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dazu und müssen in Christo ihren Herrn erkennen, aber sie thun das mit Widerstreben, ohne alle Liebe; von ihnen gilt, was geschrieben steht Pfalm 110, 1: Seße dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deineFeinde zum Schemel deiner Füße; wie besiegte Feinde nur mit Unwillen und verbißner Wuth die Macht ihrer Sieger und ihre eigne Ohnmacht anerkennen, und in ihren Herren nur ihre Feinde erblicken, so alle Feindè Christi, wenn sie sich nicht von ihm durch seine Gnade gewinnen lassen; sie werden einst zu seinen Füßen liegen, ihr vergebliches Widerstreben, feine Macht, die ihre Bosheit in solchen Schranken hält, daß sie sich nicht mehr äußern noch schaden kann das alles werden sie anerkennen und in Christo ihren Herrn bekennen müssen, aber selige Bürger, Reichss genossen des Himmelreichs werden sie nicht sein. Der Glaube an böse Engel hat nichts der Vernunft Widersprechendes; lehrt die Erfahrung das Dasein gottloser Menschen, so kann man dem Zeugniß des göttli chen Wortes sehr wohl beipflichten, daß auch unter jenen höheren, mit ausgezeichnetern Gaben und Kräften versehenen Wesen, die eine umfaffendere Einsicht und einen kräftigeren, einflußreicheren Willen haben, als wir Menschen, solche sich finden, deren Gesinnung ungöttlich ges worden ist, die nur zum Bösen geneigt sind und ihre Freude an demsel ben haben, gerade wie die heiligen Engel am Guten sich erfreun und es zu befördern bereit sind.. Der Abfall solcher Geschöpfe Gottes von ihrem Schöpfer ist denkbar und die Schrift lehrt ihn, wenn es heißt Brief Judá V. 6. Auch die Engel, die ihr Fürstenthum (die herrliche ihnen gegebene Macht und Vorzüge) nicht behielten, sondern verließen ihre Behausung, hat er behalten zum Gericht des großen Tages, mit ewigen Banden in Finsterniß; und 2 Petri 2, 4.: Denn Gott hat der Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsterniß zur Hölle verstoßen und übergeben, daß sie zum Gericht bes halten werden; und Joh. 8, 44.: Der Teufel ist nicht bestanden in der Wahrheit. Weitere Aufschlüsse über den Fall der Engel gibt die Offenbarung nicht; aber wie bei den guten Engeln von einer Ueber- und Unkerordnung die Rede ist, indem Engel und Erzengel (Brief Judå V. 9.) genannt werden, worauf auch die Ausdrücke Pauli Col. 1, 16. und Eph. 3, 10. von den Fürstenthümern und Herrschaften in dem Himmel, wiewohl nur dunkel, hindeuten: so findet sich auch unter den bösen Engeln eine Art von Reichsverfassung, daß sie ein Oberhaupt haben, welches vorzugsweise Teufel, Satan, Beelzebub, Fürst der Finsterniß und der Welt, Joh. 12, 31. genannt wird, wie Jesu Feinde ihm denn * den Vorwurf machen, ⚫er treibe die Teufel aus durch Beelzebub, den Obersten der Teufel, Luc. 11, 15, Das Dasein solcher bösen Geister

lehrt Jesus ausdrücklich an unzähligen Stellen; er redet von der Macht und dem Einfluß derselben; die vielen Besessenen zu seiner Zeit sind ein lautes Zeugniß dafür, und daß Er sie ausgetrieben hat, ist zugleich Offenbarung seiner Macht über den Teufel und seine Engel; er erklärt Lut. 11, 20. Weil ich die Teufel durch Gottes Finger austreibe, fo kommt je das Reich Gottes zu euch → so ist das Beweis genug, daß ihr durch mich von der Macht und dem Einflusse des Teufels befreit werden könnt, und daher sagt denn auch Paulus Col. 1, 12. 13.: Dankfaget dem Vater, welcher uns errettet hat. von der Obrigkeit der Finsterniß und hat uns verseht in das Reich seines lieben Sohnes, und Cap. 2, 15.: Christus hat ausgezogen die Fürstenthümer und die Gewaltigen, und sie Schau getragen öffentlich, und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. Den Fall der Engel hat Gott nicht vers hindert, aber er hat sie auch nicht ungestraft gelassen, und an dem allgemeinen großen Gerichtstage werden auch sie gerichtet werden, und dann werden aller Zungen bekennen, derer, die im Himmel und aufErden und unter der Erden sind, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters. Nach der Lehre, der heiligen Schrift haben wir uns also nur Ein Reich Christi zu denken, zu welchem alle vernünfs tige Wesen gehören; die sichtbare und unsichtbare Welt stehn unter Chris sto, als ihrem Herrn und Oberhaupte, in der innigsten Verbindung; der Mensch kann sich, während der Dauer des Gnadenreichs, diesem einigen Herrn im Glauben ergeben, oder in der Feindschaft gegen ihn beharren, einst aber am Ende der Tage wird darnach sein ewiges Schickfal entschieden werden; und wollte er in dem Menschgewordenen Worte feinen liebreichen Helfer und Heiland nicht anerkennen, so wird er dann wenigstens, wenn Christi Feinde zum Schemel feiner Füße liegen werden, in ihm seinen ernsten und gerechten Richter und Herrn erblicken; die Teufel glauben es auch, daß ein einiger Gott ist, und zittern (Jak. 2, 19.), so alle, die mit ihnen Christum verwerfen; sie sind seinem über alles sich erstreckenden Reich unterworfen, aber es ist ihnen kein Reich der Seligkeit, da sie wegen des Unglaubens in Verdammniß bleiben, und in das höllische Feuer gerathen, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.

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Die Idee eines Reiches Gottes ist keineswegs ein menschlich ́erson: nener Gedanke, sondern sie ist eine göttlich geoffenbarte, in der heiligen Schrift enthaltene Idee, in welcher alle Absichten Gottes mit dem Menschengeschlechte, seine Veranstaltungen zur Verwirklichung seiner Rathschlüsse, seine wunderbaren und außerordentlichen Führungen, um die Menschheit zu ihrer erhabnen Bestimmung hinzuleiten, zusammengefaßt

sind. Das Reich Gottes ist eine göttliche Stiftung, ist That und Leben, hat seinen Ursprung und Fortgang, seine Entwickelungsstufen und Endzwecke; und alles, was dasselbe betrifft, seine frühere, jeßige und zus künftige Gestalt (in den Weissagungen der heil. Schrift enthüllt), kann nur aus der Offenbarung kennen gelernt werden. Folgt man dieser, so ergibt sich dem Auge des aufmerksamen Beschauers der herrliche Entwickelungsgang des göttlichen Reiches, durch seine verschiedenen Formen. zu verschiedenen Zeiten, und wir müssen die unergründliche Weisheit Gottes anbetend bewundern, die vom Sinnlichen und Aeußerlichen ans hebend das menschliche Geschlecht zur Anbetung im Geist und der Wahrs heit allmählig hingeführt hat. Nach der Reihenfolge der göttlichen Ofs fenbarung ergeben sich vier Perioden oder Entwickelungsstufen des gött: lichen Reiches, und diese sind:

Erste Periode: Die Zeit der Verheißung, vor dem Gesek, in welcher die Verbindung und Gemeinschaft des Menschen mit Gott auf Verheißung von Seiten Gottes und auf Glauben von Seiten der Menschen beruhte. Die Zeit von Adam bis Moses, 1500 Jahr vor Christi Geburt.. Zweite Periode: Die Zeit unter dem Gefeß, wo sich Gott als Geseßzgeber offenbarte und Gehorsam verlangte, von Moses

bis Christus.

Dritte Periode: Die Zeit unter der Gnade, wo der Glaube an den erschienenen Verheißnen, an Jesum Chriftum, die Gemeinschaft des Menschen mit Gott vermittelt. Vierte Periode: Die zukünftige Zeit, wo der Glaube in Schauen vers wandelt, und das Reich der Herrlichkeit erschienen

sein wird.

Alles, was dem göttlichen Reiche einst zur Zeit des Gesetzes eigens thümlich war, aber unter finnlichen Formen, in irdischen Verheißungen, in äußerlichem Gottesdienst die ganze theokratische Verfassung Israels, das äußerliche Judenthum → ́das ist dem göttlichen Reiche auch unter der gegenwärtigen Periode der Gnade eigen, jedoch so, daß das Reich Gottes als ein unsichtbares und verborgenes inwendig in den Herzen der Gläubigen aufgerichtet wird; wenn aber einst das Reich der Herrlichkeit offen werden wird, dann wird das verborgene Leben der Gläubigen mit Christo in Gott, Col. 3, 3. 4. in der Herrlichkeit offenbar werden, und das Verborgne der Herzen an den Tag kommen. Eben dieser Entwicklungsgang, den das Reich Gottes, nach der Offenbarung, weltgeschichts lich nimmt, findet sich auch bei jedem Bürger desselben, so daß für die Menschheit im Ganzen und für den Einzelnen insonderheit dieselben Er

fahrungen sich wiederholen, indem alle durch die Zeit des Geseķes hindurchgehen, bis sie sich der in Christo erschienenen Gnade Gottes unters werfen und von ihr regieren lassen, und dann einst, wie wir hoffen, zu der Herrlichkeit gelangen, die der Herr den Seinen bereitet hat.

Die drei ersten Perioden sind Vorbereitungen auf die lehte, und die göttliche Verheißung sowohl, wie das Gefeß Gottes und wie die in Chrifto erfüllte Verheißung und erschienene Gnade Gottes haben in ihren verschiedenen Erscheinungsformen nur den einen gemeinsamen Endzweck, Sünder zum Genuß voller Seligkeit, zur Theilnahme an · der göttlichen Natur und zum Besiß einer unvergånglichen Herrlichkeit *zu führen.

Die erste Periode.

Die Zeit der Verheißung, in welcher die Verbindung und Ges meinschaft der Menschen mit Gott auf Verheißung von Sei ten Gottes und auf Glauben von Seiten der Menschen bes ruhte; von Adam bis Moses, 1500 Jahr vor Chr. Geburt.

I. Vom ursprünglichen Zustande der ersten Eltern.

Nachdem die Schöpfung Himmels und der Erde und aller Geschöpfe, die auf Erden wohnen, in dem ersten Kapitel des ersten Buchs Mofe V. 1—25. erzählt worden ist, wird dann V. 26. 27.: Die Erschaffung des Menschen berichtet, der, nach 1 Thest. 5, 23. aus Geist, Seele und Leib besteht. Es trugen also die ersten Eltern das Bild Gots tes an sich, es bestand zwischen Gott und ihnen eine gewisse Aehnlichkeit und Uebereinstimmung, und da Gott ein Geist ist (Joh. 4, 24.), fo konnte dieselbe nicht im Körper des Menschen bestehen, sondern nur in seiner Seele, in dem lebendigen Odem, den Gott der Herr ihm einblies (1 Mose 2, 7.). Aber nicht sowohl darin, daß der Mensch überhaupt einen vernünftigen Geist hat, mit Erkenntniß, Gefühls- und Wils lensvermögen begabt, besteht jenes Bild Gottes, sondern vielmehr in der ursprünglichen Eigenthümlichkeit und Beschaffenheit dieses Geistes, daß sich Gottes wesentliche Eigenschaften in der menschlichen Seele abs spiegelten; sein Erkenntnißvermögen war Abbild der göttlichen Allwissen=" heit und Allweisheit, sein Gefühlsvermögen der göttlichen Güte und Liebe, sein Willensvermögen der Heiligkeit Gottes; nichts Unvollkom: menes oder Sündliches fand sich an ihm, denn Cap. 1, 31. heißt es:

Gott sahe an alles, was er gemacht hatte, und siehe da, es war sehr gut. In einem viel beschränkteren Grade als, Gott besaß der Mensch eine von Gott ihm verliehene Vollkommenheit, und stand in feliger Gemeinschaft mit Gott, war rein und heilig und fühlte sich deshalb selig. Aus dem was Paulus Eph. 4, 23-24. und Kol. 3, 10. sagt, was der gefallne Mensch wieder werden und erlangen soll, läßt sich abnehmen, daß der ursprüngliche Zustand. der ersten Eltern Gerechtigkeit und Heiligkeit war, und daß sie eine viel andre Gotteserkenntniß hatten, als nach dem Sündenfall. Die Aehnlichkeit mit Gott bestand aber außer dem auch noch in der dem Menschen üder die Erde verliehenen Herrschaft, nach Cap. 1, 28: Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch, und fället die Erde und macht sie euch unterthan, und Herrscher über Fische im Meer, und über Vögel unter dem Himmel, und ⚫ über alles Thier, das auf Erden kreucht. So wie Gott Herr über alles war, so sollte der Mensch Herr über die Erde sein und als solcher das Bild Gottes sichtbar auf ihr darstellen. Zum Bilde Gottes war der Mensch erschaffen, und durch Gehorsam und Wohlverhalten gegen Gott follte er einer immer höheren Seligkeit entgegengehen, das war Gottes Wille und des Menschen Bestimmung.

Der Aufenthaltsort der ersten Eltern wird, uns als ein lieblicher Garten beschrieben, Cap. 2, 8. und nach V. 15. war nicht etwa blos Unthätigkeit und Genuß das Leben im Paradiese, sondern Uebung der verliehenen Kräfte, Gebrauch seiner Anlagen, Anwendung der Zeit nach Gottes Willen war dem Menschen schon im Paradiese geboten; und dies Paradies selbst in aller seiner Lieblichkeit wird von Jesu als Bild des feligen Aufenthaltsortes gebraucht, wo die sich befinden sollen, welche durch Glauben an ihn selig werden, denn er versichert dem Schächer am Kreuze: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese fein, Luk. 23, 43. Was uns die Offenbarung von der Schöpfung nur eines Menschenpaares sagt, 1 Mose 1, 27. finden wir in der Apostelg. 17, 26. wiederholt: Gott hat gemacht, daß von Einem Blute aller Mens schen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen; da folglich das ganze Menschengeschlecht Eine Familie ist, so ist hierin das Gebot von der Nächstenliebe, und die Lehre, daß jeder Mensch unser Nächster sei, bes gründet; und wenn 1 Mose 2, 18. die Schöpfung des Weibes aus einer Ribbe des Mannes berichtet wird, so gründet sich hierauf die innige Verbindung der Ehegatten und die Liebe des Mannes zum Weibe, als zu sich selbst, und die ursprüngliche Unauflöslichkeit der Ehe. Mit der Ehe stiftet Gott die drei Verhältnisse der Familie, der Kirche und des Staates, welche leßtere beide aus der ersten sich entwickeln.

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