns erträgst,
Auch unvergeßen sein!

Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwertheste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn nichts geachtet.

Jes. 53, 2.

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