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z. B. die Reformation, vorzubereiten, und wenn auch die Wahrheit der christlichen Lehre nicht gefährdet wird, sobald man das prophe tische Zeugniß aufhebt, so gewinnt sie doch an Licht und göttlicher · Würde durch die Annahme desselben. Die Wichtigkeit dieses Zeugnisses haben die Apostel dadurch anschaulich gemacht, daß sie sich selbst bei ihrer Verkündigung des Evangelii stets auf das A. Tést. berufen haben, so Paulus 1 Kor. 15, 3. 4., Apostg. 26, 22. 23., Róm. 15, 4. Und wie in der ersten christlichen Kirche bei den Neubekehrten dies Zeugniß geachtet und mit der apostolischen Predigt verglichen und zur Befestigung des Glaubens angewandt wurde, das zeigt Apostg. 17, 10-12. Zur Verherrlichung Gottes und Jesu Christi, zur Bewunderung feiner erbarmenden Liebe, zur Erzeugung und Stärkung des Vertrauens auf seine gnådige Regierung dient dies prophetische Zeuge niß, und wir thun wohl, auf dasselbe zu achten als auf ein Licht, das da scheinet am dunkeln Ort, damit der Morgenstern, Jesus Christus, in unserm Herzen aufgehe und uns mit seinem hellen Lichte erleuchte, von welchem auch Licht auf jene dunkleren Weissagungen zurückfällt.

Das Zeugniß des Wandels und der Schicksale Jefu.

Der Wandel Jefu auf Erden war heilig und sein Wirken lauter Liebe. In der Heiligkeit seines Wandels hat er das Gefeß Gottes vollkommen erfüllt, und sich auch damit als Messias erwiesen, denn wie hätte man ihn dafür halten können, wenn er ein Sünder, wie alle andre Menschen, gewesen wäre? wie hätte er das sichtbare Ebenbild Gottes sein können, wenn sein Sinn etwas anderes gewesen wäre, als die reinste und heiligste Liebe, und sein Wirken nicht der vollkommenste Ausdruck und die vollendetste Offenbarung derselben? Was geschrieben steht 3 Mose 11, 44: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, wendet Petrus 1 Brief 1, 16. auf den Erlöser an, und die Worte Pfalm 40, 9: Deinen Willen, mein Gott, thue ich gern, und. dein Gesetz habe ich in meinem Herzen, werden Hebr. 10, 5. ff. auf den vollkommnen und willigen Gehorsam Jesu Chrifti bezogen, so daß der unsträfliche Wandel Jesu Zeugniß seiner Messiaswürde ist, denn also sollte der Messias erfunden werden.

Nicht minder als in seinem thuenden Gehorsam ist Jesus auch durch die willig von ihm übernommenen Leiden als der verheißne Heiland erwiesen; alles, was im A. Test. von den Leiden des Erlösers zuvorver kündet ist, von jener ersten Verheißung an, die auf den Fersenstich, auf die Wunden, hindeutet, die ihm geschlagen werden würden, ist bis auf die scheinbar kleinsten und unbedeutendsten Umstände an ihm in Erfül

lung gegangen; und so dienen, schon von dieser Seite her betrachtet, feine Leiden zu seiner Verklärung, aber auch insofern, als Jesus in ih nen das allervollkommenste Wohlverhalten bewiesen hat. Ist es nicht eine bewundernswerthe Weisheit Gottes, daß er, durch jene Weissagungen von den Leiden des Messias, das Aergerniß des Kreuzes aufgehoben und gerade das, was der Würde Jesu als des Sohnes Gottes und des Erlösers am meisten zu widersprechen schien, in eine glorreiche Verherrlichung desselben verwandelt hat? Und was von den Leiden gilt, findet am meisten auch Anwendung auf die tiefste Erniedrigung Jesu in seinem Kreuzestode, Dieser Tod schien im Grunde alle früheren Zeugnisse, die Jefum für den Christus und Sohn Gottes erkiårt hatten, aufzuheben, zu widerlegen und zu Schanden zu machen. Sehen wir ihn geschlagen, mit Dornen gekrönt, am Kreuze auf Golgatha, unter die Uebels thäter gerechnet, sehen wir ihn dulden, bluten, sterben - wer mögte wohl den also Erniedrigten für Gottes Sohn halten? Die menschlis che Vernunft sieht hier nur Schmach und Schande, und kann nicht anders sprechen, als die Feinde des Herrn thaten, Matth. 27, 39-43; ja so groß ist das Aergerniß des Kreuzes, daß selbst Jünger Jesu, die ihn liebten, in ihrer Ueberzeugung irre wurden, und sprachen: Wir hofften, er sollte Israel erlösen, Luk. 24, 21; aber, wollen sie sagen, obwohl er ein Prophet war, mächtig von Thaten und Worten vor Gott und allem Volk, unsere Hoffnungen scheinen alle gescheitert, denn er ist am Kreuze gestorben. Einigermaßen wurde das ergerniß des Kreus zes freilich schon aufgehoben durch die Begebenheiten, welche bei Jes fu Tode sich zutrugen, Matth. 27, 51-54; allein nicht völlig, wie uns die Geschichte der eben erwähnten Jünger zeigt. Wie groß, auffallend und wunderbar auch alle diese Zeugnisse waren, die den Tod Jesu verherrlichen sollten, erst wenn wir mit dem Worte Gottes und im Glauben an die Weissagung diesen Tod betrachten, verwandelt sich alle Schmach desselben in Ehre und Herrlichkeit, denn nun erscheint er als Erfüllung jener Weissagungen, als Siegel des Messias, als Kenns zeichen der Würde Jesu, nun wird er ein lautes und unwiderlegliches Zeugniß, daß er wahrhaftig der Verheißne ist. Um seinen Jüngern den Glauben zu erleichtern, und sie über das große Aergerniß des Kreuzes fortzuheben, hatte Jesus so oft und so bestimmt und so deutlich von seinem Tode geredet, allein bei ihren irdischen Messiashoffnungen verstanden sie alle diese Worte nicht, Luk. 18, 34; späterhin aber lernten sie das Geheimniß des Kreuzes verstehen, und der Tod Jesu wurde ihnen ein wichtiges Zeugniß zur Befestigung ihres Glaubens.

Wie den Tod des Messias, so hatten die Propheten auch seine Auf

erstehung vorherverkündet, und diefe Thatsache, die sich mit Jesu zuge: tragen hat, ist das allerlauteste Zeugniß für seine Würde als Gottes Sohn und Messias. Schlösse sich die Kette der Begebenheiten im Leben des Erlösers mit seinem Tode, wäre er nicht auferstanden, fehlte die Erfüllung dieser Weissagung, vergebens hätten dann alle jene andern Zeugnisse ihn für den Heiland erklärt, man könnte ihn als solchen nicht anerkennen, denn es tråfen doch nicht alle Züge des Messias bei ihm zu. Vollständig ist das Aergerniß des Kreuzes erst durch Jesu Auferstehung aufgehoben, Röm. 1, 4; den Auferstandenen nennt Thomas: Mein Herr und mein Gott! Die Predigt der Apostel handelt darum vorzugsweise von dem Tode und der Auferstehung Jesu Chrifti, weil diese beiden Ereignisse seine Würde ganz vornåmlich enthüllen, und die Gewißheit der lehteren ist eben so sehr durch die evangelischen Berichte erwiesen, welche in so hohem Grade das Gepräge der Wahrheit und des Unerfindbaren an sich tragen, wie auch durch das Dasein der christlichen Kirche, welche ein unerklärliches Wunder wäre ohne diese Thatsache der Auferstehung. Paulus lehrt uns die hohe Wichtigkeit dieser Begebenheit erkennen, indem er theils die Zeugnisse für dieselbe anführt, und indem er dann auf die Folgerungen hinweist, welche sich aus ihr ergeben, 1 Kor. 15, 5-8., 2. 14-20. Die Feinde Jesu selber haben durch ihr Verfahren zur Befestigung des Glaubens an die Auferstehung des Herrn beigetragen, Matth. 27, 62-66. 28, 11-15. Daß Je fus Christus durch die herrliche Macht seines Vaters am dritten Tage von den Todten wieder auferweckt worden ist, wie er selber zuvorverkündet hat, ist die herrliche Erfüllung der Weissagung Psalm 16, 10. und eben damit hat Gött ihn zu einem Herrn und Christ gemacht, ihn laut dafür erklärt.

Das Zeugniß des heiligen Geistes.

Schon vor seinem Tode hatte der Herr seinen über feinen Hingang zum Vater tiefbetrübten Jüngern die Verheißung des heiligen Geistes gegeben, Joh. 15, 26. 27. und es sollte derselbe, der keineswegs bloß den Aposteln zu Theil wurde, sondern allen, die mit Bereitwilligkeit das ihnen verkündigte Wort aufnahmen, ein Zeugniß von Christo ab: legen, eben das sollten auch die Apostel thun, welche Augenzeugen des ganzen Lebens, Wirkens, Leidens und des Todes Jesu, so wie seiner Auferstehung gewesen waren; und durch diese Zeugnisse sollte der Erlöser verklärt werden, zu seiner Verherrlichung sollten sie gereichen, Joh. 16, 14.

Die Sendung des heiligen Geistes, von welcher der Auferstan

dene den Seinigen verhieß, daß sie nach nicht gar langer Zeit erfol gen sollte, Apoftg. 1, 4. 5. 8. trug sich zehn Tage nach seiner Him: melfahrt und funfzig Tage nach der Auferstehung zu, Apostg. 2, 1-4. Eine hdrbare und sichtbare Begebenheit, mit äußeren Sinnen wahrnehmbar, war das Zeichen der unsichtbaren, himmlischen Gabe und Gnade, die den Jüngern Jesu an ihren Seelen zu Theil wurde, und sollte dazu dienen, sie zu erinnern, wie sie jeßt nach Johannis des Táu: fers und Jesu eigner Verheißung mit Feuer und dem heiligen Geiste getauft werden, dies himmlische Gnadengeschenk in reicher Fülle empfangen sollten. Es war diese wunderbare Ausgießung des heiligen Geistes das erste Zeichen und die erste Offenbarung nicht nur des Lebens und der Wirksamkeit des zur Rechten Gottes Erhöheten, sondern auch seiner herzlichen Liebe und Fürsorge für die Seinen, eine Offenbarung der ihm im Himmel und auf Erden verliehenen Macht, und daß er seine königliche Herrschaft anwende, um, wie er gesagt hatte, die Seinen nicht Waisen zu lassen, sondern sie mit seiner Kraft und den nöthigen Gaben auszurüften, um durch sie fortan sein Erlösungswerk auf Erden in der Art fortzufeßen und weiter auszuführen, daß durch ihren Dienst sein Name gepredigt, und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sün: den aller Creatur verkündigt würde. Es bewährte diese Gabe des heiligen Geistes aufs Neue die Barmherzigkeit und Treue Jesu, welcher seine Verheißungen und Zusagen Joh. 20, 22. 23. gewißlich hält.

Nicht immer unter solchen auffallenden Umständen und verknüpft mit so außerordentlichen, in die Sinne fallenden Begebenheiten, aber allezeit auf wunderbare und geheimnißvolle Weise ward und wird noch die Gabe des heiligen Geistes gegeben. Was der Erlöser einst, während seines Wandels auf Erden, gethan hatte, daß er Gottes Wort predigte und die Menschen mit diesem Lichte ewiger Wahrheit erleuch tete, das wirkt er seit seiner Rückkehr in den Himmel auf eine viel allgemeinere und kräftigere Weise durch den Geist, den er sendet. So wie aber seine Einwirkung auf menschliche Herzen damals an fein Wort geknüpft war, und sein Geist nur durch das Wort auf den Geist der Hörer wirkte, eben so wirkt der Erhöhete noch durch dies sein Wort, wo es gepredigt wird, und begleitet dasselbe mit den Gnadenwirkungen seines heiligen Geistes. Zur Zeit des A. B. war die Mittheilung des heiligen Geistes gleichsam etwas Vereinzeltes, seitdem aber der Sohn Gottes die menschliche Natur angenommen, ist dieselbe etwas ganz Allgemeines, so daß in der Gemeinschaft mit Christo ein jeder dieser Gnadengabe theilhaftig werden kann; und es ist des Erlösers herrliches Gnadenwerk, die menschliche Natur auf diese Weise zu ver

herrlichen und sie der göttlichen Natur theilhaftig zu machen, daß er mit seinem Geiste kommt, in den Sündern Wohnung zu machen. Das ist sein eigenthümliches Recht, weil er sich die Sünderwelt mit seinem Blute erkauft hat, nun durch die Gabe seines Geistes jedem Einzelnen alles zu schenken, was zum Leben und göttlichen Wandel dient, und, wie der Prophet Joel verkündete, von seinem Geiste auszugießen über alles Fleisch. Diese Mittheilung des Geistes ist aber nicht bloß Erzengung einer Christo ähnlichen Gesinnung, besteht nicht bloß in einer gewis fen Uebereinstimmung menschlicher Grundsäße und Lebensansichten mit de nen des Heilandes, sondern die menschliche Natur wird, wie die Schrift Lisagt, der göttlichen Natur theilhaftig, so daß Paulus deswegen die Christen Tempel des heiligen Geistes nennt, 1 Kor. 3, 16. 17: Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und der Geist Gottes in euch wohnet? So jemand den Tempel Gottes verderbet, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr; und Eph. 2, 22. nennt er sie deshalb eine Behausung Gottes im Geist; denn Gott selbst, wie er sich uns Menschen mittheilen kann und wirklich mittheilt, heißt und ist der heilige Geist, und durch solche Gnade Gottes wird wesentlich alles Gute, als eine Folge derselben, in uns gewirkt. Gleichwie die Sonne, wenn sie erst aufgeht und dem Horizont noch nahe steht, die Strahlen ihres Lichts lange nicht so weit verbreitet, wie nachher, wenn sie am hohen Himmel steht, und alles mit ihrem Lichte erleuchtet, und nichts vor ihrer Hike verborgen bleibt; so ist es auch mit dem, der das Licht der Welt und die einige Gnadensonne im Reiche der Geister ist, mit Jesu Christo. Als er noch in Knechtsgestalt auf Erden lebte, dem Geschlechte der Sünder so nahe, da war sein segnender Einfluß und die Wirksamkeit seines Geistes lange nicht so ausgebreitet, wie nach seiner Erhöhung in den Himmel. Nun gehen die Strahlen seines Geistes allenthalben in alle Welt aus, um das Dunkel zu erhellen, womit die Völker bedeckt sind und die Finsternisse zu vertreiben, welche über dem Erdkreise liegen; und wohin Jesu Wort und mit ihm die kräftige Wirks samkeit seines Geistes kommt, da verklärt dieser heilige Geist ihn als den Herrn der Herrlichkeit.

Wie verhält es sich nun mit diesem Zeugnisse des Geistes für Jes sum? Was wirkt der heilige Geist zu Jesu Verklärung? Die heiligen Apostel hatten in einem dreijährigen Umgange mit Jesu mit vieler Empfänglichkeit und großer Treue sein Wort aufgenommen, es war ihnen zu Herzen gegangen, hatte tiefe und daher auch bleibende Eindrücke auf sie gemacht, lag wohl bewahrt in ihrem Gedächtnisse und war auch keinesweges ohne Einfluß auf Gesinnung und Wandel bei ihnen

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