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Mel. Das JEsulein soll doch 2c. Oder: Was mein Gott will.

Sei Gott getreu, halt seinen Bund,
O Mensch in deinem Leben.

Leg diesen Stein zum ersten Grund,
Bleib ihm allein ergeben;
Denk an den Kauf
In deiner Tauf,

Da er sich dir verschrieben
Bei seinem Eid,
In Ewigkeit

Als Vater dich zu lieben.,

Sei Gott getreu, als welcher sich
Läßt treu und gnädig finden,
Streit unter ihm nur ritterlich,
Laß über dich den Sünden
Ja wider Pflicht
Den Zügel nicht;
Wär je der Fall geschehen,
So sei bereit,

Durch Buß bei Zeit
Nur wieder aufzustehen.

13. Andacht.

Christus schlichtet der Jünger Rangstreit.

Mel. Christus, der uns selig macht.
Oder: JEsu Leiden, Pein und Tod.
Christus, der uns selig macht,
Ward ein Knecht geboren,
Der hat wieder hergebracht,
Was wir längst verloren.
Gott erniedrigte sich tief,
Menschen zu erheben.
Da er Eli! Eli! rief,
Starb für uns das Leben.

In der leiblichen Gestalt
Wohnt in ihm die Fülle
Aller göttlichen Gewalt;
Doch sein freier Wille
Aeußerte sich wunderlich
Des Gebrauchs der Rechte
Und es nahm der HErr an sich

Die Gestalt der Knechte.

Und das thut das höchste Gut
Nur um unsertwillen,

Durch sein Leiden, Tod und Blut

Gottes Zorn zu stillen.

Unsern Raub, wie Gott zu sein,

Muß der HErr bezahlen;

Und nun soll in uns der Schein
Seines Bildes strahlen.

Siehe, das ist mein Knecht, ich erhalte ihn, und mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Er wird nicht schreien, noch rufen und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gaffen. Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen und das glimmende Tocht wird er nicht auslöschen. Er wird das Recht wahrhaftiglich halten lehren. Jef. 42, 1-3.

Da aber Judas hinaus gegangen war, erhub sich ein Zank unter ihnen, welcher unter ihnen sollte für den Größesten gehalten werden. Er aber sprach zu ihnen: Die weltlichen Könige herrschen und die Gewaltigen heißt man gnädige Herren: ihr aber nicht also, sondern der Größeste unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Vornehmste wie ein Diener. Denn welcher ist der Größeste? Der zu Tische sizet oder der da dienet? Ist es nicht also, daß der zu Tische sißet? Ich aber bin unter euch wie ein Diener. Ihr aber seid es, die ihr beharret habt bei mir in meinen Anfechtungen. Und ich will euch das Reich bescheiden, wie mirs mein Vater beschieden hat, daß ihr eßen und trinken sollt über meinem Tische in meinem Reiche und sizen auf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Ifraels.

Luk. 22, 24-30.

Es ist dies eine Historia von dem unzeitigen Zank der Jünger und dem Vorzug und wie Christus den Streit entschieden habe.

Nachdem nämlich der HErr ihnen zu guter Leßt sein heiliges Abendmahl eingeseßt und gehalten, haben sich die Apostel untereinander aus Ehrgeiz um das Primat und Vorzug im Reich Christi, welches sie weltlich zu sein verhofften, gehadert. Dies erinnert uns aufs neue der Verderbung menschlichen Geschlechts, daß nichts gutes in unserem Fleische wohne und daher Niemand den Vers aus dem 32. Psalm ausstreichen könne: „Dafür (nämlich um Vergebung der Sünden) werden dich alle Heiligen bitten

zur rechten Zeit." Insonderheit sehen wir, daß uns der Ehrgeiz angeboren ist, welcher von Anfang der Welt sehr großen Schaden gethan hat; denn dies schändliche Laster hat den Satan mit seinen Engeln zum Abfall bewegt, dies Laster hat unsere ersten Eltern aus dem Paradiese gestoßen, hat Korah, Dathan und Abiram samt ihrer Rotte in den Abgrund der Hölle gestürzt, hat die zween Hauptverführer, den Pabst und Muhamed, hervorgebracht, hat viel Königreiche, Fürstenthümer, Land und Leute zerstöret und richtet noch heutiges Tages Jammer und Herzeleid in allen Ständen an. Solche unsere Unart sollen wir erkennen, Gott abbitten und uns unter seine gewaltige Hand demüthigen, auf daß er uns erhöhe zu seiner Zeit.

Weil aber die lieben Jünger noch schwach sind in der Erkenntnis, sonderlich, da sie noch nicht recht verstehen, was das Reich Christi sei, so stillet der HErr ihren Hader aufs freundlichste, indem er sie in der Güte eines Beßern unterrichtet und ihnen den Unterschied weltlicher Herrschaft und des Kirchendiensts angezeigt, sein eigen Erempel zum Vorbild vorgestellet und ewige Belohnung in seinem Reiche verheißen und zugesagt.

Solchen Unterschied des Amtes der Kirchendiener und der weltlichen Regenten seßt der HErr darein, daß gleichwie die Weltlichen herrschen und regieren, dabei auch ihre prächtigen Ehren- und Amtstitel führen sollen: also sollen die Geistlichen Diener sein, inmaßen hier der HErr den Zank und Hader seiner Jünger stillet mit drei wichtigen Argumenten. Das erste nimmt er von dem Unterschied des geistlichen und des weltlichen Standes, die sollen zwar nicht wider einander, sondern mit einander einig sein, wie Moses und Aaron, aber gleichwohl unterschieden

und unvermischt. Das zweite nimmt er von der Würdigkeit der christlichen Kirche, denn die christliche Kirche, der die Apostel dienen sollen, ist größer, denn sie, darum es gar ein ungereimtes, daß Prediger übers Volk herrschen wollen, 1 Petri 5, 3. Das dritte nimmt er von seinem eigenen Exempel, da er sagt: „Ich bin unter euch wie ein Diener." Darum sollt ihr euch billig schämen, daß ihr euch der Herrschaft unterwindet und nicht vielmehr meinem Erempel nachfolget.

Darnach ists zumal tröstlich, daß der HErr Christus seinen Dienern herrliche Belohnung zusagt. Denn erstlich bescheidet er uns für das Weltreich das Reich seines Vaters, wie es ihm der Vater beschieden hat, daß alle, die an ihn glauben, nicht sollen verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Zum andern sagt er für die weltliche Fürstentafel uns zu, daß wir über seiner Herrentafel in jenem Reich sißen und ewiger Freude und Herrlichkeit genießen. Zum dritten vertröstet er uns, daß wir für die Herrschaft über Andere einen richterlichen Machtspruch haben sollen über alle Welt, entweder zum Himmel oder zur Hölle, daß alles, was auf Erden gebunden, auch im Himmel gebunden, was auf Erden gelöset, auch im Himmel los sein soll. Die Diener Gottes werden vor der Welt geachtet wie Landgreuel, Fegopfer, von welchen man das Land fegen müße; man gönnet ihnen weder Eigenthum noch Erbe, oft die Stätte nicht, da sie gehen und stehen, wie der Cardinal Cajetan zu Dr. Luther sagte: Wo willst du sicher bleiben?" aber sie haben zu gewarten ein ewiges Reich, da sie Niemand wird verjagen, bannen oder ächten können. Sie müßen oft schmale Bißen eßen, Brot und Waßer der Trübsal, wie Micha, 1 Kön. 22, 27.;

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