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weisheit und Gottesdienst, denn Judith giebt eine gute ernste dapffere tragœdie, so giebt Tobias eine feine liebliche gottselige comœdie."

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Trotz dieser warmen empfehlung hat die geschichte des Tobias nicht so viel deutsche bearbeitungen erfahren als die parabel vóm verlornen sohn. Lange zeit blieb Ackermann der einzige, der mit einem drama hervorgetreten war. 1551 erschien Jörg Wickrams Tobias (die widmung datiert aus Colmar den ij tag Julij, Anno M.D.L. Jörg Wickram, Dichter und Burger zů Colmar"). Sein drama gehört nicht wie Ackermanns zu den schuldramen, denn es wurde von bürgern zu Colmar aufgeführt; auch ist die exposition eine weit ausgedehntere, denn es sind für die aufführung zwei tage angesetzt. 1562 erschien zu Straßburg, wo die bürgerschaft die rollen übernahm, eine zweite ausgabe. Thomas Schmid aus Meißen, steinmetz und bürger zu Heidelberg, gab 1578 eine durch viele zusätze vermehrte ausgabe des wickramischen Tobias heraus, welche den im Juli und August 1578 zu Heidelberg veranstalteten öffentlichen aufführungen zu grunde gelegt wurde. Die wickramische bearbeitung diente ferner einer am 11 und 12 April 1580 zu St Gallen veranstalteten aufführung, wobei ein neuer druck erschien. Auch in Schaffhausen fand am 19 und 20 September 1605 eine aufführung durch die junge bürgerschaft statt, wozu der Schaffhauser prediger Johann Yetzeler das wickramische spiel überarbeitet hatte. Dasselbe hatte hier eine so große ausdehnung erfahren, daß es in 10 acte zerlegt war und daß nicht weniger als 123 personen auftraten, wovon mehrere von einem dargestellt wurden. Diese überarbeitung erlebte 1609 eine neue auflage.

Außer Ackermann und Wickram sind noch mehrere dramatiker zur dramatisierung der geschichte des frommen und gottesfürchtigen Tobias angeregt worden: Thomas Brunner, lateinischer schulhalter zu Steir in Österreich ob der Ens (1569), S. Sollinger in Landshut (1574), Johann Wilhelm Rosenbach aus Friedberg (1589), Barthold von Gadenstedt (1605, s. W. Scherer, deutsche studien 3, 3 bis 11), Georg Gotthart, bürger und eisenkramer zu Solothurn, (1617, vielleicht das umfangreichste stück jener zeit, denn es hatte 145 personen am ersten tage der aufführung, 95 am zweiten), und Martin Böhme (1618, hat nachweislich nach Ackermann gearbeitet). Außerdem wissen wir noch von aufführungen des Tobias in unbekannten bearbeitungen zu Schwerin (am 20 Februar 1561), Schaff

hausen (am 13 Juli 1575), Speyer (1577) und zu Windsheim (1619). Unter den lateinischen dramen von Cornelius Schonæus (1580), Balthasar Crusius (1585) und Johannes Ment (1586) ist nur das des Schonæus übersetzt worden, und zwar von Barthold von Gadenstedt, dem einzigen adelichen dramatiker unter den zeitgenossen des herzogs Heinrich Julius von Braunschweig.

Ackermanns drama ist, wie wir schon bemerkten, ohne actund sceneneintheilung. Dieselbe läßt sich jedoch leicht herstellen, da sich der verfasser an die biblische erzählung ziemlich treu anschließt. Der alte Tobias wird von seinen nachbarn getadelt, daß er wider des königs gebot todte begrabe. In ausübung dieser liebespflicht verliert er sein augenlicht und um sich aus der noth, in die er dadurch gerathen ist, zu retten, beschließt er seinen sohn zu Gabel in Rages, der ihm 20 mark schuldet, zu senden, um dieses geld zu holen. Sara, Raguels tochter, wird von ihrer magd Dina geschmäht, theils weil sie ihre dienerschaft zu streng behandle, theils weil sie ihre sieben ehemänner um das leben gebracht habe. Sie bittet Gott, er möge ihr doch dazu verhelfen, daß ihre unschuld an den tag komme (act I). Der junge Tobias zieht in begleitung des engels Raphael, der sich unter der maske des Azarias verbirgt, aus, um dem wunsche der eltern gemäß das geld zu holen. Tobias schließt einen ehebund mit der tochter Raguels (act II). Des teufels Asmodus macht erweist sich an ihm unwirksam. Während Tobias noch im schwiegerelterlichen hause verweilt, begiebt sich Azarias zu Gabel, um das geld in empfang zu nehmen. Der junge Tobias kehrt mit seinem weibe zu den eltern zurück. Durch die galle des fisches wird der vater von seiner blindheit geheilt (act III).

Ein Geistlich un fast nutzlichs Spiel, von dem frommen Gottfürchtigen man Thobia, Durch Hanssen Ackerman inn Reimen bracht Im 1539..

Prologus.

Argument.

Personen diẞ spiels.

Thobias der alte.

Achior.

Naboth.

Hanna Thobie haußfraw.

Thobias der jung.

Sara.

Dina.

Azarias.

Raguel.

Aßmodus der Teuffel.

Rachel.

Gabel.

Hanna Sara mutter.

Joas

Abdias vier knechte

Semron Raguels.

Seres

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