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zukünftiger Begebenheiten, in welchen Jesus, der Prophet, sein und der Seinigen, Jerusalems und seines Reiches entfernteste Schicksale zuz vor verkündet hat. Sein Leiden und Sterben und Auferstehen, die Vers folgungen der Seinigen, die Sendung des heiligen Geistes, Jerusa lems beharrliche Unbußfertigkeit und Zerstörung, die Sammlung einer heiligen Gemeinde, das alles hat der Herr geweissagt und das alles ist in Erfüllung gegangen; im Gleichnisse vom Senfkorn enthüllt er den Wachsthum seines Reichs, und was noch alles. sich zutragen wird zur Vollendung der Gnadenabsichten Gottes mit dem Geschlechte der Sünder, das ist in Jesu Prophezeihungen enthalten, und seine Wahrhaftigkeit, und die schon erfolgte Erfüllung vieler seiner Verkündigungen ist uns Bürgschaft, wie alle feine Worte Ja und Amen sind, und nicht unerfüllt bleiben werden, so daß wir mit unerschütterlicher Zuversicht dem entgegen sehen können, was Er geredet hat, der die Wahrheit selber ist. In seinem stellvertretenden Leiden und Sterben, durch das Opfer seines Todes, durch seine Fürbitte für uns bei dem Vater zeigt sich Jesus als unser Hoherpriester im Himmel, daher sagt der heilige Johannes 1 Brief 2, 1: Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht fündiget und ob jemand fündiget, so. haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jefum Christum, der gerecht ist; Paulus Rom. 8, 34: Wer will verdammen? Christus ist hie, der gestorben ist: ja vielmehr, der. auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes, und vertritt uns; und Hebr. 7, 25. heißt es: Daher er auch selig machen kann immerdar, die durch ihn zu Gott kommen, und lebet immerdar, und bittet für sie; und Cap. 9, 24: Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heilige, so mit Händen gemacht ist (welches ist ein Gegenbild der Rechts schaffenen), sondern in den Himmel selbst, nun zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns. Als König des himmlischen Reiches bekennt ` er sich vor Pilatus, nachdem ihn die Juden fälschlich vor dem Landpfle= ger als einen irdischen König bezeichnet und angeklagt hatten, Joh. 18, 33-37. Seine königliche Macht gebraucht der zum Himmel Erhöhe= te zum Schuße der Seinen, und um ihnen die Wohlthaten zufließen zu lassen, welche er in seinem Reiche seinen Gläubigen spendet. Theils wegen der Herrschaft, die ihm gegeben ist, theils wegen des theuren Lösegeldes, womit er die Sünder sich zum Eigenthum erkauft hat, wird der Mefsias Jesus vorzugsweise auch Herr genannt, und ist unser Herr, und wir sind ihm alles schuldig, was Leibeigne ihren Herren schuldig sind, wir gehören ihm und nicht uns selber an, wir sollen ihm Rechenschaft ablegen und von ihm gerichtet werden; in dieser Beziehung schreibt Paulus 1 Kor. 7, 23: Ihr seid theuer erkauft, werdet nicht der Menschen

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Knechte; und wie theuer wir erkauft sind, welches kdöstliche Lösegeld Jcsus gegeben hat, um uns vom Reiche der Finsterniß loszukaufen, ihm zum Eigenthum, sagt Petrus 1 Brief 1, 18. 19. und Paulus Apostg. 20, 28. und auf die daraus herfließenden Verpflichtungen macht Paulus aufmerksam 2 Kor. 5, 15. und Röm. 14, 79. Damit aber in dem Verhältnisse zwischen dem Könige des Himmelreichs, unserm Herrn Jefu und uns, der knechtische Geist der Furcht nicht herrschen möge, sons dern vielmehr der Geist der Liebe und Zuneigung, so würdigt der Herr Jesus alle die Seinen, seine Freunde zu nennen, obwohl er sich auch. für ihren Herrn bekennt, es heißt Joh. 13, 13: Ihr heißet mich Meifter und Herr, und saget recht daran, denn ich bins auch; und 15, 14. 15: Ihr seid meine Freunde, so ihr thut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid, denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr thut.". Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid, denn alles, was ich habe von meinem Vater gehöret, habe ich euch kund gethan; und deshalb sagt Paulus Röm. 8, 15: Denn ihr habt nicht eis ⚫nen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet,“. sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater.

Da wir die eignen Erklärungen Jefü haben, daß er der Messias

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ist, so sind wir über diesen Glaubenspunkt außer allem Zweifel. Zwar bekannte sich Jesus nicht vor Jedermann für den Messias, aber wo er es nach seiner Weisheit und Herzenskenntniß für heilsam erachtete, that er es auch ganz unumwunden; so vor jenem samaritischen Weibe am Jakobsbrunen Joh. 4, 25. 26; eben so vor dem Blindgebornen, den er sehend gemacht hatte, Joh. 9, 35-38. Es gelangten daher auch viele, außer den unmittelbaren und nächsten Jüngern Jesu, schon bei feinen Lebzeiten, zu der Erkenntniß und zu dem Glauben an seine Mess siaswürde, so Martha Joh. 11, 27. Besonders wichtig ist jene Prüfung, die der Herr mit seinen Jüngern einst anstellte, Matth. 16, 13 bis 17. Es herrschten also im Volke die verschiedenartigsten und ver kehrtesten Vorstellungen über Jesum, gerade wie das jeht noch unter den Christen der Fall ist, die es nicht der Mühe werth achten, durch Forschen in der Schrift und durch Beachtung der öffentlichen Verkündigung des Worts, eine feste und der Wahrheit gemäße Erkenntniß Jesu von Nazareth sich zu verschaffen; aber die, welche wie jene ersten Jünger des Herrn seinen Wandel betrachten und sein Wort hören, wissen mit seliger Gewißheit, was sie von Jesu zu halten haben, und stimmen freudig in das Bekenntniß Petri ein, das diefer Jünger im Namen aller Jünger® aller Zeiten abgelegt hat, und sprechen voll Liebe zu Jesu und aus Erfah

rung dessen, was er den Seinen gibt, wie es Joh. 6, 68. 69. heißt: Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubet und er kannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Auf jenes Bekenntniß seines Apostels preist ihn Jesus selig, weil solche Erkenntniß nicht Sache einer bloß menschlichen Ueberzeugung ist, noch dasTM Ergebniß der menschlichen Vernunft; wir müssen die Zeugnisse und Gründe des göttlichen Wortes, gelten lassen, wir müssen zu glauben wûnschen, sonst werden wir nie in Jesu den erkennen, der er wirklich ist; Fleisch und Blut können uns nie von der Würde Jesu, als des Messias " und des Sohnes Gottes überzeugen, zwar können andere Menschen alle Gründe zum Glauben uns vorlegen und wir können mit unsrer Vernunft fie prüfen, aber der lebendige Glaube ist eine Offenbarung Gottes an unser Herz, ist eine Gnadenwirkung seines Geistes auf uns; das ist es, was Paulus sagt mit den Worten 1 Kor. 12, 3: Darum thue ich euch kund, daß niemand Jefum verfluchet, der durch den Geist Gottes redet, und niemand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den heiligen Geist; und daher sagt Luther so schön wie wahr, in der Erklärung des dritten Artikels unseres christlichen Glaubensbekenntnisses: Ich glaube, daß ich nicht aus eigner Vernunft noch Kraft, an Jesum Christum meis nen Herrn glauben oder: zu ihm kommen, kann, sondern der heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuch tet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten. Gegen das Ende sei=" nes Lebens erklärte sich Jesus ganz offen und vor allen für den Messias, das zeigt die Begebenheit im Tempel, nach seinem Einzuge, und schon bei diefem, indem er die Anrede: Sohn Davids, Messias, nicht von sich zurückweist, womit ihn das Volk und die lobpreisenden Kinder bes grüßten, Matth. 21, 9. 15. 16. Ja, feierlich mit einem Eide, den der Hohepriester ihm abfordert, bekennt sich Jesus im hohen Rath, bei dem Verhör, das mit ihm angestellt wurde, für den Messias, Matth. 26, 63. 64; und eben so vor Pilatus, Luk. 23, 3; hieran erinnert Paulus feinen lieben Timotheus 1 Brief 6, 13. 14. Der Inbegriff der aposto: lischen Predigt war diese Wahrheit, Jesus sei der verheißne Christus, Apoftg. 5, 30-32. Auf diesen Glauben taufte man, die ihn bekannten Apoftg. 8, 36. 37. Auf diesen Glauben hat der Herr feine Kirche gegründet, Matth. 16, 18. Er nennt seinen Apostel Si mon darum Petrus, Felsenmann, weil er den felfenfesten Glaubens: grund bekannt hat, und dieser Glaubensgrund ist die Wahrheit, daß Jesus sei der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes; so lange die: fer Grund steht, steht mit und auf ihm die Kirche; sie fiele dahin, hörte

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auf zu sein, wenn je dieser Grund umgestürzt werden könnte, aber zu . fest ist er begründet, als daß selbst die Mächte der Hölle, alle Bosheit und List des Fürsten der Finsterniß und der Feinde Jesu ihn je follten wankend machen. So leuchtet denn schon hieraus die Wichtigkeit dieses Glaubens, dieser Grundwahrheit ailer andern Glaubenspunkte ein, aber auch aus den Worten des heiligen Johannes, der also schreibt 1 Brief 2, 22: Wer ist ein Lügner, ohne der da leugnet, daß Jesus der Christ sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet; fiche auch Cap. 4, 2. 3. und 2 Brief B. 7.

3. Von den Zeugnissen für Jesum Chriftum, den König des Himmelreichs.

Alles, was der Erlöser selbst und nach ihm seine Apostel, über seine Person, Würde und die Absichten seines Kommens in die Welt gelehrt haben, ist durch viele und mannigfache Zeugnisse bestätigt worden; nicht als ob die Wahrhaftigkeit Jesu solcher Zeugnisse bedurft hätte, aber für die Menschen waren sie erforderlich, um sie zum Glauben geneigt zu machen. Denn wenn alle Seligkeit von dem Glauben und der Glaubensgemeinschaft mit Jesu abhängig ist, und wenn die äußere, persön-` liche Erscheinung Jesu, seine Knechtsgestalt, den nicht in ihm erkennen ließ, der er wahrhaftig war, Gottes Sohn und der Welt Heiland: so waren Zeugnisse nöthig, durch die solcher Glaube erweckt und die menschlichen Herzen angereizt wurden, sich an Jesüm anzuschließen; - um also ·Jesu und seinem mündlichen Zeugnisse desto mehr Eingang zu verschaffen und dadurch alle, welche von ihm hören würden, zum Glauben an ihn hinzuführen, sind diese Zeugnisse gegeben worden, deren Beachtung heis lige Christenpflicht ist, weil wir dadurch gewissen Grund erfahren der Lehre, darin wir unterwiesen sind. Diese Zeugnisse sind nun folgende: Zeugnisse aus der unsichtbaren Welt, das Zeugniß Johannis, das Zeugs niß der Wunder Jesu, das seines Wandels und feiner Schicksale, das Zeugniß des heiligen Geistes und das, welches in den Wundern der Apostel Jesu lag.

Von den Zeugnissen aus der unsichtbaren Welt.

Es hatten alle diese Zeugnisse zunächst den Zweck, darauf hinzuweis fen und die Ueberzeugung zu begründen, der Sohn der Jungfrau Mas ria werde der verheißne Messias sein; es wurde also durch dieselben Aufmerksamkeit auf dies Kind erregt, und das Außerordentliche derselben fand gewiß spåterhin um so mehr Glauben, als so viele andere Zeugnisse.

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noch hinzukamen, welche dasselbe von Jesu aussagten, was in diesen schon weissagend verkündet war. Das erste dieser Zeugnisse empfing der Priester Zacharias, als ihm der Engel die Geburt seines Sohnes und die Bestimmung desselben, dem Messias voranzugehen, bekannt machte, hierdurch wurde, doch die Hoffnung angeregt, daß jeßt die Zeit der Erfüllung früherer Verkündigungen gekommen sei, und nun bald der Erwartete erscheinen werde. Bestimmter schon ist das Zeugniß, welches Maria empfing, Luk. 1, 30-32. 34. Daß die früheren Verheißungen Gottes an ihrem Sohne erfüllt werden sollten, und daß derselbe, auch Gottes Sohn und König eines ewigen Reiches sein sollte, das was ren die ihr gegebenen Enthüllungen. Ein ähnliches Zeugniß, ebenfalls durch einen Engel, empfing Joseph Matth. 1, 19–21. Die heilige Elisabeth begrüßte die Maria, als dieselbe sie besuchte, mit den Worten: Woher kommt mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? voll des heiligen Geistes weiß sie also, daß das Kindlein der Maria der Herr aller Herren sein werde. Diese Zeugnisse waren sämmtlich noch Verheißungen, das erste aber, welches von der wirklich erfolgten Geburt des Heilandes redet, empfingen die Hirten durch den Dienst der Engel, Luk. 2, 10. 11. 13. 14; daß dies Kindlein der Maria der Heiland der ganzen Welt sein, daß er Friede stiften werde, davon wurden diese Hirs ten in Kenntniß gefeßt. Durch einen wunderbaren Stern empfingen die Weisen im Morgenlande, auf außerordentliche Weise, die fröhliche Kunde, daß der König der Juden geboren sei, und sie machten sich auf, den Neugebornen in Jerusalem zu suchen, den sie in Bethlehem fandent, und sie bewiesen ihm durch Geschenke und Anbetung ihre Ehrfurcht und Liebe. Noch auf andere Weise, durch den heiligen Geist, empfing der fromme Greis Simeon, der lange schon auf den Trost Israels, auf den wartete, der über Israel Heil und Segen bringen sollte, Zeugniß, daß das Kind der Maria der verheißne Heiland sei. Wie oft mogte er schon im Tempel der Darstellung erstgeborner Söhne vor dem Herrn beigewohnt haben, als jeßt aber Maria mit ihrem Kindlein erschien, das Fleisch und Blut hatte wie alle andere Kinder, und im Aeußern durch nichts sich unterschied, da nahm er dasselbe auf seine Arme, und erleuch tet vom heiligen Geiste, der in ihm war, und von dem er die Zusage empfangen hatte, er solle den Tod nicht eher sehen, als bis er zuvor den Christ des Herrn gesehen hätte, erkannte er in diesem Kinde jenen vers heißnen Trost Israels und lobete Gott, Luk. 2, 29-32. Wenn nun, wie von den Hirten ausdrücklich erzählt wird, diejenigen, die solche Zeugnisse über das Jesuskind, als den verheißnen Messias und Heiland der Welt, empfingen, dieselben ausbreiteten und andern mittheilten, so

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