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und nach deinem Herzen hast du diefe ganze große Sache gethan, daß du alle diese herrliche Dinge kund thatest. Darum bist du groß geachtet, Herr Gott, und deines Gleichen ist nicht mehr, es ist kein Gott außer dir, nach allem, was wir mit unsern Ohren gehört haben. Und wo ist ein einig Volk auf Erden, wie dein Volk Israel, das du dir gemacht und zubereitet hast, daß es in Ewigkeit soll dein Volk sein, und du Herr bist ihr Gott worden.' So bekräftige nun, Herr Gott, das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, so wird man glaus ben an deinen Namen, und er wird ewig groß sein, und man wird sa gen: Der Herr Zebaoth, der Gott Israel, beweiset sich an Israel als Gott, und das Haus deines Knechtes Davids wird feste stehen vor deis nem Angesicht. Denn du, Herr Zebaoth, du Gott Israel, du mein Gott, hast das Ohr deines Knechtes geöffnet, daß du ihm ein Haus bauen willst, und hast gesagt: Ich will dir ein Haus bauen. Darum hat dein Knecht sein Herz funden, daß er vor deinem Angesicht dieses Gebet zu dir betet. Nun Herr, Herr! du bist Gott, und deine Worte werden Wahrheit sein, und du hast dieses Gute über deinen Knecht geredet. Da dir's nun gefallen hat, das Haus deines Knechtes zu segnen, so laß dir's ferner gefallen und segne das Haus deines Knechtes, daß es ewig set vor deinem Angesichte. Denn du Herr, Herr! hast es geredet, und mit deinem Segen wird das Haus deines Knechtes ewig gesegnet sein. Denn was du, Herr, segnest, das ist gesegnet ewiglich. 2 Sam. 7.

Es zeigt sich in diesem Gebete, daß David in der Verheißung Gote tes, die sich zunächst auf seinen Sohn Salomo bezog, noch etwas viel Größeres und weit Tieferes ahnete, und daher sagte er, daß diese Lehre nicht bloß von einem Menschen könne gemeint sein. Er bekam durch diese göttliche Verheißung, der er gewiß mit Gebet, Flehen und fleißi: gem Nachdenken sorgfältig nachgeforscht hat, eine so tiefe Einsicht in das Geheimniß der Gottseligkeit, daß Gott sich im Fleisch offenbaren wollte, wie vor ihm kein Prophet hatte, und diese Erkenntniß hat er späterhin in vielen seinen Psalmen ausgesprochen, die buchstäblich von Christo handeln.

Gegen das Ende seines Lebens, als sein Ehrgeiz von Gott mit der Pestilenz bestraft wurde, sahe David den Würgeengel mit dem bloßen Schwert, welches er gegen Jerusalem ausstreckte, über dem Berge Mos rija schweben; da er sich nun als Sünder demüthigte, ward der Strafe gewehret, und durch den Propheten Gad ließ ihm Gott fagen, er folle auf derfelben Stelle, wo er den Engel gesehen habe, dem Herrn einen Altar bauen. David kaufte den Plak, bauete einen Altar, brachte Opfer und erhielt die Gewißheit, daß dies der vom Herrn erwählte Ort sei,

wo künftig der Tempel erbaut werden sollte, und deshalb wurde schon von jezt an der Gottesdienst auf Morija gehalten.

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Als nun die Zeit herbei kam, daß David sterben sollte, gab er sets nem Sohne Salomò die Verordnungen 1 Kön. 2, 2-4., und über den Tempelbau befahl er was geschrieben steht 1 Chron. 29, 2-20. Wenn David (2. 4.) sagt, Salomo foll ewiglich über Israel König sein, so heißt das, sein Geschlecht solle diese Würde behalten, und aus diesem Geschlechte stammt Christus, welcher der rechte König des Haus ses Jakobs und aller Menschen ist, die zum Volke Gottes gehören, und es auch ewiglich bleibet, wie es denn von ihm heißt Luk. 1, 33: Und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich und feines Kö, nigreichs wird kein Ende sein. Und wenn er (ebenfalls V. 4.) fagt, Gott habe Juda zum Fürstenthum erwählt, so ist das mit Beziehung auf 1 Mose 49, 10. gesprochen, daß das Scepter von Juda nicht ents wendet werden solle, welche Worte David auf sich, als Vorbild des Messias, anwandte, wie er denn deshalb auch Psalm 40, 8. fagt: Siehe, ich bin gekommen, im Buche steht von mir geschrieben. Dies felben Worte werden Hebr. 10, 7. auf Christum angewandt, von dem sie im höchsten Sinne gelten. Davids Lobgesang über Gottes Wohlthaten vor der ganzen Gemeinde steht 2 Chron. 30, 10-20. Er starb in hohem Alter, und sein Sohn Salomo ward König an seiner statt.

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Für die Geschichte des Reiches Gottes ist David eine der allerwich. tigsten Personen, denn er ist in dreifacher Beziehung, als Stammvater, Vorbild und Verkündiger des Messias überaus merkwürdig. Als Stamms vater des Erlösers ist er der lehte unter den heiligen Patriarchen, von dem sowohl Maria, die leibliche Mutter Jesu, als auch dessen Pflegevater, Joseph, herkommen; denn von Nathan, dem åltern Sohn der Bathseba, stammte Maria, Luk. 3, 31., und von ihrem jüngern Sohne Salomo stammte Joseph ab, Matth. 1, 6., so daß sich hier die beiden Geschlechtsregister bei Matthäus und Lukas theilen. Seit Davids Zeis ten erwartete man den verheißnen Messias als einen Sohn Davids, und nannte ihn sehr häufig geradezu Davids Sohn; wenn daher, Jesus Das vids Sohn angeredet oder sonst so genannt wird, so liegt darin ein Bekenntniß und Zeugniß, daß er wahrhaftig der Messias sei. Ja die Propheten nennen sogar den Messias oft bloß mit dem Namen David, fo Jerem. 30, 9. und Ezech. 34, 24., Cap. 37, 24. 25. Den Fein den Jesu, den Pharisåern und Schriftgelehrten, war es höchst årgerlich, daß er sich bei seinem leßten feierlichen Einzuge in Jerufalem begrüßen ließ mit den Worten: Hojiannah, dem Sohne Davids! gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn! um sie aber zu belehren, wie er als

Mefsias eine weit höhere Würde habe, als David, legte er ihnen die Frage vor Matth. 21, 42-46. Der Messias ist freilich, feiner mensch lichen Natur nach, Davids Sohn, und in sofern gewissermaßen gerins ger als der Vater, da er aber auch Gottes Sohn und Mitregent ist, der auf Gottes Throne siht, so besißt er dadurch eine weit höhere Würde. als fein leiblicher Vater David; und dies Geheimniß erkannte David und redete von ihm Psalm 110, 1. Eben daher, weil er Gottes Sohn war, heißt der Mefsias auch die Wurzel Davids, d. h. sein Schöpfer, Offenb. 5, 5. Nach den Zeiten Christi erlosch Davids leibliches Ges schlecht, so daß nachher niemand mehr Davids Sohn genannt worden ist, weil aber doch sein Geschlecht ewiglich bleiben foll, so ist das von dem geistlichen Geschlechte Jefu Christi, von seinen Gläubigen zu vers stehen, die feine Brüder heißen, so wie er selbst der Erstgeborne unter vielen Brüdern genannt wird (Röm. 8, 29.), und dies Geschlecht wird in alle Ewigkeit hinaus nicht vergehen.

In seinen Lebensumstånden, Erfahrungen und Schickfalen ist Das við ein Vorbild des Messias; beide sind aus Bethlehem gebürtig, so wie jener ein Hirte war, so nennt sich dieser einen guten Hirten; David hatte selbst seine Brüder zu Feinden, und Jesum nahmen die Seinen nicht auf; das Reich Davids wurde von einem kleinen Anfange aus groß und blühend, wie das Reich Christi; die vielen Leiden und Trübsale, welche David zu erdulden hatte, erinnern an die größeren Leiden des Erlösers; so wie Davids Feinde überwunden und gedemüthigt wurden, fo follen Christo alle feine Feinde zum Schemel seiner Füße unterworfen werden; daß man überhaupt den verheißnen Messias als König und Herrscher sich vorstellte, gefchah insonderheit erst seit Davids Zeiten, dess fen glückliche und weise Regierung ein schönes und willkommnes Bild war für das noch höhere Glück, dessen Urheber der Messias und dessen Genossen die Bürger seines Reiches sein sollten.

Ganz ausgezeichnet ist David endlich als Verkündiger des Heilandes der Welt; folche tiefe und umfassende Erkenntniß, wie er sowohl von der Person und dem Amte desselben, als auch von der Natur seis nes Reiches hatte, war bis dahin niemanden zu Theil geworden, und er muß deshalb den vornehmsten Propheten des A. Test. beigezähltwerden. In feinen Pfalmen sind die wesentlichen Punkte, welche den Messias betreffen, weissagungsweise mitgetheilt, und daß ein solches Verständniß der Psalmen das rechte sei, ist damit hinlänglich erwiesen, daß Jesus felber im allgemeinen sagt, es müsse alles erfüllt werden, was von ihm geschrieben sei im Gesetz Mosis, in den Propheten und in den Psalmen (Luk. 24, 44.), und daß er einzelne Stellen der

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Pf. 22, 1. Petrus in seiner

Pfalmen auf sich anwendet. Wenn sich so die Schrift des A. Test. im N. erklärt und angewendet findet, so muß man daraus theils zurücks fchließen auf die Einsicht, welche jene heiligen Månner, in den Raths schluß der Eridfung und über den zukünftigen Messias hatten, theils er: kennen, wie dies ganze Werk ein göttliches ist, da es von Gott vorbes reitet, angekündigt, ausgeführt und fortwährend noch gefördert wird. Einige Psalmen sind vorzugsweise messianisch, offenbaren ausschließlich die Geheimnisse Gottes über den Messias, aber außerdem finden sich auch noch, hie und da zerstreut, in andern Psalmen bewundernswerthe Auffchlüsse, die wörtlich an Jesù in Erfüllung gegangen sind. Von den Leiden und der Herrlichkeit des Heilandes finden sich besonders viele Aussprüche in den Pfalmen, so Pf. 41, 10. verglichen mit Joh. 13, 18., Apoftg. 1, 16; Pf. 69, 5. vergl. Joh. 15, 25; 6. 7. 19., Matth. 27, 39. 43., Joh. 19, 23. 24. ersten Predigt am Pfingsttage, Apostg. 2, 25—32., führt Psalm 16, 8. ff. an, um daraus die Auferstehung Jesu als eine långst schon von David vorherverkündete Begebenheit zu erweisen. Und gleich nachher 2. 33-36. redet er von der Erhöhung Jesu, und wie er sich durch die Ausgießung des heiligen Geistes verherrlicht habe mit Beziehung auf Psalm 110, 1; Psalm 68, 19. wird Eph. 4, 8—12. auf Christi Er. höhung und auf die Ausgießung des heiligen Geistes bezogen; Psalm 118, 22. 23. wird sowohl von Jesu selbst Matth. 21, 42., wie auch von Petrus 1 Brief 2, 4. auf die Verwerfung des wahren Messias Jesu durch die Juden bezogen, und Petrus führt zugleich noch eine Stelle aus Jesaias 28, 16. an, um auf die Herrlichkeit Jefu, als des neuen und köstlichen Grundsteins der Kirche des N. Test. hinzuweisen, auf den man sich im Glauben gründen müsse. Eben so wird Pfalm 2, 1. in der Apostg. 4, 25-28. auf die Feindschaft gegen Jefum bezogen; Römer 15, 9-11. bezieht sich auf Pf. 18, 50., Pf. 67, 5. und Pf. 117, 1., woraus Paulus erweist, daß die Berufung der Heiden zum Reiche des Messias schon von David geweissagt sei.

VI. Salom o.

Salomo wurde kurz vor seines Vaters David Tode zum Könige gefalbt, der Priester Zadok nahm das Delhorn aus der Hütte des Stifts, und falbete Salomo, und sie bliesen mit der Posaune, und alles Volk sprach: Glück dem König Salomo! 1 Kön. 1, 39. Gott schenkte ihm auf seine Bitte ein weises Herz, 1 Kön. 3, 1-14. Um den Tems pelbau zu bewerkstelligen, machte er ein Bündniß mit Hiram, dem Kös nige von Tyrus, 1 Kôn. 5, 3-6. Nach sieben und einem halben

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Jahre war der herrliche Tempel fertig, da wurde die Bundeslade hins auf gebracht, und Salomo weihte ihn feierlich ein, indem er eine Rede an das Volk hielt, viele Opfer brachte und in einem Gebete Gott an flehte, er wolle die Gottesdienste, welche hier künftig verrichtet werden würden, in Gnaden annehmen, 1 Kón. 8. So war nun die Ståtte des Gottesdienstes vollendet, wo dem Herrn allein Opfer gebracht wers den durften, und wo die ganze vorbildliche Gottesverehrung Israels ihe ren Siß für immer hatte, so lange sie bestand. Der Herr erschien dem Salomo nochmals, wie früher zu Gibea, verhieß ihm Erhörung seines Gebetes, sicherte ihm seine Gnade zu, machte ihn aber auch im Voraus mit der Zerstörung des Tempels bekannt, wenn Israel in Gößendienst und Ungehorsam von Ihm, dem Gott Jehovah, abweichen würde. Im N. Test. erinnert der Heiland zwei Mal an Salomo, Matth. 6, 28-30. redet er von Salomo's Pracht und Herrlichkeit, die, obwohl so groß und berühmt, doch der Schönheit der Werke Gottes in der Natur nicht gleich komme; und so wie er hierdurch, was die Schrift A. Test. von Salomo in dieser Beziehung erzählt, bestätigt, so gedenkt er auch beståe tigend der Weisheit Salome's Matth. 12, 42. Hiemit bestraft er den Leichtsinn und die Gleichgültigkeit seiner Zeitgenossen, welche die götts, liche Wahrheit; die der Sohn Gottes zu bezeugen gekommen war, und die ihnen so nahe gebracht wurde, daß sie sie ohne alle Mühe und Bes schwerden haben konnten, so schndde verachteten, indem sie nicht einmal seinen Bitten nachgaben, aufzumerken auf das ihnen verkündete Heil, während jene Königin mit großen Opfern und vielen Beschwerden Lehre und Weisheit bei Salomo suchte, die doch der höhern Wahrheit, die Christus gebracht hat, nicht gleich zu achten ist.

Unter Salomo hatte das Reich Israel seine größte Ausdehnung, so daß in Erfüllung gegangen, was Gott 1 Mose 15, 18. verheißen hatte. Weil aber Salomo späterhin in Vielweiberei und durch diese in Göhens dienst verfiel, vor dem Herrn übel that und nicht in seinen Wegen wan delte, so verkündete ihm der Herr 1 Kön. 11, 11-13. feine Verwer< fung. So tief fank der Mann, den der Herr so hoch begnadigt hatte, den der Prophet Nathan: Jedidja, d. h. Liebling Gottes nannte, von dem es 1 Kön. 3, 3. heißt: Salomo hatte den Herrn lieb; und 2 Sam. 12, 24: Der Herr liebte Salomo; so wurde der Mann verworfen, der auch ein Vorbild des Erlösers war, denn schon sein Name Salomo, d. h. Friede, ist voll Beziehung auf den Erldser, welcher durch den Pros pheten Jesaias 9, 6: Friede: Fürst genannt wurde, bei dessen Geburt die Engel in ihrem Lobgefange riefen: Friede auf Erden! und der durch seinen blutigen Tod (Eph. 2, 14.) unser Friede geworden ist.

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