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ner Freundschaft, und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will; an diese Begebenheit erinnert Josua das jüdische Volk bei dem lekten Landtage, den er hielt, Cap. 24, 2. 3. und Apostg. 7, 5. ff. wird dieser Begebenheit auch gedacht. Schon diese Aufforderung Gottes an Abram und der Gehorsam des Leßtern ist ein Zeugniß seines Vertrauens zu Gott, daß es derselbe gut mit ihm meine, denn ohne diese Ueberzeugung würde er weder seine Familie verlassen, noch die Beschwere den eines weiten Zuges unternommen haben; auch wird ausdrücklich sein hierin bewiesener Glaube gerühmt, Hebr. 11, 8-10. 13-16. Um dem Abram den Gehorsam des Glaubens zu erleichtern, knüpfte Gott an jenen Befehl noch die andre Verheißung 1 Mose 12, 2. 3: Und ich will dich zum großen Volk machen, und will dich fegnen, und dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein! ich will segnen die dich segnen, und will verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gefegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Welche Aussichten eröffnete Gött hiemit dem Abram auf eine zahlreiche Nachkommenschaft, auf seis nen ganz besondern Segen und Schuß gegen alle Feinde, und auf ein allgemeines Heil, das von ihm aus über das ganze Menschengeschlecht kommen sollte. Abram zog nun aus von Ur in Chaldäa", seinem ursprünglichen Wohnsize, ging über den Euphrat, weswegen er Hebri, der Jens seitige, und seine Nachkommen: Hebräer, die Leute von Jenseits, ge= nannt wurden, und kam endlich nach Canaan, nachdem er vorher einige Jahre zu Haran in Mesopotamien gewohnt hatte; als er dies verließ war er 75 Jahr alt, V. 4. Der Herr erschien ihm in Canaan und sprach zu ihm: Deinem Samen will ich dies Land geben! Da bauete Abram dem Herrn daselbst einen Altar, V. 7. So wußte er nun be stimmt, auf welches Land des Herrn Verheißung sich bezog. Es ist armerkenswerth, wie oft Gott dem Abram seine gnadenvollen Verheißungen, besonders die von dem Sohne, der ihm geboren werden sollte, wiederholte; er zeigte sich hiebei als der Unveränderlich - Treue, und hatte zugleich die Absicht, Abrams Glauben, der durch den Verzug der Erfüllung hätte geschwächt werden können, stets auf's Neue zu stärken; so läßt sich der Allerhöchste zur menschlichen Schwachheit herab, und han delt mit uns, wie ein Vater mit seinen Kindern. Die erste Wiederho lung des göttlichen Segens findet sich Cap. 14, 19. 20. durch den Mund Melchisedeks, des Königs von Salem, des Priesters Gottes des Hdchsten *), der sprach zu Abram: Gefegnet seist du Abram, dem höchsten

*) Dieser Melchifedek zeigt, wie auch Hiob, daß auch außer Abrahams Familie, und von ihr unabhängig, Erkenntniß des wahren Gottes fich fand. Sein Priesterthum, freier als das levitische, an so viele Sagungen geknüpfte, lehrt der Brief an die Hebräer als

Gott, der Himmel und Erden besiget; und gelobet sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand beschlossen hat. Abram hatte damals den König Kedor Laomor besiegt, und seinen Brudersohn Lot aus der Gefangenschaft befreit, es mogten aber doch allerlei Besorgnisse wegen der Macht dieses und der andern mit Kedor Laomor verbundenen Könis ge in Abram aufsteigen, da offenbarte sich ihm Gott abermals, ihn seines Schußes zu versichern; 1 Mose 15. wird erzählt: Nach diesen Geschichten begab sich's, daß zu Abram geschah das Wort des Herrn im Gesicht und sprach : Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn — ich werde dich mächtig schüßen und gnädig dich segnen. Da klagte Abram dem Herrn seinen Kummer, daß er, der fo reichlich von ihm mit allem gesegnet sei, doch die Freude entbehren müsse, die seinem Hausvoigt, dem Elieser von Damaskus, zu Theil geworden sei, einen Sohn zu haben, und daher werde der Sohn seines Ge sindes sein Erbe sein; darauf sprach der Herr zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe fein, V. 4. Und in der gestirnten Nacht hieß der Herr den Abram hinausgehen aus seiner Hütte, und sprach V. 5: Siehe gen Himmel und zähle die Sterne, kannst du sie zählen? und sprach zu ihm: Also foll dein Same werden; Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit, V. 6. Bei eben dieser Offenbarung sprach der Herr ferner noch zu Abram V. 13 bis 16: Das follst du wissen, daß dein Same wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist, und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahr; aber ich will richten das Volk, dem sie dienen müssen, darnach sollen sie ausziehen mit großem Gut. Und du sollst fahren zu deinen Våtern mit Frieden, und in gutem Alter begraben werden; sie aber sollen nach vier Mannes Leben wieder hieherkommen. Vierundzwanzig Jahr waren schon seit der ersten Verheißung, die Abram noch in Haran von Gott empfing, verflossen, Ismael war ihm schon von der Hagar geboren, denn indem Sarai ihre Magd dem Abram zum Weibe gibt, wollte sie dadurch, in eigenmächtiger und fündlicher Selbsthülfe, das göttliche Versprechen seiz ner Erfüllung nåher bringen, daß ihr Mann nicht ohne Leibeserben blies be: da erschien der Herr dem Abram abermals, als derselbe 99 Jahr alt war, und sprach zu ihm Cap. 17, 1. ff.: Ich bin der allmächtige Gott, wandle vor mir und sei fromm, und ich will meinen Bund zwis schen mir und dir machen, und will dich fast sehr mehren. Um den Glauben in Abrams Herzen zu stärken, offenbart sich ihm Gott als der Typus eines ebenfalls freieren Priesterthums, nämlich Christi, uns kennen Hebr. 6, 20. 7, 1-3. 11.

Allmächtige, dem kein Ding unmöglich ist, und erinnert ihn an den Bund, an das Versprechen, welches er früher schon gegeben hatte, das mit er ihm, dem Wahrhaftigen und Unveränderlichen, desto mehr vers trauen möge. Anbetend fiel Abram vor dem Herrn auf sein Angesicht, und der Herr sprach weiter: Siehe ich bins (den du (kennest), und habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden, darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham foll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht vieler Völker Water: Und will dich fast sehr fruchtbar machen, und will von dir Völker machen, und sollen auch Könige von dir kommen; und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir, und deinem Samen nach dir, bei ihren Nachkommen, daß es ein ewiger Bund sei, also daß ich dein Gott fei, und deines Samens nach dir. Zum Bundeszeichen gaß Gott dem Abraham die Beschneidung, und sagte ausdrücklich: Dasselbe soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch, V. 11; jegliches Knabs lein sollte am achten Tage beschnitten werden, so auch alles Gesinde, sei es nun in der Knechtschaft geboren oder erkauft, wer aber die Beschneidung nicht annehmen wolle, dessen Seele folle ausgerottet werden aus dem Volk, also nicht den geringsten Theil an allen den verheißnen Segnungen haben, mit welchen Gott Abrahams Nachkommen und alle die, fo zu diesem Bunde hinzugethan werden würden, begnadigeń wollte. Hierauf erklärte nun Gott dem Abraham noch nåher, sein Weib Sarai folle diesen Namen nicht mehr führen, sondern Sarah genannt werden, denn Er wolle sie segnen, und Völker sollten aus ihr werden und Könige über viel Völker, V. 16. Diese Verheißung vernahm Abraham mit gläubigem Vertrauen, und lachte vor Freuden seines Herzens, weil ihm, der 100 Jahr alt war, von der Sarah, die 90 Jahr zählte, ein Sohn ges boren werden sollte. Weiter sprach der Herr V. 21: Meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den die Sarah gebåren soll, um diese Zeit im andern Jahr. Eben diese Verheißung wiederholte der Herr dem Abraham und der Sarah, Cap. 18; und obwohl Sarah ihre Erfüllung anfangs in Zweifel zog, so glaubte sie doch, als der Herr sprach V. 14: Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? daher heißt es Hebr. 11, 11. 12: Durch den Glauben empfing auch Sarah Kraft, daß sie schwanger ward, und gebar über die Zeit ihres Alters; denn sie achtete ihn treu, der es verheißen hatte; darum sind auch von einem, wiewohl erstorbes nes Leibes, viel geboren, wie die Sterne am Himmel, und wie der Sand am Rande des Meeres, der unzählig ist. Sarah gebar Abraham einen Sohn in seinem Alter, um die Zeit, die ihm Gott geredet hatte, und Abraham hieß seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, und bes

schnitte ihn àm achten Tage, wie ihm Gott geboten hatte, Cap. 21, 2-4; fo wie er früher schon alles, was zu seinem Hause gehörte, be schnitten hatte, Cap. 17, 23. ff.

Der Bund Gottes mit Abraham bezog sich nach Cap. 17, 21. nur auf Isaak; es mußte daher jene Verheißung, daß in Abraham alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden sollten, durch Isaak in Erfüllung gehen, so daß der zukünftige Retter unter seinen Nachkommen erwartet werden mußte. Außer dieser nähern Bestimmung über die Abstammung und Person des Verheißnen sind noch zwei Punkte von der höchsten Wichtig= keit zu einer tiefen und richtigen Einsicht in die Natur des göttlichen Reiz ches oder in das Wesen des Verhältnisses der Menschen zu Gott; der eine betrifft die Gerechtigkeit oder Rechtfertigung des Menschen vor Gott, der andre das Verhältniß der Bundeszeichen (Sacramente) zum Glaus ben. Es sind diese Punkte, und besonders der erste, um so wichtiger, als das Verhältniß des Sünders zu Gott wesentlich in allen Zeiten dasselbe ist, indem wir auf keine andre Weise gerecht werden können, als es Abraham wurde, nämlich durch den Glauben; und der ganze Unterschied zwischen Abrahams und dem christlichen Glauben, die beide auf Gottes Verheißung sich gründen und beide den Verheißnen zu ihrem Ge genstand haben, ist nur der, daß in dieser Periode der göttlichen Füh rungen das Reich Gottes in denen aufgerichtet wurde, welche an den glaubten, der einst kommen sollte, und daß in der christlichen Zeit bei den Christen der Glaube sich an Jefum von Nazareth hält, der jener Verheißne und im Fleisch Geoffenbarte ist.

1. Die Rechtfertigung durch den Glauben betreffend, so heißt es 1 Mose 15, 6: Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit; der Gegenstand des Glaubens war hier zunächst die göttliche Verheißung von der zahlreichen Nachkommenschaft; diese glaubte Abraham, d. h. es war ihm, der jezt noch keinen Sohn hatte, eine zahlreiche Familie so gewiß, als ob er sie schon vor Augen sähe. Der heilige Paulus beschreibt die gläubige Seelenstimmung Abrahams mit folgenden Worten Röm. 4, 18—22: Und er hat geglaubet auf Hoffnung (denn es gründete sich alle seine Hoffnung auf feinen Glauben), da nichts zu hoffen war, auf daß er würde ein Vater vieler Heiden, wie denn zu ihm gesagt ist: Also foll dein Same sein; der ward nicht schwach im Glauben, fahe auch nicht an seinen eigenen Leib, welcher schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, auch nicht den erstorbenen Leib der Sarah, (hätte sich Abraham an das halten wollen, was er vor Augen sah, so hätte er vielen Bedenklichkei

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ten und Zweifeln an der Verwirklichung der Verheißung Gottes in seinem Gemüthe Raum geben können; so aber that er nicht, was er sahe, galt. ihm nichts, dagegen galt ihm alles Gottes Wort, und das ist ein Zeugs. niß für die Stärke feines Glaubens, daß er wider alle Wahrscheinlichkeit, bei so vielen Ursachen zum Zweifeln, nur auf Gottes Verheißung achtete); V. 20: denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern ward stark im Glauben, und gab Gott die Ehre — (Glaube wächst durch glauben, und damit ehren wir Gott am meisten, denn der Unglaube macht Gott zum Lügner in seinem Herzen); V. 21: wußte auf's Allergewisseste, daß, was Gott verheißet, das kann er auch thun er gründete also feinen Glauben auf die göttliche Allmacht —; B. 22: darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. Dieser Glaube Abrahams nun, sein Sichgründen auf Gottes Zusage, sein Hins schauen auf das Zukünftige, als wäre es schon gegenwärtig, ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Der Ausdruck Gerechtigkeit bezeichnet hier keis neswegs eine sittliche Eigenschaft, eine Tugend Abrahams, sondern das Urtheil Gottes über ihn, der ihn um des Glaubens willen als einen Gerechten ansah, ihn gerecht nannte, gerecht sprach, rechtfertigte. Da die ursprüngliche Bedeutung des Wortes gerecht im Hebräischen die des Passenden ist, daß eine Sache ihrer Bestimmung entspricht und so ist, wie sie sein soll, und man sie haben will: so heißt gerecht, in dies sem Sinne, von einem Menschen gebraucht, so viel, als daß er der For: derung Gottes entspricht, und die höchste unter allen Forderungen Gottes ist die, daß wir Glauben, Vertrauen zu ihm haben. Abraham glaubte dem Herrn, und deswegen fahe ihn der Herzenskündiger als gerecht an, wandte ihm sein Wohlgefallen zu, hielt ihn seiner Gnade würdig. Den Glauben rechnete Gott dem Abraham zur Gerechtigkeit, nicht aber etwas anderes; alles, was Abraham vorher war und befaß, mit Ausschluß dieser Glaubensgesinnung, war in den Augen des Allerhöchsten keineswegs hinreichend, ihn deshalb für gerecht zu erachten; aber ganz abgesehen von allem andern Guten und Rechten, was etwa eine Tugend oder lobenswerth war (Phil. 4, 8.), so wird ausdrücklich bemerkt, den Glauben rechnete er ihm zur Gerechtigkeit; ungenügend mußte also alles andre, genügend der Glaube allein zu solchem Urtheile Gottes über Abras ham, zu desselben Rechtfertigung sein. Paulus Róm. 4, 1. ff. redet ganz bestimmt davon, wie Abrahams Gerechtigkeit nur ein Lohn seines Glaubens gewesen sei; er wirft die Frage auf: Was sagen wir denn von unserm Vater Abraham, daß er gefunden habe nach dem Fleisch? wie verhält es sich mit Abraham, was hat er durch seinen ganzen Wandel, durch seine Werke, durch sein sittliches Wohlverhalten erlangt? ist

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