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Reden. 2. Aufl. in 2 Bden. 2. Bd. Stuttg. (Liesching). 480 S. 8. 8. 1 Thlr. 12 Ngr.

Hiermit schliesst das von uns mehrfach angezeigte Werk (in der 2ten kürzern ausgewähltern Ausgabe), indem es noch einmal einen Cyclus von Leichen Beicht- und Trauungs-, -> Abendmahlsreden, Busstagspredigten, und Reden zum Jahrsschluss, Konfirmationsreden, Reden zum Geburtstage des Königs und Erndte- und Kirchweihpredigten giebt. (Die Taufreden lässt es uns vermissen). Es möchte kaum ein zweiter Strich im evang. Deutschland zu finden sein, wo so viele treffliche geistliche Arbeit sich zu Einem Kranze abpflücken liesse. Die Namen v. Schmid, Müller, Zeller, Kapf, Knapp, Barth, Geroch, Dr. Beck, Heim, Hauber, Merz, Wurm, Grüneisen u. a. können nicht oft genug in der Sammlung wiederkehren, und auch dem Herausgeber selbst versichern wir, dass er nicht zu viel von Eignem uns in den Kauf gegeben hat. So mancherlei die Gaben sind, so geht durch alle doch derselbe nüchterne ernste Sinn, dieselbe klare Gedankenentwickelung und durchsichtige Form, derselbe seelsorgerische Trieb, so dass wir nicht ablassen können, dies Buch in jede Predigerbibliothek zu empfehlen, namentlich auch zur Verdrängung unzähliger gleichbetitelter Werke aus den 70 Jahren der geistlichen Theurung, die es längst verwirkt haben ɛis ágɛdoāva zu kommen. Für die äussere Ausstattung des Buches bürgt der Name des Verlegers.

[Z.]

7. B. A. Langbein (Past. in Chemnitz), Ich will meine Wohnung unter euch haben. Predigt beim Missions- und Bibelfeste in Frankenberg 1850. Frankenb. (Rossb.) 1850. 16 S. 8. 22 Ngr.

8. Derselbe: Die Mission eine Friedenspredigerin, Pred. b. ersten. Missionsfeste zu Chemnitz 1851. Chemn. (Ernesti) 1851. 16 S. 11⁄2 Ngr.

Beide Predigten (zum Besten der Missionskasse in Druck gegeben) bezeugen die bahnbrechende rastlose Thätigkeit des theuren Mitarbeiters an dieser Zeitschrift, und auch auf dem Papier wird uns diese sonore klare Stimme immer lieber, welche die Kirche zu erster Liebe zurückruft, dass sie die ersten Werke thue. Die Literatur der Missionspredigten, die auch in Sachsen von Jahr zu Jahr sich vergrössert, bekommt durch ihn ihre besten Beiträge, und ebenso die wachsende Erkenntniss an der Mission selbst, welche lange genug als ein blosses Liebeswerk, viel zu wenig noch als ein Amt und eine Schuld der Kirche und als ein prophetisches Zeichen der Zeit gerühmt worden ist. In beiden Predigten tritt die Heidenmission mit

der sogen. inneren Mission und der Bibelsa che in nahe Verbindung und Beziehung, und das streng festgehaltne Wort Gottes in der Hand des Verf. baut selbst die Brücke von einem Ufer ans andre, dass es überall ein sicheres gerades geebnetes Weitergehen giebt. [Z.]

9. M. C. F. Leuschner (Diak. in Dresden), Abschiedspredigt (III. S. p. trin. 1851) über Apostelg. 20, 17-38. Dresd. (Naumann). 16 S. 8. 2 Ngr.

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Obgleich der Verf. seine Abschiedspredigt als eine unter vielfacher Störung gearbeitete und nur auf dringendes Verlangen herausgegebene bezeichnet, und ihr Erscheinen entschuldigen zu müssen glaubt, so können wir doch nicht umhin, auf diese Gabe auch das Publikum ausser Dresden aufmerksam zu machen. Das Thema: wie scheide ich als Diener des göttlichen Wortes von Euch?" trägt die Aussicht auf Personelles freilich gleich in sich, aber diese Personalien führen uns in die Tiefen eines vielduldenden, vielgeprüften und doch im Bekenntniss immer wieder auflebenden gedemüthigt-erhobnen Seelsorgerherzens voll Hoffnung und starken Gebetes, dass man sich innig zu ihm hingezogen fühlt und Dresdner Zustände mit ihm nicht ohne Theilnahme durchlebt und durchdenkt.

[Z.] 10. Von der Noth leidender Glieder der evang. Kirche. Pred. über 1 Cor. 12, 26. 27 mit Bezich. auf den Gustav-AdolphVerein geh. zu Nördlingen am 10. Juli 1851 von J. H. Jordan, 1. Pf. Nördl. (Beck) 1851. 13 S. 8. 6 Kr.

Was sich von dieser Stätte (der Kanzel) für den GustavAdolph-Verein sagen lässt, ist hier allerdings mit Klarheit und Wärme gesagt, aber die Bedenken, die wir von Confessions wegen gegen einen Beitritt zu demselben haben, sind damit nicht gehoben. Brennt meines Vaters und eines Andern Haus, so muss ich dort erst retten und helfen und darf erst, es gerettet ist, hier helfen und beispringen.

11. G. Nitsch, Uebung in der Heiligung.

[K.]

wenn

Theologische

Sendschreiben. Aufs neue gesendet durch W. F. Besser. 2. Aufl. Halle (Mühlmann) 1851. 338 S.

Die theologischen Sendschreiben des sel, Ge. Nitsch (gest. 20. Nov. 1729) sind seit ihrer ersten Besserschen Ausgabe vor 10 Jahren, welche dieselben in formalem Bezug der Neuzeit geniessbarer zu machen gestrebt hatte, allerdings auch in einem wörtlichen Abdruck herausgegeben worden; doch können ja freilich die lateinischen und griechischen Citate des Originals den praktischen Gebrauch fürs christliche Volk nicht

eben fördern, und ihm bietet denn auch diese zweite unveränderte Ausgabe die geistvolle Kraft des ursprünglichen Senders zur Stärkung der schwachen Glaubensnerven aufs neue dar. [G.]

12. G. Th. Dithmar (Gymnasiallehrer in Marburg), Schatzkästlein ev. Christen aus Sprüchen der h. Schrift und Worten Dr. M. Luthers. Frankf. (Brönner) 1851. 396 S. 12.

Der Messkatalog hat für die erste Hälfte des J. 1851 bereits an 400 neu erschienene Erbauungsschriften aufgeführt und in dieser Strömung fluthet viel Wasser des Lebens. Das vorliegende Büchlein führt zu einem grossen reichen Schatzkasten zurück, zu Luthers Auslegungen, aus denen allezeit und neuerdings auch von Krummacher (Herzensweide), von Pasig u. A. in kräftigen Zügen geschöpft und dargereicht wurde; und benutzt namentlich das Spruch- und Schatzkästlein von J. Chr. Schinmeier (1738 u. 1755). Die Auswahl lässt keinen besondern Plan durchblicken, und will nur auf jeden Tag des Jahres kräftige nahrhafte Speise geben zu Trost, Lehre, Züchtigung und Vermahnung in der Gerechtigkeit. Und dafür mögen dem fleissigen Bearbeiter recht viele betende Leute die Hand zum Danke reichen, und dem Verleger dazu, ob auch die Ausg. vor der in Militsch 1844 erschienenen nicht eben auffällige Vorzüge bietet, und die Existenz der ebengenannten dem Herausgeber unbekannt geblieben zu sein scheint. [Z.] 13. C. Seelbach, Bibelsegen oder Erzählungen von der mannigfalt. segensr. Wirksamk. bestimmter einzelner Bibelstellen. Bd. II. N. T. Bielef. (Velhag.) 1851. 278 S. 20 Ngr.

vereinzelten

So wenig wir mit der Brüdergemeine an Schriftstellen haften mögen, statt vielmehr in die Tiefen des zusammenhängenden gesammten göttlichen Wortes und seines eigentlichen Kerns einzudringen, so wenig verkennen wir doch den Segen, den das göttliche Wort auch in seinen einzelnen und einzelnsten Partikelchen hat. Wir haben deshalb das jüngst erschienene 1. Bdchen dieses,, Bibelsegens" in seinem auf das A. T. gehenden Inhalt (Zeitschr. 1851. III. S. 577) mit freudiger Anerkennung angezeigt. Dies neutestamentliche Bdchen ist fast noch einmal so stark als jenes und enthält fast noch einmal so viele Erzählungen. Die Auswahl ist darum minder sorgfältig, die Kritik bei der Aufnahme nur des unbestreitbar Wahren minder scharf, die Scheidung des Bedeutsamen und Unbedeutsamen minder durchgreifend gewesen; eine Erzählung ist uns selbst zwei Mal begegnet, und bei

manchen hochwichtigen Stellen des N. T. (z. B. über das Abendmahl) wird recht Dürftiges geboten. Trotzdem ist der Inhalt auch dieses Bdchens im Ganzen und besonders in manchem Einzelnen wahrhaft erweckend und erbauend, und verdient warme Beherzigung, besonders seitens heranwachsender Jugend. [G.]

XIX. Hymnologie.

1. Hymns of the old catholic church of England, edited by Dr. Paul Bötticher. Halle (Lippert) 1851. 8.

Für uns hat die vorliegende Republication Alt - Englischer Uebertragungen der, zum Theil bekanntesten und werthvollsten, Lateinischen Hymnen obgleich der Herausgeber nach der Vorrede einen erbaulichen Zweck vor Augen gehabt zunächst nur ein literarisches Interesse, dieses aber unstreitig vollauf, weil, neben manchen ungelenken Versuchen, auch Nachbildungen vorkommen, die den unvergleichlichen Duft und Schmelz der Altlateinischen kirchlichen Lyrik nicht unglücklich wiedergegeben haben. Um unser allgemeines Urtheil zu motiviren setzen wir von diesen Uebertragungen (die sämmtlich zwei, offenbar auf ältern Grundlagen ruhenden, Sammlungen: „The primer. Rouen 1730" und "The key of paradise. London 1738" entnommen) einige Beispiele her. Der prächtige Pfingsthymnus:,,Veni, creator Spiritus“ (Daniel I, 213 f.) wird hier nach der ersten Sammlung (A) eben so schön als kräftig in den zwei ersten Strophen so wiedergegeben: „Creator, holy ghost, descend, Visit our minds with thy bright flame, And thy celestial grace extend, To fill the hearts, which thou didst frame. Who Paraclete art said to be, Gift, which the highest God bestows, Fountain of life, fire, charity, Ointment, whence ghostly blessing flows." Die ältern deutschen Uebertragungen (Wackernagel, S. 72), auch Luthers nicht ausgenommen, halten mit dieser keinen Vergleich aus. Weniger gelungen im Ganzen ist hingegen die aus der zweiten Sammlung (B) mitgetheilte Uebersetzung, obgleich auch sie rühmlich nach dem Ausdrucke ringt. Etwas anders stellt das Verhältniss sich dar bei den Uebertragungen der trefflichen Sequenz des Jacobus de Benedictis Stabat mater dolorosa" (Daniel, II, 132 f.). Die Sammlung B hat die Aufgabe ganz fallen lassen (die mit dem Metrum unzertrennlich verschmolzne Klage ist hier einem Jambisch – Anapästischen Ansatz: Under the world redeeming rood“ und so weiter geopfert); die Sammlung A hat sie zu lösen gestrebt (nur der höchst holperichte Anfang: " The mother stood with grief

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confounded" könnte leicht zurückstossen) und verdient mit den spätern deutschen Nachbildungen (vergl. die schöne bei Daniel II, 135 f.) verglichen zu werden. Bei der Uebertragung des alten Hymnus: Conditor alme siderum" (Daniel I, 74)

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könnte das Urtheil betreffend das Verhältniss beider Sammlungen etwas schwanken beide Uebersetzungen haben ihre eigenthümliche Trefflichkeit wenn nicht A durch den keuschern, archaistischen Ton uns wenigstens die Palme davon getragen zu haben schiene. Am ungeschicktesten möchte wohl das Sapphische Versmaass in den Hymnus des Paulus Diaconus: „ Ut queant laxis resonare fibris“ der hier so anhebt: 99 That we, thy servants may with joy declare" behandelt seyn. Es ist unnöthig zu sagen, dass von den verschiedenen Abstufungen der Uebertragungs-Technik in den hier mitgetheilten 74 Hymnen überall Beispiele sich vorfinden, wohl aber nöthig nochmals daran zu erinnern, dass viele muster- und meisterhafte Uebersetzungen darunter ihren Platz gefunden haben. Es sey also dem verehrten Herausgeber unser und der Leser überhaupt gebührender Dank für diese schöne Mittheilung gebracht. [R.]

In rücksicht auf den gemeindegesang ist die englische kirche nicht eben reich begabt. Die untergeordnete stellung desselben zur liturgie, neben der er ja durchaus nebensächlich und ohne organische verbindung hergeht, ist davon der nächstliegende grund. Kirchliche dichtung ist dem geiste des volks darum eigentlich auch fremd geblieben, und wo begeisterung einzelner kräftiger die schwingen regte, da verklingt sie doch wie in einer ihr fremden welt. Wenige ältere lieder gingen vereinzelt der übersetzung des Veni Creator Spiritus von Dryden voran, und der anfang kirchlicher gesänge fällt überhaupt erst in das 18. jahrhundert. Addison, Watt, Doddridge und Wesley haben wohl manches schöne lied gesungen, und Montgomery's sammlung ist auch als solche immerhin beachtenswerth. Aber zu einem eigentlichen gesangbuch hat sie der englischen kirche nicht geholfen, und was jetzt als solches hie und da etwa dient, ist ein buntes quodlibet aus allen möglichen dichtungen, denen zum theil selbst der character des liedes, fast allen die weihe des heiligthums fehlt. Ausgezeichnet vor vielen verschieden gearteten sammlungen ist die kleine der Sacred poetry, welche schon in der 16ten ausgabe in Edinburgh erschienen und wenigstens den in Italien reisenden Engländern selten fehlt. Der index nennt neben jenen älteren namen auch die von Couper, Milton, Spenser, Burton, Milman, Hemans, Byron u. a. Damit ist zu

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