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XXXVI. 148-151. (148. 151 v. 149. 150 f.)

MSH. 1, 309.

L. 44, 11.

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In C folgen dann noch von derselben Hand und in demselben Ton Str. 440. 441, und zwei neue Töne 442-444 (Walther 65, 33), 445-447. Vor diesen letzten drei Strophen steht in kleiner Kursivschrift Meister Heinrich Teschler. Da die Hs. E eine Lücke hat, ist es möglich, dafs auch sie ehemals diese

1) Scherer DSt. 2, 61 Anm. Burdach S. 73.

Strophen hatte, für die, welche von Walther sind, sogar sehr wahrscheinlich.

Von den Strophen, die sich in E finden, haben 69 in C keine Aufnahme gefunden. Zum Teil sind sie in Waltherschen, zum Teil aber auch in eigentümlichen Tönen abgefafst; einige sind sonst nicht überliefert, andere begegnen, besser verbürgt, unter andern Dichternamen; gar manche ergeben sich durch ihren Inhalt oder ihre Form, oder durch beides als unecht; andere hingegen sind als gewifs echt anzuerkennen. Sicherheit der Entscheidung ist um so weniger möglich, als die Texte in E stark entstellt sind. Lachmann hat keine der nur in E überlieferten Strophen unter die Gedichte Walthers aufnehmen wollen ,,als zum Teil sicher unecht, zum Teil verderbt“ (Vorr. S. XI); dafs Echtes darunter sei, daran zweifelte er nicht (Anm. zu 61, 32). Ob der Sammler von C diese Gedichte verschmähte oder noch nicht vorfand, liefs er unentschieden; man wird indes mit ziemlicher Zuversicht das letztere behaupten dürfen. Denn dafs der Sammler mit Geschmack und Umsicht und sehr anerkennenswertem Erfolg höhere Kritik geübt habe, ist wenig glaublich; die Analogie spricht dafür, dafs die zum gröfsten Teil unechten und zweifelhaften Bestandteile der Quelle EC erst später zugeflossen sind. E verhält sich zu EC ähnlich wie A zu AC, nur dafs in der jüngeren Hs. die Zusätze an Umfang bedeutender, an Wert geringer sind als in A.

Verlorne Sammlungen.

Die Vergleichung der Hs. ABCE hat uns drei ältere Sammlungen kennen gelehrt; die Strophenreihen C 30-125, 274— 354. 379-389 lassen schliefsen, dafs noch andere ähnliche Sammlungen vorhanden gewesen sind. Aber wir lernen sie nur aus C kennen, parallele Aufzeichnungen fehlen, nur einzelne Strophen und Töne begegnen in andern Hss.

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Man kann nach ihrem Inhalt diese Strophenreihe in drei oder vier Gruppen zerlegen, die vielleicht ursprünglich getrennt von einander existiert haben. Der erste Abschnitt, C 30-41, enthält zwölf Sprüche; er schliefst sich der Spruchsammlung BC an, und kann als ein Nachtrag oder Anhang zu dieser angesehen werden. Der zweite C 42-64 enthält Lieder vermischten Inhalts; das dritte, das Tagelied 88, 9, ist auch in A überliefert, ebendort unter dem Namen Liutolts von Seven drei Strophen des ersten Liedes, beide mit übereinstimmendem Text, also nach derselben geschriebenen Quelle. Der dritte Abschnitt C 65-103 besteht aus Minneliedern, die sich zu einem Vortrage zusammenschliefsen; nur das Lied 94, 11, das auch in A aber mit mancherlei Abweichungen im Texte erhalten ist, unterbricht den Zusammenhang (s. Leben S. 449). Der vierte Teil enthält Lieder und Sprüche mannigfachen Inhalts (keine Minnelieder). Die vereinzelte Strophe C 104 ist hinter 125 wiederholt (s. Lachm. zu 18, 15); ich weifs nicht, aus welchem Grunde.

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2. C 274-347.

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Diesen umfangreichen Abschnitt bilden Strophen der fünf Spruchtöne L. 78, 24. 18, 29. 20, 16. 26, 3. 31, 13, ein

sechster unechter Spruchton C 344 347 (MSH. 1, 267. III, 52) schliefst sich an. Von dem ersten dieser Töne ist anderwärts nichts erhalten; von den übrigen finden sich auch in andern Hss. Strophen, zum Teil mit nah verwandten Texten; der dritte und fünfte Ton gehen auf alte Liederbüchlein von je 12 Strophen zurück, von denen das eine in die Heidelberger Hs. D, das andere in A aufgenommen ist (s. ZfdA. 13, 221 f.); in Caber ist der ursprüngliche Bestand beider vermehrt, namentlich in dem fünften Ton. Ob diese fünf Spruchtöne, schon ehe sie in die Hs. C (oder ihre Quelle) übergingen, mit einander verbunden waren, ist fraglich; es ist ebensowohl möglich, dafs sie erst damals wegen der Ähnlichkeit ihres Charakters neben einander gestellt wurden. Der hinter den Strophen 290 und 307 gelassene Raum deutet darauf hin, dafs der Sammler wenigstens für die Töne L. 78, 24. 20, 16 noch auf Nachträge hoffte. Die vier Strophen Rumezlants (C 344 – 347) dürfen wohl als ein Zeichen angesehen werden, dafs die Sammlung Waltherscher Lieder ehemals mit Str. 343 abschlofs; am Ende fand, wie das natürlich ist und öfter begegnet, ein fremder Ton Aufnahme. Erst später erfolgten neue Vermehrungen.

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Die erste dieser kleinen Gruppen umfafst zwei, die andere vier sonst nicht überlieferte Töne minneglichen Inhalts (L. 109, 1-110, 26. 111, 22-113, 30). Vor dem letzten, dessen Echtheit vielleicht mit Recht angezweifelt wird, ist für zehn Zeilen Raum gelassen. Zwischen diesen beiden Gruppen stehen die Nachträge aus AC, und da, wie sich ergeben hat, diese Quelle noch anderes enthielt, was in die Hs. A nicht übergegangen ist, so ist es möglich, dafs auch diese sechs Töne aus AC 2 aufgenommen sind.

Aus dem stetigen Wachstum unserer Liedersammlungen bis in das vierzehnte Jahrh. hinein ergiebt sich, dafs man mit löblichem Eifer darauf bedacht war, die Schätze der Vergangenheit zu retten. Die Manessen standen mit ihren Bemühungen nicht allein; sie fanden Mitstrebende unter ihren Zeitgenossen und schon in der älteren Generation das Beispiel; denn für die Hs. Wilmanns, Walther v. d. Vogelweide.

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A, die selbst noch dem 13 Jahrh. angehört, lernten wir in AC2 und AC1 ältere Stufen kennen, die uns wohl hoch in das 13 Jahrh. hinaufführen. Wir dürfen demnach hoffen, dass, ob sich schon nicht alles erhalten hat,1 doch das Beste, vielleicht auch das Meiste von den alten Gesängen überliefert ist. Das Verhältnis der Hss. bestärkt uns in dieser Annahme; berührten sie sich in ihrem Inhalte nicht, böte uns jede Hs. andere Lieder, so würden wir in dem Erhaltenen nur spärliche Reste des alten Reichtums sehen müssen, die uns ein glücklicher Zufall gerettet hat. Die Verwandtschaft der Hss. rechtfertigt eine andere Auffassung. Die Thatsache, dafs alle selbständigen Sammlungen Waltherscher Lieder, die wir überhaupt kennen und nachweisen können, in C aufgenommen sind, läfst uns schliefsen, dafs für diese Sammlung so viel Material, als nur immer erreichbar war, zusammengebracht und eine ziemliche Vollständigkeit erreicht ist. Die Annahme, dafs noch viele andere Sammlungen vorhanden gewesen, aber nur gerade diejenigen in besonderen Hss. erhalten seien, die auch dem Sammler von C bekannt waren, wäre wenig begründet. Viel weniger befriedigend erscheint unsere Überlieferung von einer andern Seite. Nirgends finden wir die Spur einer vom Dichter selbst angelegten Sammlung. Schon in den ältesten erreichbaren Quellen stehen Gedichte aus den verschiedensten Lebensaltern des Dichters neben einander, manche entstellt und unvollständig. Dafs einzelne Lieder und Sprüche in authentischen Aufzeichnungen verbreitet waren, ist möglich, aber nicht nachweisbar; umgekehrt gilt dies für viele sicher nicht, und möglich ist, dafs alle in letzter Linie auf dem unsicheren Grunde mündlicher Überlieferung beruhen. Es wird durch diese Erwägungen nicht nur der Glaube an die Zuverlässigkeit sondern auch das Zutrauen in die Vollständigkeit unsrer Sammlungen stark erschüttert. Denn wenn auch die späteren Sammler so ziemlich alles

1) Einige Lieder sind fragmentarisch überliefert, für andere fehlt uns der Zusammenhang, den sie voraussetzen (s. Leben S. 283); auch das von Wolfram Parz. 299, 16 citierte Lied (Spruch?) fehlt uns. Die Überlieferung der Sprüche scheint weniger vollständig als die der Lieder; das Interesse an den letzteren war wegen ihres allgemeinen Inhalts dauernder und weiter verbreitet. Die Sammlungen AC1 und EC enthielten nur Lieder, und auch in BC traten die Sprüche sehr zurück.

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