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fen alle mit, das Schicksal zu bestimmen, das uns in einer andern Welt erwartet. In jeder Hinsicht heiligen können wir sie also nur dann, wenn wir sie durch wahre christliche Frömmig keit wichtig noch für ein andres Leben machen, wenn wir sie dazu anwenden, in denen, mit wel chen wir zusammenhängen, Eindrücke, Kennt niffe, Gesinnungen und Eigenschaften hervor. zubringen, die ihnen ewig nüßlich seyn können; wenn wir jedes Verhältniß, in welchem wir mit Andern stehen, als eine Gelegenheit betrachten, sie mit Glauben an Gott und Je fum, fie mit Liebe gegen Gott und Jesum, sie mit jener Frömmigkeit, mit jenem christlichen Sinne zu erfüllen, der reich an Werken wird, die in Gott gethan sind, und wenn sie einst sterben werden, ihnen folgen können. Uber fahi. ger, so geheiligt, so der Ewigkeit selbst geweiht zu werden, ist unter allen euern Verbindungen feine, als die, welche euch mit euern Ver wandten und Blutsfreunden verknüpft. Unter allen Menschen auf Erden sind sie euch von Ju gend auf die nächsten; was könnet ihr nicht bey ihnen ausrichten, wenn es euch ein Ernst ist, für die Ewigkeit mit ihnen zu leben! Unter allen Menschen auf Erden bleiben sie euch die nächsten bis an euer Ende; wie leicht kön net ihr also eure Bemühungen für ihr ewiges Wohl fortsehen, wenn ihr euch dauernde Verdienste um sie erwerben wollet! Unter allen Menschen auf Erden sind sie die, welche Gott selbst an euch gewiesen, für die er euch verantwortlich gemacht, die er in eine Verbindung mit euch ge sezt hat, wo er einst ihr Blut von euern Hån■ den fordern wird; was wåret ihr, wenn ihr

dieß nicht erkennen, wenn ihr nicht ernstlich darauf bedacht seyn wolltet, durch eure Schuld keinen, feinen von allen verloren gehen zu lassen, die ihr hier zu den Eurigen zähler! Eure eigne Seligkeit würde es vermindern, ach, es würde Bitterkeit in die Wonne des Himmels mischen, wenn ihr die, mit welchen euch hier Natur und Blut auf das Innigste verknüpft hat. te, da nicht wieder finden solltet, wo Gott ab. wischen wird alle Thrånen von unsern Augen; wenn ihr euch solltet sagen müssen, nicht ohne eu. re Schuld_seyen eure Kinder, feyen eure Brů, der und Schwestern, seyen eure nächsten Verwandten eine Beute des Verderbens geworden. Zu welchem Entzücken wird sich dagegen eure Freude erheben, welcher unaussprechlichen Won= ne werdet ihr theilhaftig werden: wenn ihr dem Herrn, der euch mit seinem Blut erkauft hat, einst werdet sagen können: siehe, hier bin ich, und die Kinder, die du mir gegeben hast; wenn er sich vor dem Angesichte Gottes und in einer bessern Welt von neuem um euch her bildet der schöne Kreis verwandter Seelen, der euch hier umgab, und keine derselben darin vermißt wird; wenn er sich in einen Bund verwandelt, den der Tod nicht weiter trennen kann, der sich mit der unermeßlichen Verbrüderung als ler Guten und Seligen auf ewig vereinigt! Dahin bringe uns alle, o du, der du geliebt hast die Deinen, die in der Welt waren, und sie bis ans Ende geliebt hast; und laß uns einst alle, die wir hier die Unsrigen nennen, bey dir, und unter deinen Geretteten wieder finden! Amen.

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XXVI.

Am fünften Sonntage nach Tri

Die

nitatis.

Evangelium: Luc. V. v. 1-11.

ie Gnade unsers Herrn, Jesu Chrifti, sey mit euch Allen; Amen.

Ich rechne es unter die bedenklichsten Zei chen der Zeit, M. 3., daß man die Nothwendig keit und den Werth der christlichen Arbeitsamkeit fo häufig verkennt, oder wohl gar läugnet. Es ist fein ungegründeter Vorwurf, den ich unserm Zeitalter hiemit mache. Daß unsre Jugend alle Anstrengung scheut, und sich am liebsten dem Müssiggang überläßt, ist freylich nichts Neues; es liegt in der Natur des jugendlichen Alters, daß es bie Nothwendigkeit, arbeiten zu müssen, für ein groffes Uebel hält. Aber daß man es zum Grundfah gemacht hat, die Jugend so wenig, als möglich, zur Arbeit anzuhalten, ihr alles gleichsam tåndelnd benzubringen, und das freye Spiel ihrer Kräfte auf keine Weise zu beschränken, das ist doch unlåugbar eine Erfindung unsers Zeitalters, eine Erfindung, durch welche die Tugend der Ar= beitsamkeit schon im Keime zerstört wird. Und wo ist im ganzen Umfange des häuslichen und búr

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gerlichen Lebens ein Verhältniß, in welchem diese Tugend nicht weit häufiger vermißt würde, wie fonst? Wer zählt die Familien, denen es bald an einem thätigen Erwerber und Versorger, bald an einer geschäftigen, Häuslichkeit und Ordnung liebenden Mutter, bald an wohlerzognen, zu nüßlichen Arbeiten gewöhnten Kindern, bald an wil figem, seine Schuldigkeit mit Eifer und Treue beobachtendem Gesinde fehlt; wo alles besser stehen, alles glücklicher seyn müßte, wenn Jeder mit emfiger Anstrengung das Seinige thåte? Und ist es in der grössern Haushaltung ganzer Lånder und Reiche anders? Stockt nicht überalt der Gang Der Geschäfte, bleiben nicht tausend wichtige Angelegenheiten unbefördert, fehlt es nicht den be ften Anstalten blos darum an Erfolg, müssen die Heilsamsten Entwürfe nicht blos darum aufgegeben werden, weil es in cllen Theilen und auf allen Stufen der bürgerlichen Verfassung Menschen giebt, die nichts thun wollen; weil man sich auf den Eifer derer, welche zu nüßlichen Unterneh mungen die Hånde bieten sollen, so gut, wie gar nicht verlassen kann; weil alle Ermunterungen und Drohungen, alle Belohnungen und Strafen nicht hinreichend find, die ungeheure Menge tråger, pflichtvergeßner Menschen in Bewegung zu sehen, und zu ihrer Schuldigkeit anzuhalten?

Darüber, daß ich diesen unverkennbaren Mangel an Arbeitsamkeit unter, die bedenklichen Zeichen der Zeit rechne, kann ich mich leicht recht. fertigen, M. 3. Wo es an Urbeitsamkeit fehlt, fehlt es auch an wahrem christlichen Sinne. Chri ften können unmöglich müssig und trage seyn. Die Ehrfurcht gegen Gott, die Liebe zu Jesu, threm Herrn, der Eifer, ihm ähnlich zu werden

dringt sie zur treuesten Erfüllung aller unsrer Pflich. ten, treibt sie, Gutes zu thun, und nicht müde zu werden, nöthigt sie, zu wirken, weil es Tag ist, und mit dem Pfunde, das ihnen anvertraut ist, neue Pfunde zu gewinnen. Wird unser Zeitalter abgeneigter, pflichtmässige Arbeitsamkeit zu beweisen, so wird es auch gleichgültiger gegen wahre chriftliche Frömmigkeit; beyde Dinge sind auf keine Weise trennbar. Und worauf deutet sie hin, Dies überhandnehmende Arbeitsscheu? Daß der Hang zur Ungebundenheit immer stärker wird; daß man sich der Neigung zur Zerstreuung und zum sinnlichen Vergnügen immer freyer überläßt; daß man sich von der rechtmässigen Bahn, zu wichtigen Vortheilen zu gelangen, von der Bahn der Anstrengung und des Fleiffes immer weiter entfernt; daß man es immer rathsamer findet, durch Betrug zu erhaschen, durch Niederträchtig. keit zu erschleichen, und durch Gewalt an sich zu reissen, was man zu erwerben und zu verdienen keine Lust hat; daß sich, mit einem Worte, die Denkungsart des Zeitalters immer mehr ver schlimmert: das ist es, was durch den immer gröffer werdenden Widerwillen gegen Anstrengung und Arbeitsamkeit gleichsam beurkundet wird, was in Jedem, dem Sittlichkeit und Menschenwohl am Herzen liegt, die bangsten Besorgnisse erwecken muß.

Mehr darf ich wohl nicht sagen, M. Br., um die Betrachtung einzuleiten, zu der ich das in unserm Evangelio aufgestellte Beyspiel dießmal benußen werde. Nein, man könnte es unmöglich mit so groffer Gleichgültigkeit wahrnehmen, daß die pflichtmässige Arbeitsamkeit so sichtbar unter uns abnimmt; man könnte die wichtigen Vor

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