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Das

Evangelische Kirchenlied

nach seiner geschichtlichen Entwicklung.

Don

Johannes Westphal,

Königl. Seminardirektor.

Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage.

Was du ererbt von deinen Vätern hast

erwirb es, um es zu besitzen. (Goethe.)

Berlin 1913.

Union Deutsche Verlagsgesellschaft.

Abteilung Dürrscher Seminarverlag.

Druck der Union Deutsche Derlagsgesellschaft in Stuttgart.

Dem Andenken

meines verewigten unvergeßlichen Kollegen und Freundes,

des Königl. Seminarlehrers

Gottlieb Scholz

zu Münsterberg,

in Dankbarkeit gewidmet.

Vorwort.

Das vorliegende Buch ist in erster Linie für den Unterricht an Lehrerbildungsanstalten bestimmt. Bei der Unterrichtsdisziplin, der es dienen soll, handelt es sich meines Erachtens vor allem darum, den Schülern ein Verständnis dafür zu erschließen, wie unsere evangelische Kirche zu ihrem überreichen Schaße von Kirchenliedern gelangt ist, damit sie diesen dadurch lieben und würdigen fernen. Serner sollen die Seminaristen zu der Fähigkeit herangebildet werden, die Lieder aus den verschiedenen Perioden der Entwicklungsgeschichte des Kirchenliedes nach Charakter und Wert zu unterscheiden. Die hervorragendsten Lieder aller Perioden sollen dabei als Anschauungsmaterial dienen. Daß eine tiefergehende Erläuterung derselben damit hand in hand gehen muß, ist eine aus praktischen und methodischen Gründen selbstverständliche Doraussetzung.

Diese Unterrichtsziele haben mich bei der Abfassung meines Buches geleitet. Dabei stellte ich mich auf folgenden Standpunkt. Die Entwicklung der kirchlichen Dichtung ist ein Produkt aus mancherlei Faktoren. Die Geschichte der Kirche selbst, die verschiedenen geistigen Bewegungen in ihr ebenso wie ihre äußere Entwicklung, ferner Bewegungen auf dem Gebiete der weltlichen Literatur und der Wissenschaft, ja die ganze Zeitgeschichte bieten den Boden dar, auf dem die kirchliche Dichtung erwachsen ist. Das Wie bei der Charakterisierung und Unterscheidung der einzelnen Perioden gewinnt erst dann Interesse und Leben, wenn auch das Warum erkannt wird. Don diesem Standpunkte ausgehend, habe ich der Darstellung der für die einzelnen Perioden und Zeitabschnitte maßgebenden gleichzeitigen Derhältnisse in Kirche, Staat und Literatur einen breiten Raum gewährt, und zwar um so lieber, als dadurch auch den Seminaristen die Bekanntschaft mit den hervorragendsten Bewegungen auf dem Gebiete der Kirchengeschichte vermittelt wird, eine Disziplin, welche erfahrungsgemäß bei der großen Stoffülle des Religionsunterrichts leicht zu kurz kommt.

Den Stoff zu meiner Darstellung habe ich vornehmlich aus den Werken von Wadernagel und Koch entnommen, die ja in ihrer Ausführlichkeit und Authentizität so ziemlich maßgebend auf diesem Gebiete dastehen. Selbstverständlich habe ich auch andere einschlägige Literatur vielseitig benutt. Auf irgendwelche wissenschaftliche Originalität Anspruch zu machen, lag weder in der Kraft und Absicht des Verfassers noch im Zweck des Buches. Bezüglich der diesem Zwecke angemessenen Sichtung des Stoffes

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