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mußten immer mehrere ́auf Jesum ́aufmerksam werden, frohe Hoffnun gen von ihm hegen, und den Zweck seiner Sendung kennen lernen.

Zu diesen Zeugnissen aus der unsichtbaren Welt mag man auch die unmittelbaren Erklärungen Gottes rechnen, durch welche er Jesum für seinen Sohn erklärte; und das geschahe sowohl bei der Taufe Jesu, wie auch bei der Begebenheit, welche man vorzugsweise die Verklärung zu nennen pflegt, Matth. 17, 1-9., auf welche sich der Apostel Petrus beruft, 2 Brief 1, 16-18. Eben so war auch die Begebenheit ein Zeugniß für Jesum, welche Joh. 12, 27-31. erzählt wird. Hier gibt Gott dffentlich ein Zeichen, daß er das Gebet seines Gesandten erhört habe, und Jesus selber erklärt, um der Hörer willen sei diese Stimme vernommen, damit sie glauben mögten, er sei von Gott gesandt.

Vom Zeugniß Johannis.

Wie wichtig die für Jesum sprechenden Zeugnisse seien, und wie sehr der Beachtung werth, um durch sie zum Glauben geführt oder in der schon vorhandnen Ueberzeugung gestärkt zu werden, kann aus nichts besser erkannt werden, als daß sich der Erldser selbst auf dieselben beruft. Da die fleischlich gesinnten Juden die innere Herrlichkeit Jesu auf ihrem Standpunkt nicht erkannten, weil ihnen der innere göttliche Wahrheitsfinn fehlte, der ihnen die Wahrheit aller seiner Aussagen über sich selbst håtte bezeugen können, so ließ er sich zu ihnen hinab, und nachdem er so Großes und Außerordentliches von sich ausgesagt hatte, wie Joh. 5, 17-30., welches alles weit über das hinausging, was mit irdischen Sinnen an ihm wahrgenommen werden konnte: so sagte er V. 31: So ich von mir selbst'zeuge, so ist mein Zeugniß nicht war. Das gilt nur in sofern, als Christus auf die Gesinnung seiner Zuhdrer einging, die ihn für einen bloßen Menschen hielten; bei dieser eurer Ueberzeugung, will er sagen, werdet ihr meinen Erklärungen über mich selbst, daß ich Gottes Sohn und Richter der Welt bin, nicht glauben; nun wohlan! ich will euch an andre Zeugnisse erinnern, die jene meine Behauptungen als wahr bekräftigen. Ein andrer ist's, der von mir zeuget, und ich weiß, daß das Zeugniß wahr ist, das er von mir zeuget (V. 32.); hier beruft sich Jesus auf das Zeugniß feines Vaters, das er dem Johannes ablegte, als dieser ihn taufte. Und indem er sich noch mehr zur Schwachheit und zum Unglauben seiner Zuhdrer hinabläßt, beruft er sich auf Johannis Zeugniß 2. 33: Ihr schicktet zu Johannes, und er zeugete von der Wahrheit (Joh. 1, 19-36. 3, 28-36.). Da der Täufer alls gemein als Prophet vom Volke anerkannt wurde, so will Jesus durch folche Berufung auf das Zeugniß desselben seinen Zeitgenossen den Glau

ben an seine Person und Würde einpflanzen, nicht als ob er irgendwie ein menschliches Zeugniß bedürfe, sondern er führt es bloß an, um den Ungläubigen den Glauben zu erleichtern und sie so zu gewinnen, um sie felig machen zu können, das sagen die Worte Jesu V. 34: Ich aber nehme nicht Zeugniß von Menschen, sondern solches sage ich, daß ihr selig werdet. Die ganze Erscheinung des Täufers, seine Amtsverwal tung in Predigen und Taufen, ist also auch ein für Jesu hohe Würde sprechendes Zeugniß. Wie wenig Er, der Göttlichkeit seiner Person nach, irgend ein äußeres Zeugniß bedürfe, sagt der Erlöser zu den Pharifäern Cap. 8, 14. Als er sich das Licht der Welt genannt und jedem, der ihm nachfolge, die köstliche Verheißung gegeben hatte, er werde nicht wandeln in Finsterniß, sondern das Licht des Lebens haben, so sagten die Phårisåer, indem sie auch nur auf feine Knechtsgestalt achteten: Du zeugest von dir selbst, dein Zeugniß ist nicht wahr, verdient ohne andere Beglaubigung keinen Glauben, denn jeder pflegt, nach menschlicher Eitelkeit und Selbstfucht, nur Gutes und Großes von sich auszusagen, und so wird es sich, wollen sie ihm zu verstehen geben, auch mit dir verhalten. Da entgegnet ihnen Jesus V. 14. und will sagen: Menschen, die keine vollständige Erkenntniß von mir haben, können auch kein vollständiges Zeugniß von mir ablegen, ich selbst muß von mir zeugen, und mit meinen Zeugnissen über mich verhält es sich nicht wie mit denen sünd. licher Menschen von sich, diese mögen fremder Beglaubigung bedürfen, nicht so die meinigen, die sind in sich wahr; und so wenig wie das Sonnenlicht eines Zeugnisses bedarf, daß es Licht sei, sondern sein eignes Zeugniß in sich hat, so ist es auch mit dem, der das Licht der Welt ist; wer nur ein gesundes Auge, ein Wahrheit liebendes Herz hat, der bes gehrt gar nicht einmal noch andere Zeugnisse. Indessen aus herzlicher Liebe, die der Sünder Seligkeit will, hat sich Jesus nicht nur auf die bisher angeführten Zeugnisse berufen, um Glauben zu finden, sondern er führt noch andere an, zunächst das Zeugniß seiner Werke, Joh. 5, 36,

Von den Wundern Jesu.

Was das Zeugniß der Werke Jesu betrifft, in wiefern dadurch die Würde seiner Person beglaubigt wird, so ist unter diesen Werken im Allgemeinen die ganze Wirksamkeit des Herrn zu verstehen, seine Lehre, sein Wandel und insonderheit seine Wunder, von denen zunächst geredet werden soll. Es sind alle Wunder der Propheten und Jesu Christi Wirkungen der göttlichen Macht, gehen über menschliches Vermögen und über menschliches Erkennen in sofern hinaus, als wir die Gefeße, nach denen sie geschehen, nicht begreifen. Nur für uns Menschen und für

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den so sehr beschränkten Standpunkt unserer Einsicht gibt es Wunder, oder werden gewisse Ereignisse Wunder genannt. Wie die allergewöhn lichsten Begebenheiten und Entwickelungen im Reiche der Natur, wenn wir immer höher hinaufsteigen von den zunächst wirkenden und uns be kannten Kräften, zu den entfernteren, endlich etwas Unerklärliches und Unbegreifliches uns darbieten, so sind Wunder solche Begebenheiten, wo wir unmittelbar, ohne erst die Kette wirkender Mittelursachen hinaufsteigen zu dürfen, ein göttliches Wirken und Walten, höhere als menschliche Kräfte, wahrnehmen und zugestehen müssen. Das Göttliche tritt uns in den Wundern für die Anschauung näher, als in den alltäglichen Begebenheiten, wo wir eine Verkettung von Ursach und Wirkung, ven Grund und Folge zu finden im Stande sind; aber in der That und Wahrheit ist alle Entwickelung im Reiche der Natur, alles Gezeugtwerden und Wachsen, ein Wunder, Zeugniß der göttlichen Kraft und Wirkfamkeit. Gleichwie die Schöpfung ein Wunder ist, so auch die Erhaltung der Welt, und jede geistige Schöpfung im Herzen der Menschen. Für den Allmächtigen und sein allmächtiges Wort ist nichts ein Wunder, fondern jede Begebenheit, die wir so nennen, ein Glied in der großen Kette seiner freien und gnädigen Rathschlüsse und ihrer Verwirklichung zum Heile der Sünder. Auf einem höheren Standpunkte, wo größeres Erkenntnißvermögen statt findet, wie z. B. bei den Engeln, kann eine Thatsache, die wir beschränkte Menschen ein Wunder nennen, sehr wohl, als nach diesen oder jenen Gefeßen erfolgend, erkannt werden, aber die Natur eines Wunders wird dadurch nicht im geringsten geändert oder aufgehoben, daß solche Erkenntniß möglich ist, denn das größte Wunder ist und bleibt ewig eben so sehr Wirkung göttlicher Kraft und Werk der freien und gnädigen Regierung Gottes, wie daß kein Haar von unsrem Haupte fällt, ohne den Vater im Himmel. Wir dürfen uns also nicht weigern, Wunder anzunehmen, und wo Glaube an Gottes Allmacht · und an seine våterliche Regierung der Welt ist, da ist auch jener Glaube ganz natürlich; nur dann fühlt man sich bewogen, Wunder zu leugnen, wo man, statt an einen lebendigen und wirksamen Gott zu glauben, eine starre Naturnothwendigkeit und eine mechanische Entwickelung der Begebenheiten der Weltgeschichte annimmt, und sich einbildet, es sei Gott viel zu gering, ein Aufsehen auf seine Kinder zu haben. Nicht eine Unterbrechung seiner Geseße, noch weniger eine Aufhebung derselben sind die Wunder, welche der Allerhöchste wirkt, sondern vielmehr eine sichtbarere, anschaulichere, ihn in seiner Weisheit und Gnade verherrs lichende Wirksamkeit seiner Macht, worin wir seine herablassende Liebe anbetend bewundern müssen. Denn obgleich uns die höheren Gesche

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vollkommen unbekannt sind, nach denen die Wunder sich zutragen," so sind wir doch bei unserm beschränkten Erkenntnißvermögen im Stande, die Spuren der göttlichen Weisheit und Barmherzigkeit zu erkennen, warum er Wunder wirkt; und sollte es uns nicht möglich sein, bei jedem einzelnen Wunder dies nachzuweisen, so ziemt es sich weit mehr, zu schweigen, als entweder das Wunder abzuleugnen und natürlich erklären zu wollen, oder die Gotteswürdigkeit desselben in Zweifel zu ziehen.

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Mit der Gabe Wunder zu thun rüstete Gott Moses aus (2 Mose 4.), um ihm Eingang zunächst bei seinem Volke und dann auch bei Pharao zu verschaffen, damit es ihm gelingen sollte, den großen Rathschluß Gottes, Israel aus Egypten zu befreien, auszuführen; durch diese Wunder sollte er sich als einen Gesandten Gottes erweisen, sie waren seine Beglaubigung (Creditiv), und erreichten auch bei seinen Landsleuter ihren Zweck. Eben so wie bei Moses waren es auch bei den späteren Propheten Wunder und Weissagungen, wodurch sie ihre göttliche Sendung erwiesen, daß sie im Namen eines höheren, ihres Gottes Jehovah, wirkten; göttliche Thaten waren die Beglaubigungsurkunde, daß sie Boten und Werkzeuge des Alwirksamen seien. Wenn der Pro-, phet nichts Außerordentliches gethan hätte, wie hätte er eine außer ordentliche, göttliche Sendung beweisen wollen? Ja es war die Er füllung dessen, was der Prophet im Namen Gottes ankündigte, ausdrücklich 5 Mose 18. als Kennzeichen seiner wahrhaft göttlichen Sens dung bezeichnet, und von dem Messias hatte der Prophet Jefaias 35, 5. 6. überdies geweissagt, daß er Wunder thun werde. Solche Wunder erwartete man daher auch von ihm, und Jesus hat wirklich, nach dem Zeugniß der evangelischen Geschichte, viele Wunder verrichtet, und sich auch hierdurch als der wahrhafte Mefsias bewiesen. Es waren also feine Wunder, als Erfüllung der prophetischen Weissagungen und als ein vorherverkündetes Kennzeichen des Messias, eben so nothwen dig für die Genoffen der alten Theokratie, wie überhaupt zum Beweise, daß er von Gott gesendet sei. Hätte er keine Wunder gethan, so würde im allgemeinen seine göttliche Sendung und im befondern, mit dem größten Recht, seine Messiaswürde bezweifelt worden sein, die von ihm verrichteten Wunder sind unwiderlegliches Zeugniß für beides. Es wird durch Jesu Wunder zunächst gar nicht die Wahrheit und Gött: lichkeit feiner Lehre erwiesen, denn durch kein äußeres Werk kann dies. bewirkt werden; wenn auch tausend Wunder geschähen, um eine in sich unwahre lügenhafte Lehre als wahr zu beweisen, so würde man ihnen allen keinen Glauben beimessen, und die Lüge bliebe Lüge. Eben so ist es auch mit der Wahrheit, an und für sich bedarf sie keines

Zeugnisses durch Wunder, und die Beweiskraft, selbst der Wunder des Herrn, geht auch nicht darauf hin, Wahrheit als solche darzuthun. Indem aber die Wunder Jesu, wie sie sehr wohl vermögen, und was ihre nächste Bestimmung ist, seine göttliche Sendung erweisen, so bezeugen sie auch die Göttlichkeit seiner Lehre, weil das von Gott kommt und göttlich wahr ist, was der durch Wunder göttlich beglaubigte Gesandte Gottes im Namen dessen lehrt und verkündet, der ihn gesandt hat. Die Göttlichkeit der Lehre Jesu ståßt sich auf ganz andere Zeugnisse, als auf den Beweis durch Wunder; diese aber, welche doch offens bar mit zu Christi Werken gehören, zeugen von ihm, daß ihn der Vater gesandt habe, Joh. 5, 37; es beruft sich Jesus oft auf das Zeugniß seiner Werke, Joh. 10, 37. 38; aber auch hier nur um darzuthun, wie er als der vom Vater gesandte Sohn mit dem Vater in der innigsten Verbindung und Gemeinschaft stehe, und nichts anderes will er Cap. 14, 11. beweisen. Und wenn er sich vor den Jüngern Johannis, die ihn fragen: Bist du der da kommen soll, oder follen wir eines andern warten? auf seine Wunder beruft, Matth. 11, 4. 5. fo will er auch damit nur erweisen, er sei der verheißne und erwartete Messias wahrhaftig, und man dürfe keines andern warten, denn es deuten diese Worte unverkennbar auf jene Weissagung des Je faias hin, Cap. 35, 5. 6., daß sie an ihm in Erfüllung gegangen sei. Wie der Erlöser hier seine Wunder als Zeugniß anführt für seine gött liche Sendung, daß er ein Prophet und zwar der, große Prophet sei (5 Mose 18.), so erkannten auch das Volk und seine Jünger dieselben als solche Zeugnisse, denn durch die Wunderthaten des Herrn wurden sie zuerst veranlaßt, seine Messiaswürde zu ahnen, und weit spåter ging ihnen erst das geistige Auge auf, die innere Herrlichkeit Jesu, seiner Person und seiner Lehre zu schauen, wovon der heilige Johans nes redet Joh. 1, 14. Die herrlichen Wunderthaten Jesu waren das Mittel, ein fleischlich gesinntes Geschlecht zur Aufmerksamkeit auf ihn, «zur Ahnung seiner hohen Würde, und zum Glauben an feine Person zu erwecken, Joh. 6, 14. 15. 9, 17. 30-33, 11, 45. Matth. 8, 27. Luk. 7, 16. Aber zunächst konnten sie nicht einmal seine ganze Würde enthüllen, sie konnten ihn nur als gottgesandten Propheten, nicht aber als den Eingebornen Sohn Gottes verherrlichen, obwohl Jesus die Wunder, welche er that, nicht wie die Propheten mit einer fremden, ihnen nur verliehenen Kraft verrichtete, sondern mit der ihm eigenthümlichen Macht als Gottes Sohn, der aber auch in allen diesen Werken nicht sowohl feine, als vielmehr des Vaters Ehre fuchte, Joh.. 11, 41. 42.

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