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in feiner ersten öffentlichen Predigt am Pfingstfeste zu Jerufalem beruft, Apostg. 2., zur Rechtfertigung derer aller, welche die Gabe des heiligen Geistes empfangen hatten und nun die großen Thaten Gottes redeten; er spricht: diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet, sondern diese Bes gebenheit ist Erfüllung dessen, das durch den Propheten Joel zuvorges sagt ist; nun Jesus durch die Rechte Gottes erhöhet ist und empfangen. hat die Verheißung des heiligen Geistes vom Vater, hat er ausgegossen dies, das ihr sehet und höret.

7. Zerstörung des Königreichs Juda; der Prophet

Jeremias.

In dem Könige Josias bekam das Reich Juda einen Herrscher, durch den Gott sein Volk noch einmal in Gnaden heimsuchte, ob es sich nicht von ganzem Herzen zu ihm bekehren und von allem heidnischen, Wesen ablassen wollte. Durch den Priester Hilkia ließ Josias den baus fälligen Tempel wieder herstellen, wozu die Leviten in beiden Reichen eine freiwillige Geldeinsammlung vornahmen. Als Hilkia bei dieser Gelegenheit das ganz in Vergessenheit gerathene und völlig unbekannt gewordene Gefeß Gottes im Tempel auffand, theilte er es dem Könige mit, der nun dem versammelten Volke erklärte, wie er seinerseits fest entschlossen sei, diesen Saßungen und Vorschriften mit allem Ernst und aller Treue nachzukommen, auch über ihre Befolgung in seinem Reiche zu wachen; zugleich forderte er das Volk auf, Gott, denselben Gehorsam zu beweisen. Dies wurde ihm nun auch wohl gelobt, aber bei der großen Unwissenheit und bei der allgemeinen Lasterhaftigkeit, die überall im Volke herrschte, lag das Uebel zu tief, als daß es so leicht und in kurzer Zeit hätte können geheilt werden, und daher kam es nicht zu dem versprochenen Gehorsam, und das Volk lebte nach wie vor ohne Herzensänderung in Gößendienst und heidnischen Greueln dahin, obwohl der König, unterstüßt von dem Propheten Jeremias, alle Göhenaltåre und Bilder im ganzen Lande zerstören und niederreißen ließ, besonders auch zu Bethel den von Jerobeam erbauten Tempel. Er selbst durchreiste zu dem Ende das ganze Land, daß alle heidnischen Greuel recht gründlich abgethan würden, und als er nach Jerusalem zurückgekehrt war, hielt er, zum ersten Mal wieder seit Samuels Zeiten, ein allgemei= nes und prachtvolles Passahfest. Es heißt daher von ihm 2 Kön. 23, 25: Seines Gleichen war ver ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum Herrn bekehret, nach allem Gefeß Mose, und nach ihm kam seines Gleichen nicht auf. Aber alle diese Bemühungen des Josias konnten dem zu weit eingerisses

nen Verderben nicht steuern, und als nach seinem Tode, sowohl sein Sohn und Nachfolger Joahas, wie insonderheit Jojakim die Abgdtterei wieder begünstigten, und alle Warnungen des Jeremias und anderer Propheten verachteten, da nahten sich unaufhaltsam und unausweichlich die angedrohten göttlichen Strafgerichte. Nebucadnezar, der König von Babel, eroberte Jerusalem, beraubte den Tempel, führte viele Vornehme mit sich nach Babel und machte sich Jojakim unterthänig. Aber auch dies Strafgericht erreichte seinen Zweck nicht, das Volk verharrte in feis ner Unbußfertigkeit, spottete der Propheten und hielt es für unmöglich, daß Gott sein Volk verstoßen und den Tempel follte zerstören lassen, wie Jeremias dies alles weissagte, durch den Baruch niederschreiben und öffentlich auch dem Könige bekannt machen ließ. Als sich Jojakim ems pörte, kam Nebucadnezar zum andern Mal nach Jerusalem und führte 3000 Gefangene mit sich fort, nachdem er abermals den Tempel beraubt hatte; Jojakim selbst ward erschlagen, ihm folgte sein Sohn Jechanja, unter dessen Regierung der König von Babel Jerusalem zum dritten Mal eroberte, beraubte, 2000 Gefangene mit sich fortführte, worunter der König selbst war, und als abhängigen König über Juda den Zedekia einsekte, der ihm Treue gelobte. Gottlosigkeit und Unglaube nahmen immer mehr überhand, Zedekia empörte sich in seinem Uebermuthe; Jez. remias, der ihn gewarnt hatte, wurde ins Gefängniß geworfen, Nebus. cadnezar belagerte Jerusalem, die von den Juden erwartete egyptische. Hülfe blieb aus, Hungersnoth entstand in der Stadt und stieg aufs Höchste, bis sie endlich im zweiten Jahre der Belagerung erobert, mit ihrem Tempel in Brand gesteckt und i☛ Asche gelegt wurde. Das noch übrige jüdische Volk mit dem Könige ward nach Babel in die Gefangenschaft geführt, und so hatte das Reich Juda ein Ende, 132 Jahr später als Israel, 600 vor Chrifti Geburt und 400 Jahr nach der Erbauung des salomonischen Tempels. Indem auf diese Weise der irdische Thron "Davids erledigt war und auch nicht wieder von einem aus seiner Familie bestiegen wurde, so zeigt es sich hier deutlich, wie jene Weissagung von dem ewigen Königreich Davids in einem weit höheren, geistigen Sinne verstanden werden muß, daß sie nämlich an Jesu Christo in Erfüllung gegangen ist, des Königreich kein Ende nimmt. Da die Geschlechtsre gister der Juden auch während der Gefangenschaft sorgfältig fortgeführt wurden, so blieb Davids Geschlecht immer kenntlich, so daß die Erfüllung jener Weissagung an Jesu, aus dem Geschlechte Davids nach dem Fleisch, außer allem Zweifel ist, und es offenbart sich auch hierin die ganz besondere Vorsehung Gottes.

Jeremias, der Sohn eines Priesters, aus Anathot, wurde unmit

telbar von Gott zu seinem Prophetenamte berufen, das er über 40 Jahr verwaltet, und in dem er viele Trübsale und Verfolgungen erfahren hat. Mit unerschrockener Freimüthigkeit, im Vertrauen auf seinen göttlichen Beruf, den Schuß und die Hülfe Gottes, strafte er die Abgötterei des Volkes, die Verkehrtheit der Könige, und ermahnte eben so sehr zu gründlicher Buße, wie er die göttlichen Strafgerichte ankündigte und das Unzureichende eines bloß äußerlichen Gottesdienstes darthat. Ueber den Messias spricht Jeremias weissagend Cap. 23, 5. 6, und so wie hier der Messias als der bezeichnet wird, in dem wir Gerechtigkeit bes sihen, so sagt es auch Paulus 1 Cor. 1, 30. und Eph. 1, 5. 6. Ueber die Errichtung eines neuen Bundes und fein Verhältniß zum alten redet die wichtige Stelle Cap. 31, 31-34.

8. Die babylonische Gefangenschaft, die Propheten Hesekiel, Daniel.

So wie die babylonische Gefangenschaft einerseits die Erfüllung jener göttlichen Strafandrohungen war, die im fünften Buch Mose vers zeichnet stehen und über Israel kommen sollten, wenn es von seinem Gott abfiele, so daß diese Gefangenschaft aufs Neue Gottes Wahrhafs tigkeit beweist, der da hält, was er zusagt, und seine Heiligkeit, der zufolge die Sünde ein Greuel in feinen Augen ist, und seine Gerechtigkeit, welche die Sünder nach ihren Werken behandelt: eben so ist diese für Israel so höchst schmerzliche und allem Anschein nach nur traurige Begebenheit auch eine Fügung der höchsten Weisheit und Güte Gottes. Wenn dem jüdischen Volke geholfen werden sollte, so mußte die große und verderbte Masse desselben untergehen, weil eine rechtschaffene Buße von ihr nicht zu erwarten war, und dazu dienten die leßten Jahrzehnte vor der Wegführung ganz insonderheit, denn durch Krieg, Hunger und Krankheit war die Zahl des ganzen Volks, welche unter dem Könige Assa, vor etwa 350 Jahren, 500,000 streitbare Männer betrug, auf 20,000 herabgesunken, die in die Gefangenschaft geführt wurden. Es mußte Israel ferner eine recht lebhafte und unwidersprechliche Erfahrung machen, daß sein ganzes Schicksal unter Gottes besonderer Leitung stehe, und das wurde dadurch erreicht, daß die Gefangenschaft sowohl wie die nachherige Befreiung aus Babel aufs Bestimmteste vorhergesagt wurden, und genau der Weissagung. gemäß sich zutrugen, wodurch bei jedem Nachdenkenden, der auf Got tes Wort merkte, Demüthigung unter des Herrn gewaltige Hand und Vertrauen auf feine Gnade und desto willigerer Gehorsam erzeugt wer den mußten. Dies ganze Ereigniß, wie das spätere Schicksal der Ju

den bei der lezten Zerstörung Jerusalems ist eine laute Bestätigung des Wortes Jesu Matth. 24, 28: Wo ein Was ist, da sammeln sich die Adler. Wenn bei irgend einem Volke so sehr alles geistige Leben erstorben, aller Glaube untergegangen ist und alle Gottesfurcht aufgehört hat, daß es wie ein Leichnam der Berwesung entgegeneilt, dann sendet Gott solche Ereignisse, durch welche ein solches Volk und ein solches Reich völlig aufgelöst wird, damit nachher etwas Neues ge schaffen werden könne. So geschahe es mit Israel in der babyloni: schen Gefangenschaft. Die äußere Lage war erträglich, ja viele befanz den sich im fremden Lande so wohl, daß sie späterhin nicht einmal von der Erlaubniß Gebrauch machten, nach Hause zurückzukehren; aber daß sie auch Spott und Verachtung zu ertragen hatten, zeigt Psalm 137, 1-6. Das Bewußtsein, es sei Strafe Gottes, daß sie in Babel waren, die Sehnsucht nach Jerusalem, die Schwierigkeit, dem Gefehe Mosis im fremden Lande nachzuleben, das alles gehörte zu der heilsamen Züchtigung Gottes, durch welche das Volk gereinigt werden sollte von seinen Lastern, und größtentheils auch wirklich geläutert wurde; wenigstens bekam Israel in Babel, mitten unter den Gößendienern, einen solchen Abscheu vor aller heidnischen Abgötterei, welche ihm dies göttliche Strafgericht zugezogen hatte, daß es späterhin niemals wieder in solch abgöttisches Wesen versunken ist. Da Gott seinem Volke auch in dieser Zeit Propheten und Lehrer gab, die es in seinem Worte unterwiesen und seine Gnade verkündeten, so wurde die Erkenntniß seis nes heiligen Willens und Gefeßes erhalten; dies geschahe ganz insonderheit durch Hesekiel, den Gott in Babel zum Prophetenamte berief, und der schon mit dem Könige Jechanja nach Babel geführt war. Wie Jeremias in Jerusalem, so weissagte Hesekiel am Chebar den endlichen, völligen Sturz des Reiches Juda, hat aber auch von der Erlösung aus Babel und dem künftigen Gnadenreiche des Messias herr liche Verheißungen gegeben, wie Cap. 11, 17—20., Cap. 34, 11 — 16., 23, 31., welche Weissagung durch den Herrn Jesum Christum erfüllt ist, der sich selbst den guten Hirten nennt, Joh. 10, 12. 16. An einem Felde voller Todtengebeine, die wieder lebendige Leiber werden, lehrt der Prophet die geistige Wiederbelebung seines Volkes Cap. 37, 1-27.

Ganz besonders merkwürdig und ausgezeichnet ist während der Zeit der Gefangenschaft Daniel, der schon als Knabe nach Babel geführt wurde. Durch ihn hat Gott über die ferneren Schicksale feines Volks, über die lehte Zerstörung Jerusalems, über das Reich und die Person des Messias wichtige Aufschlüsse gegeben, dahin gehört besonders die

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Stelle Cap. 7, 13. 14. Der Menschensohn ist der Heiland, der sich selbst sehr oft so nennt, um seine menschliche Natur und zugleich seine Messias und Erlöserwürde damit zu bezeichnen, weil ja der, welcher der Schlange den Kopf zertreten, also der Erlöser sein sollte, als ein von einem Weibe, von einer Jungfrau Geborner, und hier bei Das niel als Menschensohn beschrieben wird. Von den lehten Schicksalen Jerufalems handelt Cap. 9, 25-27; hierauf weist der Erldser hin Matth. 24, 15., und erklärt damit, daß jene Worte Daniels auf die Zerstörung der Stadt Jerusalem und des Tempels zu beziehen sind. Daniels Weissagungen von den verschiedenen Monarchien und ihrem Sturze sollten dem Irrthum vorbeugen, als ob der Messias gleich nach der Rückkehr ins gelobte Land, kommen werde, und es so verhüten, daß man nicht irre würde an Gottes Treue und Barmherzigkeit, sondern in Geduld, Hoffnung und Glauben ausharrte, bis die Fülle der Zeit erschienen sein und der Messias kommen würde.

9. Rückkehr aus Babel.

Cyrus, der Nachfolger des Darius, erlaubte den Juden die Rücks kehr in ihr Vaterland, um das Jahr 533 vor Chr., nachdem sie 70 Jahr in der Gefangenschaft zugebracht hatten, und ließ ihnen sogar die goldenen und silbernen Gefäße, die beim Gottesdienst im Tempel gebraucht, und als Raub nach Babel gebracht waren, ausliefern. So ging die schon durch Jesaias über Kores gegebene Weissagung in Erfüllung. Zwar zogen nicht gleich alle nach Canaan zurück, doch machten sich an 50,000 Personen unter der Anführung des Serubabel, aus Davids Geschlechte, auf den Weg. In Jerusalem errichteten sie zuerst den Altar an der ge hörigen Stätte, ordneten das tågliche Opfer an, feierten das Laubhüttenfest und machten dann Anstalten zum Tempelbau auf Moria, wo der Tempel Salomo's gestanden hatte. Weil sie aber die Samariter, welche neben dem Gesez Mosis noch dem Gößendienst ergeben waren, keiz nen Theil daran wollten nehmen lassen, so brachten es diese dahin, daß der Bau bis zum Tode des Cyrus gehemmt wurde; und da nun der erste Eifer erkaltet war, so bedurfte es göttlicher Strafgerichte durch Landplagen und ernstlichen Ermahnungen durch die Propheten Haggai und Sacharja, daß das unterbrochene Werk wieder begonnen wurde. Bez merkenswerth ist das Wort, welches durch Haggai gesprochen wurde Cap. 2, 4-10., und dadurch, daß der Sohn Gottes selbst im zweiten Tempel lehrte, ward die Verheißung von seiner größeren Herrlichkeit, als die des alten war, erfüllt; und die Worte V. 7. werden Hebr. 12, 26. 27. angeführt, daß auch dieser zweite Tempel als etwas Beweglis

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