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die darüber im Archive sind, haben: Brevis informatio pro comite Joanne in Oting In oë (doch wohl causa?) dess Erzpriester Ampts Johann Breussung Thumbherrns zu Würzburg, Ao 1475. Dieser Grafen Christlichen Eyfer bezeugen insonderheit die Ansehnliche Stifftungen, dann Sie nicht allein das Teutsche Haus zum Oetingen und das Johanniter Haus zum Erdlingen, beneben den Clöstern Christgarten, Kircheim vand Mayingen und parfueser Closter zue Nörtlingen fundirt, Sondern auch zue andern Clöstern, Kirchen vnd Capellen, als Alterheim, Anhausen, Kaysheim, Königsbrunn, Deggingen, Spital zue Dinckelskühl, Ellwangen, Flochberg, Heidenheim, Hailsbrunn, Hoppingen, Neresheim, St. Gumprecht zue Onolzbach, Sorheim, Waldsachsen, Wertheim und Zimmern auch andern vnzahlbaren mehr stattliche güeter auch Intrada gestifft vnd verschafft, Sonderlich aber zue den pfarrkirchen vnd Capellen zue Otingen.

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So haben sie und zwar ein Graf Ulrich und Wilhelm, kumilibus precibus, wie die Urkunde von 1465 sich ausdrückt, eine obere Röhre von dem Leib des h. Blasius in die Pfarrkirche zu Bopfingen von dem Domkapitel zu Strassburg erhalten.

Wie viel sie für die Oettinger Kirchen (St. Sebastian, jetzt die kath. Kirche, und St. Jakob, frühere Haupt- und seit der Reformation unsere Kirche) und namentlich für die letztere gethan haben, von der ein itinerarium Nicolai Ritterhusii berichtet: Oetingae vidimus templum satis splendidum, D. Jacobo, ni fallor, sacrum; das beweist die Schilderung eines Altars, den noch 1520 ein Graf zu Ehren der h. Jungfrau mit grossen Kosten erbauen liess; dessen Innschrift wie auch die noch eines andern Altars Zeugniss ablegt vom Ablassunfug.

,, In der Pfarr Kirch bey S. Jacob in der Capellen gegen der Müntz, da der Tauffstein stehet Ist der Schon [?] vnser frawen Rosen Crantz abgehebt worden und hat sich darlunen befunden. Erstlichen der Rosen Crantz, darinnen die Junkhfraw Maria mit dem Kundtlein gar schön. sambt 10 Englen, sambt fiinff Wunden Christi. Alss zwo Händt, Herz vnd zwen fuess. Alles schön vergult. Vnd Oben die Krönung Mariä, Vnden im fness nichts. Aber im Postament vff der Ainen Seiten dass ötingisch vff der andern Seiten Münsterbergisch Wappen. Vnd stehet vff den flüglen diess geschrieben.

Zu willes dess würdigen Psalter vnd RosenCrantz. etliche Jahr verschwigen, das den Niemandt Petet. Da erschin der Junkhfraw Maria der Heilige Vater S. Dominicus, vnd gebott in den wider zu Predigen. Vnd Offenbahret, Das that er vnd wer den Betet.

Der hat vom Babst Sixto 15 Jahr Ablass, vom Pabst Vrbano 7 ihar. vom Innocentio 7 Jahr. Von Johan 45 Jhar, von Alexandro 15 Jahr. Vom Bischoff zu Costnitz 1 Tag. Item Alle Ablass zu der bruderschafft dess Rosen Crantz Ist Lx. Tausent Jabr.

In S. Anna Capellen vff dem Gottes Aeck. Stehet in vnser Frawen Altar diese nachvolgende Wort an den 2 fliglen. Babst Sixtus d. 4. hat verlihen, Allen die dieses nachvolgent gebet sprechen mit Andacht, vnnd Reinem Hertzen, XI Jahr, Järliches ablass Bist gegrüst du allerheiligste Maria, Ein Mueter Gotes, Ein Königin der Himel Port, des Paradeiss, ein fraw der Weltt, du bist ein Sonder Reine Junkfraw, vnd bist empfangen ohn alle sünde, vnd hast empfangen Jesum ohne Macksel, vnnd hast geboren den Erschaffer, vnnd bracht der Welt, in welchem u. s. w. (Das andere ist herabgefallen und nicht mehr wohl zu lesen. Anmerkung der Handschrift: Verzeichnuss wass für Altar in der Pfarr Kirch Anno 1609 gefunden. wohin sie vffgehoben, Auch wass für Ablass. Sambt der Capellen bey S. Anna Daruffen steht.

tuet zusammen: 100100

Oder Ein Hundt tausent vnnd ein Hundt.) Vff dem andern fligel

Babst Alexander der Sechst, Gibt allen denen, die diss nachvolgent gebett sprechen mit Andacht vor S. Anna, Sambt Zehentausent Jahr Ablas, tödlicher Sünd, vnnd zwantzig Tausent Jahr Erblicher sünd.

Gegrüsset seyestu Maria voller gnade, der Herr ist mit. dir, gesegnet bistu vnder allen Frawen u. s. w. (Dass Vebrig ist nicht zu lesen. Wieder Anmerkung der Handschrift.)"

Dem Gesagten füg ich nur noch erstlich ein bezeichnend Sittenzeugniss der Zeit und in spec. des geistlichen Standes, in unserm Fall freilich ein testimonium paupertatis bei, in Form folgender zwei Briefe, wobei nur zu bemerken, dass der Ort Alerhaim im Ries hernach unter öttingischer Herrschaft stand.

Durchleuchtiger Hochgeporen Furst gnediger Her. E. f. g. bitt Ich in aller vndertänigkeit mein mergklich anligen gnediglich zuuernemen, vnnd ist das die sach. Her Mathes Poltz pfarrer zu Alerhaim hat sich vor etlichen Jaren bey nächtlicher weil vnnderstanden, vnnd selb vierdt mit gewapneter Hannd mir fur mein Haus geloffen, mich begeren zu ermorden, auch so vill mutwilliger vnnd merderischer handlung vor mein haus getriben, damit Sy mein weyb erschreckt, das es ir vngerade zu kinde gangen ist. das ich billich von ime vertragen gewest were. dann ich mit ime gar nichts zu schi

cken noch zu schaffen gehabt habe. Er mag auch mit dem grund der warheit nit anzeygen, das ainniche redliche oder gegrundete vrsach zu mir gehabt. Er hat auch noch uolgendt fünfftzig gulden vber mich vsgepotten, wölher mich von leben zum tod prächt. Des ich alles mich vor seinem ordenlichen geistlichen richter zu Augspurg beclagt mit begern ine des ends zu rechvertigen. Nun hat er zween prueder zu. Augspurg die haben mir vnder augen gesagt Sy wöllen so vill gegen mir verfuegen, das ir pruder der pfarrer hinfuro vnuerklagt vor mir belib, Solcher vnbillich furnemen hab ich nachuolgendt wol vermerkt. denn Sy haben mir von stund, als ich auss augspurg gangen bin, zween raisige knecht nachgeschickt, denen ich aber engangen bin. des sich auch gemelter pfarrer in kurtz verschinen tagen gegen meinen knecht hat lassen hören. Wo er vff dem weg von augspurg herab by mir nit gewest were, so muss ich jetzt tod sein. Gnadiger herr vnd furst dieweil ich mir solchs gewalts von dem pfarrer vnd seinen prueder gewertig sein soll, so wirdt mir das recht dadurch verspert. So nun E. f. g. ein lehenherr gemelter pfarr sein, demnach ist mein vndeṛtänig vleissig bitt E. f. g. wölle mir so gnadig sein, gedachtem pfarrer vnd mir einen guetlichen tag fur E. f. g. oder deren Räten zu setzen, zu verhören die sach damit nit weiter verradt darauss enstee. des wil ich in aller vndertänigkeit umb E. f. g. geflissen sein zu verdienen E. F. G.

Friderich von gottes gnaden
Marggraue zu Brandenburg.

vndertäniger

peter pfitzer von alerhaim.

Vnsern gunstigen gruss zuuor wirdiger lieber getreuer. inligende clagschrifft ist vns anpracht, dieweil dann genanter pfarrer zu Alerheim von euch vnnd ewren gatzhaus belehend, also das ir sein billich zu recht mechtig seidt. Begern wir an euch guetlich bittend, ir wollend gemelten pfarrer darlin halten vnnd vermugen, denn vnnsere ausserhalb ordenlich vnnd gepurlichs rechtens fur sich noch nymandt von seinen wegen kains argens zu gewartten Sondern das er gegen vnnser vnndertanen guetlich tag vnnd handlung verfolg, befinden wir dann das vnnser vnderthan gegen dem pfarrherrn vnzimlichs hat gehandelt, soll es von vnns vngestrafft nit bleiben, Herwiderumb wöllen wir nit gedulden dem vnnserm wider der billicheit zu verwalten, des gewarten wir eine schrifftlich anttwurtt, datum Anoltzbach an dornstag nach ursula anno ac decimo

dem wirdigen vnnserm herrn vund lieben getrewen Johannser probst zu Solnhoven.

Zweitens einen Auszug eines gräfl. O. Landes- Edikts von 1509, dessen Puncte oder Satzungen diese Gegenstände betreffen:

1) Die Entheiligung des göttlichen Namens durch Lesterung, Wort und schwüre, bey dem namen gotes, und seinen heiligsten gliedern u. s. w. mit dem Anhang, dass der Frevler jedesmal in dem Gericht, darin das geschieht, oder so es in keinem gericht und doch in der graveschaft geschehen were, nach messigung und Erkenntnuss des Lanndtgerichts gestraft werden solle, welches auch bei den nachfolgenden Punkten wiederholet wird.

2) Verbot des Zutrinkens, bey zehen Guldin Strafe. 3) Item wir wöllen vnd gepieten bei zehen Guldin straffe, dass keiner dem anndern sein Eeweib entfüre, noch wider sein Willen vorhellt.

4) Item welcher ein Junkfrawen Schwecht und nit der zu Ee behellt, der sol zu straff verfallen sein zwainzig Guldin.

5) Verbot heimlicher Heyrathen, ohne Bewilligung Vatter, Mutter, der nächsten Freunde oder Pfleger, als eine wider die Ordnung der christlichen Kirche und Satzung geistlicher Rechte lauffende Sache.

6) Gebot, in sich ergebenden Diebställen, Mord und Raubereyen nachzueilen, als ob die Sach ains geden selber wäre, alles in Kraft des kuniglichen laimtfriden, bey der penen in demselben begriffen, vnd darzu Vns zu Puss fünffzig Guldin zu geben.

7) Ordnung des Vischens, mit Bezeichnung der Länge, die Fische, Krebse u. s. w. haben sollen, wenn sie gefangen werden dürfen.

8) Den Wildpan betreffend. Item Wir wöllen vnd gepieten, das nyemand in unsern Wiltpan, on erlaubnus scheiss, noch ein ander weg vah hochwild, Reher oder Sew, bey XXX Guldin straff u. s. w. 9) Von Ordnung der Hund.

10) Von wegen der Münz.

(Enthalten in den mit viel Fleiss ausgearbeiteten Beiträgen zur Oettingischen politischen, kirchlichen und gelehrten Geschichte v. Generalsuperintendenten Michel. 3 Thl.)

Die Evangelische Kirchen-Zeitung 1852.

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Das in den Nummern 1-6 enthaltene diesjährige Vorwort der Ev. K.-Z. lenkt die Blicke seiner Leser zuvörderst auf die „,, bedeutende Niederlage," die der Rationalismus,, besonders seit dem Jahre achtundvierzig" erlitten und auf die Achtung, welcher sich gegenwärtig „die rechtgläubige (?) Theologie und die Kirche, der sie dient, auch bei denen erfreuen, deren Herz noch fern von ihnen ist," warnt jedoch vor dem Vertrauen auf diese Aenderung zum Besseren," weil sie bei der Oberfläche stehen geblieben," wünscht, den Gläubigen viel mehr Vertiefung, viel mehr Zittern zu dem Worte Gottes, als bis jetzt wahrzunehmen ist," deutet hin auf die Ankunft der Zeit, da die Anfechtung uns mit Gewalt lehren wird, auf's Wort merken" und legt dann, um sich mit den Lesern daran zu stärken und zu erbauen, ehe zur Besprechung der einzelnen kirchlichen Fragen übergegangen wird, das „Verheissungswort" 1 Mos. 49, 8-10, aus.

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Hierauf wird ausführlich erörtert, ob das Amt in der Kirche eine unmittelbare Stiftung des Herrn, oder ein Ausfluss des allgemeinen Priesterthums ist, ob die Träger des Amtes ein unmittelbar göttliches Recht für sich haben, oder ob sie zunächst nur Beauftragte der Gemeine sind und nur verwalten, was ursprünglich dieser eignet." Das Vorwort stellt sich auf Löhe's Seite. Da die bereits von vielen Seiten lebhaft und energisch erfasste Frage für unsere kirchliche Zukunft höchst bedeutungsvoll zu werden scheint, so dürfte es nicht ohne Nutzen und Interesse sein, ihre beiden neusten (soviel mir wenigstens bekannt ist) Beantwortungen mit einander zu vergleichen; ich meine eben die im diessjährigen Vorworte der Ev. K.-Z. gegebene, sodann die aus 3 Artikeln bestehende, Höfling's Grundsätze vertretende Abhandlung: Ueber die göttliche Einsetzung des geistlichen Amtes, mit besonderer Rücksicht auf die Gewalt der Schlüssel. Von Dr. Julius Müller." (Deutsche Zeitschrift für christliche Wissenschaft und christliches Leben. Begründet durch Dr. Jul. Müller, Dr. Aug. Neander, Dr. K. F. Nitzsch. Februar 1852. No. 6-9.)

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Als erstes Ergebniss der Vergleichung stellt sich heraus, dass es der Ev. K.-Z. weder gelungen, noch daran gelegen. sei, das geistliche Amt als eine unmittelbare Stiftung Christi zu erweisen, vielmehr kommt es ihr lediglich darauf an, ,, das Princip von oben" gegen die Lehre von der Volkssouveränität in der Kirche“ zu wahren, das soll heissen: das

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