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wordenen Nachklang einer Mischung aus Popularität, Philosophie und Poesie zufrieden stellen läst.

[280] *Gott ist mein Erbtheil. Betrachtungs- und Erbauungs-Buch für Karl Jos. Koch, Kaplan in Kastel. Wiesbaden, Schellenberg. 1834. (VII), 8. (1 Thlr.)

106.

Christliches Gebet-,

gebildete Stände von Mit 1 Steintaf. XVI u. 620S.

So weit

Auch in der kathol. Kirche ist unsre Zeit reich an mannichfachen Erbauungsschriften, und insofern diess eine rege Theilnahme an der Religion beurkundet, kann man eine solche Erscheinung nur eine erfreuliche nennen. Es wird daher nur auf das Dargebotene selbst ankommen, ob es auch eine geniessbare und gesunde Speise sei. Vorlieg. Schrift beginnt mit Gebeten, die meist Gottes Eigenschaften zum Thema haben, und deren jedes aus einem poetischen und einem prosaischen Theile bestehet. Von S. 33 folgen Sonn- und Festtagsandachten, in denen folgende Anordnung herrscht. Voran ein Liedervers, dann ein Gebet, hierauf die Epistel, wieder ein kurzes Gebet, das Evangelium (versificirt), nun eine erbauliche Betrachtung über ein bestimmtes Thema und schliesslich Stellen aus der Schrift und den Vätern. ist Alles recht erbaulich, und auch die eingewebten Liederverse und selbst die versificirten Evangelien sind nicht ohne Werth. Allein die Gebete und Betrachtungen zu den Festen der seligsten Jungfrau Maria und den Gemeinfesten der Heiligen (S. 516 ff.), treten dagegen sehr in den Hintergrund, da in ihnen Vieles sich findet, was vor der schriftgemässen Forschung und vor einem geläuterten Geschmacke nicht bestehen kann. Die Sprache des Vfs. ist grösstentheils rein und würdig; die Ausrottung von Sprachfehlern aber scheint bei süddeutschen Katholiken fast unmöglich zu sein, wie z. B. Morgensgebet, Abendsgebet u. dgl. Angehängt ist ein doppeltes Register. Das Aeussere ist lobenswerth, die Steintafel unbedeutend.

[281] Proben geistlicher Lieder, grösstentheils bei besonderen kirchlichen Veranlassungen gedichtet und als Gedenkbüchlein für Confirmanden zusammengestellt und herausgeg. von Wilh. Meinhold, evangel. Pred. zu Grummin auf Usedom. Greifswalde. (Stralsund, Hausschild.) 1834. 15 S. gr. (2 Gr.)

8.

Als Vorläufer einer neuen vermehrten Ausgabe der Gedichte des geachteten Vfs. lassen diese Proben etwas wahrhaft Ausgezeichnetes erwarten, und sie verdienen um so mehr eine belobende Erwähnung, je vortheilhafter sie durch eine warme, ächt religiöse

Begeisterung, die in ihnen sich kundgiebt, auch zu Erweckung christlichen Sinnes wirken werden.

32.

[282] Anleitung zur Vorleskunst für künftige Kanzelredner und Liturgen, für Lehrer an Gymnasien, Lehr- und Bürgerschulen, für Volksschulaufseher, für jeden Gebildeten, der sich in dieser Kunst vervollkommnen will, von Dr. K. Aug. Zeller, kgl. pr. Ober- Schul- und Regierungsrath, u. s. w. Tübingen, Osiander. 1834. XII u. 118 S. gr. 12. (10 Gr.)

Der Vf., schon mehrfach als Schriftsteller für Volksschulen und deren Lehrer rühmlich bekannt, fand sich durch das Studium des Quintilian veranlasst, über die Kunst des Vorlesens, als welcher es zur Zeit noch an einem genügenden Lehrbuche gebreche, nachzudenken und das Resultat dieses Nachdenkens in vorliegendem Werke dem Publicum vorzulegen. Von Vorgängern benutzte er ausser Quintilian noch die Rhetoriken von Aristoteles und von Maass, nebst Delbrück's und Sheridan's hieher bezüglichen Schriften. Nach einer Einleitung zerlegt er seinen Stoff in zwei Theile: Darstellung der Gedanken in ungebundener, und Darstellung der Emptindnngen in gebundener Rede. Der, 1. Theil zerfällt in die beiden Abschnitte: Darstellung der Gedanken mit Bewusstsein der Zeitverhältnisse, wo er 14 Regeln aufstellt, die er am Schlusse in drei Hauptregeln, der Auszeichnung, der Pausen und der Beschleunigung, zusammenfasst; und Darstellung der Gedanken mit Bewusstsein der Tonverhältnisse, wo er 3 Tonregeln gibt. Als erläuternde Beispiele hat er meist biblische Stellen, Kirchenlieder, die öffentlichen Kirchengebete, da er doch zunächst für Schulund Predigtamtscandidaten schrieb; aber auch einige Lieder, nanamentlich von Schiller, gewählt, Beim Vorlesen von Gedichten verlangt er sehr richtig, dass man ausser Zusammenfassung des Zusammengehörigen auch das Sylbenmaass und den Reim durchhören lasse. Notenbezeichniss für das Vorlesen hält er ebenfalls mit Recht für unmöglich. Das Buch ist sehr brauchbar, nur ist der Stoff oft sehr zusammengedrängt, wo eine weitere Ausführung des Gegebenen wünschenswerth gewesen wäre; in ihrer jetzigen Form verlangt die Schrift Leser, die des Baues und der Gesetze der Sprache sehr kundig sind. Das Aeussere ist gut.

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[283] Predigten zum Theil bei besondern Veranlassungen gehalten, von Dr. Ernst Gottfr. Adolf Böckel. 2. Bd. Hamburg, Meissner. 1834. (V u.) 270 S. gr. 8. (1 Thlr. 18 Gr.)

[1. Bd. Hamburg, Perthes u. Besser, 1828. 2 Thlr.]

Längst schon hat das allgemeine Urtheil der würdigen Vf.

in die erste Reihe der lebenden Kanzelredner gestellt, und seinen homiletischen Leistungen ist die vollständigste Anerkennung zu Theil geworden. Auch vorlieg. Predigten können nur dazu beitragen, seinen Ruf noch mehr zu begründen. Sie sind grossen Theils Casualreden, wie die 5., gehalten am 18. Oct. zum Andenken an die Schlacht bei Leipzig; die 6. am Jubelfeste der augsb. Confession; die 7. am Jubelfeste der bürgerschaftlichen Verfassung Hamburgs; die 11. an dem wegen Befreiung von der Cholera angeordneten Dankfeste; die 18. unmittelbar nach dem Jubelfeste eines Arztes; die 14. 15. u. 17. bei Uebernahme und Niederlegung seiner Predigtämter in Danzig, Hamburg und Bremen. Wenn nun der Vf. auch keine neue Bahn auf dem homilet. Gebiete gebrochen hat, wenn seinen Reden jener Reiz der Neuheit, jene Originalität in der Erfindung und Behandlung des Stoffes abgeht, wodurch sein Vorgänger in Bremen so berühmt geworden ist, wenn seine Dispositionen meist ganz schmucklos hingestellt sind, so entschädigt er den Leser reichlich durch eine sorgfältige Textbenutzung, durch logische Ordnung, klare Darstellung, edle Popularität, hohe Begeisterung und ächt rhetorischen Schwung, sowie insbesondere durch das praktische Interesse, das er seinen Vorträgen zu geben wusste. Nur an einigen hat Ref. Anstoss genommen. Dahin gehört zuvörderst jener Kanzelegoismus, den der Vf. zwar mit vielen Predigern gemein hat, der aber unbedingt verwerflich ist. Die Individualität des geistlichen Redners soll während seines Vortrags durchaus in den Hintergrund treten, er soll nicht Menschenwort, sondern Gotteswort, er soll nicht sich, sondern Christum predigen und weder seine Person noch seine persönlichen Ansichten und Empfindungen zur Schau stellen. Diess geschieht aber in diesen Predigten mehr als einmal, am auffallendsten in dem Eingange der 2. Predigt am Neujahrsfeste und in der 15., wo der Vf. von seiner Gemeinde in Hamburg Abschied nimmt. Diese letztere ist überhaupt in einem so menschlichen Tone gehalten und so wenig der Würde eines Haushalters über Gottes Geheimnisse und der Heiligkeit des Ortes angemessen, dass man in Versuchung kommt, zu glauben, es sei dabei Alles, nur auf theatralischen Effect berechnet gewesen. Wir verweisen hier zur Rechtfertigung unsers Urtheils besonders auf den Schluss jenes Vortrags. Ferner kann Ref. die Art zu disponiren nicht gutheissen, wie es z. B. in der 14. Predigt geschehen ist: Wie glücklich unsere Verbindung sein wird, wenn wir redlich nach Vervollkommnung streben;,,wir wollen", heisst es,,,zuerst untersuchen, was zu einem solchen redlichen Streben gehöre, und dann wird es sich ergeben, wie glücklich unsere Verbindung sein wird". Noch weniger lässt sich die Disposition der 20. Pred. rechtfertigen, wo der 1. und 2. Theil offenbar ineinanderfallen. Endlich sollten auch Fremdwörter, wie Phantasie, Interesse und ähnl.,

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von christl. Vorträgen ausgeschlossen bleiben. Möge der geehrte Hr. Vf. in diesen freundlichen Erinnerungen einen Beweis von der Aufmerksamkeit erkennen, womit wir seine Predigten gelesen haben, und auch in seinem jetzigen Wirkungskreise sich stets der verdienten Anerkennung und einer gesegneten Wirksamkeit zu erfreuen haben!

53.

[284] Predigten und Reden bei besondern Vorfällen, von Dr. D. L. Köhler, kön. Superint. u. Pastor zu Glogau. u. S. W. 3. Bdchn. Glogau, Flemming. 1835. VIII u. 226 S. gr. 8. (22 Gr.)

[1. u. 2. Bdchn. Ebendas. 1825. 2 Thlr.]

Ref. kennt weder die früheren homiletischen Arbeiten des Hrn. Vfs., noch ist ihm irgend ein Urtheil darüber in den Literaturblättern zu Gesichte gekommen; er macht in diesem 3. Bdchn. eine neue, und zwar sehr angenehme, ehrenwerthe Bekanntschaft. Sämmtliche Predigten und Reden, 31 an der Zahl, sind auf besondere Veranlassungen gehalten worden. Zwei Reden bei Ordinationshandlungen; 1 bei der 50jähr. Amtsjubelfeier eines Geistlichen; 1 bei der Einweihung eines Kirchhofes; 1 bei der Grundsteinlegung zu dem neuen Rathhause zu Glogau; 1 nach einer. Kirchenvisitation; 3 Trauungsreden; 2 Taufreden; 2 Abendmahlsreden; 11 Grabreden; 3 Predigten nach einer Ueberschwemmung; 2 Predigten bei Annäherung der Cholera; 1 Schulpredigt; 1 Predigt am letzten Abende des Jahres. In allen diesen Vorträgen weht der Geist eines ächten Christenthums, das weder zur saftlosen Vernunftreligion zusammengetrocknet, noch in finstern Mysticismus ausgeartet ist. Der Vf. behandelt seinen Gegenstand immer so natürlich und einfach, so lichtvoll und klar, so herzlich und warm, weiss der Gemüther sich so unvermerkt zu bemächtigen und den Willen so kräftig anzuregen, dass man darüber leicht den oratorischen Schmuck vergisst, der seinen Reden mangelt. Könnte er es noch über sich gewinnen, jene unnöthige Breite zu vermeiden, in die er bisweilen verfällt, so würden seine Vorträge einen noch weit tiefern Eindruck machen. Mit Vergnügen führen wir diese Predigten und Reden im Publicum ein und wünschen ihnen eine recht weite Verbreitung.

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53.

[285] Zwei Predigten am 4. Sonnt. des Adv. 1834 und am Sonnt. nach dem neuen Jahre 1835 in der Hauptkirche zu Pirna gehalten von M. Franz Ed. Schleinitz. Dresden, (Arnold'sche Buchh.) 1835. 38 S. gr. 8. (3 Gr.)

Der Abdruck dieser Predigten hat nach des Vfs. Versicherung einen, von ihm jedoch nicht näher bezeichneten apologetischen Zweck.

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Nun, er verfehlt ihn sicher bei keinem Leser, sei es nun dass er über Das, was er prediget, oder über die Art, wie er es predigt, angefochten worden sein möge. Glück mag jede Gemeinde 'sich wünschen, deren Prediger mit dem Geiste der Klarheit, der Innigkeit und christlichen Gläubigkeit zu reden im Stande ist, welche in diesen zwei Vorträgen sich ankündigen. Ref. trägt kein Bedenken, sie zu den bemerkenswerthen Erscheinungen zu zählen. Der berühmte Vf. der Predigten über das menschliche Herz muss eines solchen Mitarbeiters und Mitsprechers von seiner Kanzel sich freuen. Beide Vorträge sind über die epistolischen Perikopen an den bezeichneten Sonntagen gehalten und in der That musterhafte Beispiele von glücklicher Benutzung des Textes und der Zeit. Der Vf. lasse sich Nichts anfechten und fahre in Gottes Namen fort, in der hier befolgten Weise zu predigen; sie gibt unwiderlegliches Zeugniss von seiner nicht gemeinen Gabe und von dem sorgfältigen Fleisse, mit welchem er sie anwendet.

24.

[286] Der Neujahrsgedanke: Wir sind Kinder der Zeit!

im erhebenden Lichte des Glaubens: Wir sind alle Gottes Kinder! Predigt am Neujahrstage 1835, in der Kirche zu St. Petri u. Pauli über die Epistel gehalten, von Karl Jul. Klemm, Past. Prim. Zittau, Birr u. Nauwerk. 1835. 16 S. gr. 8. (3 Gr.)

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Wie schleppend die Proposition sei, liegt vor. Ferner, das Licht erhebt nicht, sondern der Glaube. Das Thema ist so disponirt:,,Wir sind entstanden im Schoos der Zeit - aber Gott ist's, der uns das Leben gab und erhält; wir entwickeln uns und reifen im Laufe der Zeit aber Gott ist's, der uns bildet und erzieht; wir sind unterworfen dem Wechsel und den Veränderungen der Zeit aber Gott ist's der unser Schicksal ordnet und lenkt; wir vergehen endlich mit der Zeit (!!) aber Gott ist's, der seinen Kindern ein ewiges Erbe bereitet!" Ueber diese Disposition und deren Ausführung lässt sich hier nichts weiter sagen, als dass beide gleich seicht und flach sind, letztere des christlichen Elementes gänzlich ermangelt und auf die heil. Schrift nicht die entfernteste Rücksicht nimmt. Der Vf. scheint niederzuschreiben, ehe er sich die Mühe genommen hat nachzudenken. Der Stil ist das Beste, und doch ist auch dieser nicht rein. Z. B. S. 4 im umwölkten Herzen; S. 15 suchet einen sichern Wanderstab durchs vielbedrohete Leben; das Bild: ,,wer von uns das Todesloos, für welches kein Anderer eintreten kann, aus der verschlossenen Urne ziehen werde", ist weder richtig, noch christlich. Anstatt verschlossen hätte der Vf. schreiben sollen: verhüllt.

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