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gen, denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen; täglich forgte Gott auf diese Weise für Israel, so daß sie keinen Mangel litten, und sie hätten dieselbe Antwort geben müssen, welche einst die Jünger Jesu ihm gaben, als er sie fragte: Habt ihr je bei mir Mangel gehabt? Da sprachen sie: Nein, Herr! nie keinen! Um den Glauben noch mehr zu stärken, ließ der Herr je am siebenten Tage kein Manna fallen, und da hielt sich das am sechsten Tage gesammelte bis auf den folgenden, auf daß sie des Herrn Fürsorge erkennen und zum Gehorsam gegen das Gebot von der Ruhe am siebenten Tage angeleitet werden mögten, übers zeugt, auch hierin könne die Folgsamkeit gegen den Herrn nur heilsam. sein. Bei dem Sammeln diefer Gabe Gottes fand es sich nachher alle: mal, daß obwohl einer viel, der andre wenig gesammelt hatte, jeder doch gerade so viel hatte, wie er essen mogte, zur Lehre, wie Gott jes dem gibt, so viel er bedarf. Auf diese wunderbare Erhaltung des Volks in der Wüsie weisen die Juden Jesum hin, als auf ein Kennzeichen der göttlichen Sendung Meses, Joh. 6, 30. ff.

Als die Kinder Israel späterhin auf ihrem Zuge in Naphidim kein Wasser mehr hatten, weil der vom Schilfmeer her mitgenommene Vorrath verzehrt war, so murreten sie abermals gegen Mose und Aaron wes gen der Ausführung aus Egypten, und verlangten mit ungestümen Trok; sie sollten ihnen Wasser verschaffen, und es fehlete nicht weit, daß sie Moses gesteinigt håtten: der aber rief den Herrn an, und hielt dem Volte seine Verkehrtheit vor, indem er sprach: Was zanket ihr mit mir ? und was versuchet ihr den Herrn, ob er seine mächtige Hülfe und seine erhaltende Gnade auch diesmal bewähren und sich als unser allgegenwärtiger Heiland erweisen werde? Und der Herr gebot Mose, mit seinem Stabe den Fels zu schlagen, und verhieß ihm, er wolle Wasser hervors bringen, damit das Volk trinke. So geschahe es, und die Ståtte wurde Massa und Meriba genannt, d. h. Versuchung und Zank, weil Israel hier in seinem Unglauben einen Zank mit Gott anfing, und ihn versuchte, ob er unter ihnen sei oder nicht. Aus diesem Felsen zu Horeb ergoß sich nun für immer eine wasserreiche, lebendige Quelle, welche in vers schiedene Arme getheilt die Wüste wässerte und fruchtbar machte, so daß die Israeliten an ihr nußbare Weideplähe fanden; auf diese Begebenheit deuten jene Worte bei Jesaias Cap. 43, 20: Denn ich will Wasser in der Wüste, und Ströme in der Eindde geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten; und wenn es 1 Cor. 10, 4. heißt: Sie haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken, sie tranken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolgete, welcher war Christus: so ist der mitfolgende Felsen nichts anders als das Wasser, welches sich aus dem Felsen ergoß, und

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für ihre übrige Reise in der Wüste sie begleitete, indem sie faft überall Bächlein fanden; dies Wasser selbst aber ist, nach dem Apostel, ein Vorbild auf Christum, der den Durst des Herzens vollkommen und für immer und überall stillt, und wegen dieser vorbildlichen Beziehung nennt es der Apostel einen geistlichen Trank; auch Hebr. 3, 8. ff. wird dieser Begebenheit gedächt.

Wichtig ist endlich noch die Besiegung der Amalekiter, welche Iss rael bei Raphidim angriffen; Israel siegte und dämpfte die Amalekiter, indem Moses seinen Wunderstab empor hielt, sanken ihm seine Hände ermattet nieder, so errang Amalek Vortheile, hob er sie gestärkt empor, so war der Sieg auf Israels Seite, daher unterstüßten Hur und Aaron den Moses beim Halten des Stabes, bis Amalek völlig besiegt war; au ßer der Thatsache selbst ist auch noch die Lehre hier anzumerken, daß wir im Kampfe gegen die Sünde und gegen alle unsere geistlichen Feinde immer wieder auf's Neue die müden Hände stärken und die strauchelnden Kniee erquicken sollen, Jef. 35, 3.

V. Die Gesetzgebung auf Sinai.

1. Geschichte derselben.

Die Kinder Israel waren am 15ten Tage des ersten Monats (des Abib, der feit dieser Zeit als der erste gezählt wurde) aus Egypten auss gezogen, und am ersten Tage des dritten Monats, also am 43sten Tage nach dem Auszuge, kamen sie in der Wüste Sinai an, den folgenden Tag lagerten sie sich um den Berg Horeb, hierauf wurde ihnen Gottes gnådige Absicht, sie zu seinem priesterlichen Königreich und Eigenthumsvolke anzunehmen, bekannt gemacht; zwei Tage gestattete ihnen der Herr alsdann noch, sich zu heiligen und sich vorzubereiten auf die Gefeßgebung, und am 50sten Tage nach ihrem Auszuge gab ihnen Gott das Gefeß. Wie sehr dies alles vorbildlich auf die Zeiten des N. Test. war, wurde erst späterhin deutlich, als gerade am 50ften Tage nach der siegreichen Auferstehung Jesu Chrifti, durch welche die durch seinen Tod bewirkte Erlösung besiegelt und offenbart wurde, der heilige Geist nach der Verheißung des Herrn über die heiligen Apostel und die ersten Gläubigen ausgegossen wurde, durch welche Mittheilung des Geistes an die Jünger Jesu dasjenige gerade bewirkt wurde, was das Gefeß zu leisten nicht im Stande war, daß es nämlich das Herz umgeändert und mit Liebe und Luft, Gottes Willen zu thun, erfüllt hätte. Und wie die Gefeßgebung recht eigentlich die Begründung der Kirche des A. Test. und die Stiftung eines neuen Verhältnisses zwischen Gott und Israel war, so ist die Gar

be des heiligen Geistes als der Grund der Ausbreitung des Reiches Jesu Christi auf Erden anzusehen, und zugleich Siegel und Unterpfand der wahren Gemeinschaft mit Gott, der in unsere Herzen das Pfand, den Geist, gegeben hat, denn wer Chrifti Geist nicht hat, der ist nicht sein, welche aber der Geist Gottes treibet, die sind Gottes Kinder.

So wie die Gabe des heiligen Geistes den Aposteln des Herrn im Boraus verkündet und sie auf dieselbe hingewiesen wurden, so ging auch der Gesetzgebung eine vorläufige Bekanntmachung derselben von Gott durch Moses an das Volk voran, in welcher ihnen Gottes Absicht, und worauf es bei dieser Verbindung mit ihm wesentlich ankomme, mitge. theilt wurde. Im Namen Gottes mußte Moses zu dem Hause Jakob sagen: Ihr habt gesehen, was ich den Egyptern gethan habe, und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln (so sicher vor aller feindlichen Nachstellung Pharaos und seiner Macht) und habe euch zu mir gebracht; werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund (den ich mit euch zu machen denke) halten, so sollt ihr mein Eigenthum sein vor allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein priesterlich Königreich und ein heiliges Volk sein. Der Beweggrund für Israel, en Bund mit Gott einzugehen, sollte in der großen Erweisung der göttlichen Gnade liegen, daß er sie aus dem Joche einer drückenden Knechtschaft erlöst hatte. Der Bund selber hatte sein Eigenthümliches darin, daß Israel, von Vertrauen und Dankbarkeit bewogen, dem Wils len Gottes Gehorsam beweisen und dafür vor allen Völkern (die doch auch Gott angehörten, dessen die ganze Erde ist) den Vorzug genießen sollte, in einer besonders nahen Verbindung mit Gott zu stehen, der sich, auf diese Weise wie in Israel, bei jenen nicht offenbarte; nur Israel follte für jezt einen Gottesstaat, ein Gottesreich bilden, dessen Genossen und Unterthanen allesammt heilig wären. Was hier im A. Bunde auf ein Volk beschränkt war, das ward in den Zeiten des N. Test. auf alle Völker ausgedehnt, die ohne Ausnahme und Unterschied zu der innigsten und befeligendsten Gemeinschaft mit Gott durch Christum gelangen, und daher zu derselben eingeladen werden sollen; und von de nen, die durch den Glauben an Jefum wirklich schon diesem Reiche ans gehörten, ganz abgesehen davon ob sie früher zu dem Volke Israel ges hörten oder nicht, sagt deshalb der Apostel Petrus 1 Brief 2, 9. 10: Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht ff. Moses machte im Beisein des Volkes Gottes Absichten den Aeltesten bekannt und legte ihnen alle Worte vor, die Gott zu ihm geredet hatte, und da antwortete alles Volk zugleich und sprachen: Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir thun. Diese Bereitwilligkeit und Erklärung des Volkes sagte Moses dem Herrn,

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und der sprach zu ihm: Siehe, ich will zu dir kommen in einer dicken Wolke, auf daß dies Volk meine Worte hdre, die ich mit dir rede, und glaube dir ewiglich; gehe aber hin zum Volk und heilige sie heute und' morgen, daß sie ihre Kleider waschen, und bereit sein auf den dritten Tag. Denn am dritten Tage wird der Herr vor allem Volk herabfahren auf den Berg Sinai; und mache dem Volk ein Gehege umher und sprich zu ihnen: Hütet euch, daß ihr nicht auf den Berg steiget, noch sein Ende anrühret, denn wer den Berg anrühret, der soll des Todes sterben. Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er foll gesteinigt oder mit Geschoß erschossen werden; es sei ein Thier oder Mensch, so soll er nicht les ben; wenn aber die Drommete ertönen wird, alsdann sollen sie an den Berg herantreten. So that nun Moses, und der dritte Tag erschien, und als es nun Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blißen, und eine dicke Wolke auf dem Berge, und ein Ton einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak; und Moses führte es aus demselben Gott entgegen, und sie traten unten an den Berg. Der ganze Berg Sinai aber rauchte, darum, daß der Herr herabfuhr auf den Berg mit Feuer, und sein Rauch stieg in die Höhe, wie ein Rauch vom Ofen, daß der ganze Berg sehr bebte, und der Pofaunenton ward immer stärker. Nochmals wurde das Volk, wie' früher, gewarnt, den Fuß des Berges nicht zu berühren. Und als sie nun dies alles fahen, da flohen sie und traten von ferne, und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen gehorchen, und laß Gott nicht mit uns reden, wir mögten sonst sterben. Denn was ist alles Fleisch, daß es hören möge die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer reden, wie wir, und lebendig bleibe? 5 Mose 5, 26. Moses aber sprach (2 Mose 20, 20.): Fürchtet euch nicht, denn Gott ist nur kommen, euch zu prüfen, und daß seine Furcht euch vor Augen wäre, daß ihr nicht fündigt, d. H. Gott will euch nicht mit seinem majestätischen Feuer tödten, er will nur euer Herz prüfen, euch tief im Innersten erschüttern, und es euch fühlbar machen, ob ihr wohl einen solchen Gott, wie unser Gott ist, mit gebührender Ehrfurcht vor Augen und im Herzen habt; und eben diefer majestätische Anblick, der euch solche Furcht einflößt, foll euch eine ernste Warnung vor der Sünde fein. - Alle diese Schauder und Schrecken erregenden Umstände bei der Gesetzgebung deuten auf die innerste Natur des Gesetzes selbst hin, daß es ein heiliges und unverleßliches Gefeß ist, dessen Uebertretung nur Tod und Verderben bringen kann, und so sollten sie dahin wirken, einen um so vollständigeren Gehorsam zu erzeugen. Ganz anders, freilich wohl Staunen und Verwunderung, aber doch nicht Entseßen erregend, waren die hörbaren und sicht

baren Erscheinungen bei der Ausgießung des heiligen Geistes, Apostg. 2. Auf die innern herrlichen Vorzüge des N. Bundes vor dem A., auf das Liebliche und Einladende des Gnadenreiches, was es vor dem Schrecklichen der Gefeßgebung voraus hat, wird Hebr. 12, 18-24. hinge= wiesen; und auf diese Gnade gründet der Apostel die Forderung, Gott zu dienen, mit Zucht und Ehrfurcht, um ihm zu gefallen, denn eben dieser gnädige Gott sei ein verzehrendes Feuer dem muthwilligen Sünder, und wenn jene, die das Gefeß empfingen, der Strafe ihrer Uebertretung nicht hätten entfliehen können, so würden noch viel weniger diejenigen ungestraft bleiben, welche sich weigerten, der Gnade Gottes folgsam zu werden und ihm treu zu bleiben.

2. Das Gefeß

selbst, welches Gott durch Moses gab, ist in den zehn Geboten ents halten, und lautete also: Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Egyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine andre Götter haben neben mir. Dies erste Gebot fångt mit dem Zeugnisse Gottes an, wer er sei und was er den Israeliten schon Gutes gethan habe; als Herr erinnert er sie an seine Oberherrschaft, dann an den Beweis seiner Güte, und daß er daher als höchstes Gut, als der beste Freund, als der größte Wohlthäter von ihnen erkannt und verehrt werden solle, und sie sollten in ihrem Herzen keine andre Gdtter neben ihm haben, auf nichts so sehr vertrauen, was es auch ims merhin sei, als nur allein auf ihn, und ihm ihre ganze Liebe schenken.

Du sollst dir kein Bildniß noch irgend ein Gleichniß, weder des das oben im Himmel, noch dés das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erden ist, machen. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! denn ich der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Våter Missethat an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und thue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieb haben, und meine Gebote halten. Durch die Vorstellung seiner strafenden Gerechtigkeit und zugleich auch seiner unergründlichen Barmherzigkeit will der Herr die Empfindungen der Furcht und Hoffnung erwecken, und vermittelst dieser das menschliche Herz dem Gehorsam geneigt machen. Er nennt sich einen eifrigen, d. h. eifersüchtigen Gott, der fortan in dem Bunde der Israeliten mit ihm jeden Ungehorsam, wie einen Treubruch, ansehen, behandeln und bez strafen werde, an denen jedoch nur, die desselben sich schuldig machten; denn wenn es hier heißt, daß der Våter Missethat an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied gezüchtigt werden soll, so steht doch

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