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Nachdenken, und bey allen nachherigen Erfah rungen auf einerley Sinne bleiben, und fortfahren konnten, die Zeugeu seines neuen Lebens zu feyn. Und was mußte der wiederhergestellte Umgang mit ihm erft ihrem Herzen gewährt, welche Beweise feiner göttlichen Hoheit und Würde muß. ten sie gesehen, welche Belehrungen und Aufflà. rungen mußten sie erhalten, welche Proben des Vertauens, der Zärtlichkeit und der Liebe mußten sie empfangen haben, zu welchen frohen, le bendigen, über Zeit und Erde hinausgehenden Hoffnungen mußten sie erweckt worden seyn. Denn daß ihre Vorurtheile bey diesem Umgange verschwanden, daß sie gleichsam verändert und umgeschaffen aus der Gemeinschaft des Auferstandnen zurück kamen, daß sie anders dachten und fühlten, anders wollten und handelten, als zuvor, daß fie eine Richtung, einen Schwung, eine Erhabenheit der Gesinnungen erhalten hatten, die bey Månnern, wie fie, fast unmöglich schien, das ist unstreitig. Und wenn nun nichts mehr im Stande ist, diese Richtung zu åndern, diesen Schwung zu hemmen, diese Erhebung zu hindern; wenn sie, was sie durch den Einfluß des Auf erstandnen geworden sind, nun auf immer, und bis an ihr Ende bleiben: muß er nicht wohl, thätig, muß er nicht unwiderstehlich auf sie gewirkt, und ihnen die Herrlichkeit des Eingebornen vom Vater im hellsten Glanze gezeigt haben? Welchen er sich nach feinem Leiden lebendig erzeigt hatte, so drückt sich Lucas darüber aus, burch mancherley Erweisungen, und ließ sich se hen unter ihnen vierzig Tage lang, und redete mit ihnen vom Reiche Got

tes. Vergessen, M. 3., vergessen lasset uns also alles, was uns gegen den Umgang des Auferstandnen mit seinen Aposteln ein Mißtrauen einfloffen könnte: unmöglich hätte ihre Freude über fein neues Leben so dauerhaft seyn, unmöglich bis an ihren Tod dieselbe bleiben können, wenn die Eindrücke, welche sie da empfangen hatten, nicht befriedigend für Sinn und Geist, nicht in jeder Hinsicht wohlthätig gewesen wären.

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Endlich, M. Br., sey uns der Umstand, daß die Apostel Jesu bey allem weitern Nachdenfen, und bey allen nachherigen Erfahrungen bey gleicher Freude über sein neues Leben geblieben sind, auch noch als Ermunterung wichtig, diese groffe Wahrheit fest zu halten, und uns durch nichts in unserm Glau ben an den Auferstandnen stören zu laffen. Denn fónnen wir zu einer vernünfti gen Ueberzeugung von der Rückkehr Jesu ins Leben, und von seiner Erhebung zur Herrlich feit, mehr fordern, als die Aussage der Apostel Jesu uns gewährt; dürfen wir mißtrauisch gegen Männer seyn, die von dem, was sie bezeugten, so unterrichtet waren; die mit einer Gewißheit sprachen, der sie selbst nicht widerstehen konnten; die es redlich gestanden, wir könnens ja nicht lassen, daß wir nicht reden soll ten, was wir gesehen und gehört haben; und die auf ihr Zeugniß gern und heldenmüthig starben? Und wie wichtig es ihnen war, es der ganzen Welt zu sagen, Gott habe Jefum von den Todten auferweckt, und zur Herrlichkeit erhoben, fehet ihr aus ih rem Verhalten. Sie machten es zum Ge schäft ihres ganzen Lebens, diese Wahrheit aus.

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jubreiten; auf sie gründeten sie ihren ganzen Unterricht; durch fie besiegten sie alle Hindernisse, die sich ihnen widersezten; von ihr hieng nach ihrer ausdrücklichen Erklärung alles ab; ist Christus nicht auferstanden, riefen fie, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich, so würden wir auch erfunden als fal sche Zeugen Gottes. Und anders ist es nicht, M. Br. Mit dieser Wahrheit steht und fällt das ganze Evangelium Jesu. Es bleibt dabey: hoffen wir allein in diesem Leben auf Chriftum, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Las set uns also fest halten, was so glaubwürdig, fo entschieden, so wichtig ist. Saffet auch uns der Lehrer gedenken, die der Welt den Auferstandnen so muthig und standhaft verkündigt haben; laffet uns ihr Ende anschauen, und ihrem Glauben nachfolgen. Und der Gott aller Gnaden, der uns nach feiner groffen Barmherzigkeit wie dergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Todten, der wolle euch vollbereiten, stärken, kräftigen, und gründen; demselben sey Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewig keit; Amen.

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XVII.

Am Sonntage Cantat e.

Evangelium: Joh. XVI. v. 5—15.

Gnade ser mit euch und Friede von Gott,

unserm Vater, und dem Herrn, Jesu Christo; Amen.

Daß die Apostel Jefu, unfers Herrn, von dem neuen Leben, welches er durch seine Auferstehung erhalten hatte, eben so fest, eben so innig überzeugt waren, M. 3., wie von ihrem eignen; daß ihre Freude über dasselbe noch überdieß, bey allen Erfahrungen, die sie in der Folge machten, und bey allen Leiden, die sie zu erdulden hätten, dennoch bis an ihr Ende unveränderlich dieselbe geblieben ist: davon haben wir uns am vorigen Sonntag ausführlich unterrichtet. Denn daß auf das Genaue. fte in Erfüllung gegangen ist, was ihnen Jesus beym Scheiden gesagt hatte: ich will euch wiedersehen, und euer Herz foil sich freu en, und eure Freude soll Niemand von euch nehmen: das wurde uns aus der Lehre, aus dem Handeln, und aus dem Tode

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dieser Männer unwidersprechlich gewiß. Aus ihrer Lehre; denn die Behauptung, Jesus, der Gefreuzigte, sey von den Todten auferstanden, war es ja, was sie stets vortrugen, was sie überall wiederholten, was sie für so wichtig ansahen, daß nach ihrer ausdrücklichen Erklärung mit derselben alles Uebrige stehe oder falle. Ihr Handeln führte auf denselben Schluß: nicht einmal den Muth würden sie gehabt haben, et was zu unternehmen und öffentlich aufzutreten, wenn Jesus im Grabe geblieben wäre und wäre ihnen sein neues höheres Leben in der Folge zwei felhaft geworden, würden sie bis an ihren Tod mit der Anstrengung, mit der Aufopferung, mit dem Erfolge für ihn gewirkt haben, der ihr Verhalten ausjeichnet? Ihr Tod endlich war, wenn er ges waltsam war, ein Zeugentod für den Auferstandnen, sie starben für ihre Aussage; und fanden sie ein natürliches Ende, so waren fie wenigstens bis an dasselbe stets bereit, das, was sie von dem Auferstandnen gelehrt hatten, mit ihrem Blute zu bestätigen. Mit Recht zogen wir am vorigen Sonntage aus diefem allen Folgen von groffer Wichtigkeit; wir fonnten diese beharrliche, diese durch nichts zu vermindernde Freude der Apostel Jesu über sein neues Leben für nichts anders erklären, als für eine unwiderlegliche Bestätigung ihres Zeugnisses; als für ein sehr ehrenvol les Merkmahl ihrer Denkungsart und ihres Charakters; als für einen Bes weis, welche tiefe und vortheilhafte Eindrücke der Auferstandne auf sie ge

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