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die competente Behörde, Ich bin am Ende nicht derjenige, der einen würdigen Kampf scheuet, und hätte hier am allerwenigsten Ursach dazu; aber gegen Hrn. Str. kein Wort weiter, Sollte es ihm gefallen, auch über diese Entgegnung Glossen in seiner Manier zu machen: so will ich ihm das Vergnügen gern lassen, Kraftmonologe ad libitum zu halten und ihn darin nicht stören; ich würde die Rolle eben nicht schön finden dazu das Echo abzugeben *).

Ubedell

bei Bublitz in Pommern.

H. W. Brandt,

luther. Pastor.

Erwiederung.

Das ist Alles, was Hr. Pastor Brandt zur Rechtfertigung seiner Kirche zu sagen weiss ? Traun, weniger als wenig. Zur Vertheidigung der kirchlichen Auctorität in Glaubenssachen; der Kirche als einer Heilsanstalt; ihrer weltförmigen Verfassung; der Eheverbote; des ober-kirchen - collegialischen Rechts, Evangelium und Sakramente unverwaltet zu lassen, wird nicht einmal ein leiser Versuch gemacht. Und was wird mir hinsichtlich der Breslauer Büchercensur entgegengehalten? Etwa, dass sie niemals bestanden? Oder, dass sie auf Grund der apostolisch-reformatorischen Lehre und Praxis eingeführt worden? Oder endlich, dass sie von der schlesischen Kirche selbst für einen unprotestantischen Missbrauch und Irrthum anerkannt, förmlich widerrufen und für alle Zeiten abgeschafft sei? Nichts von alle dem. Hr. Brandt lässt die Umstände, auf welche es hierbei wirklich ankommt, ganz bei Seite, und hebt dagegen einen hervor, auf dem nur ein scheinbares Gewicht liegt. Er dreht sich um den Gedanken: Der Kirche steht es frei, je nach den Zeitverhältnissen die Censur entweder anzuordnen, oder wieder aufzuheben. Jenes hat sie früher, dieses später gethan, Weil ich nun den letztern Umstand unerwähnt gelasssen habe, so soll deshalb nicht allein meine Aeusserung über den fraglichen Gegenstand falsch sein, sondern man könne hieraus auch einen begründeten Schluss

*) Es bedurfte dieser Bemerkung des Hrn. Einsenders nicht. Entgegnungen in solchem Tone, wie der hier zuletzt angeschla gene ist, auf wenn auch starke, doch vom Angreifer begründete und vom Hrn. Einsender nicht widerlegte Angriffe wird die Red. nie mehr als eine aufnehmen. Ob aber auf dies Mscr. Hr. Gymnasiallehrer Lic. Theol. Str. noch eine berechtigte Antwort geben will, steht lediglich in dessen Ermessen. Die Red. G.

auf die Unrichtigkeit meiner Vorwürfe gegen das schlesische Lutherthum überhaupt ziehen. Je nun, diese polemische Manier, welche mit sorgfältiger Vermeidung der theologischen Hauptsache irgend einen unwesentlichen historischen Punkt, einen literarischen Verstoss u. dgl. gierig aufgreift, ihn, wie die Henne ihr frischgelegtes Ei, der Welt mit lautem Jauchzen verkündigt und den Gegner damit für total niedergeschmettert erklärt, ist wohlfeil und nicht neu; in den Reforsuations- und Unionskämpfen ist sie häufig genug gegen die Bekenner des Evangeliums geübt worden, mit welchem Erfolge, hat freilich zuletzt immer die Zeit gelehrt. Hr. Br.

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hätte diese grosse Kunst nicht nachahmen, sondern lieber auf die Principienfrage eingehen und mir beweisen sollen, die kirchliche Büchercensur könne durch den apostolischen Befehl 1 Thess. 5, 19 nicht angefochten werden. Das Beste, was er zu ihrer Ehrenrettung vorbringt, ist ein handgreiflicher Anachronismus; wir leben nicht mehr im Jahre Eins nach dem augsburger oder westphälischen Religionsfrieden. Auch würden, die Dillinger Jesuiten" in der Zeit, wo die breslauer Censur ihr Streichamt zwar gegen die Einzelnen ausübte, die anticonfessionellen Paradoxa der Generalsynode und des Ober kirchencollegiums aber nicht berühren durfte, schwerlich aufgehört haben, der schlesischen Kirche unter stattlichen Vorwänden den Rechtsboden des augsburger Religionsfriedens zu entziehen." Hr. Br. wird es mit allen solchen Scheingründen und mit dem ganzeu Aufwande seiner Phraseologie nicht dahin bringen, den von der schlesischen Kirchengewalt niemals aufgegebenen, geschweige für irrig erklärten Grundsatz, aus welchem die Einführung der breslauer Censur hervorging, als nicht papistisch, als protestantisch zu erweisen, und das ist's, worauf es hier allein ankommt. Was er nebenbei von meinem hohen Standpunkte," von den Kraftmonologen u. s. w. sagt, klingt im Munde eines Lutheraners" befremdend genug. Dergleichen Vorwürfe erwartet man zwar von den Unionisten und ähnlichen Geistern, die lediglich auf Wind bauen, und darum jede Festigkeit in Wort und Ueberzeugung als ein greuelvolles Sprechen de tripode, und wie die drolligen Redensarten weiter heissen, angstvoll fliehen. Was ist das aber für eine neue Sorte von Protestanten,

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Lutheranern, die nicht auf dem hohen Standpunkte des Evangeliums stehen, nicht vom biblischen Dreifusse herab mit apodictischer Zuversichtlichkeit reden, der Fülle, Kraft und Schärfe des Glaubens nur einen lahmen, entnervten Ausdruck geben wollen? Aechte Schüler der Reformatoren würden die an mir so bitter gerügten Dinge nicht wie blaue Meerwunder

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anstarren und kein Wort darüber verlieren, ja sie würden sie ganz in der Ordnung finden. Aber leider scheint das heutige Lutherthum auch ein gut Theil Windfängerei in seinem Schoosse zu bergen, und das ist kein Wunder; man achte nur darauf, wie es in vielen Fällen mit seiner Genesis zugegangen ist. Da setzt sich einer hinter den Studirtisch, denkt mit eigener Vernunft und Kraft, non obstante scriptura sacra, der Sache nach, schöpft aus seinem Geiste allerhand nützliche Gedanken und fromme Gefühle, tauft sie unter brünstigen Stossseufzern mit dem Namen des Lutherthums und will sie nun als göttliche Wahrheiten respectirt wissen. Sagt ihm dann jemand mit ungefränzten Worten dürr heraus: Das sind Träume, an welche keiner der Propheten, Apostel und Reformatoren jemals gedacht hat, so wagt jener nicht zu antworten, wie er eigentlich sollte: Ich hege zwar gegen die canonischen und symbolischen Schriften eine unbegrenzte Ehrfurcht, aber erst komme ich, dann kommen sie, sondern er hängt sich an die geringe, nichtige Person des Gegners und behandelt ihn entweder mit bittersüsser Glimpflichkeit, sprechend: Du bist ein guter Mann, meinst es auch gut, kennst auch das ursprüngliche Lutherthum, aber Du fährst zu ungeistlich daher, machst zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem keinen Unterschied und beleidigst die ganze jetzige Kirche sammt ihren besten Celebritäten ; oder er schlägt, erbost über die Störung seiner geistlichen Cirkelmalerei, mit Knitteln auf den armen Gegner los. So wird die Sache über der wirklichen oder vermeinten Gebrechlichkeit der Person ganz vergessen, zu einem blossen Hader über subjective Meinungen und Ausdrucksweisen herabgesetzt und (um ein odiöses Beispiel, doch ohne jegliche Beziehung, anzuführen) die alte Geschichte von Ahab wiederholt, der das göttliche Wort in des verachteten Elias Munde für den Ausbruch einer ungerechtfertigten menschlichen Feindschaft ansah. Die rechten Christen aller Zeiten haben so nicht gedacht, noch gehandelt; aber freilich standen sie auch nicht auf den platten Schollen ihrer Individualität, sondern auf Zions hoher Zinne, liessen sich auch nicht, gleich der weiland delphischen, jetzt pseudochristlichen Pythia, vom finstern Erdqualm, sondern vom reinen, lebendigen Himmelsäther begeistern und wollten die Welt nicht mit frostigen Reden in eine Eisgrube verwandeln, sondern durch feuersprühende Kraftworte in Flammen setzen.

Stroebel.

Antwort an Herrn Pastor Pa.

Jesaia 59,

5.

Während der Unterzeichnete im Monat April 1851 ein Werk achtzehnjähriger Mühen, zu dessen Darreichung er nach Abweisung anderwärtiger Aufforderungen auf Antrag des um die lutherische Kirche hochverdienten Evangelischen Büchervereines sich jener Kirche verpflichtet glaubte, zu Berlin um den Preis von 8 Ngr. käuflich ohne menschlich Vorwort, ohne Namen sogar, einfach und lautlos auf den Altar der Kirche legt, sofort aber sich beeilt, trotz aller Erschöpfung, nach Jahrelangem Ringen, bei dem kaum den müden Augen drei Stunden nächtlicher Ruhe vergönnt wurden, der Kirche öffentlich in,, hymnologischen Reisebriefen u. s. w. Berlin, Gebauer, 1851. 1852" (bis jetzt 3 Hefte) alle erforderliche Rechenschaft zu geben, wie es durch Gottes Gnade und Allmacht habe gelingen können, den Segen unserer singenden Väter ohne Falsch, unverfälscht und treulich, heimzuführen, während er insbesondere der sächsischen Kirche trauernde Schätze ihres Landes nachweist, wird er aus Sachsen anfangs anonym befehdet, sodann unter Nennung des Namens Pa. öffentlich in dieser Zeitschrift katechesirt! *) Er würde schweigen, da die Hymnologie einem Pastor in der Regel nur rathen kann, dem schönen Berufe in seiner Gemeinde nachzugehen, und da ein Hymnolog niemals Zeit hat, pastorale Uebergriffe in die minder erfreulichen Gebiete der hymnologischen Samtgemeinde anders als mit Nichtbeachtung der pastoralen Zeitverschwendung zu strafen, wenn nicht der lutherische Charakter dieser Zeitschrift, an deren Redaction der Herr Pastor bereits im Frühherbste 1851 seine s. g.,, ,Begrüssung des Segens, ohne dazu aufgefordert zu sein, gesandt hatte, mindestens die Achtung geböte, auf öffentliche Fragen schon jetzt die öffentliche Antwort nicht ganz schuldig zu bleiben, wobei aber der Unterzeichnete alles Lob der s. g.,,Begrüssung" aus guten Gründen hiermit zurück und dem Spender anheim gibt, weil er den Segen der Lieder damit nicht beflecken darf. Herr Pastor Pa. proklamirt im Frühherbste 1851 (abgedruckt Heft 2. 1852): vor allem missfällt uns": " Unverfälscht. .6 Es ist dies dem Unterzeichneten äusserst angenehm, auch schon früh im Sommer 1851 be

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*) Das vorige Heft dieser Zeitschr. hat gleichzeitig 2 sehr divergirende Anzeigen des wichtigen Unverf. Liedersegens enthalten, die eine von G., die andere von Hrn. Superint. Pasig. bekannten Anfangsbuchstaben gelten bekanntlich den offenen vollen Namen ganz gleich. Die Red. G.

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kannt gewesen. Als Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte empfiehlt er die den Lesern dieser Zeitschrift bereits sichtbar gewordene Erscheinung, dass demselben Herrn Pastoren jenes Wort am 30. Nov. 1851 plötzlich so gut gefällt! Das zusammen gestoppelte s. g. Schatzkästlein kündigt nemlich an diesem Datum gegen 300 Lieder in ihrer unverfälchten Gestalt " an. Eben so weiss es der Unterzeichnete zu schätzen, dass zuvor das Auge unseres Liedersegens: unverfälschter Segen von dem Herrn Begrüsser in das Schalksauge,, indirecte Polemik" transsubstantiirt wird. Da ihm Lieder und Segen etwas Anderes sind, als Gelegenheit zu Dingen, die ein Protestant nie getrieben hat noch je treiben kann, so verweist er den Herrn Pastor an Psalm 109, 17 - 19 und an die Literaturgeschichte. Dieser sei auch das Unerhörte überlassen, mit welchem Rechte der ehrliche Name und das Eigenthum eines bis aufs Antlitz und Auge originalen Werkes von einem unverzagten Vielschreiber getadelt, geschändet, geraubt und endlich im November 1851 also verbraucht worden: Dies elegante u. s. w. Buch enthält gegen 300 Lieder in ihrer ursprünglichen unverfälschten Gestalt" d. h. also nach pastoralkluger Interpretation: in,, direkt polemischer indirekt polemischer Gestalt. " Es falle dies Alles dem Urtheile der Geschichte anheim. Dagegen beantwortet der Unterzeichnete mit Vergnügen die in dieser Zeitschrift ergangene pastorale Frage: Wozu: unverfälscht? mit dem Worte des HErrn Ev. St. Matth. 10, 16. und ohne Falsch, wie die Tauben.“ Treu sieht das Auge des Buches in das Auge der Kirche auf Erden, weil es Segen ohne Falsch von Oben aus der Zeugenwolke hernieder geholt hat. Wenn der Herr Pastor sich weiter beim Publikum erkundigt, warum der Segen der Segen,, nicht lieber: Evangelisch? oder: Christlich?" sich habe taufen lassen, so macht der Unterzeichnete nicht in,, oder" und erkundigt sich nicht, warum und wozu der Herr Begrüsser Julius, und nicht Juni, oder nicht lieber gleich April und Lojola u. s. w. getauft worden. Dies ist schon darum nicht nöthig, weil Hr. Pastor Pa. selber proklamirt: Damit wäre unseres Bedünkens das selbe gesagt worden," so dass wir also ganz einig sind. Nur muss er dem Herrn Pastor Pa. sein Beileid bezeugen, dass derselbe nicht schon im 16ten Jahrhundert gelebt hat. Denn Vater Luther und andere sächsische Väter haben leider ,,gleich an der Spitze eines Buches, das lediglich der Erbauung zu dienen bestimmt ist," zwar nicht, wozu jeder Mann nicht tauglich ist, indirekte Polemik" dem Segen der Lieder ins Auge gelegt, aber, wie sich Herr Pastor Pa. mit leichter Mühe

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