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28-32 so oft und scharf rügt, so gar Nichts erwähnt, den Schluss ziehen, dass er sein Buch geschrieben bevor Jesaja die Weissagungen in C. 28-32 aussprach, im allerersten Anfange Hiskia's, zu einer Zeit, wo die erwähnten Bestrebungen noch nicht hervorgetreten waren; wiewohl sich die Thatsache, dass Micha keine Bestrebungen, ein ägyptisches Bündniss zu schliessen, tadelt, auch anders erklären lässt; s. Beitrr. S. 93 f. Dass Jes. 28-32 noch grosses Verderben in Jerusalem und namentlich bei den jerusalemischen Grossen voraussetzen, ja an diesen zum Theil dieselben Sünden voraussetzen und rügen, die Micha an ihnen voraussetzt und rügt (s. Jes. 29, 20 f. 32, 1-8. 30, 22. 31, 7. 29, 13 f.), darf man nicht dagegen einwenden, dass sie nach Mich. 3, 12, weil diese Drohung nach Jer. 26, 18 f. Busse bei Hiskia und ganz Juda hervorrief, ausgesprochen sind. Die durch Micha 3, 12 hervorgerufene Busse, von der Jer. 26, 18 f. redet, braucht nicht eine allgemeine, vollkommene und andaurende gewesen zu sein, die allem Verderben gänzlich und für die Dauer ein Ende machte; ja, dass sie eine solche gewesen sei, ist bei dem allgemeinen und tiefen Verderben, das unmittelbar nach einer Regierung, wie die des Ahas gewesen war, in Jerusalem herrschen musste, von vornherein durchaus unwahrscheinlich. Nicht auf einen Schlag konnte ein solches Verderben fallen; vielmehr gehörte längere Zeit und viel Arbeit dazu, es auch nur einigermaassen auszurotten. Auch wird Jer. 26, 19 hervorgehoben, dass besonders Hiskia auf das Wort in Mich. 3, 12 Busse gethan. Dass die Busse in Jer. 26, 18 f. eine sich auf Alle erstrekkende, tiefe und andaurende gewesen sein müsse, weil sie Zurücknahme der Verkündigung in Mich. 3, 12 bewirkt, ist zu läugnen. Dazu war ein Anfang von Busse schon genug. Als später Sanherib Jerusalem aufs Schwerste bedrohte, ward, weil sich Hiskia vor Gott demüthigte und an seine Hilfe glaubte, die Verheissung in Jes. 37, 33-35 gegeben (und erfüllt), ungeachtet die Zeit Manasse's zeigt, dass in der Zeit der sanheribschen Invasion noch Verderben genug in Juda geherrscht haben muss (vgl. auch Jes. 33, 14 f. und 37, 30). Dass Jesaja die Aufgabe zu Theil ward, nur Bedrängniss Jerusalems und Errettung bei ihr zu weissagen, um Juda in der angefangenen Busse weiter zu führen, während Micha die erhielt, die Zerstörung Jerusalems zu weissagen, um den Anfang der Umkehr hervorzurufen, das scheint damit zusammenzuhängen, dass Jesaja zu der Zeit, als Juda mit Assyrien zuerst in Verbindung trat und Berührung kam und dadurch Bedrängung desselben von Seiten der Assyrier in Aussicht

stand, im Anfange der Regierung des Ahas, den Kampf zwischen dem Welt- und Gottesreiche, wie es sich unmittelbar vor der Zeit, wo er bevorstand, erwarten liess, in seinem ganzen Verlaufe bis zu seinem Schlusspunkte darstellend, es ausgesprochen hatte, jenes würde dieses zwar schwer bedrän gen aber nicht überwinden, sondern eben dann, wenn es im Begriff stehen würde, den letzten Schlag gegen dasselbe zu führen, untergehen. Dass ein Prophet, der Solches ausgesprochen, später Jerusalems Zerstörung durch die Assyrier weissagen sollte, war unmöglich. Statt seiner musste ein anderer Prophet mit dieser Weissagung, die, wie wir gezeigt, sollte der von Jesaja vorherverkündigte Ausgang wirklich Statt finden, auf einem Punkte der Periode von Ahas' ersten Jahren bis zum vierzehnten Jahre Hiskia's und zwar gerade im Anfange der Regierung dieses letzteren Königs ausgesprochen werden musste, eintreten. Dieser Prophet war Micha. Jesaja konnte mit seiner Weissagung, dass die Assyrier Jerusalem zwar bedrängen, aber nicht überwinden würden, erst wieder auftreten, als die Busse so weit gewirkt war, dass es, um die gewirkte zu erhalten und zu verstärken, genügte, auf eine bevorstehende Bedrängung desselben hinzuweisen.

Wenn man übrigens die im Anfange der Regierung des Ahas verfassten Weissagungen Jesaja's in Jes. 7—12 mit den im Anfange der Regierung Hiskia's ausgesprochenen prophetischen Reden in Jes. 28-32 vergleicht, so wird man finden, dass auch Jesaja selbst in der letzteren Zeit strenger gesprochen, als in der ersteren. In C. 7-12 wird zwar Ueberschwemmung und Verwüstung des jüdischen Landes (8, 8. 7, 20 ff.) und schwere Bedrängung seiner Bewohner (8, 20 -22), sowie ein Zug des assyrischen Heeres bis in die Nähe Jerusalems (10, 27-32) geweissagt, ob aber auch Belagerung und Bedrängung der jüdischen Hauptstadt durch dieses Heer, lässt 10, 326 zum Wenigsten zweifelhaft *). Hingegen

*) Ist der Schlag, den der Assyrier in 10, 32b gegen den Zionsberg führen will, die Zerstörung oder Einnahme Jerusalems, so schliesst die Stelle Belagerung und Bedrängung, ja theilweise Zerstörung desselben nicht aus, umfasst er dagegen das ganze Werk, was der Assyrier vorhat, an Jerusalem zu thun, und von dem die Zerstörung oder die Einnahme der Stadt nur der Schluss. punkt ist, so liegt in dem Hemistisch Dasselbe, was in der Ver heissung in Jes. 37, 88-35. Von einer blossen Drohung kann es nicht wohl reden. Dagegen ist der jesajanische Sprachgebrauch, nach welchem und sein Derivatum, von feindseliger Bewegung der Hand, des Arms gebraucht, sie, ihn zum Schlage schwingen sind; s. 19, 16. 30, 32 und vgl 10, 15. 11, 15. Stellen, wie 10, 12. 24, fordern nicht nothwendig Belagerung und Bedrängung

wird in Jes. 28-32 wiederholt (29, 1-4. 30, 19 f. 32, 19) ausdrücklich und ausführlich verkündet, dass Jerusalem von den Assyriern werde belagert und bedrängt werden, ja einmal (32, 13 f.) wird die Belagerung sogar als eine zu teilweiser Zerstörung der Stadt führende dargestellt (29, 1-4 redet von der Belagerung, 32, 13 f., welche Stelle sich der Weissagung in Mich. 3, 12 nähert, schildert ihre Wirkung). Der Grund der Verschiedenheit liegt ebenfalls darin, dass Jesaja in den ersten Jahren Hiskia's, wo Umkehr möglich und bei der Nähe der assyrischen Invasion eilige Umkehr nöthig war, auf Busse zu wirken hatte, damit die früher und auch jetzt verheissene Errettung eintreten könnte. Zu der Verheissung in 10, 32-34 kehrt er (wenn anders 10, 32 Belagerung ausschliesst, was immer das Natürlichste ist) erst in der während der assyrischen Invasion selbst ausgesprochenen in 37, 33-35 zurück, die er gab, als sein und Micha's Werk an des jüdischen Volkes Herzen (relativ) vollendet war. -35 die Schlussweissagung entspricht 10, 32-34 der Anfangsweissagung, und Mich. 1, 8-16. 2, 4. 10. 3, 12. 4, 9f.; Jes. 29, 1-4. 30, 19. 32, 13 f. 19; 37, 33--35 bilden einen Antiklimax, welcher die stufenweise Bekehrung des jüdischen Volks in den ersten vierzehn Jahren Hiskia's begleitete.

37, 33

Allein wie kann Micha Babylon als den Ort bezeichnen, wohin das jüdische Volk durch die Assyrier gefangen geführt werden soll? Verräth nicht das 2 in 4, 10 deutlich, dass Micha daselbst von einem babylonischen, durch die Babylonier zu bewirkenden Exile Juda's rede? Ist nicht die michäanische Stelle augenscheinlich parallel mit der jesajanischen in Jes. 39, 6 f., wo geweissagt wird, dass dereinst die Babylonier die von den davidischen Königen in ihrem Pallaste aufgehäuften Schätze, sowie Prinzen aus den Nachkommen Hiskia's nach Babylon führen würden? Wenigstens Mich. 4, 10 wird es daher doch verbieten, bei Micha an andere Vollstrecker des von ihm gedrohten Strafgerichtes über Juda zu denken als die Babylonier.

Jerusalems. Jerusalem musste als das Haupt des Landes, wenn dieses, sein Leib, litt, mit leiden, und auch mit Belagerung und Zerstörung bedroht werden, war schon ein Leiden, und der Herr konnte die Sünder der Hauptstadt und damit diese selbst auch da durch hart strafen, dass er sie im Kampfe fallen liess. Die allge. meineren Stellen 10, 12. 24 müssen nach der bestimmteren 10, 32b erklärt werden und diese Stelle lässt Jerusalem vom Feinde nicht berührt werden. In 8, 8a könnte man den Gedanken finden wollen, dass die assyrische Ueberschwemmung Jerusalem, das Haupt Juda's nicht berühren werde. Aber das hiesse das 78 78 falsch historisirend erklären.

Keinesweges. Es kann in 4, 10 von einer Wegführung des jüdischen Volkes durch die Assyrier nach Babylon die Rede sein, und es lässt sich, warum Micha verkündigt, dass dieselben es gerade nach Babylon führen würden, genügend, ja trefflich erklären.

Es kann in 4, 10 von Wegführung des jüdischen Volkes durch die Assyrier nach. Babylon die Rede sein, denn Babylon war im Anfange der Regierung Hiskia's, wo Micha sein Buch verfasste, eine assyrische Stadt. - Es ist dies schon an und für sich sehr wahrscheinlich. Assyrien war in den ersten Jahren Hiskia's schon seit lange Inhaber der Weltherrschaft und stand in dieser Zeit gerade auf dem Gipfel seiner Macht. Die assyrischen Könige hatten damals ihre Herrschaft schon bis nahe an die Küsten des Mittelmeeres ausgebreitet. Der Vorgänger des kurz nach Hiskia's Regierungsantritt auf dem assyrischen Throne sitzenden Salmanassar, Tiglathpilesar, hatte das nicht unbedeutende damascenisch-syrische Reich sich unterworfen (2 Kg. 16, 9), und einen Theil der zehn Stämme ins Exil geführt (2 Kg. 15, 29) und Salmanassar selbst hatte wohl noch vor Hiskia's Thronbesteigung das Zehnstämmereich von seinem Reiche abhängig und ihm zinsbar gemacht (2 Kg. 17, 3). Auch Juda war seit den ersten Jahren des Ahas Assyrien zinsbar geworden (s. Ueber den syr.-ephr. Krieg S. 60 ff.). In der nächsten Zeit nach der Abfassung des Buches Micha sehen wir Salmanassar Samarien zerstören und dem Zebnstämmereiche gänzlich ein Ende machen (2 Kg. 17, 6), sowie dann ganz Phönizien bis auf Inseltyrus sich unterwerfen (Menander nach tyrischen Quellen bei Josephus Ant. 9, 14, 2). Salmanassars Nachfolger Sargon (s. Beitrr. S. 91) nimmt das feste Asdod, den Schlüssel Aegyptens, ein (Jes. 20, 1) und dessen Nachfolger Sanherib erobert nicht nur fast ganz Judäa (Jes. 36, 1), sondern beabsichtigt auch nach Aegypten zu ziehen und es sich zu unterwerfen (Jes. 37, 25). Dass Sanheribs Vorfahren jenseits und diesseits des Tigris und auch diesseits des Euphrat viele und bedeutende Eroberungen gemacht, sagt er selbst in einem Briefe an Hiskia (Jes. 37, 12 f.; in Jes. 36, 19 lässt Rabsake Sanherib von sich als vom assyrischen König in abstracto sprechen), und wenn Jes. 10, 9 Karkemisch, Kalno, Arpad und Chamath vor Damaskus und Samarien und Jes. 37, 19 Hamath, Arpad und Sepharwajim vor Samarien gestellt werden, so scheint es, als wären sie schon von den Vorgängern Salmanassars und Tiglathpilesars unterworfen worden, womit, da doch die Assyrier ihre Herrschaft schrittweise immer mehr nach Westen hin ausgedehnt haben

werden, auch die geographische Lage, welche die uns bekannten unter ihnen im Verhältniss zu Damaskus und Samarien hatten, übereinstimmt. Hatte doch auch schon Tiglathpilesars Vorgänger Pul einen Feldzug selbst gegen das Zehnstämmereich unternommen und bei ihm es betreten und transjordanensische Israeliten weggeführt (2 Kg. 15, 19 f. 1 Chr. 5, 26). Wie ist es nun unter allen diesen Umständen irgend glaublich, dass die Assyrier sich das ihnen benachbarte Babylon sammt seiner Hauptstadt nicht schon lange vor Hiskia unterworfen haben werden? Aber es lasst sich auch durch ausdrückliche Zeugnisse darthun, dass Babylon in Hiskia's erster Zeit den Assyriern höchst wahrscheinlich unterworfen gewesen. Wenn sich Nabopolassar von Babylonien unter dem letzten assyrischen Könige Sardanapal von der assyrischen Herrschaft losreisst, so muss Babylonien vorher unter ihr gestanden haben. Wenn Assarhaddon auch Babylonier nach den Gegenden des Zehnstämmereichs verpflanzt (Esr. 4, 2. 9. 2 Kg. 17, 24), so muss es schon unter ihm Assyrien unterworfen gewesen sein. Ebendasselbe folgt aus der 2 Chr. 33, 11 erzählten Wegführung Manasse's durch die Assyrier nach Babylon, die wohl ganz oder ungefähr gleichzeitig mit der Verpflanzung der heidnischen Colonisten nach Samarien, von denen die oben angeführten Stellen reden, also ebenfalls unter Assarhaddon, Statt fand. Dass Babylon schon vor Assarhaddon unter seinem Vater Sanberib von Assyrien abhängig gewesen sei, bezeugt Alexander Polyhistor nach Borosus bei Eusebius, Chron. arm. I. p. 43 (venetianische Ausgabe). Assarhaddon selbst wurde nach dieser Stelle von seinem Vater Sanherib zum babylonischen Unterkönige gemacht, nachdem der letztere die Babylonier besiegt und unterworfen hatte. Ebendaselbst p. 42 f. erfahren wir, dass diese Unterwerfung der Babylonier nur eine Wiederunterwerfung der abgefallenen war und also Babylon schon vor ihr unter Assyrien gestanden hatte. Der babylonische König, welchen Sanherib im dritten Jahre der Regierung desselben überwand, Elibus, hatte sich nämlich des Thrones bemächtigt, nachdem er seinen Vorgänger Marodach Baladan ermordet; dieser war wiederum durch Ermordung seines Vorgängers Acises zur Herrschaft gelangt und dem Acises, der nur dreissig Tage König war, war ein Bruder des Sanherib in der Herrschaft vorangegangen. Drei bis vier Jahr also ehe Sanherib Babylonien unterwarf und seinen Sohn zum babylonischen Vicekönig machte war ein Bruder von ihm babylonischer König geweohne Zweifel ebenfalls Vicekönig, entweder wie Assarhaddon später von Sanherib so von seinem Vater (Sargon?

sen,

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