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Auf die Correctur ist nicht die nöthige Sorgfalt gewendet worden. Ausser den Druckfehlern, welche von den 3 ersten Bogen bemerkt sind, finden sich noch viele sinnstörende. So steht in der apologetischen Vorrede an den König Franz: Heiligung, st. Heilung von Schlangenbissen. 103..

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[8] Die Religions - Wanderungen des Herrn Thomas Moore, eines irländischen Romantikers, beleuchtet von einigen seiner Landsleute. A. d. Engl. übersetzt und mit erläut. Anmerkk, begl. v. Dr. Joh. Chr. Wilh. Augusti, k. pr. Consistorial- Dir., ord. Prof. d. Theol. zu Bonn u. s. Köln a. R., Bachem. 1835. XXVIII u. 476 S. gr. 8. (n. 1 Thlr. 8 Gr.)

W.

Die bedeutendsten Schriftsteller der katholischen Kirche, welche als Gegner der evangelischen Kirche in der neuesten Zeit aufgetreten sind, dürften unstreitig der Hr. Dr. Möhler und der gefeierte irländische Dichter und Romantiker Th. Moore sein. Hr. Dr. Augusti, welcher im Vorberichte dieser Uebersetzung über die Geschichte der Polemik zwischen beiden Confessionen seit Chemnitius und Bellarminus sehr schätzbare Bemerkungen gibt und mit Scharfsinn und Gründlichkeit die vorzüglichsten Ursachen darstellt, warum diese Polemik bald geruht, bald wieder ausgebrochen sei, lässt der,,Symbolik" von Möhler alle Gerechtigkeit widerfahren and verweist auf die gediegenen Kritiken und Widerlegungen derselben von Baur, Nitzsch, Marheinecke u. a. Verdiente Abfertigang erhalten dagegen die Religions- Wanderungen des Hrn. Th. Moore; es wird nachgewiesen, dass die ganze Idee und Anlage. des M.'schen Werks auf Fiction beruhe, und dass er nicht nur der Form, sondern auch dem Inhalte nach einen Roman geschrieben habe; doch der ungewöhnliche Beifall, welchen das an sich werthlose und bei jedem Sachkenner sich selbst widerlegende, aber durch glänzendes Colorit, stechenden Witz und schöne Schreibart den Idioten täuschende Buch auch in Deutschland gefunden hat. (es gibt 2 deutsche Uebersetzungen desselben, von welchen die eine schon die 3. Aufl. erlebte), sowie die Besorgniss, dass es die bei uns bestehende Eintracht zwischen beiden Confessionen stören könnte, veranlassten den Hrn. Dr. A., zu näherer Beleuchtung des Geistes und Gehaltes der Moore'schen Rel.- Wanderungen mitzuwirken. Zu diesem Zwecke hat er nun hier die vorzüglichsten in England herausgekommenen Gegenschriften in einer deutschen Bearbeitung als ein Ganzes zusammengestellt. So sehen wir, wie der irländische Romantiker zunächst mit den Waffen seiner eigenen Landsleute bekämpft und bis in die geheimsten Schlupfwinkel seiner arglistigen Politik verfolgt wird. Die von dem Hrn. Uebersetzer mitgetheilte kritische Trilogie betrifft, zu

nächst Das, was die evangelische Kirche, ihre Grundsätze und Verfassung überhaupt angeht, aber auch das Wenige, was über die besonderen Verhältnisse der hohen Kirche Englands gesagt ist, wird jeden Leser als zeitgemäss interessiren. Die erste vom Hrn. Dr. A. ganz treu und mit Beibehaltung aller schriftstellerischen Eigenthümlichkeiten übersetzte Schrift führt den Titel: Second Travels of an Irish Gentleman in Search of a Religion. With Notes and Illustrations. By the Editor of ',,Capitain Rock's Memoirs". (2 Bde. Dublin, 1833. 8.) Man sieht, wie der ganze Moore'sche Titel parodirt ist. Der ungenannte Vf. hat den Moore'schen Roman sehr sinnreich und mit psychologischer Wahrheit und Feinheit parodirend fortgesetzt und zu einem entgegengesetzten Resultate geführt. Das Ganze ist ein kunstreicher Läuterungs- und Veredlungsprocess, wodurch, wie es im Sprüchworte heisst, der Mohr (Moore) weiss gewaschen wird. Der eitle, leidenschaftliche Vertheidiger der römischen Kirche wird durch Liebe und Freundschaft zur Selbsterkenntniss und Demuth gebracht und in Rom selbst in einen Bekenner des reinen Christenthums verwandelt, welches der Vf., mit dem historisch-dogmatischen Elemente des kirchlichen Lehrbegriffs freier schaltend, in einem gewissen Universalismus oder Religiosismus findet. Die zweite ebenfalls vollständig übersetzte Schrift: ,,Reply to the,,Travels of an Irish Gentleman in Search of a Religion". In 6 Lettres addressed to the Editor of the British Magazine, and reprinted from that work. By Philalethes Cantabrigiensis." (London, Rivington, 1834. 8.) charakterisirt Hr. Dr.. A. sehr richtig als eine eigentliche Kritik, welche mit Freimüthigkeit, Sachkennt→ niss und Scharfsinn die vielen Blössen und Trugschlüsse des Wanderers so einleuchtend und nachdrücklich aufdeckt, dass ihm oder seinen Verehrern eine ausreichende Vertheidigung gewiss schwer fallen dürfte. Von der dritten Schrift; ,,A Guide to an Irish Gentleman in his Search for a Religion. By the Rev. Mortimer O'Sullivan, A. M. Rector of Killyman." (Dublin, 1833. 8.) hat: dagegen Hr. Dr. A. nur einen kurzen Auszug gegeben, theils um Wiederholung des schon in den beiden ersten Schriften Bemerkten zu vermeiden, theils weil Vieles sich nur auf die Ver→ theidigung der hohen Kirche bezieht und für deutsche Leser weniger Interesse haben dürfté. Die Anmerkungen des Uebers. beabsichtigen hauptsächlich nur literar. Nachweisungen und Rechtfertigung der Uebersetzung in einzelnen Stellen. Die Uebersetzung ist mit vieler Sorgfalt gemacht und liest sich angenehm. 103.

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[9] Die Emancipation der Wissenschaft auf dem Gebiete der Theologie. Eine Lebensfrage für die evang. Kirche von M. Friedr. Liebe, Pfarrer zu Schönfeld bei Hayn. Leipzig, Reclam. 1835. XII u. 186 S. gr. 8. (1 Thlr.)

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Unumwunden zu erklären, dass der Wissenschaft im Dienste der Frömmigkeit fessellose Freiheit, dem Glauben aber im Bunde mit der Wissenschaft eine unverletzliche Heiligkeit und eine ungestörte Herrschaft über das Gemüth zugehöre; kurz in dem Umkreise des sittlich-religiösen Lebens den scientifischen Organismus (dessen eigentlicher Repräsentant die Theologie, im Extrem die Scholastik ist) und den dynamischen Organismus (dessen wahrer Repräsentant die Religion, einseitig die Mystik ist) in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen und beide zu einträchtigem Wirken bu verbinden: das bezeichnet der Vf als die Hauptaufgabe des theologischen Strebens in unserer Zeit.Er weist aus der Geschichte der Theologie kurz nach, wie die gläubige Ueberzeugung, ursprünglich ein freies Opfer, welches das Herz dem Evangelio, als einer thatsächlichen Kraft Gottes, die Gläubigen selig zu machen, darbrachte, allmälig durch Dog men zur Pflicht gemacht und auf alle einzelne Lehren und Ause sprüche gleichmässige vertheilt wurde; wie die unwillkürliche Ver ehrung, die man den heiligen Offenbarungen aus der Gemüthswelt bei unbefangener Theilnahme gar nicht versagen konnte, dem Buchstaben, der sie weiter verkünden sollte, gesetzlich vindicirt und der Wissenschaft zum Verbrechen gemacht wurde, davon ab zuweichen; wie die seligmachende Kraft des Glaubens, je weniger man von derselben in sich selbst verspürte zum Glaubensartikel gestempelt und sanctionirt werden musste jam nicht ganz aus dem christlichen Bewusstsein zu verschwinden. So habe man sich endlich gewöhnt, in den heil. Urkunden des Christenthums nur eine geoffenbarte Theologie" statt einer geoffenbarten Re ligion" zu sehen, zu suchen und zu finden, und mit der allge meineren Verbreitung und Anerkennung dieser Ansicht sei der Freundschaftsbund zwischen Glauben und Wissenschaft zerrissen und der gewaltsame Act der Unterjochung Jetzterer vollbracht wor den. Nachdem der Vf. einige der hervorstechendsten nachtheiligen Wirkungen, welche die sklavische Dienstbarkeit der Wissenschaft besonders auf die Gestaltung der Exegese und Dogmatik und auf die socialen Verhältnisse der christl. Confessionen haben musste, näher beleuchtet hat mit vorzüglicher Berücksichtigung des Standpunctes, auf welchem die evangelische Kirche unserer Tage steht, gelangt er S. 92 zu dem Endresultate, dass die evangelische Kirche entweder sich selbst aufgeben, den in ihr lebendig waltenden Geist als ihr fremdartig verleugnen und allen den freisinnigen, mit dem wahren Wesen evangelischer Frömmigkeit immer inniger sich verschwisternden Bestrebungen im Bereiche des theologischen sowie des kirchlichen Lebens, denen sie doch ihr Dasein und Bestehen zu danken habe, jede Anerkennung durchaus versagen, oder die Freiheit wissenschaftlichen Forschens auf dem Gebiete der Theologie von allen äusseren, naturwidrigen Schranken zugeste

hen und aussprechen müsse. Hierauf wendet sich der Vf. zu den Bedenklichkeiten, welche gegen eine völlige Freisprechung der Wissenschaft erhoben werden können, und ordnet sie unter einem dreifachen Gesichtspuncte: entweder man fürchte Gefahren für Religion und religiöse Bildung überhaupt; oder man glaube mit Bestimmtheit vorauszusehen, dass unter den schonungslosen Operationen der Wissenschaft durch ihre Kritiken und Systeme endlich alles eigenthümlich Christliche verwischt werden müsse; oder endlich man stehe in der Meinung, dass durch die angebundene Freiheit der Wissenschaft der Untergang der evangelischen Kirche unaufhaltsam herbeigeführt werde. Diese Bedenklichkeiten sucht der Vf. zu widerlegen und und zu entkräften. Das Ganze ist ein abermaliger Versuch, die religiösen und kirchlichen Erscheinungen und Bedürfnisse der Gegenwart aufzufassen und darzulegen. Neues und Originelles findet man in dem Schriftchen zwar nicht, aber der Vf. besitzt eine grosse Belesenheit in den diesen Gegenstand berührenden neuern Schriften von Ammon, Baumgarten-Crusius, Bretschneider, Benj. Constant, Dav. Schulz, Röhr, Tzschirner u. A. und versteht die Kunst, viele Stellen aus denselben in seine Darstellung zu verweben und seine Sache mit den Gründen und Beweisen jener Gewährsmänner zu führen oder zu unterstützen. Dieldargebotenen Gesichtspuncte sind meist geeignet, die besprochenen Gegenstände in das rechte Licht zu setzen; doch hat der Stil des Vfs. nicht selten etwas Gesuchtes und Bilderndes. In wissenschaftlichen Untersuchungen sollte man sich doch immer verständiger, schlichter, klarer Prosa bedienen. Der Druck ist bis auf die griechischen Citate. sehr correct und leserlich. 103.

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[10] Christliche Gedichte von Albert Knapp. 3. Bd. Basel, Neukirch. 1834. XVI u. 436 S. 8. (1 Thlr. 8 Gr.)

Auch unt. d. Titel: Neuere Gedichte von a, s. w. 1. Bd.

[1. u. 2. Bd. Ebendas. 1829. 1 Thlr. 4 Gr.]

Der Vf. ist unstreitig einer der ausgezeichnetsten religiösen Dichter unserer Zeit. Ein reicher, vielseitig gebildeter und vor Allem durch das Christenthum erleuchteter Geist, ein für alles Menschliche warm fühlendes, für das Evangelium begeistertes Gemüth, eine des Gegenstandes mit Klarheit und Lebendigkeit sich bemächtigende Einbildungskraft zeichnen ihn aus, und daher ha÷ ben seine Gedichte auch hinsichtlich der Darstellung und Sprache einen hohen Grad von Correctheit und Schönheit. Bei welchem Freunde der christlichen Poesie hätte nicht die Elegie Anklang gefunden, welche Knapp's erleuchtete und fromme Muse in ernsten Accorden über Goethe's Grab sang? Dieser 1. Bd. neuerer Geilichte

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besteht aus 2. Abtheilungen; die erste gibt Naturanschauungen und Gesänge auf Jabres- und Festzeiten, die zweite enthält Erzählungen und Romanzen. Was den, dem Christenthume entfernter liegenden Stoff der Gedichte in diesem Bande betrifft, so bemerkt der Vf. (Vorr. V.) mit Recht, „es gebe eine christliche Anschauung aller Dinge, die jedoch im Gebiete unserer Poesie noch zu wenig cultivirt sei, indem man lange gewähnt habe, die christliche Dichtkunst habe bloss Kirchenlieder, Arien und Casualgedichte zu geben, den Ausflug in andere Partieen der Weltanschauung aber der weltlichen Poesie zu überlassen." Nach dem Grundsatze von: ,,hómo sum, nihil humani a me alienum puto", besingt unser Dichter vom religiös-christlichen Standpuncte aus auch die Herrlichkeit der Natur. Einfach, meist reimlos und rhapsodisch, gibt er diese Anschauungen und Gefühle, wie er sie grösstentheils unter freiem Himmel auf Bergen und unter Trümmern im Herzen des alten schwäbischen Herzogthums niederschrieb. Die Naturbetrachtung führte ihn von selbst zur Geschichte, und er fand sich angeregt, in stiller Einsamkeit das über die verwelkliche Natur und das flüchtige Menschenleben sich ewig jung erhebende Wort Gottes zu betrachten und diese drei Elemente im Liede zu vereinigen. Von diesem Standpuncte aus hat Hr. K. viele interessante Scenen aus der politischen und Kirchengeschichte alter und neuer Zeit dichterisch aufgefasst. Es findet sich in der ganzen Sammlung fast kein einziges Gedicht, das nicht durch Inhalt und Form anziehend wäre. Doch hat uns vorzüglich angesprochen, S. 11. Sonnen-Untergang. S. 34. die schöne, metrische und gereimte Uebersetzung des aus dem 3. Jahrh. herstammenden, von Rambach Anthol. Bd. I. S. 44 im Original mitgetheilten Abendliedes: Das iλagòv aylas dóns. S. 62. Frühlingspsalm. S. 67. ff. Auf der Teck. S. 151. ff. Hohenstaufen. S. 215. Brüdergemein-Ort. Ein Gedicht, das den frommen Geist der Brüdergemeinde sehr treffend schildert und würdig besingt. S. 221. Passionslied, nach der Mel. „O Ewigkeit, du Donnerw.", in welchem die Bibelsprache feierlich durchklingt. S. 227. Cantate auf den Sonntag Estomihi. Ist eine vortreffliche, poet. Bearbeitung der evangelischen Perikope dieses Sonntags. Nur die Todtenreise S. 168 ff. ist dem Ref. als eine jugendliche Phantasie vorgekommen, die an poetischer Ueberladung leidet. Unter den Erzählungen und Romanzen zeichnen wir aus: S. 262. Die Donnerlegion. S. 265. Basilius und Josephus. S. 274. Die Kreuzfahrer. S. 335. Neujahr Dreizehnhundert. Eine grossartige Hymne, jene Zeit in religiöser und bürgerlicher Beziehung geistvoll charakterisirend. S. 346. Lyon. Alle wichtigern historischen Data dieser Stadt aus der Kirchen- und Profangeschichte von der ältesten bis auf die neueste Zeit findet man hier zu einem herrlichen Gesammtbilde vereinigt. S. 403. Napoleon am Nie

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