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bis 16.) eine Auferstehung der Todten schlechthin unmöglich ist, wie das die Zweifler fälschlich behaupten, so kann freilich auch Christus nicht auferstanden sein, denn was durchaus gar nicht und nie gesche: hen kann, ist auch in einem einzelnen Falle nicht möglich; nun aber (V. 20.), ist Christus auferstanden von den Todten, und der Erstling worden unter denen, die da schlafen; die Thatsache seiner so hinreichend beglaubigten Auferstehung schlägt alle Bedenklichkeiten und Zweifel über die Möglichkeit nieder, denn diese Möglichkeit selbst ist durch die Wirklichkeit außer allen Zweifel gefeßt. Daß aber eine allgemeine Auferstehung erfolgen werde, ist ein überaus wichtiger und einflußreicher Glaube, nach V. 19. Bei der Welt- und Selbstverleugnung, die das Evangelium verlangt, bei dem Haß und der Feindschaft, die es den Gläubigen von Seiten der Welt zuzieht, bei den Verheißungen desselben, die vorzugsweise jenes Leben angehen, wären die Christenohne die Hoffnung einer feligen Auferstehung wirklich auf's Höchste zu beklagen; da aber ihr Herr und Haupt Christus auferstanden ist, als der Erstling unter denen, die da schlafen, unter allen die gestorben find weil diejenigen, deren Auferweckung uns sonst in der h. Schrift berichtet wird, abermals gestorben sind, was bei Christo nicht der Fall ist, der seit seiner Auferstehung ewiglich lebet, so dürfen seine Glâubigen seinen Verheißüngen um so zuversichtlicher trauen und ihrer zukünftigen Auferstehung sich getrösten. In dieser Hoffnung übernehnken sie bereitwillig alle Gefahren, und dies ihr Verhalten ist ein neuer, tråftis ger Beweis des mächtigen Einflusses, den der Glaube an die zukünftige Auferstehung hat V. 29–32. Ohne solchen Glauben wäre es Thors heit, sich um des Evangelii willen, täglichen Lebensgefahren (ich sterbe täglich V. 31.) auszusehen, bei diesem Glauben ist es eine herrliche Frucht desselben, solche Kühnheit zu beweisen; ohne solchen Glauben müßte sinnlicher Lebensgenuß das höchste Ziel menschlicher Bestrebungen sein, durch diesen Glauben kennt der Christ ein höheres und edleres Ziel feines Lebens und Strebens, das ihm in der Auferstehung vorgehalten wird; und daher gibt der Apostel die Warnung und den Verweis B. 33. 34. nichtigem Geschwäß, das den Schein von Weisheit hat, aber ohne rechte Gotteserkenntniß Thorheit ist, solle man Herz und Ohr nicht öff nen. Hierauf beantwortet Paulus die erste Frage des bedenklichen Zweif lers, wie denn überhaupt eine Auferstehung der Todten möglich sein werde (V. 35.), ganz kurz V. 36. weil er die Möglichkeit der allgemei nen Auferstehung schon vorher an der erwiesen hat, die sich mit dem Herrn zugetragen hat, und will sagen: der Tod, die Verwesung des Leibes, die gänzliche Auflösung dieses Körpers läßt dich an der Möglich

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keit der Auferstehung zweifeln, aber bedenke nur, daß sich überall und immer das neue Leben aus dem vorangegangenen Tode und dem vorher erfolgten Ersterben des alten Lebens entwickelt; es ist also thōricht, die Auferstehung zu bezweifeln, weil das Aufblühen des neuen Lebens stets durch ein vorangehendes Sterben bedingt ist, wie auch der Erlöser sagt Joh. 12, 24. Die in der Natur schon vorkommende Erscheinung vom Tode und Verwesen des Samenkorns, bevor es zu neuem Leben erblüht, sollte alle jene Bedenken über die Verwesung des sterblichen Leibes heben, und aus dem dort erfahrungsmåßigen, nothwendigen Hergang der Sache sollte man in Beziehung auf die Auferstehung sehr leicht und natürlich zu der Hoffnung sich hinführen lassen, daß es im Reiche der Gnade nicht anders sein werde, daß hier derfelbe Entwicklungsgang statt finde, und so sollte, überdies noch gestärkt durch die Belehrungen des Evangelii, das bange Herz die Verwesung im Tode für nichts achten, und in gläu biger und hoffnungsvoller Zuversicht an das verheißne und auch in Bildern der Natur versprochne Leben sich halten. Die andere Frage des zweifelnden Herzens: Mit welcherlei Leibe werden die Todten kommen? eine Frage nach der Beschaffenheit der Auferstehungsleiber beantwortet der Apostel ausführlicher, und läßt sich dabei vornämlich durch den schon berührten Gedanken, daß der verstorbene Leib wie ein ausgefäetes Sa= menkorn zu betrachten sei, leiten, und entwickelt ihn weiter. Zunächst sagt der Apostel nur im Allgemeinen (V. 37. 38.) das Samenkorn hat eine andere Beschaffenheit als die aus ihm sich entwickelnde Pflanze, und so ist es auch bei der Auferstehung, da muß der entseelte Leichnam, welcher beim Begräbniß gleichsam gefäet wird, wie ein solches Samenkorn betrachtet werden; und so wie sich nun aus jedem Samenkorn; je nach seiner Natur und eigenthümlichen Beschaffenheit, eine eigenthums liche Pflanze entwickelt, als Waizen aus dem Waizenkorn, so wird sich auch aus dem Samenkorn des Leibes ein neuer und von dem gegenwärtigen Leibe verschiedener Leib entwickeln. Und da es Gott ist, der den Samenkörnern die Eigenthümlichkeit gegeben hat, sich so mannigfach zu entwickeln, so darf die in der Auferstehung zu hoffende Entwicklung eines neuen Leibes aus dem gegenwärtigen keineswegs auffallen, da derselbe Gott und Herr auch alle Erscheinungen im Reiche der Gnade und Herrlichkeit ordnet, und seiner Weisheit und Allmacht nichts unmöglich ist. Die Verschiedenheit des zukünftigen Auferstehungsleibes von dem gegen= wärtigen erläutert und beweist der Apostel nun ferner an der großen Mannigfaltigkeit verschiedenartiger Körper, die wir schon kennen, und der Grundgedanke dabei ist der, daß Gott, der Urheber dieser Mannig= faltigkeit (V, 38.), auch jene werde bewirken können und daß deshalb

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nichts Widersprechendes und Thörichtes in solchem Glauben liege. Die große Mannigfaltigkeit der thierischen Körper, die. so bedeutende Vers schiedenheit der irdischen und himmlischen Körper, und der unter diesen lehten wahrnehmbare Unterschied (V. 39—41.) macht die Verschiedenheit des Auferstehungsleibes von dem gegenwärtigen recht anschaulich; es mag aber die Beweisführung des Apostels auch das mit andeuten, daß, so wie eine Verschiedenheit unter den uns bekannten Körpern statt finde, so auch selbst unter den Auferstehungsleibern ein Unterschied sein, und daß einer vor dem andern herrlich sein werde, wenigstens sind an dere Stellen der Schrift für diese Annahme. Vom Sichtbaren und Erfahrungsmäßigen geht der Apostel nun zu dem Unsichtbaren über, was in Glauben und Hoffnung von uns ergriffen wird. Er verbrei tet sich ausführlicher und bestimmter V. 42-44. wie auch im Folgen. den, über die Natur und wesentliche Beschaffenheit des Auferstehungsleibes, und sein Verhältniß zu dem gegenwärtigen Leibe leuchtet aus näherer Erwägung des vom Apostel gebrauchten Bildes ein. Das Sa: menkorn und die aus demselben sich entwickelnde Pflanze stehen offens bar in einem gewissen Verhältniß zu einander, so daß die Pflanze zwar aus dem Keime des Samenkorns erwächst, aber dennoch von ihm verschieden ist; Verbindung und Verschiedenheit des gegenwärtigen und des in der Auferstehung zukünftig zu erlangenden Leibes, darauf kommt es bei dieser Vergleichung an. Nicht derselbe Leib, den jest unsere Seele bewohnt, soll ihr einst wiedergegeben werden, aber ein Leib, der sich aus dem gegenwärtigen entwickelt hat, wie die Pflanze aus dem Samenkorn; und so viel herrlicher ein in Blüthe stehender oder reich mit Früchten beschwerter Baum ist, als der Kern, aus dem er hervorgewachsen ist, so wird auch das Verhältniß dieses und des zukünftigen Auferstehungsleibes sein; und wie wir kaum jenen Zusam menhang glauben möchten, wenn er nicht erfahrungsmäßig wäre, eben so sollen wir, durch diese Erfahrung belehrt, um so williger der Offens barung glauben, die uns einen ähnlichen Entwicklungsgang im Reiche Gottes mit unsern Leibern enthüllt. Was nun die Beschaffenheit des Auferstehungsleibes und sein Verhältniß zu unserm jeßigen Körper bes trifft, so ist dieser verweslich, jener unverweslich, so daß er einem abermaligen Tode nicht unterworfen ist; dieser in Unehre, besißt die Herrlichkeit nicht, die jenen schmücken wird; dieser ist schwach, bald ermattet, tausend Schmerzen, Krankheiten und Unfällen unterworfen, jener ist kräftig; dieser ist ein natürlicher Leib, so wie er für die uns umgebende Natur paßt, aus deren Stoff er felber gebildet ist, jener ift geistlich, wie er nöthig und zweckmäßig sein wird für jene höhere,

geistliche und himmlische Ordnung der Dinge, in die wir einst verseht werden sollen, wenn wir dorthin gelangen werden, wo allen Frommen in des Vaters Haufe die Ståtte bereitet ist. Der Besiß des gegen: wärtigen Leibes, der ein Geschenk Gottes ist, verliehen für diese Stufe des Daseins, in die er uns zuerst verseht hat, ist Bürgschaft für den Besiß des zukünftigen geistlichen Leibes; von dieser Gewißheit der Hoffs nung auf jenen zukünftigen Auferstehungsleib redet der Apostel noch weiter und gründet sie auf die Gemeinschaft mit Christo und auf den ganzen Entwicklungsgang des menschlichen Lebens, wie er dem Willen Gottes zufolge ist. So wie der erste Adam V. 45-49. das natürliche Leben von Gott bekam, und, nach dem Sündenfall und wegen desselben, auch nur dies auf seine Nachkommen vererben konnte, so ist es die Bestimmung des leßten Adam, Christus, Urheber des verloren gegangenen göttlichen Lebens zu werden; und in derselben Reihenfolge, wie sich jezt zuerst das natürliche Leben, von Adam uns überliefert, in uns entwickelt, und dann das geistliche Leben, welches vom Erlöser ausgeht, so ist es auch mit den Leibern; der natürliche ist der erste, und wenn sich vermittelst der Wiedergeburt das geistliche Leben durch die Gnade Christi in uns entwickelt hat, so wird uns spåterhin in der Auferstehung auch der geistliche Leib gegeben, der dem erwachten und uns beseelenden geistlichen Leben gemäß ist. Vermittelst der Abstam mung von Adam haben wir nur natürliches Leben und einen natürli chen Leib, aber durch die Glaubensgemeinschaft mit dem Herrn vom Himmel, der himmlisch ist, und himmlisches Leben in uns erweckt, werden wir selbst himmlisch und ihm ähnlich, zuerst innerlich und dann auch dem Leibe nach. Noch einmal spricht der Apostel die Verschiedenheit dieses und des Auferstehungsleibes aus, und begründet sie mit .der Unmöglichkeit, daß wir in diesem Leibe des zukünftigen Reiches. der Herrlichkeit sollten theilhaftig werden können, V. 50. In der Auferstehung sollen wir das Bild des Himmlischen, Christi, an uns tras gen; daß dies nicht blos von einer zwischen ihm und den Seinen statt findenden geistigen Aehnlichkeit zu verstehen sei, erklärt deutlich die Stelle Phil. 3, 21.; der nichtige, hinfällige, irdische Leib soll verklärt, verherrlicht werden, damit wir als Menschen, dem Sohne Gottes, der menschliche Natur an sich genommen hat, auch hinsichtlich auf den verklärten Leib ähnlich werden, den er seit seiner Rückkehr in den Himmel hat; und diese Verklärung des gegenwärtigen Leibes zu einer so herrlichen Beschaffenheit wird eine Wirkung der Allmacht des Erlösers sein, also nicht blos innerhalb der Gränzen einer natürlichen Entwicke lung liegen. Eine Verschiedenheit der Auferstehungsleiber untereinan

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der anzunehmen, ist schriftgemäß, und stimmt auch mit der Lehre von dem gerechten Gerichte zusammen, dem zufolge auch hierin zwischen den Frommen und Gottlosen ein großer Unterschied sein wird; Daniel 12, 2. 3. Matth. 13, 43. Das Werkzeug des Geistes, der zukünftige Auferstehungsleib wird demnach so beschaffen sein, daß die Gerechten vermittelst desselben einen weitverbreiteten und befeligenden, andern überaus wohlthätigen und willkommnen Einfluß werden ausüben können; und in dieser Verschiedenheit der Auferstehungsleiber wird eine Offenbarung der vergeltenden Gerechtigkeit des Richters aller Welt liegen. Das Werk der allgemeinen Todtenauferweckung wird, wie dem Sohne Gottes, so auch dem Vater des Herrn Jesu Christi beigelegt Röm. 8, 11. 1 Kor. 6, 14. 2 Kor. 4, 14. Je herrlicher nun die selige Hoffnung der vom Herrn verheißnen Auferstehung ist, desto lebendiger wird bei den Glåus bigen die Sehnsucht nach der Ueberkleidung mit dieser himmlischen Bes hausung sein, und dennoch besteht mit diesem Verlangen die Abneigung gegen den Tod, der der Sünden Sold ist, so daß der h. Apostel wünscht, er mögte lieber, ohne dieses irdischen Leibes entkleidet zu werden, mit jenem himmlischen Leibe überkleidet werden, damit das Sterbliche und Verwesliche von dem neuen Leben des himmlischen Leibes verschlungen werde, 2 Kor. 5, 1-9. Was in diesen Worten nur dunkel angedeutet ist, spricht er deutlicher aus 1 Kor. 15, 51–55. Diejenigen also, welche die Wiederkunft Christi in dem gegenwärtigen zeitlichen Leben er: leben werden, sollen die Begebenheit, welche man Tod nennt, nicht erfahren, sondern eine Verwandlung, tn welcher das Sterbliche und Verwesliche des irdischen Todesleibes von dem Unverweslichen des durch die Allmacht Christi geschenkten neuen verklärten Leibes verschlungen wird; eine Veränderung, die wir uns im Begriffe nicht deutlicher vorstellen können, die aber demjenigen ähnlich sein mag, was sich mit Henoch, den Gott hinwegnahm, und mit Elias bei seiner Himmelfahrt, und mit dem Erldser selbst, als er in den Himmel zurückkehrte, zugetra gen haben mag. Auch 1 Thess. 4, 13—18. ist von dieser Begebenheit die Rede. In der Lehre von der Auferstehung, von der Verschiedenheit der Auferstehungsleiber und von dem Zusammenhange zwischen diesen · und unserm jeßigen Leibe liegt noch ein außerordentlich kräftiger Bewegs. grund zur Heiligung des irdischen Leibes, daß wir ihn in Ehren halten. und nicht durch schndde Lüfte entweihen; denn es ist wohl unleugbar, daß die Beschaffenheit des Samenkorns auf die Weiterentwicklung deffelben von bedeutendem Einflusse ist; bei dieser Ansicht erhalten die Ermahnungen der h. Schrift zur Zucht, Sittsamkeit und Keuschheit ein noch größeres Gewicht, als sie an sich schon haben, denn die Sorgfalt, mit

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