vorthun durch lügenhaftige Zeichen, Wunder und Kråf= te. Denn die göttliche Thorheit ist doch weiser denn die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist doch stärker denn die Menschen sind. 1 Corinth. 1, 25. Darum, meine Freunde und Mitreisenden nach der Ewigkeit, komme ich auch in oder mit diesem Büchlein zu euch, nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch dadurch zu verkündigen die göttliche Predigt; sondern habe mich beflissen nach dem Wohlgefallen Gottes durch thōrichte Predigt selig zu machen die, so daran glauben. Denn ich suche keinen Ruhm von Menschen, noch keinen irdischen Gewinn dabey, Gott weiß es, sondern ich begehre von Grund meiner Seele, durch vieles Anhalten und Flehen zu Gott, daß ihrer Viele, die jetzt noch gefangen und verschlossen sind in Babel, möchten erkenntlich werden, die Lehre Christi ergreifen, und ewig selig werden.

Doch sage ich dem ewigen Erbarmen Gottes herzin= niglich Dank für seine Gnade, daß er das Licht seines Geistes wieder in vielen Herzen läßt aufgehen, und die Worte des Lebens in mancher Seele Wurzel fassen, so daß der wahre Glauben anfångt zu grünen, und die Evangelische Wahrheit hervorleuchtet und von Vielen begriffen und angenommen wird. Ach der gute und allweise Gott wolle sein Wort segnen und fruchtbar ma= chen, nicht nur hier an unsern, sondern an allen andern Orten und Ländern, zu seinem ewigen Preis und zur Verherrlichung seines großen Namens, hier in der Zeit, durch Jesum Christum bis in alle Ewigkeit, Amen.

Inhalt.

Erstes Kapitel.

Dieses Kapitel begreift eine nützliche Abhandlung oder Erklärung von den acht Graden der Seligkeit, eigent lich bis zum 20sten Vers, darin eine deutliche Erklärung verfaßet ist, wie man aus der geistlichen Armuth, durch Gnade, von einem Grad zum andern, durch die acht Grade der Seligkeit geführet wird, und dadurch zu eis nem Kind Gottes, Licht der Welt und Salz der Erden wird. Darnach Atens, sechs gründliche Prüfungs-Stü de. Stens, eine wichtige Anrede an dem Leser sein Ges wißen. 4tens, eine gründliche Vorstellung von Christo, und Warnung an die aufgewachten und bekehrenden Sünder, wie auch eine liebliche Ermahnung zur Standhaftigkeit, zum Trost ihrer betrübten Seelen. Stens, eine Erklärung, wie Christus das Gesetz für uns erfüllet hat.

Das zweyte Kapitel,

Begreift einen Theil vom 20sten bis zum 26sten Vers. 1stens, von der Pharisåer Gerechtigkeit. Atens, von der Gerechtigkeit, die besser ist. Stens, wie man sich gegen seinen Bruder oder Nebenmenschen halten soll. Atens, von dem Kerker der Hölle. Stens, eine gründ liche Ermahnung an alle Menschen,

Das dritte Kapitel,

Begreift einen Theil vom 27sten Vers bis zum Ende des Kapitels. 1stens, von der Ehebrecherey und årglichen Gliedern. 2tens, vom Chestand. Stens, vom Eidschwören. 4tens, daß man dem Uebel nicht widerfireben soll. 5tens, daß man nicht nur gegen seine Brüder also soll gesinnet seyn, sondern gegen alle Menschen. 6tens, welche hiezu tüchtig sind.

Das vierte Kapitel,

Begreift einen Theil vom 6ten Kapitel Matthåi, vom 1ften bis zum 4ten Vers. Eigentlich eine gründliche Abhandlung, wie man seine Almosen geben soll.

Das fünfte Kapitel,

Begreift einen Theil vom Sten bis zum 15ten Vers. Istens, eine Arrede an den Leser. Atens, von der alten und neuen Pharisäern ihrem Gebåt und Lehre. Stens, welches Gebåt vor Gott angenehm. 4tens, eine Abhandlung über das Unser Bater Gebåt.

Das sechste Kapitel,

Begreift einen Theil vom 16ten Vers bis zum Ende des 6ten Kapitels. 1ftens, wie man alles was man thut, zur Ehre Gottes muß thun. 2tens, wie man nicht Schäße auf Erden sondern im Himmel suchen foll. Stens, was das rechte einfältige Auge ist, und wie man die årgerlichen Glieder abhauen soll. 4tens, von den heidnischen Sorgen, und wie man die Welt brauchen und doch nicht mißbrauchen soll.

Das siebente Kapitel,

Begreift einen Theil vom 7ten Kapitel Matthải, vom Isten bis zum 7ten Vers. Wie man nicht aus eigener

Weisheit oder Vernunft einen andern richten soll, sondern dem Geist Gottes alles Gericht überlaßen, durch welchen die Kinder Gottes die Welt richten werden.

Das achte Kapitel,

Begreift einen Theil vom 7ten bis zum 15ten Vers. Istens, ist angezeigt, wie nöthig die Selbsterkenntniß sey, so wir zu Christo wollen kommen. Atens, wie das Gebåt das Mittel ist für hungrige Seelen zu Christo zu nahen. Stens, nach dem mystischen Tode dringt man zum Leben hinein, und wird eine neue Créatur. 4tens, des neuen Menschen Leben und Wachsthum bestehet im Geist und Glauben im Evangelium Jesu Christi. 5tens, daß wenige selig werden, ist die Ursach, weil die Pforte so eng und der Weg so schmal ist. 6tens, wichtige Gefahren vorgestellt, dadurch des Menschen Bes kehrung verfälscht mag werden.

Das neunte Kapitel,

Begreift einen Theil vom 15ten Vers bis zum Ende des Kapitels. Darinnen erklårt ist, wie man die falschen Propheten erkennen und mit der Lehre Christi průs fen soll. Nebst einem Ruf an die Lehrer jetziger Zeit, wie auch an das gemeine Volk.

Das zehnte Kapitel.

Eine Ermahnung an meine lieben Brüder und Schwestern in Christ Jesu, zur Aufmunterung und Erbauung ihrer Seelen; darin verfasset ist eine Anweisung von der Liebe Gottes, ihrer Art, Eigenschaft und Wirkung in den Seelen, die sie besitzen,

Oder

Eine gründliche Erklärung

Von der

Bergpredigt *

Unsers Herrn Jesu Christi.

Erstes Kapitel.

Dieses Kapitel begreift eine nügliche Abhandlung oder Auslegung von den acht Stücken der Seligkeiten, eigentlich bis zum 20ften Vers, darin eine deutliche Erklärung verz fasset ist, wie man aus der geistlichen Armuth, durch Gnas de, von einem Grad zum andern, durch die acht Stücke der Seligkeiten geführet wird bis zu einem Kind Gottes, Licht der Welt und Salz der Erden. Darnach 2tens, sechs gründliche Prüfungs-Stücke. 3tens, eine wichtige Anres de an dem Leser sein Gewissen. 4tens, eine gründliche Borstellung von Chrifto, und Warnung an die aufgewachs ten und bekehrenden Sünder wie auch eine liebliche Era mahnung zur Standhaftigkeit, zum Troft ihrer betrübten Seelen. 5tens, eine Erklärung, wie Christus das Geseß für uns erfüllet hat.

I.

Christus spricht, Matthai 5: "Selig sind, die geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr.'

Dieses ist der Stand, davon der Mensch muß erkenntlich gemacht werden, ehe er fähig

B