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volbrachten raisen hierein, damit sy beysammen zu befinden, den nachkomen in wolmainung zu guetem zu verzaichnen nicht umbgang haben wöllen. Actum ut supra Hanss Rieter von Kornburg m. p.".

Diese handschrift, auf welche uns herr pfarrer Medicus freundlichst aufmerksam machte, aus der wir auch bereits in den deutschen pilgerreisen, s. 476, 484, 485, 712, auszüge mitgetheilt haben, ist von uns der gegenwärtigen ausgabe zu grunde gelegt worden; wir konnten sie mit musse und sorgfalt benutzen, da herr studienrath prof. dr Schiller die gewogenheit hatte, sie uns längere zeit zur verfügung zu stellen, wofür wir hiemit unsern verbindlichsten dank aussprechen.

Ausserdem benutzten wir die von uns ebenfalls in den deutschen pilgerreisen, s. 111 bis 114, schon erwähnte Münchener handschrift, Cod. germ. n. 378 4o. 138 bl., des Sebald Rieter, die jedoch keinen selbstständigen werth hat, da sie sich nur als eine copie erweist; die wenigen, meist nur stilistischen und dialectischen, abweichungen haben wir angemerkt.

Eine dritte handschrift, die wir jedoch nicht benutzen konnten, befindet sich zu London im britischen museum, bibl. Egerton n. 1901, auf welche neuerdings im neuen archiv für ält. d. geschichte 1879 IV, 377 hingewiesen worden war. Der catalog selbst beschreibt den codex genau und gibt als inhalt an 1) den bericht des Sebald Rieter senior und Peter Rieter über eine reise nach Santiago 1462, woran sich die beschreibung einer pilgerreise des Sebald Rieter junior vom jahre 1474 schliesst, 2) ein itinerarium von Nürnberg nach London und Edinburg, durch Frankreich, Spanien und Italien, von Venedig nach Jerusalem und dem Sinai, dann nach Constantinopel, Dänemark, Norwegen und Schweden, 3) ehecontracte zwischen Peter Rieter und Barbara von Seckendorf, sowie Sebald Rieter senior und Margarethe von Lichtenstein, 1420, 1443, 4) das unvollendete, nur bis zum 14 Juni reichende, reisetagebuch, 1479, des Hans Tucher. Es erleidet wohl keinen zweifel, dass der zuerst erwähnte reisebericht mit dem unserigen identisch ist, ferner dass das darauf folgende itinerarium auch dasselbe ist, welches sich in unserer handschrift findet; das letztere findet sich übrigens auch in einem anhang zu der reisebeschreibung

des Gabriel Muffel aus Nürnberg, der am 8 December 1465 seine pilgerfahrt nach Jerusalem antrat 1.

So interessant die vergleichung dieser Londoner handschrift, schon der vollständigkeit wegen, sein würde, werden wir jedoch schwerlich ihre unzugänglichkeit für uns zu beklagen haben; sie stammt erst aus dem 16 jahrhundert, ist also wohl eine spätere abschrift, die gegen die aus den originalen selbst fliessende redaction des Hans Rieter nicht aufkommen kann.

Zum schluss sagen wir noch dem herrn director prof. dr Frommann und herrn prof. dr Gildemeister für mancherlei belehrung unseren besten dank.

Berlin, Januar 1884.

Die herausgeber.

1 Deutsche pilgerreisen 372 n. 138; der catalog der bibl. Egerton zu n. 1900 bemerkt jedoch, dass der schreiber des itinerars ein anderer gewesen sein muss als Gabriel Muffel. 2 Ebenso konnten wir das früher im besitz der familie Rieter befindliche geschlechtsbuch nicht einsehen, welches zu London im britischen museum, n 12468 aufbewahrt wird; vgl. neues archiv für ältere deutsche geschichte 1879 IV, 349.

I.

(Fol. 2) Wen Peter Rieter gehn Sant Jacob zoge (1428).

Item Peter Rieter rait gehn St Jacob in Gallicia und Finisterre mit eim knecht und verzert dritthalb hundert ducaten, nach Christi geburth vierzehenhundert und in dem acht und zwainzigisten jar, und rait durch Istories' gehn Salvator2 unser lieben frauen und am wider reiten gehn Muntzenrat unser lieben frauen in Kattellania und gehn St Anthonj in Piemont und gehn Rohm bey Martino dem babst, kust er die fuess und sahe die Veronica und muest vier und zwaintzig tag da bleiben und thet dass in einer gueten mainung, mein nachkomen andacht zuhaben, die heyligen stett zu besuchen, ob sy gott ermanet, er hett es aber gelobt zuthon.

Wen Peter Rieter gehn Maylandt zohe (1432).

Item Peter Rieter und der alt Paumgartner, Gabriel Tetzel ritten von dess sterben wegen gehn Maylandt und Pavia, zu St Augustin und gehn Basel in das concilium und fuhren ab gehn Wien, dieweil hört der sterb auff, dass geschah anno viertzehenhundert und in dem zway und dreysigistem jahr, also hat mein meinung, bezeit geflohen, weit hindan, und lang ausen bleiben, soll helffen, wen gott will.

1 Astorga. 2 Saragossa, wo das berühmte gnadenbild der »Madonna zum Pfeiler« in der kirche Nuestra Señora del Pilar oder Catedral de la Virgen jährlich tausende noch heute anlockt. 3 Monteserrato. 4 San Antonio. 5 Martin V. 6 dessen prachtvolles grabmal 1362 im dom zu Pavia erbaut worden war.

Wen Peter Rieter gehn dem hailigen grab zoge (1436).

Item Peter Rieter zog gehn dem hailigen grab mit maister Berchtolt Deichssler und maister Hansen Bart, prior zum predigern, Gabriel Tetzel, Jorg Pfintzing, Jorg Fürterer und hetten zween knecht, anno viertzehundert und im sechs und dreysigistem jahre und führen auf den kauff galleen und sassen ab zu Ackre1 und ritten uber landt durch Samariam und Gallilea, durch Nasareth und Sichar, da der prun stehet, do die haydenin zu unserm herrn kom, und verzert dabey dreyhundert ducaten und dass in einer gueten mainung, seinen nachkomen andechtig stett zusuchen, ob sy gott ermahnet.

Wen Peter Rieter gehn Rohm zoge (1450).

Item Peter Rieter und fraue Barbara von Seckhendorff, sein haussfraue, zugen mit einander gehn Rom in dem gnadenreichen jahre, anno viertzehenhundert und im fünffzigisten jahre und hetten mit im ein priester, ein junckhfrauen und etlich knecht.

II.

Volgen Sebaldten Rieters dess eltern volbrachte raisen.

(Fol. 3) Wen Sebaldt Rieter gehn Rohm zohe (1450).

Item Sebaldt Rieter rait gehn Rohm im gnadenreichen jahr anno domini etc. viertzehenhundert und im fünfftzigisten jahr, was mit im Ruprecht Haller sein ohaim und Hanss Tucher und unterwegen vant er Peter Rieter sein vatter und auch sein mueter, alss sy heraus zugen, und er kam wider für Venedig heraus und thete das in einer gueten mainung.

Wen Sebaldt Rieter gehn Sant Jacob zohe (1462).

Item ich Sebaldt Rieter reit zu dem heiligen apostel Sant Jacob gehn Conpostel in Gallicia und zu Finisterre mit sampt mein schwager herr Axel von Liechtenstain zu Michaelis anno LXII und wir

1 St Jean d'Acre. IV, 178, 182 bis 184.

2 Über dies vgl. Nürnberger städtechroniken 3 29 Sept.

6

ritten fur Landtzhuet zu meinem herrn hertzog Ludwig und uns gab sein gnadt ein gueten fürder brieff gen unserm herrn dem könig. So hetten wir vor einen brieff von meinem alten herrn von Sachsen, auch von meinem herrn von Würtzburg und ritten darnach am ersten zu unser lieben frauen den Einsidelen, darnach gehn Maylandt zu dem hertzogen doselbst, der uns auch füderbrieff gab und uns vil ere erpott, darnach uber den perckh den Priger und für Sant Mauricien, da der lieb heiling seinen vorreyt hat gehabt wyder die unglaubigen, darnach vür den lieben heyling Sant Trodolj, dess heylthumbs von seiner glockh man uns gab und damit verehret wür desselben heylthums, bei einer glockhen ist darin vergossen, alss weyt man die hört leüten, soll kein hagel oder schauer schlagen, darnach gehn Jenff, do wahren drey jung herrn von Sofey, der printz 10, der graff von Jenff" und monsüer Filip "2, die erputten sich gnedigclich gegen uns, ob wir icht dörfften gelt oder pferdt, solte uns unversagt sein. Also vereint sich Hanss Ortolff mit uns zu reiten mit zweien pferden und zweyen jungen gesellen, Ulrich Haller mein oheim und Erhart Pessler, und so het wir stedisch zween herolt, das wir X pferdt hetten, und wir blieben alda XX tag und namen mit uns alda den einen herolt von 'der hertzogin des königs von Frankreich schwester 18, und ritten für Sant Anthoin" gehn Avian 15 zu dem obersten cardinal, der tröstet uns ubel, wir künten unfridts halben nicht durchkomen und schickth uns zu seinem vettern des Conto von Vors 16 herolt genandt Roman, der rait mit uns LXX meil und gab uns fürderbrieff an den könig von Argan " und an den alten von Vors, darnach fügt wir uns gehn Dolosa 18 in Langendockhen

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1 IX, genannt der reiche. 2 Herzog Wilhelm der tapfere. 3 Bischof Johann III, von Grumbach. 4 Maria Einsiedeln. 5 Franz Sforza, herzog von Mailand. 6 Simplon, an dessen fusse Brieg liegt. 7 St Maurice, der heilige Moritz, ein soldat der thebaïschen legion, starb der legende zufolge im jahre 302 den märtyrertod. 8 St Theodor war der erste bischof im Wallis, Furrer, geschichte von Wallis I, 21 bis 22; er starb 391. 9 Über den glauben, dass glocken schwere wetter abhalten, siehe Otte, glockenkunde, Leipzig 1858, S. 95 bis 101 und Blavignac, La cloche, Genève 1876 p. 155 bis 168. 10 Amadeus IX, herzog. 11 Louis II.

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12 Philipp de Bresse. 13 Jolantha. 15 Avignon. 16 Comte Gaston IV de Toulouse in Languedoc.

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