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Ebrard haben wir übrigens zur Fortsetzung des Olshausen'schen Commentars noch die Erklärung der Apokalypse zu er[Pa.]

warten.

7. Tholuck, Dr. A., Commentar zum Briefe an die Hebräer. 3. Ausgabe. Neue Ausarbeitung. Hamb. (Perthes). 1850.

Die Vorzüge und Mängel, die Tugenden und Fehler, so wie überhaupt die ganzeArt und Weise der Tholuck'schen Commentare dürfen wir wohl bei unsern Lesern als bekannt voraussetzen. An der vorliegenden,, neuen Ausarbeitung" des Hebräerbriefes möchte namentlich das zu rühmen sein, dass die eigentliche Auslegung des Briefes um 72 Seiten weniger Raum einnimmt, als in der vorigen Ausgabe, gewiss etwas sehr zu Rühmendes, da die Tholuck'schen Commentare in der Regel viel gelehrtes Beiwerk, mitunter auch solches, das nicht unmittelbar zur Sache gehört, mit sich führen und dadurch den fruchtbaren Gebrauch etwas sehr erschweren. Dahingegen nimmt diesmal die Einleitung 33 Seiten mehr ein, als in der zweiten Ausgabe, indem der Verf. fast alle einzelnen Kapitel derselben ausführlicher behandelt hat, als dort. Im Wesentlichen, d. h. in den Grundansichten, von welchen Hr. Tholuck bei der Erklärung dieses Briefes ausgegangen, unterscheidet sich diese dritte Ausgabe nicht von der zweiten, sie ist eben nur eine ,, neue Ausarbeitung," d. h. was in der vorhergehenden Ausgabe dem Hrn. Verf. überflüssig schien, ist weggelassen, Manches kürzer und präciser ausgedrückt, Neues hie und da hinzugefügt, Anderes fester begründet und bestimmter hingestellt worden. Immerhin wird aber der Tholuck'sche Hebräerbrief auch in dieser neuen Gestalt seinen alten Ruhm bewahren und seine Freunde und Liebhaber finden, die wir ihm auch von Herzen wünschen. Die den früheren Ausgaben beigegebenen Beilagen fehlen diesmal, weil sie unter dem Titel das Alte Testament im Neuen" schon 1849 in durchgängig neuen Ausarbeitungen erschienen sind. [Pa.]

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8. Der erste Brief Johannis. In berichtigter Lutherischer Uebersetzung von K. F. Th. Schneider. Praktisch erläutert durch Dr. Aug. Neander. Berlin (Wiegandt u. Grieben). 1851. 258 S. 8.

Der Herausgeber übergiebt dies Bändchen (das 3te seines Bibelwerkes, welches unter dem Titel: ,, die heilige Schrift" erscheint) mit wehmüthigem Gefühle der Offentlichkeit. Denn es ist die letzte Arbeit des verstorbenen Neander, und eine Gabe des bereits halb erblindeten Mannes; es kann nicht fehlen, dass dies Werk mit besonderer Pietät aufgenommen wird. Die halb erblindeten Augen des Greises, wie sie mehr nach

Innen als nach Aussen schauen und vor allem an Sehkraft nach Oben mitten ins Herz des barmherzigen Gottes stetig zunehmen, begleiten den Leser durch das ganze Buch, welches allen und jeden theologischen Apparat verschmähend, selbst Citate völlig meidend, in ruhiger klarer Aufeinanderfolge die Johanneischen Gedankenkreise entwickelt, namentlich die verbindenden Ideen und Zwischenglieder anzugeben bemüht ist, und häufig einer reflexivisch erweiternden Paraphrase nahe kommt. Für so reiche, milde, tiefe, erneuernde und vielseitig anregende Blicke ins ewige Wort kann der evangelische Geistliche, welchem gerade über die Johannisbriefe seit lange fast nichts geboten ist, dem selig entschlafenen grossen Theologen nur von ganzem Herzen danken, wenn ihm auch das durchgehende fast kindische Abwehren und Ankämpfen gegen kirchliche konfessionelle Bestimmtheit manchmal ein wehmüthiges Lächeln entlocken wird; wenn ihm auch sonst das dem Verstorbenen vom Hrn, P. Krummacher in der Grabrede beigelegte Prädicat des letzten Kirchenvaters" eine Usurpation zu enthalten scheint. Auch neben dem gleichzeitig erschienenen Commentare zu den Briefen Joh. von Hrn. P. Sander in Elberfeld, einer ganz vortrefflichen gründlichen Arbeit von bestimmtestem Charakter und körnigster Art wird das leider unvollendet gebliebne Buch ihm lieb und willkommen bleiben, und er wird nicht unterlassen, dem Herausgeber zu danken. Die berichtigte Uebersetzung hat das Gute, dass sie Luthers Sprache uns aufs neue lieb macht und in den Urtext selbst hineintreibt.

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[Z.]

IX. Kirchen- und Dogmengeschichte.

1. H. Schmid (in Erlangen), Lehrbuch der Kirchengesch. Nördling. (Beck). 1851. 467 S. 1 Rthlr. 25 Ngr.

Das vorliegende Werk soll nicht die Quintessenz selbstständiger kirchenhistorischer Forschungen seyn; denn eigentlich nur in Anordnung und Maass des mitgetheilten Stoffs setzt der Verfasser selbst sein Unterscheidendes. Es soll aber auch nicht ein theologisches Lehrbuch oder Handbuch im hergebrachten Sinne seyn; dazu müsste es in der ganzen Form und Anlage mehr Concinnität angestrebt haben, und hätte der Pflicht der Anführung einer ausgewählten Literatur beim Einzelnen und theilweiser Quellenmittheilung, noch mehr reicher und genauer Namen- und Zahlangaben, sich nicht entziehen dürfen. Endlich aber soll es auch nicht ein Lern- und Lesebuch für jeden Gebildeten seyn; denn dann würde Anmuth, Glätte, Feuer, Schönheit der Darstellung nicht so ganz der Ruhe, Deutlich

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keit, Nüchternheit geopfert worden seyn. Der Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, dem angehenden Theologen eine gedrängte Uebersicht über die ganze Kirchengeschichte in der Art darzubieten, dass er daran eine bestimmte Einsicht in den Gang und die Entwickelung der Kirche und ein Verständniss von der Bedeutung der einzelnen Erscheinungen, wie von der ganzen Geschichte der Kirche gewönne; das Buch sollte ihm vor dem eigentlichen Studium der K. G. eine zusammenhängende, ganze, unzerstückte Uebersicht über das Ganze verschaffen und ein Maass für das Wesentliche und Wichtigste geben; und diesem Zwecke genügt es denn in der That in ausgezeichnetem Maasse Mag die Darstellung der apostolischen Zeit, die ohnehin von Christi Geschichte gänzlich schweigt, auch allzu kurz davon gekommen seyn; im Laufe der Arbeit wächst sichtlich dem Verf. Kraft und Liebe, und die Geschichte der reformatorischen Jahrhunderte ist meisterhaft. Die Behandlung des Ganzen nach 3 Hauptperioden, deren erste den Zeitraum umfasst, in welchem die Kirche in dem alten römischen Reiche zu Bestand und zur Herrschaft gelangte, die zweite den, in welchem die germanischen Völker in die Kirche eintraten, sie und Rom der Mittelpunkt der Geschichte wurden und Rom von der Gründung der germanischen Kirche Anlass nahm zur Ausbildung seiner Hierarchie, die dritte endlich den, in welchem durch den Eintritt der Reformation die bisher Eine Kirche in mehrere zerfiel" (ein schielender Ausdruck, der nicht volle Wahrheit sagt, insofern auch schon zuvor römische und griechische Kirche eine Zweiheit bildeten), und die Theilung der Hauptperioden in einzelne Abschnitte (I. 1. die Geschichte der Gründung der Kirche bis zur Erhebung des Christenthums zur Staatsreligion im römischen Reiche. a) Die apostolische Zeit. b) Vom Ende der apostolischen Zeit bis Constantin. 2. Die Herrschaft der Kirche im griechisch - römischen Reiche. II. 1. Die Gründung der germanischen Kirche. 2. Die Anfänge der Hierarchie. 3. Das Pabstthum in der Zeit seiner Blüthe. 4. Das Pabstthum in der Zeit seiner Abnahme. III. 1. Die Zeit der Reformation. a) Die deutsche Reformation 6) Die Schweizer. c) Die auf Anlass der Reformation entstandenen Secten. d. Die katholische Kirche. 2. Die Geschichte der nun getrennten und staatsrechtlich anerkannten Kirchen in ihrer Weiterentwickelung auf der Grundlage ihres Bekenntnisses. a) Die lutherische Kirche. b) Die reformirte Kirche. c) Die Secten. d. Die katholische Kirche. 3. Die Zeit, in welcher durch das Eintreten des Unglaubens Störung und Abfall anch in die Kirchen gedrungen sind. 4. Die Periode der Gegenwart. a) Die lutherische Kirche. 6) Die reformirten Landeskirchen. c) Die

katholische Kirche) ist äusserst plan und angemessen, obwohl dann doch im Mittelalter Ausbreitung des Christenthums und Orient, in der neuern Zeit eben dies und Amerika nur an

hangsweise behandelt werden konnte. Der Hauptvorzug dieses neuen Werks ist aber jedenfalls die Art, wie der Verf. in_vollem unzerrissenen Zusammenhange eben so ruhig und billig, als lauter und treu, die historischen Erscheinungen zum gründ lichen Verständniss bringt und würdigt; eine Lauterkeit des Princips und doch zugleich eine Moderation des Ausdrucks, in der dem Verf. der historische Preis gebührt ihm, der ja freilich auch ungestört durch die schwersten und schmählichsten sachlichen und persönlichen Rechtskränkungen des eig nen Lebens, das das Rad der Geschichte nicht mit ergriffen, schreiben konnte, wie Andere es nicht vermochten *). Wollen wir Einzelnes herausheben, wo der Verf. vorzugsweise eine tiefe und gediegene historische Auffassung und Darstellung bekundet, so sind es wohl vornehmlich: die Auffassung des Montanismus (S. 32 f.), die Würdigung der Concordienformel auch in dem Nachtheiligen, was sie mit sich brachte (S. 272), die Darstellung des Charakteristischen der schweizerischen Reformation S. 284 f. und 286 ff. und des Calvinischen Wirkens S. 289 ff., die Reformationsgeschichte der Königin Elisabeth S. 298, die Vergleichung der lutherischen und reformirten Erfolge S. 301, die Darstellung des Anabaptismus S. 304, die gerechte Würdigung des Jesuitenordens S. 314 f., die Geschichte der lutherischen Kirche nach der Concordienformel der Hauptlichtpunkt des Ganzen S. 319 f., vor Allem die der Calixtinischen Bewegungen S. 328 ff. und dann auch die der pietistischen S. 332 ff. (in denen der Verf. nicht gleicherweise, wie in jenen, eine Antastung der Principien der Kirche erblickt), die Nachweisung der Anziehungskraft der lutherischen Kirche für die reformirte S. 345 f., die Darstellung der Unglaubenskräfte im 18. Jahrh. S. 372 ff., die schlagende Würdigung Kant's, des Reinhardischen Supernaturalismus und der nachkantischen Philosophie S. 396 ff., die unhistorische und doch ächt historische Kühnheit, mit welcher S. 398 f der Vf. Schleiermacher's Wirken und Einfluss geradezu in die lutherische Kirche versetzt, die vortreffliche

*) Gebe man doch nur endlich erst statt alles faden und ekelhaft selbstischen Liebes- und Conföderationsgeschwätzes treuen Lutheranern in Preussen gleiche Luft und Erde mit den Unirten und Reformirten; und die Conföderation der Liebe, die nur zwischen Gleichberechtigten, nicht aber zwischen Räuber und Beraubtem statt finden kann, wird dem Papstthum wie dem Unglauben gegenüber von selbst da seyn.

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Würdigung der Folgen der preussischen Union S. 404 f. und des Wesens der Berliner Generalsynode S. 405 f., die Geschichte der amerikanischen Kirchen in ihren charakteristischen Lebensbedingungen S. 425 f., die billige Anerkennung der Baseler Mission S. 431 u. s. w., so wie auch die anhangsweise S. 435 ff. für alle Perioden zur Lectüre empfohlne Auswahl kirchenhistorischer Einzelwerke allen Beifall verdient. Dass bei alle dem das Werk auch seine Mängel und Schwächen hat, wer wollte dies an irgend Menschlichem verkennen? Der Verf. wolle es als ein Zeichen der Achtung seines Buchs betrachten, wenn wir auf einzelnes Schwache oder Fehle hinweisen, was beim Lesen uns aufgestossen ist. Die Darstellung der Geschichte des Osterstreits S. 28 ist nach den neuesten Forschungen mehr als ungenügend, noch mehr nach einem Hesselberg S. 33 die des Tertullianischen Montanismus ; unrichtig scheint S. 36 die Beschränkung des пaέvo aufs weibliche Geschlecht, und S. 37 die Zurückführung des Gnosticismus und Manichäismus nur auf Judaismus, die des Monarchianismus nur auf Ethnicismus; die Darstellung der Nazaräer S. 38 ist zum Theil vielmehr die der Ebioniten im Unterschiede von jenen, die Versetzung eines christlichen Neujahrsfestes als solchen S. 72 in die Zeit vom 4—6. Jahrh. ist unhistorisch; nach S. 77 soll Symeon mehr als 50 Jahre (statt 30) auf der Säule zugebracht haben, S. 84 werden die AVEνμAτóμaza (d. h. die vom Geist bekämpften) statt der пvεvμάτομάzo genannt, nach S. 98 sollen alle Commentare des Theodorus Mopsv. .,bis auf Fragmente verloren gegangen" seyn, was doch die sehr bedeutenden s. g. Fragmente als zu geringfügig ansehen lässt; S. 210 bei Erwähnung des traurigen Einflusses der Türken im 15. Jahrh. wird der Fall Constantinopels 1453 gar nicht einmal mit erwähnt, S. 307 über Paulus. Vergerius nur das missgünstige Urtheil gegeben, S 335 aus Francke's Zeit (unrichtig Franke geschrieben) die Hallische,, Bibelgesellschaft" statt Bibelanstalt gerühmt, S. 336 Meyer statt Mayer's genannt, S. 339 bei Erwähnung der Buttlerschen Rotte die ungleich bedeutendere Ronsdorfer Secte und die Inspirirten-Schwärmerei unerwähnt gelassen, S, 350 Cromwell einseitig verwerfend beurtheilt, S. 399 Aug. Neander nur als unter Schleiermacher's Impuls stehend angeführt, S. 400 Tholuck mit Harms und Hengstenberg in Eine Kategorie gestellt, S. 401 Harless als einziger Vertreter lutherisch theologischer Wissenschaft der Neuzeit genannt und S. 403 Rudelbachs nur nach seinem dänischen Wirken gedacht, von einem Thomasius, Höfling aber kein Wort gesagt, während S. 417 doch ein Braun, Achterfeld, Elvenich, Balzer als Vertreter des

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