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Seligkeit Glauben beimaß, und gläubig dies Verdienst Christi sich ans eignete: der mußte dadurch zu einer heiligen Liebe, zu herzlicher Danks barkeit und zu einer unerschütterlichen Anhänglichkeit an seinen Erld: ser gestimmt und hingeführt werden, und, so wurde diesem wirklich eine Gemeinde gesammelt, die ihm in Glauben und Liebe angehört, aber freilich wäre das ohne die auf den Tod Jesu erfolgte Auferste= hung nicht möglich gewesen. Immer aber wird der gläubige Christ, wenn er auf sein Herz achtet, finden, daß es vorzugsweise der Tod Jesu ist, welcher ihn rührt und mit Liebe und Treue gegen den Herrn erfüllt; jedoch darf keineswegs eine oder die andere Begebenheit, die sich mit unserm Heilande zugetragen hat, vereinzelt und außer ihrem Zusammenhange mit den übrigen betrachtet werden. Von dieser Erwerbung der Gemeinde durch Chrifti Tod redet auch Paulus Apostg. 20, 28. Eph. 2, 13. Col. 1, 22.

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Das Verdienst unseres Heilandes, als Herrn und Königs seiner Gemeinde, die Wohlthaten und Güter, die er in seiner königli then Regierung den Seinen zufließen läßt, wird in den folgenden Abschnitten der Gegenstand der Betrachtung sein, wo sein Gnadenreich auf Erden sowohl als ein Ganzes, wie auch in der Beziehung, was der Herr an den einzelnen Reichsgenossen thut, erwogen wer den soll.

IV. Von der christlichen Kirche.

1. Begriff, Eigenschaften, Zweck und Eintheilung der christlichen Kirche.

Die christliche Kirche ist die Gesellschaft aller Bekenner Jesu, die Gesammtheit aller derer, die an Jesum von Nazareth als den wahr haftigen Sohn Gottes und Heiland der Sünder glauben, und eben dadurch mit ihm in Gemeinschaft stehen, weswegen die Kirche auch die Gemeinde genannt und im dritten Artikel des Glaubens als die Gemeinschaft der Heiligen bezeichnet wird. Diese Erklärung kann man von der Kirche in so fern geben, als sie ein aus vielen Genossen be stehendes Ganzes ist, richtet man aber seine Aufmerksamkeit auf den Ursprung und Endzweck der Kirche, so muß man sagen, sie ist die Anftalt, welche Gott durch seinen Sohn Jefum Christum zur Rettung und ewigen Beseligung der Sünder gestiftet hat, und welche durch die Wirkungen des heiligen Geistes, den Christus sendet, gesammelt und erhalten wird. In den Reden des Herrn wird die Kirche mit dem Ausdruck Himmelreich bezeichnet, der aber freilich eine höchst mannig

fache Auffassung nicht nur zuläßt, sondern sogar fordert; denn unter demselben wird bald im weiteren Sinne die Gemeinde des Herrn im Himmel und auf Erden, bald im engeren Sinne vorzugsweise nur die Gnadenanstalt auf Erden, welche uns für den Himmel bilden und er ziehen soll, verstanden; überall aber und immer findet sich in dem Ausdruck: Himmelreich, der Grundbegriff der Gemeinschaft der Sünder mit Jefu, welche Gemeinschaft sowohl in seinen eigentlichen wie in seinen Gleichnißreden allseitig betrachtet, beleuchtet und uns enthüllt wird, damit uns nichts verborgen bleibe, was irgendwie zu derselben. gehört.

Wie sich aus Apoftg. 2, 41. ff. zeigt, war die Sammlung der Kirche die unmittelbare Folge der Predigt der heiligen Apostel, nachdem sie die Gabe des heil. Geistes empfangen hatten, und deswegen folgt auch im dritten Artikel des christlich apostolischen Glaubensbekenntnisses auf die Worte: Ich glaube an den heiligen Geist, das Bekenntniß: (ich glaube) eine heilige, allgemeine, christliche Kirche. Es wird in der heiligen Schrift diese Anstalt und Gesellschaft mit mancherlei Bildern bezeichnet, welche in das eigenthümliche Wesen derselben tiefe Blicke thun lassen, eigentlich reden sie allesammt nur von den wahren Mitglies dern der Kirche, welche schon durch den Glauben zur Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser gelangt sind, während man im gewöhnlichen Sprachgebrauch auch die bloßen Namenchristen als mit zur Kirche gehörig bez trachtet, wenn man von ihr redet. Es wird Gal. 4, 26. die Kirche genannt das Jerusalem, das droben ist; da Jerusalem zur Zeit des A. B. der Sih des rechtmäßigen Gottesdienstes und der Sammelplaß aller Ges nossen des A. Test. war, so vergleicht der Apostel die Kirche des N. Test. mit Jerusalem, weil fortan alle Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit innerhalb der durch Christum gestifteten Anstalt sich fand; und daß die ganze Natur der Gottesverehrung anders, geistig war, in der Aufopferung des eignen Willens bestehend, nicht in solchen Opfern wie einst bei Israel, das bezeichnet der Apostel dadurch, daß er die Kirche das Jerusalem nennt, das droben ist, das freie, frei vom Zwange des Gefeßes und dem Schattenwerk des levitischen Gottesdienstes. Auf ähnliche Weise wird von den Gläubigen des N. B. gesagt Hebr. 12, 22: Ihr seid gekommen — in Gemeinschaft getreten - zu dem Berge Zion, zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem. Der einzelne Christ, so wie die Gesammtheit aller wird 1 Kor. 3, 16. 17. Gottes Tempel genannt; so wie der Tempel Gottes wegen der besonde ren Gegenwart des Allerhöchsten heilig war, so noch viel mehr die Ges meinde des Herrn, die durch seinen Geist geheiligt wird. Eine befon=

ders häufig vorkommende Vergleichung, welche das Verhältniß der Kirche, als einer Gesammtheit, zum Herrn, so wie das gegenseitige Verhältniß des einzelnen Gläubigen zu einander bezeichnet, ist die, daß die Kirche der Leib Christi und er ihr Haupt genannt wird, 1 Kor. 12, 27. 12. 13. Die Innigkeit der Verbindung mit dem Herrn, wie sich jeder von ihm foll leiten und regieren lassen, und hinwiederum die Einigkeit, welche unter den Gläubigen als Gliedern eines und desselben Ganzen gefunden werden soll, das ist das Wesentliche in diesem schönen und fruchtbaren Bilde, welches sich auch Rdm. 12, 4-6. befindet. Die genaue Ver: bindung aller zu einem gemeinsamen Zwecke und Ganzen wird uns noch in einem andern Bilde vorgestellt, wenn die Kirche mit einem fest bes gründeten und wohl verbundenen Gebäude verglichen wird, Eph. 2, 19-22. So wie Christus hier mit dem Eckstein verglichen wird, der zwei Seiten mit einander verbindet und dem ganzen Gebäude erst die gehörige Festigkeit gibt, so findet sich dieser Vergleich auch Matth. 21, 42. Psalm 118, 22. und es mag in diesem Bilde auch eine Anspielung darauf liegen, daß die Kirche des N. T. aus Juden und Heiden gesams melt wurde. Der Herr selber vergleicht die ihm zugehörige Gemeinde mit einem Gebäude, dessen Fundament die Wahrheit von der Gottheit seiner Person ist, Matth. 16, 16-18. und wenn Paulus von den Gläubigen sagt, sie seien erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, so meint er eben damit diese Lehre, welche bei aller Verkündis gung des Evangelii von Seiten der Apostel zum Grunde gelegt wurde, 1 Kor. 3, 9-11. In der Offenbarung Cap. 21, 9. wird die Kirche die Braut und das Weib des Lammes genannt, so wie auch Paulus Eph. 5, 22-33. das eheliche Verhältniß zwischen dem Manne als dem Haupte des Weibes, und zwischen dem Weibe, die mit ihm ein Fleisch ist, als Bild der unbeschreiblich innigen und unauflöslichen Vers bindung Christi mit seinen Gläubigen gebraucht, von der er sagt: Das Geheimniß ist groß, ich sage aber von Christo und der Gemeinde. So wie Liebe das Band der Ehe ist, so ist sie auch das Band, welches die Kirche mit dem Erlöser vereinigt; seine sich selbst aufopfernde Liebe ist Gegenstand des Glaubens der Gemeinde und zugleich Grund ihrer Ges genliebe; ohne diesen Glauben an Christi Liebe zu uns und ohne solche Liebe zu ihm ist eine Gemeinschaft mit dem Sohne Gottes gar nicht denkbar, denn wenn Liebe schon die Seele aller åchten Verbindung unter Menschen ist, so kann nur sie das Band sein, welches uns mit dem vereinigt, dem es bloß um eine geistige Verbindung mit uns zu unserm Heil zu thun ist. Unter uns Menschen kann durch in die Sinne fallende Liebeserweisungen des Einen gegen den andern, selbst in dem, der ans

fänglich feindselig gegen seinen Wohlthäter gesinnt war, Liebe und Dant. barkeit erzeugt werden; soll es aber zu solcher Liebe gegen den zum Himmel erhöheten Heiland und Seelenfreund kommen und dadurch eine Verbindung zwischen ihm und uns gestiftet werden, so muß in unserm Herzen der Glaube an seine Liebe vorangehen, an eine Liebe, die ihn einst in den Kreuzestod für uns gehen ließ und die ihn noch gegen uns auf dem Throne der Herrlichkeit beseelt. Sobald solcher Glaube durch das göttliche Wort in uns gepflanzt wird, wird sich in uns der Quell dankbarer Gegenliebe ergießen; darauf weiset Paulus in seiner Vergleichung hin, wenn er sagt V. 23: Christus ist seines Leibes Heiland, und hat die Gemeinde geliebet und sich selbst für fie gegeben; daraus leitet er als Folgerung her, die Gemeinde müsse Christo unter: than sein, und das wird sie, sobald sie an des Heilands Liebe glaubt. Von der Kirche wird in dem apostolischen Glaubensbekenntniß ge sagt: Ich glaube eine heilige allgemeine christliche Kirche; hier finden sich kurz und bündig die wesentlichen Eigenschaften zusammengestellt, welche der Kirche Jesu eigenthümlich sind; und wodurch sie sich von allen andern Religionsanstalten und Religionen unterscheidet, das wird durch nähere Beleuchtung dieser Ausdrücke klar werden. Die Kirche ist Eine, in sofern Alles in ihr mit Allem, wie bei dem organischen Ganzen des menschlichen Leibes, in dem innigsten Zusammenhange steht, Paulus bezeichnet nåher, worauf sich die Einheit der Kirche gründet, Eph. 4, 4—6; die Kirche ist ein geistiges, organisches Ganzes, ein Leib, dessen Haupt Chriftus ist; und so wie der menschliche Leib nur von Einem Geiste beseelt wird, so soll die Gesammtheit aller Christen von Einem Geiste, nåmlich vom Geiste Christi, regiert werden, denn wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein, gehöret ihm noch nicht an, steht noch nicht in lebendiger Gemeinschaft mit ihm, wenn er sonst auch alle äußern Gebräuche, die in der Kirche gewöhnlich sind, mit machte; der heilige Geist, der Geist der Liebe, Sanftmuth, Demuth, Gottesfurcht, der Geist, der sich in allen christlichen Tugenden abspiegelt und ausprägt, der begründet wesentlich die Einheit der Kirche und ist das Kennzeichen, daß auch wir unsrerseits diesem großen Ganzen angehören, 1 Joh. 3, 24. und Cap. 4, 13. Für diese Einheit seiner Gläubigen mit ihm und dem Vater und untereinander hat unser Er löser zu seinem Vater gefleht, Joh. 17, 20-23. und sie besteht darin, daß der erhöhete Gottessohn den Seinen seinen Geist wahrhaftig und wirklich mittheilt, und gleichwie der Weinstock in alle Reben seinen Saft ergießt, so Chriftus, der wahrhaftige Weinstock_den Lebenssaft”. seines heiligen Geistes in die, so sich als Reben im Glauben an ihm

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befinden. Alle Gläubige stehen in wahrer Einheit durch den einen Geist, dessen sie theilhaftig geworden sind, und sie sind auch berufen auf einerlei Hoffnung des Berufs, 1 Petri 1, 3-5. Alle haben dieselbe Hoffnung, hoffen diefelben Güter, dieselbe Gnade, Einen Himmel, Eine Seligkeit, denn die Verheißungen des Herrn gehen alle an, und die verheißnen Güter sind für alle vorhanden; es kommt nur auf die Treue im Glauben an, so können alle ohne einigen Unterschied die unvergångliche Krone der Ehren und der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens, als Kampfpreis, erlangen, Wohnung im Haufe des Vaters finden, felig und herrlich werden. Auch darin zeigt sich ferner die Einheit der Kirche, daß sie Einen Herrn hat, Jesum Christum; der hat alle erkauft, ist von Gott allen zum Herrn gegeben, ist der einzige Erlöser, der für alle fein Blut vergossen hat, außer ihm ist kein Heil, nur durch ihn kann man zum Vater kommen. Auf die aus der Einheit der Kirche als nothwendige Folge sich ergebende Einigkeit ihrer Genossen, weil alle nur Einen gemeinsamen Herrn und Heiland has ben, macht der Apostel Paulus aufmerksam, indem er die aus einem fleischlichen, unerleuchteten Sinne hervorgegangenen Spaltungen der korinthischen Gemeinde rügt, 1 Kor. 1, 10-13. und Cap. 3,-4-7. Und der Herr selber redet von dieser Einheit seiner Kirche, daß nur Er ihr Oberhaupt sei, Matth. 23, 8-10. Weiter zeigt sich die Einheit der Kirche auch in dem Einen Glauben, den alle ihre Mitglieder bekennen, und das ist der von Jesu gepredigte, darnach von den Apos steln bezeugte, in den heiligen Schriften niedergelegte Glaube, auf wels chen hingewiesen wird Philip. 1, 27. Brief Judá V. 3; also der Glaube des Evangelii, der den Heiligen übergeben ist, der Glaube an die frohe Botschaft Luk. 2, 10. 11. zufammengefaßt in folgenden Stel: len: Joh. 20, 31. Apoftg. 8, 37. Rom. 10, 9. Dieser Glaube ist der wesentlich Eine, welchen die Kirche hat. Wer diese Grundwahrs heiten leugnet, kann sich eigentlich nicht mit Recht einen Christen nennen; es stehen nun aber mit diesen Glaubenswahrheiten die andern alle in dem innigsten Zusammenhange, so daß jeder Chrift verpflichtet ist, nach Maßgabe der Fähigkeit und Gelegenheit, die ihm Gott dars reicht, seine Glaubensüberzeugung immer mehr zu vervollständigen und zu begründen, wozu ihm das geschriebene und mündlich verkündete Wort Gottes dienen soll, und wozu die willige Folgsamkeit gegen die schon erkannte Wahrheit eben so ndthig ist, wie das Gebet um Er: leuchtung. Von dem Wachsthum des Glaubens der einzelnen Christen schreibt Paulus Eph. 4, 13-15; derselbe war Gegenstand seiner Für bitte Kol. 1, 9-11. und seines Dankes 2 Thess. 1, 3., siehe auch

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