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ganz und mit allen ihren Kräften der Sache Jesu zu widmen; ob sie sich in dieser edlen Tha tigkeit, in dieser Aufopferung für Jesum und die heiligen Endzwecke desselben, immer gleich geblie ben sind: das wollten wir jezt untersuchen, M. 3., bas sollte der Inhalt unsrer heutigen Betrachtung feyn. Wohlan aljo, wie wichtig es uns seyn muß, daß die Apostel Jesu bey al lem weitern Nachdenken, und bey allen ihren nachherigen Erfahrungen den noch bis an ihren Tod bey gleichem Eifer für die Sache Jesu geblieben find, lafset uns jest miteinander überlegen,

Eines ausführlichen Beweises, daß sich der Eifer der Apostel Jesu für seine Sache wirk lich nicht geändert hat, sondern bis an ihren Tod gleich lebhaft, gleich unermüdet, gleich aufopfernd geblieben ist, bedarf es dießmal nicht, M. 3. Nicht von einem der Apostel Jesu sagt die Geschichte, daß er seine Gesinnungen gean dert, in dem Geschäft, die Lehre seines Meisters und Herrn überall auszubreiten, nachgelassen, oder es ganz aufgegeben habe; desto lauter be. zeugt fie die Bereitwilligkeit, mit der sie aus. giengen in alle Welt, und an allen Orten predigten; desto mehr Nachrichten giebt sie von der Anstrengung, mit der sie ihr Geschäft betrieben, und von dem Edelmuth, den sie daben bewiesen; desto wahrscheinlicher macht sie es, daß, wo nicht Die meisten, doch Viele derselben, im Dienste ih res Herrn ihr Blut vergossen, und lieber alles erduldet, und alles hingegeben haben, als ihm uztreu geworden sind. Und lasset uns gestehen, von Männern, deren Freude über das neue Le

ben ihres Herrn so groß und unwandelbar, deren Ueberzeugung von der Göttlichkeit seiner Sache so fest und unerschütterlich war, wie wir beydes neulich bey den Aposteln Jefu gefunden haben, von folchen Männern läßt sich nichts anders erwarten; fie glaubten, darum redeten sie; uneins mit sich selbst hatten sie werden, håtten ihre lebendigsten Gefühle und Ueberzeugungen verläugnen, hätten der Stimme ihres Gewissens vorfäßlich entge genhandeln müssen, wenn sie jemals håtten aufhören, oder auch nur müde werden wollen, für die Sache ihres Herrn thätig zu seyn.

Wir dürfen auch nur einen Blick auf das werfen, was sie ausgerichtet haben, um es gleichsam mit Augen zu sehen, wie raftlos und ausdauernd ihr Eifer gewesen seyn muß. Wo haben zwölf Månner ohne Ansehen und Macht, ohne alle Unter stüßung menschlicher Gunst und Gewalt, jemals zu Stande gebracht, was die Apostel Jesu durchgesezt haben; wo hat eine kleine, ohnmächtige Schaar jemals fo nachdrucksvoll auf den Zustand der Welt gewirkt, und ihn so wohlthätig ver bessert; wo ist durch die Bemühung so weniger Menschen eine Veränderung in der fittlichen Welt, deren Folgen unermeßlich sind, jemals mit der Schnelligkeit vollendet worden, wie dieß durch die Apostel Jesu ganz unlåugbar geschehen ist? Sie müssen sich in ihrem Eifer für die Sache Jesu gleich geblieben seyn, müssen ihr alles zum Opfer gebracht haben, sonst wäre die Wirkung, die durch sie entstanden ist, ein unbegreifliches Råthsel.

Hat dieß aber seine Richtigkeit: so muß uns dieser lebendige, unwandelbare Eifer wichtig

feyn, wir mögen ihn von einer Seite betrach ten, von welcher wir wollen; er muß es uns seyn als Probe von der aufferordentli den Veredlung ihrer Gesinnungen; als Beweis von der ungemeinen Wirk samkeit des Evangelii; als Anweisung, wie sich noch immer am sichersten zur. gründlichen Verbesserung unsers Ge schlechts beytragen läßt; als Ermunte rung, der guten Sache des Evangelii nüßlich zu werden; als Trost, wenn wir bey unsern Anstrengungen für das Guate Schwierigkeiten antreffen; als Er innerung endlich, bey unfrer ganzen Wirksamkeit immer Rücksicht auf das zu nehmen, was Ueberirdisch und Ewig ist. Mit Wenigem werde ich diese sechs Punkte flar machen können.

Eine groffe, völlig unzweydeutige. Probe von der aufferordentlichen Ver edlung, die mit den Gesinnungen der Apostel Jesu vorgegangen seyn muß, ist der Eifer für seine Sache, in welchem sie sich bey allem weitern Nachdenken, und bey allen ih ren nachherigen Erfahrungen bis an ihren Tod fo gleich geblieben sind. Lasset uns gestehen, anfangs hatten fie für nichts weniger Sinn, als für das eigentliche Werk Jesu, als für das Geschäft, dem sie sich nachher so treu gewidmet haben. Niemand wußte dieß mehr, als Jesus fel. ber; daher sagt er ihnen eben im Evangelio: bisher habt ihr nichts gebeten in mei nem Namen; daher hatte er kurz vorher freymüthig erklärt: ich habe euch noch viel zu fagen, aber ihr könnet es jezt nicht tra

gen. Wie konnte es auch anders seyn? In den Vorurtheilen ihres Volks waren sie erzo. gen, und mit den sinnlichen Erwartungen def. felben erfüllt. Und so fahen sie denn in ihrem Herrn einen irdischen Herrscher; einen helden. müthigen, von dem Arm Gottes unterstüzten Be freyer ihrer Nation; einen mächtigen Eroberer, der die Heiden demüthigen, Israel emporheben, und insonderheit seine Vertrauten und Freunde mit Ehre und Glück überhäufen würde; wir hofften, klagten sie, als er sein Leben am Kreuße geendigt hatte, wir hofften, er sollte If rael erlösen. Welche Veränderung muß mit diesen Männern vorgegangen seyn, M. Z., auf welche Verbesserung, auf welche Veredlung, auf welche aufferordentliche Erhebung ihrer Gesinnungen müssen wir schliessen, wenn wir er mågen, wofür sie Jesum nach seinem Abschied von der Erde hielten, worin sie nun die Natur und Beschaffenheit feiner Sache fezten, wofür sie nun mit einem Eifer kämpften, der bis an ihren Tod gleich feurig und standhaft blieb ! Nicht bezwingen wollen fie die Welt, sondern erleuchten, bessern und beglücken; nicht herrschen wollen sie auf Erden, sondern für Wahrheit, Tugend und Menschenwohl sich aufopfern; überall Erkenntniß Gottes auszubreiten, allen Völkern der Erde zu Hülfe zu eilen, alle Menschen der Sünde und dem Verderben zu entreissen, sie alle durch Christum zu Gott zu führen, ihnen die Liebe Gottes und die Vergebung ihrer Sünde zu verkündigen, sie dadurch mit Trost, mit Vertrauen, und mit Liebe zu Gott zu erfüllen, fie chrmürdig, heilig und glücklich im Leben, und im Tode ruhig und hoffnungsvoll zu machen; das

ift nun ihr grosser Zweck, das ist das Ziel, auf welches alle ihre Bestrebungen gerichtet sind; verschwunden ist jedes eigennukige Gefühl, jede finnliche Erwartung, jedes Streben nach irdischen Vortheilen; für die erhabenste und heilig. fte Angelegenheit, die der menschliche Geist fas fen, für die er sich verwenden kann, glüht ihr Herz allein, ihr allein ist alles geweiht, was fie sind und haben. Und welchen Eifer, welchen Eifer beweisen fie für diese Sache! Für sie entsagen sie allen Bequemlichkeiten und Genüssen des Lebens; für sie stürzen sie sich in Mühselig. feiten und Gefahren aller Art; für sie sind sie in immerwährender Anstrengung und Bewegung; für sie zerreissen sie alle ihre Verbindungen im Vaterland, und gehen aus in alle Welt; für fie wagen fie Blut und Leben, und geben es hin, fo bald es gefordert wird; und nichts kann sie wanfend machen, nichts auf andre Gedanken bringen, nichts das Feuer dämpfen, von welchem sie glü hen. Saget selbst, ob man erhabner fühlen, ob man edler gesinnet seyn, ob man großmüthiger Handeln kann, als diese Månner; ob ihr Eifer für die Sache Jesu nicht alles enthält, was dem menschlichen Herzen Ehre bringen, und die gründ lichste Verbesserung desselben beurfunden kann? Und es sollte uns nicht wichtig seyn, daß Månner, von denen für die höchsten Angelegenheiten der Menschen so wenig zu erwarten war, sie nicht nur für die wahre und einzige Sache ihres Herrn erkennen, sondern sie auch zu der ihrigen machen, und für sie leben, wirken, dulden, sterben; wir follten in diesem Eifer nicht eine Veredlung ihrer Gesinnungen erkennen, die ohne einen höhern Einfluß unbegreiflich ist?

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