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Geschlechter schon vor der Sündfluth; aber in Erfindung von allerlei nüßlichen und angenehmen Künsten des zeitlichen Lebens, klug für das Irdische bewiesen sich Jubal, von dem die Geiger und Pfeifer her gekommen sind, und Thubalkain, der Meister in allerlei Erz- und Eisenwerk, Cap. 4, 21. 22.

Dem Adam gebar sein Weib einen andern Sohn, den hieß sie Seth, denn Gott hat mir, sprach sie, einen andern Samen gefeßt für Abel, den Kain erwürgt hat, V. 25; und der hier ausgesprochene Glaube, daß Seth der von Gott Verheißne sei, ging auch wirklich in so fern in Erfüllung, als zu Seths Nachkommen Noah und Abraham gehörten, von welchen der verheißne Heiland dem Fleische nach abstammte. Seth zeugete auch einen Sohn und hieß ihn Enos, ju derselben Zeit fing man an zu predigen von des Herrn Namen, V. 26; hier geschieht zuerst Erwähnung, wie das Wort Gottes, seine Verheiz Bung und was er sonst geoffenbaret hatte, in lauten Zeugnissen verkündet, und so von Mund zu Mund, von Geschlecht zu Geschlecht fort: gepflanzt wurde, woraus sich zugleich der Same des Glaubens, der Frömmigkeit und Gottesfurcht, der in Seths Familie sich erhielt und gedieh, erkennen läßt. Im fünften Capitel wird das Geschlechtsregister der heiligen Patriarchen von Adam bis Noah mitgetheilt, in welchem es von besonderer Wichtigkeit ist, daß auch das Lebensjahr mit ange: geben ist, in welchem jedem Erzvater der erstgeborne Sohn, durch den das Geschlecht sich fortpflanzte, geboren wurde; hierdurch läßt sich fins den, bis zu dem wie vielsten Gliede jeder der Patriarchen gelebt habe, und da ergibt es sich, daß Adam mit Methusalah 243 Jahr, und mit dessen Sohne, dem frommen Lamech, noch 56 Jahr gelebt hat, Mer thusalah mit Sem 100 Jahr, Noah mit Abraham 58 Jahr. Vermit telft des langen Lebens der Patriarchen konnte, auch ohne Schreibekunst, eine getreue und zuverlässige Ueberlieferung der ersten Offenbarungen Gottes an die späteren Geschlechter erreicht werden, denn da Methusalah sie noch von Adam selbst empfing und dem Sem sie mittheilte, von welchem sie nachher Abraham erhalten konnte: so ist in einem Zeitraum von etwa 2000 Jahren, von Adam bis Abraham, diese Ueberlieferung eigentlich nur durch zweier Menschen Mund gegangen; daß aber wirks liche Jahre zu verstehen sind, ergibt sich aus der Geschichte der Sünd fluth, wo uns das Jahr nach den Tagen ihrer Dauer vorgezählt wird, und es ist kein Grund vorhanden, das Wort Jahr früher in einem ans dern Sinne zu nehmen. Die richtige Ueberlieferung der Offenbarungen Gottes an die spätern Geschlechter ist überdies eine so wichtige Angeles genheit, daß die göttliche Allmacht auch deshalb, das menschliche Lebens

alter so lange währen ließ, wogegen sich auch nicht einmal triftige Einwendungen, aus der Beschaffenheit der menschlichen Natur hergenom: men, vorbringen lassen. Die Spuren des göttlichen Reiches und der Frömmigkeit in Seths Familie finden sich in dem, was von Henoch Cap. 6, 22. 24. berichtet wird: Nachdem er Methusalah gezeugt hatte, blieb er in einem göttlichen Leben dreihundert Jahr; und dieweil er ein göttlich Leben führte, nahm ihn Gott hinweg, und ward nicht mehr gesehn; feines Glaubens und seines Eifers für Gottesfurcht,' in stra: · fender Zurechtweisung der Bösen und Erinnerung an Gottes gerechtes Gericht, gedenkt der Apostel Judas in seinem Briefe B. 14. 15, und im Briefe an die Hebråer ist er Cap. 11, 5. unter den Glaubenshelden mit aufgeführt.

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Nachdem beide Familien, Seths und Kains, lange Zeit hindurch getrennt von einander gelebt und bei den Sethiten Glaube und Gottes: furcht, bei den Kainiten Unglaube und Gottlosigkeit in immer steigender Verderbtheit sich fortgepflanzt hatten, kamen sie, als die Zahl ihrer Mitglieder wuchs, wieder in Berührung mit einander, und die Kinder Gottes sahen nach den Töchtern der Menschen, wie sie schön waren, und nahmen zu Weibern, welche sie wollten, 1 Mose 6, 2; nach ihres Herzens Gelüften knüpften viele der Sethiten Verbindungen mit den Kainiten an, und diese Gemeinschaft gereichte ihnen zum Fallstrick, sie gerie then in die Sünden der Gottlosen, der Glaube an Gott verschwand immer mehr, eine allgemeine sittliche Verderbniß griff weiter und weiter um sich, die Warnungen Gottes wurden verachtet, man flohe die Bes strafungen seines Geistes, daher sprach Gott der Herr: Die Menschen wollen sich meinen Geist nicht mehr strafen lassen, denn sie sind Fleisch; ich will ihnen noch Frist geben hundert und zwanzig Jahr, V. 3. Die Liebe Gottes versuchte die Menschen durch allerlei Bestrafungen seines Geistes, theils durch die Stimme des Gewissens, theils durch den Mund derer, die ihm wie Noah treu geblieben waren, zu bessern, und da seine Liebeszüge nichts fruchteten, so gab er ihnen nach dem Reichthum seiner Geduld und Langmuth noch eine Gnadenfrist zur Buße, zu gründlicher Sinnesänderung und Lebensbesserung; so offenbart er sich hier als der Barmherzige, der nicht will, daß irgend jemand verloren gehe. Aber Gottes Güte erreichte ihre Endzwecke bei dem verderbten Geschlechte nicht; es heißt V. 5-7: Da aber der Herr sahe, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden, und alles Tichten und Trachs ten ihres Herzens nur böse war immerdar; da reuete es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen (denn er ist ein Liebhaber des Lebens) - und sprach: Ich

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will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erden, von dem Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürme, und bis auf die Vögel unter dem Himmel, denn es reuet mich, daß ich sie gemacht habe. Dieser Rathschluß Gottes, den er dem Noah offenbarte, ist Zeugniß für seine Heiligkeit, daß er nicht ein Gott ist, dem gottlos Wesen gefällt, wer böse ist, bleibt nicht vor ihm, Pfalm 5; 5; daß er aber den Noah mit der sündigen Welt nicht zugleich verderbte, ist Beweis seiner Gerechtigkeit, der zufolge er jeglichem gibt nach seinen Werken. Als Gott dem Noah die kommende Sündfluth offenbarte, sprach er zu ihm: Aber mit dir will ich einen Bund aufrichten, und du sollst in den Kasten gehen, mit deinen Söhnen, mit deinem Weibe und mit deiner Söhne Weibern, V. 18; daher wird er beim Propheten Hesekiel 14, 13-20. als ein ganz besonders frommer Mann erwähnt, eben so bei Sirach, Cap. 44, 16; 2 Petr. 2, 5. wird er der Prediger der Gerechtigkeit genannt, und Hebr. 11, 7. liest man von ihm: durch den Glauben hat Noah Gott geehret, und die Arche zubereitet zum Heil feines Hauses, da er einen göttlichen Befehl empfing von dem, das man noch nicht sahe. (die zukünftige, bald hereinbrechende Sündfluth); durch welchen (Glauben) er verdammte die Welt, und hat ererbet die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt. Aus dem allen ergibt sich, daß Noah und seine Familie in einem ganz versunkenen Zeitalter, ungeachtet aller bösen Beispiele und Aergernisse von außen her, in unwandelbarer Frömmigkeit sich erhielten; daß er als Prediger der Gerechtigkeit seine gottlosen Zeitgenossen durch Wort und Wandel auf ihren Unglauben aufmerksam machte und sie zu bekehren suchte; daß er gläubig den Verküns digungen Gottes von der zukünftigen Sündfluth, traute, und sie so gewiß kommen fah, als wenn sie schon gegenwärtig wäre; daß er im Gehor fam des Glaubens die Arche so zubereitete, wie Gott ihm befohlen hatte, und sich durch alle Spottereien seiner ungläubigen Zeitgenossen, die ihn deswegen verlacht haben werden, in seinem Werke nicht irre machen, noch von Gott losreißen ließ. Eben daher genoß er aber auch der Gnade und des Beifalls seines Gottes, und erlangte so, indem er Gott glaubte, die Gerechtigkeit, welche vor Gott gilt, und trug endlich den herrlichen Lohn des Glaubens davon, daß er, während die erste Welt in ihrem Unglauben durchs Wasser unterging, am Leben erhalten und der zweite Stammvater des neuen Menschengeschlechts nach der Sündfluth wurde. Welch eine Prüfung seines Glaubens und seiner treu ausharrenden Ge duld die Erbauung jener Arche war, läßt sich einigermaßen ahnen, wenn man die Größe des Unglaubens seiner Zeitgenossen erwägt, deren Zeit von dem Erlöser Matth. 24, 37-39. angeführt wird als warnendes

Beispiel eines alle Gränzen übersteigenden Leichtsinns und einer fündlichen Weltliebe und Genußsucht, die um Gottes Strafgerichte sich nicht kümmert und seine wahrhaftigen Warnungen verachtet. An Noah, wie spåter an Abraham 1 Mos. 15, zeigt sich ganz deutlich, wie alle Ge rechtigkeit vor Gott nur im Glauben bestand, sowohl in dem allgemei nen Glauben an die göttliche Gnadeuverheißung, wie auch in dem beson dern Vertrauen auf die göttlichen Offenbarungen, welche den Einzelnen insonderheit zu Theil wurden; dies Vertrauen machte im Herzen selig und die göttliche Gnade erwies sich in rettender Hülfe mächtig an Noah um solches Vertrauens willen. Daß der Gehorsam von diesem Glauben unzertrennlich ist, zeigt Noahs Beispiel im Bau der Arche und weiter hin Abrahams ganzes Leben.

Noah war sechshundert Jahr alt, als das Wasser der Sündfluth auf Erden kam, 1 Mose 7, 6; und im sechshundert und ersten Jahr des Alters Noah, am ersten Tage des ersten Monden vertrocknete das Gewässer auf Erden, Cap. 8, 13; da ging Noah auf Gottes Befehl heraus aus dem Kasten, und bauete dem Herrn einen Altar und opferte Brandopfer auf dem Altar V. 20. zum Danke für die ihm, widerfahrne Gnade der Lebensrettung, und da sein Opfer aus einem Herzen voll dankbarer Liebe kam, so war es Gott angenehm, und der Herr roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen, um der Menschen willen, denn das Tichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf; und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebet, wie ich gethan habe. So lange, die Erde steht, soll nicht aufhören Samen und Ernte, Frost und Hiße, Sommer und Winter, Tag und Nacht, B. 21. 22. Ein furcht bares Strafgericht Gottes über ein entartetes Geschlecht, eine Offenba: rung seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit, ein Zeugniß seiner Almacht, eine Bestätigung seiner Wahrhaftigkeit war die Sündfluth, aber die Kraft zu bessern, das Herz von der Sünde zu reinigen, die spåtern Geschlechter zu unwandelbarer Treue und Liebe gegen Gott zu ermuntern, das vermogte dies Wasser nicht, dazu sollte vielmehr späterhin das Wass ser in der heiligen Taufe dienen, durch welches heilige Sacrament wir ein theures und gewisses Unterpfand unserer Gemeinschaft mit Christo und unserer Theilnahme an der Gnade Gottes in Christo empfangen, damit wir, von seiner Liebe gerührt, ihn wieder lieben und uns von seinem Geiste neu gebåren lassen zu rechtschaffner Gerechtigkeit und Heis ligkeit; das ist der Sinn der Vergleichung, welche der heilige Apostel Petrus 1 Brief 3, 20. 21. anstellt.

Die Verheißung seiner Gnade bestätigte Gott mit dem sichtbaren

Zeichen des Regenbogens; das ist, sprach er, das Zeichen des Bundes, den ich gemacht habe zwischen mir und euch, und allem lebendigen Thier bei euch hinfort ewiglich; meinen Bogen habe ich gefeht in die Wolken, der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde, und wann es kommt, daß ich Wolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken, alsdann will ich gedenken an meinen Bund, daß nicht mehr hinfort eine Sündfluth komme, die alles Fleisch verderbe, 1 Mose 9, 12-15. Von Noah ging die neue Bevölkerungder Erde aus; das Geschlechtsregister seiner Familie findet sich Cap. 10; und Sems Nachkommen stehen noch ausführlicher Cap. 11. verzeichnet, weil von ihnen der Heiland der Welt, dem Fleische nach, abstammen sollte.

VII. Abraham.

Mit Abraham, der ein Nachkomme Sems im zehnten Gliede war, beginnt eine neue Reihe zasammenhängender Offenbarungen Gottes über feine gnadenvollen Absichten mit diesem Stammvater der Gläubigen und mit allen seinen Nachkommen. Abrahams Geschichte enthält die allers wichtigsten Aufschlüsse über das Gnadenreich Gottes auf Erden, theils in den Verheißungen des Allerhöchsten, theils in den wunderbaren Führungen des heiligen Erzvaters. Die wesentlichen Stücke, worauf es bei der Errichtung eines solchen Reiches ankommt, treten hier in das hellste Licht, daß nämlich Gottes Verheißung der Grund alles Glaubens ist, welcher sich an die Verheißung hält; in welchem Verhältnisse der Glaube zur Begnadigung des Sünders steht, welches die Natur des ächten Glaubens ist, und wie die Bundeszeichen rücksichtlich auf den Glauben zu bes urtheilen sind. Groß und herrlich und wiederum unbeschreiblich lieblich ist alles, was uns von Abraham erzählt wird, der Glaube ist die Seele feiner Seele und seines Lebens, sein ganzer Wandel ist ein Wandel in Glauben an das unsichtbare Zukünftige, und aus seinem Glauben ents springen die Tugenden, die ihn so hoch erheben.

Auch nach der Sündfluth zeigte sich die Macht des natürlichen, ans gebornen Verderbens, und die Menschen entfernten sich wieder von Gott; in Abgötterei verließen sie ihn, und die Sünde nahm auch in Sems Familie überhand, obwohl Gottes Verheißung und Verehrung noch nicht völlig in ihr erloschen war. Um den Abram vor dem Verderben zu bewahren, in welches ihn der Gößendienst seiner Verwandten stürzen konnte, und um ihn im Glauben zu erhalten, befahl ihm Gott, seine Fa milie zu verlassen und auszuwandern; 1 Mose 12, 1. lesen wir: Und der Herr sprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterlande und von deis

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