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schändlichste Abgötterei, so daß unter den neunzehn Königen, die wäh. rend eines Zeitraums von 250 Jahren regierten, auch nicht ein einziger war, der den Gott Israels suchte und sich von Herzen zu ihm bekehrte, vielmehr erzählt die heil. Schrift von jedem Einzelnen, daß er die Sún, de Jerobeams fortgefeßt und gemehrt habe. Die nächste Folge dieser Trennung der zehn Stämme vom Hause Juda und dem levitischen Got: tesdienst zu Jerusalem war, daß sie Gottes Wort und besonders seine gnådigen Verheißungen von dem zukünftigen Erldser außer Acht ließen, daß der Glaube daran erlosch und aller Fluch des Unglaubens und Ungehorsams gegen Gott über dies Volk kam. Aber auch das Reich Juda wurde, schon durch Rehabeams Schuld, in Abgötterei verführt, und die göttliche Strafe blieb nicht aus, denn der König von Egypten eroberte Jerusas lem; weil sich aber Rehabeam demüthigte und die Gerechtigkeit der götts lichen Strafe anerkannte, so vergab ihm der Herr, und der König Sis fak zog wieder ab. Assa und Josaphat, die Könige in Juda, führten ein Gott wohlgefälliges Regiment, hielten die Verehrung Jehovahs aufs recht, wehrten nach Kräften der Abgötterei, sorgten für den rechten Teme peldienst, und wurden von Gott gesegnet, 2 Chron. 17. 18.

3. Die Propheten Elias und Elisa.

Im Reiche Israel herrschte Ahab, dessen Weib Isebel, eine sidos nische Fürstentochter, mit einer solchen Feindschaft gegen den wahren Gottesdienst erfüllt war, daß sie viele Propheten des Herrn tödten ließ, die schon von Samuel gestifteten und noch hie und da im Lande befindlis chen Prophetenschulen auszurotten suchte, und Veranlassung wurde, daß 2. Ahab in seiner Hauptstadt Samaria neben dem Kälberdienst auch die Baalss verehrung einführte. Damit aber die Kenntniß und Anbetung des wahren Gottes nicht ganz untergehen mögte, so erweckte Gott der Herr den Pros pheten Elias, den Thisbiten, der mit feurigem Eifer, muthiger Unerschro ckenheit und unerschütterlicher Standhaftigkeit den gottlosen Plånen Ahabs und Isebels sich widerseßte, für die Verehrung des einigen Gottes eis ferte, und durch scharfe Bußpredigten dem sittlichen Verderben zu steuern suchte; damit diese aber um so mehr Eingang fånden, wurden die Hers zen vorher durch göttliche Strafgerichte erschüttert, denn es kam auf sein Gebet eine große Theurung ins Land, Jakobus 5, 16-18. In dies fer Hungersnoth fand Elias zuleht eine freundliche Aufnahme zu Sares pta oder Zarpath, im Lande der Sidonier, bei einer heidnischen Wittwe, die voll Glaubens und Liebe, ungeachtet ihrer Armuth, den Propheten aufnahm, der ihr deshalb auch treulich die ihr im Namen Jehovahs gegebene Verheißung erfüllte, so daß sie selbst durch die Hülfe dieses

Mannes Gottes am Leben erhalten und vor allem Mangel bewahrt wurde. An diese Begebenheit erinnert der Erldser, als er in der Schule zu Nazareth predigte, um durch des Elias Schicksal sein eignes zu ers · klären und die Wahrheit des Wortes zu bestätigen: Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterlande; dort nimmt man ihn am wenigsten bes reitwillig auf, weil man sich an seiner äußern Niedrigkeit stößt, und das her um so weniger zum Glauben an ihn geneigt ist Luk. 4, 25. 26. Man. håtte erwarten sollen, daß die israelitischen Wittwen in ihrer Noth am ersten geneigt sein würden, sich vertrauensvoll an den Propheten, ihren Landsmann, der in ihrer Nähe lebte, zu wenden, aber so thaten sie nicht, und so war ihr Unglaube der Grund ihres Verderbens, denn alle göttliche Hülfe wird an den Glauben geknüpft. Eben so, will der Erlöser sagen, wird es auch jest wieder gehn, Unglaube hält gerade diejes nigen von mir zurück, die mir am nächsten stehen, und daß sie Genoss sen Israels dem Fleische nach sind, hilft ihnen gar nichts zur Seligkeit, wenn sie sich nicht gläubig an mich anschließen. Als die Noth aufs höchste gestiegen war, trat Elias endlich vor Ahab, machte ihm und dem. Volke die ernstesten Vorwürfe über ihren Gößendienst und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? ist Der Herr Gott, so wandelt ihm nach! ist's aber Baal, so wandelt ihm nach! Jeht schlug er vor, daß die Baalspfaffen ihrem Baal ein Opfer bringen sollten, er wolle Je: hovah auch eins bringen, und welcher Gott mit Feuer antworten und das Opfer verzehren werde, der folle fortan als Gott verehrt werden. Es geschah, Jehovah ließ Feuer vom Himmel fallen, welches das Opfer fraß, wie Elias gebetet hatte. Da das alles Volk sahe, fiel es auf sein Angesicht und sprachen: Der Herr ist Gott! der Herr ist Gott! Elias aber sprach zu ihnen: Greifet die Propheten. Baals, daß ihrer keiner entrinne. Und sie griffen sie. Und Elias führte sie hinab an den Bach Kison, und schlachtete sie dafelbst, nach 5 Mose 13. Ifes bel suchte den Propheten deshalb zu tödten und schwur ihm den Tod, da flohe Elias und kam an den Berg Gottes Horeb; 1 Kön. 19, 9-13. Der Herr beschämte hier den Kleinglauben und die Verzagtheit des Propheten, und sprach zu ihm 2. 18: Ich will lassen überbleiben 7000 in Israel, nämlich alle Knice, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und allen Mund, der ihn nicht geküsset hat. Auf diese Stelle weist Paulus hin Rom. 11, 3. 4., um zu erweisen, Gott habe sein Volk Israel keineswegs verstoßen, denn so wie zur Zeit des Elias noch 7000 Verehrer des wahren Gottes vorhanden gewesen seien, während Elias geglaubt habe, er sei allein übrig geblieben: so seien auch viele Juden, und mehr als man denke, zum Glauben an Jesum, als den

Messias, gekommen, und man dürfe sich daher keinem verzagenden Kleinmuth überlassen, als ob Israel ganz verworfen sei. So außerordentlich, wie das Leben und Wirken des Elias gewesen war, war auch sein Scheiden von der Erde, das geschildert wird 2 Kön. 2, 6-15. Für eine so tief verderbte Zeit, wie die des Elias, war gerade ein solcher Mann nöthig, der mit einem die Sünder verderbenden Eifer für Gottes Ehre ftritt, und seine Wirksamkeit zeigt recht die Art und Natur des Tod brin: genden Gefeßes, das er in Israel aufrecht zu erhalten bestimmt war. Der Geist des Evangelii ist aber ein ganz andrer, wie das dem Elias durch die Erscheinung Gottes auf Horeb sinnbildlich dargestellt wurde, denn nicht im Sturmwind und Feuer und Erdbeben war der Herr, die gingen nur vor ihm her, Er selber offenbarte sich im sanften Säufeln. Daher verweist auch Jesus seinen Jüngern ihren Feuereifer, als für fein Reich nicht passend, Luk. 9, 51–56. Da Elias in solcher Kraft wirkte, ward er durch den Maleachi, den lehten der Propheten, als derjenige bezeichnet, der die allergrößte und herrlichste Begebenheit für Israel, die Erscheinung des Messias, vorbereiten und diesem vorangehen sollte, um mit seiner unermüdlichen Thätigkeit und kräftigen Wirkfamkeit alles im Voraus so zu ordnen, daß der Messias desto leichter sein Reich aufrichten könnte, Maleachi Cap. 3, 1: Hier redet der Sohn Gottes selbst, und verspricht einen Engel oder Boten zu senden, der vorbereitende Anstalten treffen solle, und dann, bald hernach, noch zu der Zeit wo der Tempel stehe, werde Er selber, der Herr und Bundesengel, kommen, welcher den neuen Gnadenbund aufrichten werde. Diese mehr nur allgemeine Verheißung wird noch genauer bestimmt Cap. 4, 5. 6. So erwartete man denn seit dieser Zeit den Elias selbst als einen Vorläufer des Messias, wie ihn die Juden noch heute erwarten, und als die Zeit der Erfüllung der Weissagungen erschienen war, verkündete ein Engel dem Priester Zacharias die Geburt eines Sohnes, mit Hinweisung auf Elias, Luk. 1, 16. 17. Johannes der Täufer sollte also in Geist und Kraft des Elias, als der verheißne Vorläufer des Messias, ihm die Wege bereiten, daher war er denn auch sowohl in seinem AeuBern, wie vornåmlich in seinen ernsten Bußpredigten, dem Elias åhnlich; Elias hatte eine rauhe Haut an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden (2 Kön. 1, 8.), und das war auch Johannis Tracht (Matth. 3, 4.). Als Johannes auftrat, wurde er daher sehr bald für den wirk: lichen Elias gehalten, der einst schon gelebt hatte, das verneinte er aber mit Recht, denn als sie ihn fragten Joh. 1, 21: Bist du Elias? sprach er: Ich bin's nicht. Der Erlöser aber versichert nach seiner Verklärung auf dem Berge, als ihn die Jünger fragten: Was sagen denn die Schrift

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gelehrten, Elias müsse zuvor kommen? Elias foll allerdings zuvor kom men und alles zurecht bringen, doch ich sage euch: Es ist Elias schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm gethan, was sie wollten; also wird auch des Menschen Sohn leiden müssen von ihnen. Da verstanden die Jünger, daß er von Johanne dem Táus fer zu ihnen geredet hatte, Matth. 17, 10-13; und Cap. 11, 13. 14. sagt Jesus: Alle Propheten und das Gefeß haben geweissagt, bis auf Johannes, und, so ihr's wollt annehmen, er ist Elias, der da soll zukünftig sein. Auf diese Weise ward jene prophetische Weissagung über Elias wirklich erfüllt, jedoch in einem geistigen Sinne, so daß nicht Elias persönlich, sondern in Johannes dem Täufer ein (Mann wie) Elias mit Freimüthigkeit und Muth dem Herrn die Wege bereitete; und so sind überhaupt die Verheißungen vom Messias und seinem Reiche, welche die Juden ganz fleischlich und grobsinnlich zu verstehen pflegten, und daher mißverstanden, in einem weit höheren geistigen Sinne erfüllt, so daß auch von ihnen insgesammt gilt, was der Herr von seinen Wors ten sagt, sie sind Geist und Leben, das Fleisch ist kein nüße. Daß vor der Erscheinung des Erlösers selbst, zur Förderung und zu desto glücklicherem Gedeihen seines Werkes, jemand auftreten werde, hatte, noch früher als Maleacht, schon Jesaias verkündet, Cap. 40, 3-5. Diese Weissagung bezog Johannes auf sich und erklärte, sie fei an ihm erfüllt, Joh. 1, 22. 23. Matth. 3, 1-3. So wie überhaupt das Gefeß der Gnadeneinrichtung durch Christum vorangegangen ist, so bereitete auch Johannes dem Erlöser die Wege durch die Predigt des Gesetzes, indem er Buße forderte; die Beweggründe zu derselben nahm Er aber daher, daß das Himmelreich erschienen sei, daß jeßt der Heiland der Welt da sei, bei dem jeder Vergebung seiner Sünden finden könne, worin eben die kräftigste Triebfeder zu einer rechtschaffnén Buße liegt, daß man sich durch Gottesliebe in Christo zu ihr bewegen läßt, und nicht sowohl durch die Schrecknisse des Tod und Verdammniß drohenden Gesetzes. Das hatte Johannes also vor allen Propheten des A. B. und auch vor Elias voraus, daß er auf das Lamm Gottes hinweisen konnte, wodurch das Sünderherz am tiefsten bewegt und zur Sinnesänderung hingeführt wers den muß, und deshalb sagt auch Jesus, unter allen, die von Weibern geboren seien, sei keiner aufgekommen, der größer wäre, denn Johans nes der Täufer. Elias, der Eiferer um Gottes Gefeß und Moses, der Mittler des A. B., erscheinen Jesu bei seiner Verklärung (Matth. 17.) und reden mit ihm von dem Ausgange, den er zu Jerusalem erfüllen follte; diese Begebenheit hat außer ihrer geschichtlichen Wahrheit auch noch eine symbolische Seite, zu lehren, wie Christus mit Moses und

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Elias übereinstimme, und daß die ganze Gesetzgebung, durch welche die, Sünde an den Tag kommt, und alle Prophezeihungen der Propheten, dazu dienen, die Größe der Liebe Christi und die Herrlichkeit seines Verz söhnungswerkes zu offenbaren, durch welches wir vom Fluch des Gese ges und seinem drückenden Joche erlöset sind.

Der Schüler, Freund und Nachfolger des Elias im prophetischen Amte war Elisa; auch seiner gedenkt Jesus in der Schule zu Nazareth in derselben Absicht, um derentwillen er auch an Elias erinnerte, daß der Glaube, ohne Ansehn der Person, Hülfe von Gott erlange. Aber weder die Bußpredigten noch die Strafandrehungen des Elisa, weder die wunderbaren Hülfsleistungen, noch die Gerichte, welche Gott durch ihn über das Reich Israel und Ahabs versunkene Familie kommen ließ, ers reichten ihren Endzweck, daß man vom Baalsdienst und allen Greueln der Abgötterei abgelassen hätte. Und weil sich das Haus Juda, die Faz milie Davids, mit Ahabs Familie durch Ehebündnisse befreundet hatte, und daher große Gefahr vorhanden war, daß Davids Nachkommen, des nen doch die Verheißung vom Messias gegeben war, ganz ausarten mögten: so wurde dies durch Ausrottung der Familie Ahabs verhütet, der sie durch ihre Gottlosigkeit entgegengereift war, und ihr Untergang war Erfüllung der von Elias und Elisa verkündeten Strafgerichte.

Die herrschsüchtige, grausame und gottlose Königin Athalja vers suchte es, den Gdhendienst auch in Juda einzuführen, aber der gottes: fürchtige Hohepriester Jojada widerseßte sich, und mit Gottes Hülfe ges lang es ihm, nach dem schnellen Sturze der Königin, den neugepflanzten Baalsdienst wieder auszurotten, den Tempel des Gößen zu zerstören und den obersten Priester desselben hinrichten zu lassen. Jest ordnete er den Gottesdienst im Tempel zu Jerusalem nach Mosis und Davids Vorschriften, erhob eine Tempelsteuer zum Bau des Tempels, und ward so ein großer Wohlthäter für das Reich Juda. Aber der König Joas, der von ihm auf den Thron gefeßt war, fiel nach Jojadas Tode von Jehovah ab in den Gößendienst, und erlaubte einem jeden, sich nach Gefallen einen Gottesdienst zu erwählen. Zu dieser Zeit starb Elisa.

4. Untergang des Reichs Israel.

Zwölf Jahre stand das Reich Israel schon unter assyrischer Gewalt, als mit Bewilligung des Königs Salmanassar von Assyrien der Königsmörder Hosea zum Könige über dasselbe erwählt wurde; da er sich aber des assyrischen Joches mit Hülfe des Königs So von Egypten zu entle= digen suchte, ward er von Salmanassar gefangen und die meisten Einwohner seines Reichs wurden nach Assyrien verseht, wogegen sehr viele

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