صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Gott entfremdet waren; die Nationalwohlthat der Rettung follte sie nun unaufiðslich an ihn ketten. Als Moses, um diese Sendung von sich abzulehnen, deren er sich in seiner tiefen Demuth nicht fähig erachs tete, das Bedenken äußerte, feine Landsleute würden ihm keinen Glau ben beimessen, da beglaubigte ihn Gott als seinen Gesandten mit der Gabe Wunder zu thun, welche bei allen Propheten, so wie die Gabe der Weissagung zukünftiger Dinge, das Siegel und BeglaubigungsZeugniß ihrer göttlichen Sendung waren. Moses entschuldigte sich aber weiter mit seiner schweren. Sprache, daß er niemals wohl beredt gewes sen sei, da sprach der Herr zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen, oder wer hat den Stummen, oder Tauben, oder Sehenden, oder Blinden gemacht? Hab ichs nicht gethan, der Herr? So gehe nun hin, ich will mit deinem Munde sein, und dich lehren, was du sagen follst! Und als Moses in seiner Demuth nochmals sprach: Mein Herr, sende, welchen du willst! da zürnete Gott und sprach zu ihm: Weiß ich nicht, daß dein Bruder Aaron wohl beredt ist? Er soll dein Mund sein, und du follst sein Gott sein, du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen, und er foll für dich zum Volke reden. Da ging Moses zu den Kindern Israel und that die Zeichen, und Aaron redete zum Volk, und da jene höreten und inne wurden, daß Gott sie in Gnaden heimgesucht habe, da neigeten sie sich und beteten im Glauben den Gott an, der sich ihrer erbarmt hatte und ihnen helfen wollte, Cap. 4, 11. 15. 16..31.

Nun traten Moses und Aaron, im Namen Gottes, mit dem Bes fehle vor Pharao, er folle das israelitische Volk ziehen lassen; aber aufgeblasen von seiner Macht, in stolzem Vertrauen auf die ihm zu stehende Gewalt, sprach Pharao, keinen Herrn über sich anerkennend: Wer ist der Herr, des Stimme ich hören müßte und Israel ziehen · lassen? Ich weiß nichts von dem Herrn, will auch Israel nicht ziehen lassen. So ließ er sie von sich, und Israels Loos wurde jeht nur noch drückender, denn mit vermehrter Arbeit und grausamer Behandlung quálte sie Pharao; da murrten sie gegen Mose und Aaron, und ma Ben ihnen die Schuld des Zornes Pharaos bei, und Mose demüthigte sich vor dem Herrn und klagte ihm seine Noth und sprach: Herr, warum thuft du so übel an deinem Volk? Warum hast du mich hergesandt? Pharao plagt das Volk hárter, und du hast dein Volk nicht errettet, Cap. 5. Gott aber tröstetc ihn mit der Verheißung gewisser Hülfe und nahender Erlösung, denn, sprach er, du sollst sehen, was ich Pharao thun werde, denn durch eine starke Hand (durch schwere

Züchtigungen) muß er, sie lassen ziehen, ja er muß sie noch aus seinem Lande von sich treiben, Cap. 6, 1.

Jest begannen die mancherlei Plagen, die nur in Folge der Hartnåckigkeit Pharaos über ihn und sein Land kamen, und keinen andern Zweck hatten, als Israels Befreiung zu bewirken und Gottes mäche tige Hand über seine Feinde und die Nichtigkeit alles Widerstandes gegen ihn zu offenbaren, denn so sprach der Herr: die Egypter sollens inne werden, daß ich der Herr bin, wenn ich nun meine Hand über Egypten* zur Strafe ausstrecken, und die Kinder Israel von ihnen wegführen werde. Seine göttliche Sendung zu erweisen, warf Aaron vor Pharao seinen Stab von sich, und er wurde zur Schlange, allein die egyptischen Zauberer und Beschwörer thaten das gleiche Wunder, nur daß zum Zeichen der höheren Kraft, die durch Aaron wirkte, —' sein Stab die Ståbe jener verschlang; Pharao aber wollte Israel nicht ziehen lassen. Das Wasser wird in Blut verwandelt, und die egyptis schen Zauberer thun auch also mit ihrem Beschwören, und Pharao bleibt unerbittlich, und kühn ihrer Macht vertrauend, troßt er dem Willen ̧ ́ Gottes, Cap. 7. Frösche bedecken jest Egypten, als Aaron seine Hand ausreckte, und die egyptischen Zauberer bringen auch Frösche mit ihrem Beschwören über das Land, allein sie fortzuschaffen vermögen sie eben so wenig, wie das folgende Wunder zu verrichten, daß der Staub in Läufe verwandelt wird, als Aaron mit seinem Stabe in den Staub auf Erden schlug. Die außerordentlichen Wirkungen, welche die egyptis schen Beschwörer hervorbrachten, waren Folgen des mächtigen Einfluss ses, den der Fürst dieser Welt, dessen Macht damals noch nicht ges brochen war, durch sie ausübte, und der sein Reich durch allerlei lügens. hafte Kräfte, Zeichen und Bunder zu stüßen suchte. Schaden konnten sie anrichten, aber zu helfen und Gutes zu thun sind sie zu schwach, worin auch ein Beweis liegt, durch welche Kräfte sie wirkten. Paulus 2 Tim. 3, 8. nennt die, welche Moses vornämlich widerstanden: Jannes und Jambres. — Als die Plage der Frösche da war, wandte sich Pharao, gewiß erst als die Ohnmacht seiner Beschwörer einleuchtete, bittend an Mose und Aaron und sprach: Bittet den Herrn für mich, daß er die Frösche von mir und von meinem Volke wegnehme, so will ich das Volk fortlassen, daß sie dem Herrn opfern. Die Noth macht ihn für einen Augenblick demüthig, und läßt ihn bitten und alles vers fprechen. Moses, voll Freude, eine andere Gesinnung an Pharao zu bemerken, spricht zu ihm Cap. 8, 9: Habe du die Ehre vor mir und stimme mir, d. h. laß nur wirklich, wie du versprichst, Israel ziehen, so wirst du dich als ein gottesfürchtiger und weiser Fürst zeigen, und

dir einen großen Namen machen, und dich noch über mich hinaus ver, herrlichen; stimme mir nur bei, widerstrebe nur nicht länger dem Wils len Gottes, so wird deine Ehre noch größer denn die meinige sein, die auch nur darin besteht, daß ich Gottes Willen thue. Auf Moses, seines Gesandten Fürbitte, um ihn als solchen zu erweisen, nimmt Gott die Frösche fort von Egypten, damit Pharaó erfahren follte, daß niemand fei wie der Herr, der Gott Israels; aber kaum fühlte sich Pharao frei, so verhärtete er sein Herz und fuhr fort, dem Willen Gottes zu widerstreben, und hörte nicht auf Moses und Aarons Vorstellungen und Bitten. Eben so hartnäckig blieb Pharao bei der Plage der Läuse, obwohl seine Zauberer selbst erklärten, darin offenbare sich Gottes Finger; und als er nachher von der Plage des andern Ungeziefers auf Moses Für-s bitte frei geworden war, so verhärtete er sein Herz auch dasselbe Mal, und ließ Israel nicht ziehen; ja selbst die Pest, welche das Vieh der Egypter tödtete, und die schwarzen Blattern, von denen sie selbst befal len wurden, änderten Pharaos Sinn nicht, der beharrlich auf seinem Willen bestand, das Volk nicht ziehen zu lassen. Gottes Güte und Langmuth, der bisher schon so oft, durch Moses, Israels freien Auszug hatte fordern lassen, und nur deswegen die Plagen fandte, um durch diese ernsteren Mittel seine Absichten zu erreichen, hatte noch kein Ende; auf sein Geheiß mußte Moses zum Könige sprechen Cap. 9, 13. ff.: Laß mein Volk, daß sie mir dienen, sonst will ich diesmal dein Herz mit allen meinen Plagen angreifen, damit du inne werdest, daß meines Gleichen nicht ist in allen Landen; denn da ich vorher meine Hand ausgereckt hatte und dich und dein Volk mit der Pestilenz schlug, so wärest du sehr leicht von der Erde vertilgt worden (das sagt V. 15.); aber eben darum habe ich dich erwecket, d. h. dich wieder gesund werden und noch leben lassen, weil ich meine Macht an dir beweisen will, so daß mein Name in alle Lande erschallen soll; du aber erhebst dich noch immer wider mein Volk, und willst sie nicht ziehen lassen du raffst dich im mer wieder auf, und stellst dich wie ein Damm meinen Absichten entgegen, so daß endlich nichts übrig bleiben wird, als daß ich dich vertilge, da du durch Vorstellungen und Bitten meiner Knechte zur Unterwerfung dich nicht willst bewegen lassen. Vergebens war auch diese göttliche Warnung, und fo kam ein sehr hartes Hagelwetter über Egypten, nur allein im Lande Gosen, da die Kinder Israel waren, hagelte es nicht, 2. 26; diese Plage machte in der That einen tiefern Eindruck auf Pharao, er sprach zu Moses und Aaron: Ich habe das Mal mich versündigt, der Herr ist gerecht, ich aber und mein Volk sind gottlos, bittet den Herrn für mich, daß das Hagelwetter aufhöre; beides geschah

[ocr errors]

[ocr errors]

und Pharao verhärtete fein Herz, er und feine Knechte.. Bei der fol: genden Plage der Heuschrecken ward das Herz seiner Knechte schon er: weicht, als sie nur erst die Androhung derselben vernahmen; und sie sprachen zum Könige: Wie lange sollen wir damit geplaget sein? laß die Leute ziehen! Erkennest du noch nicht, daß Egypten zu Grunde ges gangen ist ?- allein Pharao wollte sie nicht ziehen lassen, und obwohl er während der Plage aufs Neue seine Sünde bekannte und bat: Vergebet mir meine Sünde diesmal auch, und bittet den Herrn, eaern Gott, daß er doch nur diesen Tod von mir nehme! so hielt er fein gegebenes Ver: sprechen doch nicht, als die Plage gewichen war, denn der Herr verStockte sein Herz, Cap. 10, 1-20. Finsterniß kam jest über Egypten, nur bei den Kindern Israel war es helle; Pharao will Israel ziehen laffen, aber ohne ihr Vich; Moses erklärt, es solle auch nicht eine Klaue zurückbleiben, und der König treibt im Zorn Moses von sich und spricht: Hüte dich, daß du nicht mehr vor meine Augen kommeft, denn welches Tages du vor meine Augen kommst, sollst du sterben; Moses antwor tete: Wie du gesagt hast, ich will nicht mehr vor deine Augen kommen, B. 21-29. Scheidend verkündete er ihm, daß alle Erstgeburt in Egypten werde getödtet werden, aber Pharao achtete die Drohung nicht; da ging Moses von Pharao mit grimmigem Zorn, d. h. mit dem tiefsten Seelenschmerze, daß alle Versuche, Pharao zu erweichen, die er aus herzlicher Liebe übernommen hatte, so ganz vergeblich waren, und daß dieser nun seinem Verderben entgegeneilte. Wenn es von Pharao bald heißt: Der Herr verstockte sein Herz, und dann: er verstockte sich, und wiederum: er wurde verstockt: so bezeichnen diese verschiedenen Ausdrücke das Verfah ren seines Herzens, daß er immer aufs Neue die Warnungen, Drohungen und Gnadenzüge Gottes verachtete, welches Gott allerdings gesche hen läßt, da er keinen Menschen zum Gehorsam zwingt, den er vielmehr als ein Opfer freier Liebe erwartet. Gott verstockte Pharaos Herz kann man aber deshalb sehr wohl sagen, weil Gottes Gnade, die dem kindlichen Herzen so wohlthut, dem felbstfüchtigen Menschen, der unabhängig sein und Gottes Macht nicht anerkennen will, höchst zuwider ist, indem er auch in ihr seine Abhängigkeit von Gott fühlt, und sich daher um so mehr alle Mühe gibt, seine eignen Wege zu gehen und Gott nicht zu folgen; so wie die Sonne dem gefunden Auge erquickend ist, dem kranken aber Schmerzen verursacht, wie sie tiefes und weiches Land durch ihre Strahlen befruchtet, aber die Erde auf Felsengrunde ausdörrt — eben so, bringt dieselbe Gnade Gottes so verschiedene Wirkungen an menschlichen Herzen hervor, daß die einen dadurch gerührt und gebeffert, die andern nur mehr dadurch verhärtet werden, und wähnen, es werde

[ocr errors]

ihnen doch gelingen, ihren Willen gegen den göttlichen durchzufeßen. So war es mit Pharao, mit Saul, mit Judas, mit dem jüdischen Volke in seiner Widerseßlichkeit gegen Jesum. Paulus führt daher Röm. 9, 17. den Pharao als Beispiel an, wie Gott zwar wohl den Unglauben und die Empörung desselben mit Langmuth getragen, dessenungeachtet aber seine Absichten nicht geändert habe, und daher sei denn Pharao's Schicksal und endlicher Untergang ein eben so lautes Zeugniß für Gottes Barmherzigkeit, wie für seine Macht und Gerechtigkeit, und lehre, daß jeder, der eigenwillig Gottes Plänen widerstrebt, unfehlbar ins Verderben gerathe.

II. Stiftung des Passahmahles.

[ocr errors]

1

Zum immerwährenden Gedächtniß der nahe bevorstehenden Erldfung aus Egypten ordnete Gott die Passahmahlzeit an. Ein Lamm oder ein Ziegenböcklein, an dem kein Fehler war, sollte geschlachtet, ihm aber kein Bein zerbrochen (Cap. 12, 46,), und dann von jeder Familie ein: zeln, oder mit ihren Nachbarn gemeinschaftlich verzehrt werden, so daß. sie es aufessen Édnuten; mit dem Blute desselben sollten beide Thürpfoften und die obere Schwelle bestrichen werden, denn dies Blut soll euer Zeichen fein an den Häusern, darinnen ihr seid, daß, wenn ich das Blut sehe, ich vor euch übergehe, und euch nicht die Plage widerfahre, die euch verderbe, wenn ich Egyptenland schlage, V. 13; und also sollt ihr es essen: Um eure Lenden follt ihr gegürtet sein, und eure Schuhe an euren Füßen haben, und Stäbe in eurer Händen, und sollt's essent, als die hinwegeilen, denn es ist des Herrn Passah (d. h. Umhergehen, nämlich des göttlichen Strafgerichts an seinen Feinden); und sollt dies sen Tag haben zum Gedächtniß, und sollt ihn feiern, dem Herrn zum Fest, ihr und alle eure Nachkommen zur ewigen Weise, V. 14. Und follt euern Nachkommen sagen, wenn sie fragen, was habt ihr da für einen Dienst? Es ist das Passahopfer des Herrn, der vor den Kindern Israel überging in"Egypten, da er die Egypter plagte, und unsere Hâufer errettete, B. 27; kein Fremder soll davon essen, aber wer ein erkaufter Knecht ist, den beschneide man, and dann esse er davon, V. 43. 44. Dies Passahmahl ist das andre Sacrament des A. Bundes, von Gott selber eingeseßt, nur wer schon zum Volke Gottes durch die Beschnei: dung gehörte, konnte an demselben Theil nehmen, und so sich derselben Gnade Gottes im Glauben getrösten, die er seinem Volk erwiesen hatte, und in den zukünftigen Zeiten noch erweisen wollte. (Die Be: schneidung ist ein Aussonderungs - Sacrament, das Passah ein Vereini gungs-Sacrament der Ausgesonderten.) So wie an die Stelle der Be

« السابقةمتابعة »