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443. Mein Jesu, der du vor dem Scheiden, In deiner leßten Trauernacht, Uns hast die Früchte deiner Leiden Im Mahl des neuen Bund's vermacht: Es preisen gläubige Gemüther Dich, Stifter dieser hohen Güter.

So oft wir dieses Mahl genießen, Wird dein Gedächtniß in uns neu, Und neue Lebensströme fließen Uns zu von deiner Lieb und Treu', Dein Blut, dein Tod und deine Schmerz zen Erneuern sich in unsern Herzen.

3. Es wird dem zitternden | Gewissen Versiegelt deiner Gnade Bund; Daß unser Schuldbrief sei zerrissen, Chust du in diesem Mahle kund, Daß wir Vergebung unsrer Sünden In deinen blut'gen Wunden finden.

4. Und fester, als es je gewes sen, Wird nun das Band, das uns vereint; Durch dich vom Seelenschmerz genesen Schaun wir in dir den höchsten Freund. Das Herz fühlt sich in solchen Stunden Mit dir zu Einem Geist verbunden.

5. Dieß Brødt kann wahre Nahrung geben, Dieß Blut er quicket unsern Geist. Es mehrt sich unser inn'res Leben, Da du dem Glauben Kraft verleihst. Wir fühlen neue Kraft und | Stärke In unserm Kampf und Glaubenswerke.

6. Wir treten nun im eng're Bande Mit deines Leibes Glie dern cin; Wir wollen All' in solchem Stande Ein Herz und Eine Seele sein. Die Liebe muß uns fester schließen, Da wir von Einem Brodt genießen.

7. Dein Leib soll uns zum Pfande dienen, Daß unser Fleisch, so schwachheitsvoll, Einst herrlich aus dem Staube grünen Und unverweslich werden foll;

Daß du uns wirst ein ewig Leben In himmlischer Verklärung geben.

8. theurer Herr, solch' edle Gaben Hast du in dieses Mahl gelegt! Da wir dich selbst zur Speise haben, Wie wohl ist unser Geist gepflegt! Dieß Maht ist unter allen Lei den

Ein wahrer Vorschmack

ew'ger Freuden.

9. Drum sei dir Lob und Dank gesungen Und deinem Namen Ruhm gebracht! Und mit uns preisen Engelzungen, Herr, deine große Gottesmacht. Einst wollen wir, zu dir erhoben, Von Angesicht dich ewig loben.

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Joh. Jac. Nambach, † 1:35.

10. Das Predigtamt.

Ephef. 4, 11. 12. Und er hat etliche

zu Aposteln gefeßt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evange listen, etliche zu Hirten und Lehrern, daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werke des Umtes, dadurch der Leib Christi erbauet werde.

Hebr. 13, 7, Gedenket an euré Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben, welcher Ende schauet an und folget ihrem Glauben nach. Mel.: Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort.

445. Heil dem, den Jesus

Mel.: Herr, wie du willst, so schick's selbst erwählt, Dem er die

mit mir.

444. Der Herr ist der getreue Hirt, Der uns im Worte weidet. Er ruft das Schaf, das sich verirrt Und von der Heerde scheidet. Er führet ung mit seiner Hand Und heiligt selbst dazu den Stand Der Hirten und der Lehrer.

2. Erhalt' uns, Herr, dein theures Wort In unverfälschter Lehre, Und rüste selbst noch immerfort zu deines Namens Ehre Getreue Streiter Christi aus; Bewahre dein geweihtes Haus Und die dasselbe bauen.

3. Laß deine Knechte deinen Ruhm' in Lehr' und Leben preisen, Daß sie das wahre Chris stenthum. Auch mit der That beweisen; Damit des Wortes theure Kraft, Die uns allein das Leben schafft, ja nicht vers lästert werde.

4. Herr, lad' uns durch die Boten ein, und weck' uns aus dem Schlafe! Laß alle hörer Thäter sein, Als Christi fromme Schafe; Daß alle treue Lehrer sich Und die sie hören, Herr, durch dich Dort ewig selig machen.

Schafe zugezählt, Daß er durch Gottes Geist ein Hirt, Ein Führer, Zeug' und Lehrer wird.

2. Ein solcher Zeuge sagt und lehrt, Was er gefehen und gehört; Erfahrung ist der Rede Grund, Und Weisheit füllet seinen Mund.

3. Wer Jesum Christum selber kennt und keinen Fremden Heiland nennt, Dem fallen fromme Herzen bei und glauben, daß es Wahrheit sei..

4. Ein solcher Zeuge zeigt nicht nur Mit Fingern auf die Himmelsspur; Ein solcher gehet selber mit Und segnet jeden Schritt und Tritt.

5. Er warnet treu vor Satans List, Und weiset, wo ein Abweg ist, Abweg ist, Ermahnet, forget, bittet, treibt, Ermuntert, was dahinten bleibt.

6. Wohl dem, der's stets mit Dank bedenkt, Wenn Gott. uns treue Lehrer schenkt! O Herr, gieb uns solch lieblich Loos In Gnaden, denn die

Ernt' ist groß!

Joel 2, 23. Seid fröhlich im Herrn,

eurem Gott, der euch Lehrer zur Gerechtigkeit giebt.

Mel.: Nun danket alle Gott.

446. Herr Jesu, der du selbst Von Gott als Lehrer kommen Und, wie du's in dem Schooß Des Vaters hast vernommen, Den rechten Weg zu Gott Mit Wort und Werk gelehrt, Sei für dein Predigtamt Gelobt von deiner Heerd'. 2. Du bist zwar in die Höh Zum Vater aufgefahren, giebst du noch der Welt Wort mit großen Schaaren baust durch diesen Dienst Die Kirche, deinen Leib, Daß er Daß er im Glauben wachs' Und" fest an's Ende bleib'.

Doch

Dein

Und

3. Hab' Dank für dieses Amt, Durch welches man dich höret, Das uns den Weg zu Gott und die Versöhnung lehret, Durch's Evangelium Ein Häuflein in der Welt Berufet, sammelt, stärkt, Lehrt, tröstet und erhält.

4. Erhalt' uns diesen Dienst Bis an das End' der Erden, Und weil die Ernte groß, Groß

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11. Der Mensch in seiner Entfernung vom Heile.

1. Joh. 2, 15. Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So Jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.

Mel.: Nun ruhen alle Wälder.

447. Die Herrlichkeit der Erden Muß Rauch und Asche werden; Kein Fels, kein Erz kann stehn. Was uns hier mag ergößen, Was wir für

ewig schäßen, Wird als ein leichter Traum vergehn.

2. Was sind doch alle Sachen, Die uns so trosig machen, Als schlechte Nichtigfeit? Was ist des Menschen

Leben, Als nur ein unstätt Schweben, Als nur ein leichtes Spiel der Zeit?

3. Der Ruhm, nach dem wir trachten, Den wir unsterb

lich achten, Ist nur ein eitler Wahn. Sobald der Geist entwichen und unser Mund erblichen, It's um der Ehre Dunst gethan.

4. Hier hilft nicht Kunst noch Wissen; Wir werden hingerissen, Der morgen, dieser heut. Was nüßt der Güter Menge? Dem hier die Welt zu enge, Dem wird ein enges Grab zu weit.

5. Das alles wird zerrin nen, Was Müh' und Fleiß gewinnen Und faurer Schweiß erwirbt. Was Menschen hier besißen, Kann für den Lob nicht nüßen; Dieß alles stirbet, wenn man stirbt.

6. Auf, Herz, wach' und bedenke, Daß dieser Zeit Gefchenke Den Augenblick nur dein! Was du zuvor genoffen, Ift als ein Strom verflossen; Was künftig, weffen wird es sein?

7. Verlach der Menschen Lehre, Furcht, Hoffen, Macht und Ehre, Und fleh' den Herren an, Der immer König bleibet, Den keine Zeit vertreibet, Der einzig selig machen kann.

8. Wohl dem, Der auf ihn trauet, Der hat recht fest gebauet; Und ob er hier gleich fällt, Wird er doch dort bestehen und nimmermehr verges hen, Weil ihn die Allmacht selbst erhält

Andreas Gryphius, † 1664.

Rom. 3, 23. Es ist hier kein Unterschied; sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhms, den sie an Gott haben sollen.

Mel.: Auf meinen lieben Gott.

448. Du, der tein Böses thut! Du schufst den Menschen gut, und gabst ihm Licht und Kräfte Zum seligsten Geschäfte, In Heiligkeit zu wandeln, Stets recht vor dir zu handeln.

2. Wo ist der Unschuld Ruhm? Ach wir, dein Eigenthum, Wie tief sind wir gefallen! Wo ist jezt unter Allen Ein Mensch ganz rein von Sünden Vor dir, o Gett, zu finden?

3. Hier ist kein Unterschied; Dein helles Auge sieht Auf alle Menschenkinder, Und sieht sie alle Sünder. Da ist vor dir, Herr, Keiner Unschuldig, auch nicht Einer.

4. Verderbt ist unser Sinn; Die Weisheit ist dahin, Die uns regieren sollte, Nur was dein Wille wollte, Mit freudenvollen Trieben Zu wählen und zu üben.

5. Der Sinne Lust und Schmerz Rührt unser böses Herz, Mehr als die höhern Freuden, Mehr als die gröBern Leiden, Die wir auf Ewigkeiten Selbst unserm Geist bereiten.

6. Gehorsam dünkt uns Zwang; Des Herzens böser Hang Reißt uns mit starkem Triebe Zu schnöder Sündenliebe; Und wer vermag's zu zählen, Wie öft wir vor dir feblen?

7. Ist gleich dieß Uebel groß, Du machst uns davon los. Ja, Herr, du willst uns heilen, Uns

Licht und Kraft ertheilen, Durch
Christum schon auf Erden Von
Sünden rein zu werden.

8. Ach! laß durch unsre Schuld uns diese deine Huld Nicht freventlich verscherzen; Erwecke unsre Herzen, Dir nicht zu widerstreben, Damit wir ewig leben.

Joh. Sam. Diterich, † 1797.

Jesaia 21, 11. Hüter, ist die Nacht schier hin?

bin?

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6. Denn die Decke vor den Augen Will nicht taugen, Deine Klarheit kann nicht ein; Wenn dein helles Licht den Deinen Soll erscheinen, Muß das Aug' ein reines sein.

7. Daß ich fort nicht mehr erblinde, Dein Licht finde, Rühre, Herr, die Augen an. Denn das ist die größste Plage, Wenn am Tage Man das Licht nicht sehen kann.

Christ. Fr. Richter, † 1711.

Offenb. Joh. 22, 20. Es spricht,

der folches zeuget: »Ja, ich komme bald. Amen. Ja, komm Herr Jesu.

449. Süter, wird die Nacht der Sünden Nicht verschwinden? Hüter, ist die Nacht bald hin? Wird die Finsterniß der Sinnen Bald verrinnen, Damit ich umhülletel.: Von Gott will ich nicht lassen. 450. Ich bin des Lebens müde, Der eitlen Eitelkeit. O komm, du Gottesfriede, Und nimm mich aus dem Streit; Nimm mich in deine Ruh', In deine stillen Freuden, Undschließ' den bittern Leiden Die Thür auf immer zu.

2. Wir sind ja im neuen Bunde, Da die Stunde Der Erscheinung kommen ist, Und ich muß mich stets im Schatten So ermatten, Weil du mir so ferne bist!

3. Wir sind ja der Nacht entnommen, Da du kommen; Aber ich bin lauter Nacht. Darum wollst du mir, dem Deinen, Auch erscheinen, Wenn nach Licht und Recht ich tracht'. 4. Wie kann ich des Lichtes Werke Ohne Stärke In der Finsterniß vollziehn? Wie werd' ich in Wahrheit lieben, Demuth üben Und der Nacht Geschäfte fliehn?

5. Ach, daß länger meine Seele Nicht sich quäle, Zünd' dein Feuer in mir an! Laß mich finstres Kind der Erden Helle werden, Daß ich Gutes wirken kann!

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2. Ich habe viel geduldet, Gekämpfet überlang', Gefündigt und verschuldet, Drum ist mir weh' und bang'; Ich weiß nicht aus noch ein Auf diesen Irrthumsstraßen, Ich wäre gar verlassen, wär' Jesus Christ nicht mein.

3. Ich wäre längst vergangen, Wär' Jesus Christ nicht mein, In Zittern und in Bangen, In Sündenangst und Pein, In tiefer Seelennoth, Wär' er, das Licht der Frommen, Vom Himmel nicht ge= kommen, Zu tilgen Sünd' und Tod.

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