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Vorwort.

Das Museum des Rheinisch - Westphälischen SchulmännerVereins erscheint, nachdem erst zwei Hefte desselben ausgegeben worden, bereits mit diesem seinem dritten Hefte unter einer zum Theil neuen Redaction und in einem neuen Verlage; und dieses dritte folgt seinen beiden Vorgängern nach verhältnissmässig langer Zeit. Das Letztere hat aber eben in dem Erstern seinen Grund, indem die Verhältnisse es nothwendig machten, auf die von der Bädeker'schen Buchhandlung angebotenen weit günstigern Verlagsbedingungen einzugehen, und bei der Regulirung dieser Angelegenheit die neue Redaction auf Schwierigkeiten stiess, welche das frühere Erscheinen der Fortsetzung unmöglich machten. Die hierüber gepflogenen Verhandlungen werden ausführlich der nächsten General-Versammlung des Vereins vorgelegt werden: das Resultat derselben und die neuen Verhältnisse des Museums sind bereits den Mitgliedern in gedruckten Circularen mitgetheilt. Von jetzt an werden die Hefte, vierteljährlich zu etwa sechs Bogen, regelmässig und rasch auf einander folgen, und die Redaction wird bestrebt sein, die eingetretene Verspätung auszugleichen.

Zu der Veränderung, welche in der Redaction des Museums Statt gefunden hat, gab die nächste Veranlassung die Erklärung des Herrn Provinzial-Schulraths Dr. Landfermann und des Herrn Directors Prof. Sökeland, dass sie wegen ihrer gehäuften.

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Berufsgeschäfte den Austritt aus der Redaction dringend wünschen müssten, mit Hinweisung darauf, dass die Mitglieder derselben i. J. 1840 nur vorläufig und auf ein Jahr gewählt und also eine neue Wahl jedenfalls erforderlich war. Beide Männer hatten sich, sowie um die Förderung des Vereins überhaupt seit seiner Stiftung, so insbesondere um die Begründung des Museums die dankenswerthesten Verdienste erworben; und es konnte nicht daran gezweifelt werden, dass sie nur durch die dringendsten Verhältnisse bewogen ihrer Theilnahme an der Redaction entsagt hätten. Auf der General-Versammlung zu Düsseldorf wurde demnach zu einer neuen Wahl geschritten (s. den Bericht über dieselbe in diesem Heft S. 146 fgg.). Als wesentliche Gesichtspunkte wurden dabei festgestellt, dass erstens beide Provinzen gleichmässig, und zweitens sowie das Gymnasial so auch das Realschulwesen bei der Redaction gebührend sollte vertreten werden. Ersteres erschien als nothwendig, weil die Rheinprovinz eine so beträchtliche Anzahl Lehranstalten und zwar von sehr verschiedener Beschaffenheit besitzt, dass die Redactionsgeschäfte für dieselben unmöglich von Einem allein gehörig könnten wahrgenommen werden; desshalb wurden statt des bisherigen einen Mitgliedes der Redaction zwei für die Rheinprovinz gewählt. Das Letztere betreffend, so sind die Realschulen von unserm Vereine seit seinem Beginne nicht ausgeschlossen gewesen, vielmehr ebensowohl wie die Gymnasien zur Theilnahme an demselben zu verschiedenen Zeiten officiell aufgefordert, und haben sich demgemäss auch mehrfach an seinen Interessen, namentlich an den General-Versammlungen, betheiligt: ist doch auch in dem Vorworte zum ersten Hefte des Museums „, die gesammte wissenschaftliche Schulbildung in allen Fächern als Gegenstand des Vereins anerkannt, und jedem Schulmann im Rheinland und Westphalen, dessen Beruf dieselbe sei, der Beitritt ohne Ballotage freigestellt." Nur wurden die Realschulen Anfangs weniger berücksichtigt, was daher rührte, weil in Westphalen, wovon der Verein zunächst ausging, die Realschulen, nur zwei an der Zahl, einen sehr kleinen Theil der höhern Unterrichtsanstalten bilden. Seitdem aber der Verein auch in den Rheinlanden, wo die Anzahl und Bedeutung derselben weit beträchtlicher ist, sich immer weiter und weiter verbreitet und verzweigt, und allseitigere Theilnahme dort überall gefunden hat, ist ihm,

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sowie in vielen andern Beziehungen, so auch darin weitere Entwickelung und Förderung zu Theil geworden, dass viel mehrere Realschulen ihm beigetreten sind, und thätigen Antheil an seinen Bestrebungen genommen haben. Der Verein hegt nämlich die Ueberzeugung, dass die Gymnasien und die Realschulen, weit entfernt, sich feindlich gegenüber zu stehen, vielmehr zu dem höchsten Zwecke brüderlich zusammen wirken und sich gegenseitig unterstützen und fördern müssen. Das höhere Schulwesen bildet gegenwärtig nur ein Ganzes, wenn es Gymnasien und Realschulen zugleich umfasst, es hat dadurch Nichts von seiner Einheit eingebüsst, dass sich zwei Anstalten in sein so bedeutend erweitertes Gebiet getheilt haben, seitdem Eine ohne an ihrer Aufgabe irre zu werden, die Pflege des Ganzen nicht übernehmen kann. Die Zeit ist endlich vorüber, wo man die Förderung der einen Anstalt nur auf Kosten der anderen für möglich hielt, den einen nicht das Wort reden zu können glaubte, ohne die anderen zu schmähen, die Helden des Fortschrittes die Gymnasien als die morschen Sitze einer längst ausgebeuteten, abgestorbenen Gelehrsamkeit, die fahrenden Ritter des Humanismus die Realschulen als die Heerde eines crassen Nützlichkeits-Prinzips, als die Ausgeburten unserer materialistischen Zeit verschrieen. Je mehr die eine auf dem ihr überwiesenen Gebiete thätig und wirksam ist, um so freudiger wird die andere ihren Bestrebungen Anerkennung zollen, da sie beide zwar dieselbe Sache, die höheren Interessen der Menschheit zu fördern berufen sind, aber in verschiedenen Berufssphären und daher auch keine der anderen Wirksamkeit schmälern oder hemmen kann. Wo Realschulen neben Gymnasien errichtet worden sind, und einen glücklichen Fortgang gefunden haben, ist es nicht auf Kosten der Gymnasien geschehen; diese blühen nach wie vor, ungeschwächt und fröhlich fort, und so liegt nunmehr auch der thatsächliche Beweis vor, dass durch die Errichtung der Realschulen keinem eingebildeten, sondern einem wahrhaften Bedürfnisse unserer Zeit Abhülfe geworden ist. Beide Anstalten sind nothwendig und auch von Seiten des Staates durch Gleichstellung ihres Rangverhältnisses bereits als gleich wesentliche Theile seines Organismus anerkannt. Zwar der Boden, in dem sie wurzeln, ist ein verschiedener, hier die antike Bildung, dort die moderne, doch aus beiden fliessen reiche Quellen zur Nährung tüchtiger

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