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müßen sie ihren Schwamm in Essig tunken, wenn andere alles vollauf haben und die wüsten Weltsäue das Beßte in sich und wieder aus sich vor die Säue gießen: sondern, was noch mehr, so vergället man auch ihnen noch solchen Effigtrank mit bitterem Hohn und Spott, daß es heißet: Laß sehen, wo ist nun dein Gott?" David weiß ein Lied davon zu singen und spricht: „Es ist als ein Mord in meinen Gebeinen, daß mich meine Feinde schmähen, wenn sie täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott?" (Ps. 42, 11.) Viele sagen von meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei Gott, Sela.“ (Ps. 3, 3.) Das ist der Gottlosen Frevel und Bosheit, welche zu vertragen gehöret Geduld zu. Da soll dies der Frommen Trost sein, daß dermaleins ihr herber Kreuzbecher mit süßem Freudenwein soll eingeschenkt werden, denn Gott wird sie mit Wollust tränken, als mit einem Strom, dabei sie erst recht fröhlich sein und von gutem Muth jauchzen sollen, während da gegen die Spötter und Gottlosen mit ewigem Spott und Hohn dort der Hefen werden müßen Bescheid thun, die sie haben übrig gelaßen, und vom Grimm des Allmächtigen faufen.

Gebet.

Gütigster HErr JEsu! Ich danke dir von Herzen für diesen deinen Durst um meinetwillen. Du hast dadurch das Meer meiner Sünden vertrocknet, daß ich den Weg nach dem Himmel ohne Aufhalten finden kann. Ach, daß meine Seele so hungerte und dürftete nach dir, wie ich wollte! Gib mir, du Geber aller Gaben, einen Ekel vor allem, was in der Welt ist, einen Hunger und Durst aber nach dem, was himmlisch ist, insonderheit nach dir, meine

Liebe, und nach der Gnade, die in dir ist, nach der Gerechtigkeit, nach der Heiligung und nach dem Heiligen Geiste, nach dem ewigen Gott und seinem Reiche. Müßte ich aber auch leiden nach deinem Willen, so hilf mir, daß ich meine Seele in Geduld fasse, nach deinem Willen thue und die Verheißung empfahe. Und wenn mir nach Trost wird bange sein und ich wie ein Hirsch nach frischem Wasser dürsten, erquicke dann meine Seele mit deiner Gnade und laß mich den Kreuzkelch getrost trinken, in Hoffnung der ewigen Freude, da meine Seele in himmlischer Wollust satt werden wird, wenn sie erwacht nach deinem Bilde. Führe mich aus der Grube, darin kein Wasser ist, und bringe mich endlich an den Ort, da mich weder hungern noch dürsten wird. Amen.

Mel. JEsu, der du meine Seele.
Hilf, daß mir dein Dürsten nüße,
Das am Kreuze dich geplagt,
Wenn ich lechze, wenn ich schwiße,
Wenn mich meine Sünde jagt,
Laß mich deinen Durst genießen,
Laß mir Lebensströme fließen,
Ach, laß deine Todespein
Nicht an mir verloren sein.

56. Andacht.

Christus verkündet sterbend seinen Sieg.

(Sechstes or f.)

Mel. Gott sei Dank durch alle Welt.
JEsus Christus hat vollbracht,
Was uns Sünder selig macht.
Dieses Wort aus seinem Mund
Thut uns sein Vermächtnis kund.
Sieh, er sprach dies Wort für dich,
Sprachs für Alle, sprache für mich:
Alles, Alles ist vollbracht,
Was die Sünder selig macht!

Alles hat er ausgefühnt,
Alles hat er uns verdient;
Alles, was uns Gott verhieß,
Ist auf ewig nun gewiß.

Alle Sünden, aller Tod,
Alles, was die Hölle droht,
Alles, was uns schrecken kann,
Ist vertilgt und abgethan.

Siebenzig Wochen sind bestimmt über dein Volk und über die heilige Stadt, so wird dem Uebertreten gewehret und die Sünde zugesiegelt und die Missethat versöhnet und die ewige Gerechtigkeit gebracht und die Gesichte und Weissagungen zugesiegelt und der Allerheiligste gesalbet werden. Daniel 9, 24.

Da nun JEsus den Essig genommen hatte, sprach

er: Es ist vollbracht.

Joh. 19, 30.

Vorher wollte Christus den Gallentrunk nicht trinken, daß es nicht das Ansehen hätte, als scheuete er den Tod;

nun nimmt er den Essig an, daß er sich labe und zugleich die Bitterkeit unseres Leidens schmecke. Damit war alles vollbracht und nichts mehr übrig, was er thun sollte unserer Erlösung halber, das er nicht gethan hätte. Es ist vollbracht das Schlachtopfer für die Sünde. Sein irdisches Leben nimmt nun ein Ende und wird damit die ganze Schrift in allen ihren Vorbildern und Weissagungen erfüllet. Nun ist die Sünde, die Sünde des ganzen menschlichen Geschlechtes überflüssig bezahlt! Nun ist der Zorn. Gottes gestillet, das Geseß erfüllet und desselben Fluch aufgehoben, der alten höllischen Schlange der Kopf zerknirscht, die Hölle gestürmt, der Tod verschlungen, das Leben wiedergebracht und der Himmel aufgeschlossen. O felige Stunde, o tröstliche Worte, auf welche alle Heiligen alten Testamentes innerhalb 4000 Jahren mit Sehnen und Seufzen gewartet! O ein herrliches Siegeswort, denn die Feinde sind erlegt und der Streit ist gewonnen! O ein süßes Trostwort, denn das Heil ist unser aller! O ein mächtiges Trogwort! Es ist vollbracht! Troß, daß sich einer seiner Feinde rege! Es ist vollbracht, was der himmlische Vater von Ewigkeit her über seinen Sohn beschloßen gehabt, vollbracht seine Verheißung und Zusage, vollbracht der Juden Grimm und Bosheit, vollbracht Mühe und Arbeit, vollbracht Krieg und Sieg: es ist vollbracht das Werk der Erlösung, wir sollen die Seligkeit besigen durch unsern HErrn JEsum Christum und eingehen zu unseres HErrn Freude!

Wer nun wahrhaftig an diesen gekreuzigten JEsum glaubet, der wird vor Gott für so vollkommen gehalten, als Christus, der HErr, selbst in seinem ganzen Gehorsam, Leiden und Sterben; denn sein Gehorsam, den er seinem

himmlischen Vater unter dem Geseze geleistet, ist unser; er hats nicht bedurft, sondern was er gethan und gelitten, hat er an unserer Statt und um unsertwillen gethan und gelitten. Nun aber ists vollbracht, wie mag nun was Verdammliches bleiben an denen, die in Christo JEsu sind?

Menschen nehmen ihnen zwar auch viel vor, aber ihren Gedanken geht oft viel ab, wie dem gesponnenen Tuch; sie können doch nicht alles, was sie wollen, erfüllen und ins Werk richten. Also nehmen ihnen die Tyrannen und Feinde des Evangelii wohl vor, Gottes Kirche zu zerstören und den Weinberg, den seine Rechte gepflanzet hat, zu verwüsten, aber Gott macht ihre Anschläge zu nichte, daß es ihre Hand nicht ausführen kann. Christi Vornehmen hingegen muß durch seine Hand fortgehen. Er hatte ihm vorgenommen, den Menschen die Seligkeit zu erarnen, die will er aus der Hölle in den Himmel seßen, den hat er ihnen durch sein bitter Leiden und Sterben erworben, dazu läßt er sie noch durch sein Wort vollbereiten, stärken, kräftigen und gründen, bis sie alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes, bis auch das endliche Vollbracht! erfolgen wird und er uns den Himmel wird einräumen, alsdann soll der gebrechliche Adam gar ein anderer Mensch und ein vollkommener Mann werden, der da sei in der Maße des vollkommenen Alters Christi.

Gebet.

HErr JEsu, wie bin ich doch so herzlich froh, daß du, mein Schaß, das A und O, der Anfang und das Ende, zuvor, ehe du deinen Geist in deines Vaters Hände übergeben, das herrliche, kräftige Triumph- und Siegeswort Consum

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