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feit Gottes und die Zuverlässigkeit seiner Verheißungen abermals bestå tigen und verherrlichen; daher ist die Warnung so wichtig, welche Pe trus den Ungläubigen und Spöttern gibt 2 Brief 3, 3.4. 8. 9, und die hieran geknüpfte Ermahnung 2. 11. 12. 14. 17. Außer in den schon angeführten Stellen redet der Herr auch sonst noch von seiner zweis ten Zukunft Luk. 9, 26. und beschreibt die Herrlichkeit derselben Matth. 25, 31., Offenbarung 1, 7. Was er selbst seinen Jüngern so oft vers heißen hatte, wurde ihnen gleich nach seiner Himmelfahrt abermals verkündet Apoftg. 1, 10. 11., und daher finden sich auch in den Briefen der Apostel so viele Aeußerungen und Belehrungen über diese Begebenheit 1 Theff. 5, 1—7. Phil. 3, 20. Cap. 4, 5; und die Offenbarung Johannis und somit die ganze Bibel schließt mit dieser Verheißung des Herrn und mit dem Gebete des gläubigen Herzens um seine Wieders kunft Cap. 20.

2. Von der Auferstehung der Todten.

Die Auferstehung der Todten oder auch die Auferstehung des Fleis fches ist eine Wirkung der Allmacht des Erlösers und Richters aller Welt, die er am Ende der Tage bei seiner Wiederkunft offenbaren wird. Ehe · jedoch diese "Begebenheit selbst nåher erwogen wird, ist es nöthig vom Tode und dem Zustande der Gestorbenen zu handeln, insoweit als uns die Offenbarung darüber Licht gibt, denn alle Gedanken, die nicht aus dieser Quelle entlehnt werden, wie sehr sie sich auch der Einbildungskraft empfehlen und wie wahrscheinlich sie sich auch mögen machen lassen, sind viel zu unsicher, als daß sie unserm Herzen einen gewissen Trost gewähs ren und einen kräftigen Einfluß auf unsre Heiligung haben könnten; man darf auch hier nur dem göttlichen Worte allein folgen, welches Wahrs heit und zuverlässige Aufschlüsse gibt.

Den leiblichen Tod, daß Seele und Leib sich trennen, daß der Geist die Hülle des Körpers verläßt, welche er bisher bewohnt hat, das Kleid ablegt, welches ihn bisher umgab, das Werkzeug nicht ferner bès hält, mit dem er auf eine so innige, wunderbare und geheimnißvolle Weise verbunden war, die die menschliche Vernunft noch nicht hat ers gründen können, - den Tod lehrt die h. Schrift als Strafe und Fols ge der Sünde ansehen, und wer diesen Schritt aus der Zeit in die Ewigs keit mit der ewigen Wahrheit von einem gerechten und unausweichlichen Gerichte, wo jedem nach seinen Werken gegeben werden foll, in Verbin, dung denkt, und sich durch die Pforte des Todes einem heiligen Richter entgegeneilen sieht, der muß, wenn er anders nicht ganz verblendet ist, sondern in den Bestrafungen feines bösen Gewissens und in der Selbsts

verdammniß, die dasselbe, an Gottes Statt, über jeden Sünder auss spricht, seine vielen und schweren Verschuldungen erkennt, vor dem Tos de erschrecken und ihn als etwas Furchtbares ansehen, als den Beginn der wohlverdienten Strafe. Nur ein ungemeßner Leichtsinn, oder die Verblendung der Selbstgerechtigkeit, daß man sich vor Gottes Augen rein und unschuldig wähnt, ja sich wohl gar einbildet, Verdienste vor Gott zu haben und Ansprüche auf Belohnung an ihn machen zu können, oder der Unglaube, der die Lehre von der Fortdauer nach dem Tode leugs net - obwol der Gedanke an Vernichtung dem natürlichen Gefühl des Menschen zuwider ist und erst durch spißfindige Klügeleien und falsche Selbstverleugnung überwunden werden muß, nur eine solche Seelenvers fassung kann dem menschlichen Auge die Schrecknisse des Todes verbergen. Diese Schrecken des Todes werden aber durch die Kraft der Erldfung vom Glauben überwunden und dem Gläubigen bleibt der Tod nicht mehr, was er dem Ungläubigen ist; er sieht ihn nicht mehr als Strafe an, und wenn er auch weiß, daß ihn der Tod trifft, weil er ein Sünder ist, so fühlt er sich doch durch die von Christo zu Stande gebrachte Erlösung, welche er sich im Glauben angeeignet hat, mit Gott versöhnt; und weil er durch den Glauben der Vergebung seiner Sünden, seiner Gerechtigkeit vor Gott und des ewigen Lebens gewiß ist, so sieht er in dem Richter aller Welt, in dem Herrn Jesu, seinen Freund, Mittler, Fürsprecher, Versöhner, und fürchtet den Tod nicht, der ihn nur einer weit seligeren Gemeinschaft mit Jesu entgegenführt, ihn den zeitlichen Leiden und Trübsalen entrückt, und ihm zum Vollgenuß der im Glauben gehofften Seligkeit verhilft, Joh. 5, 24. Noch im zeitlichen Leben ist er schon, vermittelst seiner Glaubensgemeinschaft mit dem Erldfer, zu dem wahren Leben hindurchgedrungen, und der Tod. hat seine Schrecknisse für ihn verloren, denn er kommt nicht in das Gericht, er fürchtet keine Verdammniß, er weiß, der Heiland kann die Seinen nicht lassen, nichts kann sie ihm aus seiner Hand reißen, er gibt, als der gute und getreue Hirt, feinen Schafen das ewige Leben. Dem Gläubi: gen erscheint der Tod nicht mehr als der König der Schrecken, er beurtheilt ihn vielmehr nach dem Worte Jesu, das er zur Martha sprach Joh. 11, 25. 26; der Glaube an den Erldser macht es, daß man den Tod gar nicht als eine Unterbrechung des Lebens ansieht, sondern vielmehr nur als eine höchst segensreiche Weiterentwicklung desselben, und wer im Glauben steht, weiß, daß in alle Ewigkeit hinaus ihm kein Tod bevorsteht und daß der leibliche Tod nur eine mit der jeßigen Beschaf= fenheit unsrer fündlichen Natur verknüpfte Begebenheit ist, um uns in das himmlische Wesen zu versehen. Voll dieses Glaubens ruft Stepha

nus: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! wünscht Paulus abzuscheis den Phil. 1, 21. 23; und wie derselbe im Glauben an die Liebe seines Gottes in Christo Jesu den Tod besiegt hat, sieht man aus seinen Work ten Röm. 8, 35. 37-39.

Fragen wir nach dem Zustande derer, die das zeitliche Leben verlassen haben, so gibt uns die h. Schrift auch darüber einige Aufschlüsse. Zuvdrderst läßt sich nicht annehmen, daß die Verstorbenen in einem Zustande der Bewußtlosigkeit sind, dagegen spricht die Versicherung, welche Jesus dem Schacher am Kreuz gibt: Heute wirst du mit mir im Paras diese sein; mit welchem Worte er ihm die Zusage eines feligen, also mit Bewußtsein verknüpften Zustandes gibt, denn ohne Selbstbewußtsein ist Gefühl der Seligkeit nicht denkbar. Und wenn er erklärt, daß im Him. mel, also bei den seligen Bewohnern desselben, Freude sei über einen Sünder, der sich auf Erden von seinen Sünden bekehrt, so seht dies nicht nur Bewußtsein voraus, sondern auch sogar eine Theilnahme der feligen Geisterwelt an den für das Reich Gottes wichtigen Ereignissen auf Erden. Eben solche Theilnahme lehrt uns die Geschichte der Vers klärung Jesu, wo Moses und Elias mit Jesu von dem Ausgange reden, den er zu Jerusalem erfüllen sollte; und das Gleichniß vom armen Las zarus (Luk. 16.) bestätigt dies ebenfalls. Ferner lernen wir aus jener dem Schächer gegebenen Zusicherung und aus diesem Gleichniß, daß gleich nach dem Tode die Verstorbenen, nach der verschiedenen Seelens verfassung, in der sie sich befinden, an verschiedene Aufenthaltsörter koms men, die ihrem Herzenszustande angemessen sind, so daß diese Trennung der Gerechten und der Gottlosen schon ein Gericht ist, eine Aerndte, in der Unkraut und Waizen von einander getrennt werden, die hier auf Erden gemischt unter einander waren. Weiter sehen wir auch das, bes sonders aus dem Gleichnisse Luk. 16, 19-31, daß der Herzenszustand des Menschen durch den Tod gar keine Veränderung erleidet; er behält in seinem Gedächtnisse das Andenken an seinen früheren Zustand, an sein Leben auf Erden, an sein Verhalten; die Lüste, Begierden und Leidens schaften wohnen auch jenseits im Herzen des unbußfertigen Sünders und quålen ihn um so mehr, als keine Befriedigung für sie vorhanden ist. Nur was der Mensch hier geworden ist und erlangt hat, ist und besißt er jenseits, daher ist es so wichtig für Zeit und Ewigkeit, daß rechtschafs fene Buße, wahrer Glaube und ungefärbte Liebe durch das Wort Gota tes und die Wirkungen seines Geistes hier schon in uns erzeugt werden, und daß wir uns der Gnade, die dies in uns wirken will, kindlich hins geben. Denn da wir durchaus keine bestimmte Zusicherung darüber has ben, daß das hier Verfäumte, das Werk der Buße, jenseits nachgeholt

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werden könne, so sind deswegen die Ermahnungen zum rechten Gebrauch der Gnadenzeit so ernstlich und dringend im göttlichen Worte; hat aber' die Gnade Gottes ihr Werk hier schon an einem Herzen beginnen kông nen, so gibt uns die h. Schrift die köstliche Zusage und die erhebende. Hoffnung, daß das in uns angefangene Gute jenseits weiter werde volls endet werden, Philipp. 1, 6.

Wenn unter der Auferstehung nach der Schrift nichts anderes zu verstehen ist, als die Wiedervereinigung der Seele mit einem Leibe, wie denn die Richtigkeit dieser Begriffs: Bestimmung durch die Beispiele ers wiesen wird, welche uns die h. Schrift von Todtenerweckungen anführt, indem die Seele der Tochter des Jairus, des Jünglings von Nain und des Lazarus in den entseelten Leichnam wieder zurückkehrte, und wie das auch bei dem Heilande selbst der Fall war: so ist die Auferstehung des Fleisches etwas ganz anderes als die Unsterblichkeit der Seele oder die Fortdauer derselben nach dem Tode. Und wenn es eine Zeit gegeben hat, in welcher man die Lehre von der Auferstehung des Fleisches ganz aufgegeben zu haben schien, und nur die Wahrheit von der Unsterblich teit fest hielt, so ist das ein trauriges Zeugniß des Unglaubens an den Inhalt des göttlichen Worts, das in Geschichte und Lehre, die Hoff= nung der zukünftigen Auferstehung so außer allen Zweifel seßt. Die Unsterblichkeit der Seele, welche die menschliche Vernunft mit so vielen Gründen zu erweisen versucht hat, indem sie aus so vielen Aehnlichkeiten in der Natur, aus den göttlichen Eigenschaften der Weisheit, Güte und Gerechtigkeit, und ferner aus dem Wesen der Seele, als einem unzers störbaren, diese Hoffnung zu begründen bemüht gewesen ist, diese Forta dauer der Seele wird in der h. Schrift nirgends bewiesen, ja nicht einmal ausdrücklich gelehrt, sondern vielmehr als die Grundlage aller Res ligion, alles Glaubens an Gott vorausgeseßt, und die übrigen Lehren der Offenbarung sind von solcher Beschaffenheit, daß sie ohne Unsterblichkeit der Seele gar keinen Sinn noch einige Bedeutung hätten. Ohne Unsterblichkeit der Seele fiele das ganze Erlösungswerk dahin; die Lehre vom zukünftigen Gericht, das über alle Menschen gehalten werden soll, von der gerechten Vergeltung, daß mit jedem nach seinen Werken gehans delt werden soll, ist ganz bedeutungslos ohne diesen Glauben; wenn das her, wie gar nicht geleugnet werden kann, weil es auf eine zu deutliche und bestimmte Weise geschicht, in der Offenbarung die Auferstehung des Fleisches gelehrt wird: so bedarf es der künstlichen und dennoch nicht ausreichenden weitschweifigen Beweisführung für die Unsterblichkeit der Seele nicht, sondern es genügt, darauf hinzuweisen, daß die wahrhafs tigen und glaubwürdigen Zeugnisse Jesu und seiner Apostel eine zukünf

tige Auferstehung verkünden, woraus sich als eine nothwendige Voraussehung die Wahrheit ergibt, die Seele müsse auch nach dem Tode nochy fortleben, weil ja sonst die Wiedervereinigung derselben mit einem neuen. Leibe unmöglich, und diese Lehre selbst ohne allen Sinn wäre. Die Auferstehung der Todten ist der Schrift zufolge die Wiederherstellung des ganzen Menschen; denn wenn wir uns unter dem Menschen ein solches Wesen denken müssen, dessen vernünftiger zum Bilde Gottes erschaffner Geist mit einem Körper, als dem Werkzeug dieses Geistes begabt ist, so erleidet der Mensch durch den Tod offenbar einen Verlust, der ihm in der Auferstehung durch den neuen ihm gegebenen Leib wiedererseßt wird; und da der Tod selbst Folge der Sünde ist, so wird durch die Aufs erstehung die lekte traurige Folge der Sünde, daß der Mensch sterben mußte, aufgehoben, und so ist sie die völlige Vernichtung des Todes.

Die Gewißheit der Auferstehung stüßt sich theils auf die ausdrücklichen und bestimmtesten Erklärungen Jesu und seiner Apostel, theils auf die Thatsache der Auferstehung des Herrn, von der allgemeinen Auferweckung der Todten redet Jesus Joh. 5, 28. 29. Wenn auch die vorz angehenden Worte von der Erweckung des neuen geistigen Lebens in des nen, die an ihn glauben, verstanden werden müssen, weil es ausdrücklich heißt 2. 25. es ist schon jezt die Stunde, daß die geistlich Todten die Stimme des Sohnes Gottes hören, und die, welche sie hören, werden leben; so lassen doch V. 28. 29. kein anderes, als das eigent: liche Verständniß zu, daß der Herr einst alle, die entschlafen sind, aufs erwecken, d. h. ihren Seelen einen neuen Leib geben werde. Eben dies Werk legt Jesus sich in vielen andern Stellen bei, Joh. 6, 40. Offenb. 1, 17. 18. einen besonders ausführlichen und lehrreichen Aufschluß über die Auferstehung der Todten, ihren Zusammenhang mit der Auferstehung Christi, und über die Beschaffenheit der Auferstehungsleiber gibt uns der Apostel Paulus 1 Kor. 15. Er beginnt mit der Erinnerung an die Lehre von der Auferstehung Christi, wie er ihnen dieselbe gepredigt habe, in Uebereinstimmung mit der h. Schrift A. Testaments, in der die Auferstehung des Messias geweissagt ist, dann geht er auf die andern Beweise für diese Begebenheit über, die darin liegen, daß sich der Auferstandne zu verschiednen Malen und zwar nicht blos einem, sondern mehreren seiner Jünger, und noch dazu vielen zugleich offenbart habe, bis er zuleht, schon nach seiner Himmelfahrt, auch ihm selber erschienen sei. Den Zweifel an der Möglichkeit der allgemeinen Auferstehung weis't Paulus durch die Thatsache der hins reichend beglaubigten Auferstehung Christi zurück, V. 12. und will sa: gen, daß wir wegen dieser jene nicht bezweifeln dürfen; wenn (2. 13

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