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che, folglich auch barmherzig sei gegen) den, der an Jesum glaubt, Im Erlösungswerke einigen sich die scheinbar größten Gegenfäße, und die dem Anscheine nach unvereinbaren Eigenschaften der Heiligkeit und Gnade Gottes offenbaren sich im herrlichsten Einklange, zum Zeugniß, daß diese Veranstaltung von der höchsten Weisheit herrühre, Der Heilige keit und Gerechtigkeit Gottes zufolge konnte den Menschen, den Sünz der, nur ewige Verdammniß treffen, weil die Sünde unmöglich ungeɛ straft bleiben konnte; aber die ewige Weisheit Gottes hat ein rettendes Ausgleichungsmittel gefunden. Indem Christus sich dem Tode hingibt und der Welt Sünden trägt, offenbart Gott hierin der Menschheit seine unverleßliche Majestät und Heiligkeit, zugleich aber eröffnet er allen Sündern den Weg zur Rechtfertigung oder Begnadigung, indem er diejenią. gen begnadigt, welche sich das Verdienst Christi im Glauben aneignen, Derselbe Apostel, der die Erlösung von Seiten der Heiligkeit Gottes auffaßt, erklärt sie auch für eine Verherrlichung der Liebe Gottes, Röm. 5, 8. Es darf also die durch Jesum Christum gestiftete Erlösung nie. mals bloß weder aus der Heiligkeit, noch bloß aus der Liebe Gottes hergeleitet werden, so daß eine von diesen beiden göttlichen Eigenschaf ten als in ihr unwirksam ausgeschlossen werde, sondern man muß das Erlösungswerk, nach der Schrift, als Offenbarung der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes einerseits, und seiner Liebe, Gnade und Barmherz zigkeit andrerseits ansehen, obwohl in den einzelnen Aussprüchen der heiligen Schriftsteller jezt mehr die eine, und dann wieder mehr die andre Seite hervorgehoben wird. Nur wenn man dies recht festhält, wird man vor der Verirrung bewahrt, sich Christi Tod als ein Sühnopfer vorzustellen, durch welches ein blutgieriger Gott habe befriedigt werden sollen. Das den Sünder verzehrende Feuer des göttlichen Zorns, d. h. seiner unverleßlichen Heiligkeit wird in dem Glanze der Erlösung zur wohlthätigen, rettenden Flamme der Barmherzigkeit, die im Opfer Christi die Sünden tilgt und somit im Herzen aller Gläubigen das heilige Feuer dankbarer Liebe entzündet und Sünder rettet.

Deutlich erklären unzählige Stellen der heil. Schrift, daß die ganze Erlösungsanstalt durch Christum ein Werk der Liebe Gottes set, und diese Liebe wird Gnade genannt, weil sie es mit Sündern zu thun hat, Barmherzigkeit aber, weil diese Sünder zugleich höchst elend sind. Was nun Gnade ist, schließt alles Verdienst von Seiten der Menschen völlig aus, Röm. 3, 24. Cap. 6, 23; die Sünde verdient und erhält als vers dienten Lohn den Tod, das ewige Leben aber ist eine freie Gnadengabe Gottes durch Christum, die sich der Mensch durch nichts verdienen konnte; Eph. 2, 4-9. und Tit. 3, 5. 6. 2 Tim. 1, 9.

Gnade Gottes ist der Grund der Erlösung der Sünder, Christi Tod das Mittel, welches seine Weisheit erwählte, um die Erlösung zu bewerkstelligen, und weil Christus an die Stelle der Sünder trat, so wird deswegen sein Tod so oft mit einem Opfer verglichen, denn die Stellvertretung war ein wesentliches Stück bei den göttlich angeordnez ten und vorbildlichen Opfern des A. Test. Von dem Opfertode Chrifti, als dem Mittel der Erlösung, reden folgende wichtige Stellen: Hebr. 10, 14; er hat sie vollendet, heißt: er hat sie zu Vollkommenen die Gott vollkommen wohlgefallen, gemacht, kraft der Rechtfertigung; eben diese Sünder müssen aber in fortschreitender Bekehrung geheiligt werden: 2 Kor. 5, 19. 21., d. h. Gott hat sich in Christo als ein eine Versöh nung zwischen der Welt und sich stiftender Gott gezeigt, auf die Weise, daß er die Welt nicht bestrafte, wie sie wegen ihren Sünden wohl vers dient hätte (rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu), und das konnte seiner Heiligkeit unbeschadet geschehen, indem er Christum zum Sündopfer gemacht und an ihm, als solchem, jene Sünden gestraft hat; durch dies Verfahren stehen nun alle, welche an Christum glauben, vor Gott als Gerechte da, Eph. 5, 2. Marc. 10, 45. Joh. 1, 29. Ein Wandel im Licht, ein heiliger Wandel ist als Zeugniß nöthig, daß wir am Opfer Christi Antheil haben, 1 Joh. 1, 7. Die Frucht des Opfers Jesu Christi ist unsere Erlösung 1 Kor. 6, 11. 20. Rom. 5, 11.

Schon aus vielen der bisher angeführten Stellen ergibt sich, daß Besserung, Heiligung, Lebensgerechtigkeit eine Frucht und ein Kennzeichen der empfangenen Gnade und Sündenvergebung, die auf Christi Tod gegründet wird, bei den wahrhaft Gläubigen sein müsse; eben das erklären aufs Bestimmteste noch folgende Aussprüche, so daß wenn diese Heiligung nicht folgt, der Glaube an Christi Verdienst nicht rechtschaf= fen, sondern nur Einbildung, Lippenwerk und todtes Wesen ist, keineswegs aber der neue den Sünder heiligende und neugebährende Lebenss quell noch eine Gotteskraft: Tit. 2, 11. 12-14. Rom. 6, 6. 11-13. Cap. 7, 4-6. Cap. 8, 1. 2 Kor. 5, 14. 15. 17. Gal, 2, 20. Weil der wahrhaft gläubige Christ auf diese Weise sich selbst, dem eignen Willen, und aller Sünde absterben und in voller Willenseinheit mit Christo und dem Vater leben soll, so soll der Tod, den Christus leiblich erduls det hat, an ihm auf eine geistliche Weise sich wiederholen; wie Christus um unserer Sünde willen gestorben ist, so sollen wir der Sünde sterben, nichts mehr mit ihr und ihren Werken und Lüsten zu schaffen haben; gleichwie ein Todter mit den Geschäften dieses gegenwärtigen Lebens gar nichts zu thun hat, so wir nichts mit allem was Sünde heißt; auf dies geistliche Sterben kann man Pauli Wort anwenden: Ich sterbe täglich;

und wie der gestorbene Christus auferstanden ist, so sollen alle Christen geistlich auferstehen zu einem Gott geweiheten Leben.

Eine großartige Darstellung des Verdienstes Christi gibt der Apostel Paulus Röm. 5, 12–21., indem er eine Vergleichung anstellt zwis schen dem Zustande des menschlichen Geschlechts, wie er durch den Sün, denfall Adams geworden ist, und wie er durch die Erlösung Jesu Chris sti werden kann und soll. Um die Größe, Wichtigkeit und Allgemeina heit des Erlösungswerkes recht anschaulich zu machen, stellt er Adam, in dem das Menschengeschlecht fiel, und Christus, durch den es wieder hergestellt werden soll, einander gegenüber und entwickelt an jenem die traurigen Folgen des Falles, an diesem die herrlichen Früchte und auz ßerordentlichen und allgemeinen Wirkungen der Erlösung. Es kommt bei dieser höchst wichtigen Stelle und der in ihr enthaltenen folgereichen Vergleichung vornämlich auf folgende Punkte an: 1) V. 12. Durch einen Menschen ist die Sünde über das nach Gottesbilde geschaffene Menschengeschlecht gekommen, und hat sich mit ihren traurigen Folgen, dem Tode, von dem Einen Adam aus über alle verbreitet, indem alle nicht nur einen Sündenhang von ihm erbten, sondern selber auch, diez fem Hange nachgebend, thätlich fündigten, und so mit Recht der Sün denstrafe unterworfen wurden. Durch V. 13. 14. wird der obige Gea danke von der allgemeinen Verbreitung der Sünde über alle, aus Erz fahrungswahrheit erläutert und erwiesen, daß alle sterben, und der Apostel will sagen: Ehe noch das mosaische Gesetz gegeben wurde, durch welches das Sündengefühl aufs Neue geschärft ward, war auch fchon Sünde bei allen, die von Adam bis Moses lebten, nur pflegt man die Sünde als Sünde, ohne ein deutlich hingestelltes Gefeß, nicht in dem Maße, wie bei einem solchen, zu erkennen und zu fühlen; daß aber wirklich ohne Ausnahme das ganze von Adam Herstammende Geschlecht fündlich war, läßt sich daraus erkennen, daß alle star ben, -die Sündenstrafe erfuhren, welches nicht geschehen sein würde, wenn sie såndenrein gewesen wären; alle waren also Sünder, denn wenn sie auch nicht ein ihnen so ausdrücklich gegebenes Geseß übertraten, wie Adam 1 Mose 2, 16. 17., so verleßten doch alle das ihnen ins Herz geschriebene Gefeß, Röm. 2, 14. 15. 2) Adam ist ein Bild des, der zukünftig war, Christi, hatte der Apostel B. 14. gesagt; nun führt er diese Vergleichung zwischen Adam und Christus aus V. 15. Beide sind sich darin gleich, daß von beiden große Wirkungen ausge hen auf die, welche mit ihnen irgendwie in Verbindung und Gemeinschaft stehen; Adam ist wie Christus Haupt und Anführer eines ganzen Geschlechts, nur mit dem Unterschiede, daß die von Christo ausgehende

Gnade mächtiger und reicher wirkt, als die von Adam ausgehende Sün de. 3) V. 16. Höchst verschieden ist Adams Einfluß von dem des Erlösers dadurch, daß Adams Fall ein heiliges und seliges Geschlecht in Sünde und Tod stürzte, gewiß ein sehr mächtiger, überaus wirksamer, aber verderblicher Einfluß; entgegengeseßter Natur und noch viel wirks famer ist Christi Einfluß, er fand ein tief versunkenes Geschlecht vor sich und die Sünde allgemein herrschend; durch seinen Tod ward nicht nur für alle Vergebung erworben und somit die Schuld der Sünde getilgt, die Größe der göttlichen Gnade zeigt sich besonders auch das durch kräftig, daß die Gewalt und Herrschaft der Sünde gebrochen wur de, denn die Gabe, d. h. das Begnadigungsurtheil um Christi willen wirkt sowohl Rechtfertigung wie auch Heiligung. Der Sinn von V. 17. ist, daß die, welche der Erlösung theilhaftig werden, ebensowohl wie Gerechtigkeit vor Gott, V. 16., auch Seligkeit durch Jesum Christum erlangen, sie werden je långer je mehr frei von dem einst sie beherrschenden Tode (Unseligkeit), bis sie künftig einmal ganz vom Tode erlöst, in einem vollkommen seligen Zustande (Leben) wie Könige herrschen werden. Indem der Apostel sagt, daß diejenigen unaussprechlich selig sein werden, welche die Fülle der Gnade und Gabe empfangen, so lehrt dies offenbar, daß es möglich sei, sie nicht zu empfangen. Nun ist freilich, was Christus erworben hat, ohne Ausnahme und Unterschied für alle Sünder vorhanden, allein es kommt darauf an, daß man es annehme, wenn man es genießen will, und dies Annehmen geschicht durch den Glauben, und ohne Glauben ist es unmöglich, Gnade zu schmecken. So wie nun Gott die leiblichen Sinne schenkt, damit wir seine leiblichen Wohlthaten empfangen können, so will er auch durch die Verküns digung des Wortes den Glauben uns schenken, und ladet uns zu dem felben ein; wollen wir jedoch nicht glauben, so bleiben wir des Genusses der Gnade und Gabe Gottes aus eigner Schuld beraubt. Nur die ers freuen sich der Wohlthat der Erlösung, welche glauben, und sie empfangen Gerechtigkeit und Seligkeit, um Christi Erldsung also zu genießen, muß man durch den Glauben mit ihm in Verbindung treten; und hier zeigt sich ein bedeutender Unterschied der Verbindung mit Christus und Adam; mit diesem stehen wir von Natur, durch leibliche Geburt, in Gemeinschaft, mit jenem nicht also, sondern durch die Wiedergeburt, deren Anfangspunkt der Glaube ist; durch Adam werden wir Sünder und unselig, durch Christus können wir gerecht und selig werden. In dem nun Gott eine allgemeine Heilsanstalt durch seinen Sohn gegrüns det hat, die noch dazu mit größeren Kräften auf die Sünder wirkt, als das natürliche in ihnen vorhandne Verderben: so gehen durch eigne Schuld

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alle die verloren, welche die göttliche Hülfe in dem Erlösungswerke vers achten und verschmähen. Sind wir also auch durch Adams Sündenfall, ohne Verschuldung, Sünder geworden, so geschicht es doch nicht ohne Verschuldung, wenn wir Sünder bleiben und unter der Verdammniß, und so ist Gott gànz besonders durch das herrliche und gnadenvollè Erldfungswerk gerechtfertigt bei der Zulassung der Sünde, denn diese Gnas de ist so groß, daß der Zustand der geretteten Sünder ein unendlich viel feligerer ist als Adams vor dem Fall, indem die Erfahrung der Größe der göttlichen Barmherzigkeit, welche aus dem allertiefsten Elende gerettet hat, mit den seligen Gefühlen dankbarer Liebe die Geretteten erfüllt. Vers 18. 19. hebt der Apostel nochmals die Aehnlichkeit zwischen Adam und Christus hervor, daß beide einen ganz alls gemeinen Einfluß auf das ganze Menschengeschlecht haben, jener zur Verdammniß und zur Fortpflanzung der Sünde, dieser zur Rechtfertigung und daß die Sünder gerecht, unstråflich, heilig werden. Dann erläutert er V. 20. 21. das Verhältniß der ganzen Gefeßesperiode, zu der Gnade; durch das göttliche Gesetz wurde der verderbte, fluchwürdige, verlorne Zustand des menschlichen Geschlechts ins hellste Licht ges stellt, und damit die Größe der Gnade Gottes um so mehr verherrlicht, welche die Sünder aus diesem Verderben rettet, denn wenn auch die Sünde den Menschen besiegte, so hat doch die Gnade hinwiederum die Sünde besiegt, und sich somit als noch gewaltiger erwiesen, denn es ist ein Gnadenreich gegründet, in welchem ewiges Leben den gerets teten Sündern durch Jefum Christum, vermittelst der ihnen erworbenen und geschenkten Gerechtigkeit, gegeben wird.

Außer der Wiederherstellung der menschlichen Natur, in der Person Jesu Christi, zu ihrer Vollkommenheit, wodurch er allein unser Vorbild ist, und außer der durch das Opfer seines Todes bewirkten Erlösung gibt die heilige Schrift uns noch einen dritten Endzweck seis nes Todes an, der aufs Genaueste mit dem zweiten zusammenhängt, und das ist die Sammlung einer heiligen, Jesu Christo angehörigen Gemeinde. In dieser Beziehung heißt es Joh. 11, 51. 52: Dent Jesus sollte sterben für das (jüdische) Volk, und nicht für das Volk alleine, sondern daß er die Kinder Gottes, die zerstreut waren, zufammenbrächte. Aus allen Völkern sich ein Volk des Eigenthums zu sammeln, das sollte durch Jesu Tod erreicht werden, und dieser war dazu allerdings das allerwirksamste Mittel, denn wer nur immerhin Jesu Leiden und Tod im Glauben recht verstehen lernte, wer nur ims merhin dem Worte der fröhlichen Botschaft von der durch Jesu Tod für alle Sünder erworbenen Begnadigung, Gerechtigkeit und ewigen

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