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sich hat. In jedem der letzteren halbrunden Schlüsse ist ein Thor angebracht, das von aussen in das Gebäude führt. Die westliche Maner, dem halbkreisrunden grossen Vorsprunge des Gebäudes gegenüber, zieht sich durch das ganze Gebäude hin und begrenzt einen viereckigen Raum von ansehnlicher Grösse, welcher den an der Ostseite liegenden grossen Halbkreis berührt, nach Süden und Westen aber an die kleinen halbrund geschlossenen Räume stösst. Aus dem grossen Raume führen drei Thüren an der Westseite in ein anliegendes Gebäude, das einige Behältnisse enthält. Diess ist das Hauptgebäude, mit dem an der Nordseite andere Ruinen verbunden sind, in welchem 2 Heizanstalten angetroffen werden, In jenem Hauptgebäude hatten sich bei sorgfältiger Ausgrabung weder eine Wasserleitung, noch eine Heizanstalt gefunden, sowie keine Aehnlichkeit mit den bekannten Ueberbleibseln römischer Bäder. Eine andere Ansicht bekommt man aber, wenn man mit den Ruinen zu Trier Grundrisse antiker Theater vergleicht, und so lässt sich für gewiss annehmen, hier die Reste eines Theaters zu finden, worauf der Vf. aufmerksam macht, und seine Ansicht mit hinlänglichen Gründen und mit besonderer Beziehung auf Pompeji und Vitruv's Beschreibung des Theaters belegt. Der halbkreisrunde gegen Osten gelegene Platz ist die Orchestra, die Mauer, welche dieselbe einschliesst, nebst der äussern Mauer und dem Gange dazwischen, der Unterbau für die Sitze, und auf dem ansehnlichen Platze, der vor der Orchestra liegt, befand sich die Bühne, die von der nach der Länge durchgeführten Mauer begrenzt wird, welche die eigentliche Scena ist, sowie die Behältnisse hinter dieser angenommenen Scena das Postscenium sein können, zum Aufenthalt für die Schauspieler bestimmt. Was nun etwa noch als Beweis angezogen werden könnte, dass das Altthor zu Trier ein römisches Bad gewesen sei, wird sodann in Betracht gezogen, um alle Zweifel gegen das Theater zu heben, besonders weil die neben dem Hauptgebäude aufgefundenen Hypocausta auf Bäder deuten können, die aber entweder zu einem andern Behufe dienten, da man keinen Abfluss für das Wasser gewahr wird, oder erst in spätern Zeiten an das Theater angebaut wurden, als dasselbe schon zerstört war, und gewöhnlichen Wohnhäusern angehörten, Der Vf. sucht endlich noch zu beweisen, dass der Einbau des Theaters zu Trier aus Holz bestand; wenn er aber auch eine Bedeckung des Theaters, die er jedoch nicht annimmt, in Frage bringt, und dabei als Beispiel bedeckter Theater ein ähnliches Gebäude zu Pompeji anführt, so ist zu bemerken, dass dieses kein Theater war, sondern ein Odeum. Zum Schluss erwähnt der Vf. noch die Ruinen an der Palasteaserne zu Trier, die ebenfalls für Thermen gehalten wurden, jedoch wie nicht zu zweifeln, einer Basilika angehörten.

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81.

* [347] Denkwürdigkeiten der altsächsischen kurfürstl. Residenz Torgau, aus der Zeit und zur Geschichte der Refor mation, nebst drei Anhängen und 2 lithogr. Blättern von Friedr. Jos. Grulich, Archidiac. das. Dessau, Neubürger. 1834. XX u. 128 S. gr. 8. (1 Thlr.)

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Zu den Verdiensten, welche sich der ehrwürdige Vf. dieser Schrift durch sein vieljähriges treues Wirken in Kirche und Schule um Torgau erworben hat, hat er durch Herausgabe dieser Denkwürdigkeiten ein neues, und ein besonders dankenswerthes hinzugefügt. Indem er aber den Bewohnern von Torgau und ihren Nachkommen ein Andenken hinterlässt, welches ganz geeignet ist, seinen Namen auf die späteste Nachwelt zu bringen und ihm den Dank derselben zu erhalten, hát er zugleich allen Freunden der Geschichte ein höchst beachtenswerthes Geschenk gemacht, welches wir aufrichtig willkommen heissen. Denn schon der Titel besagt ja, dass der Vf. nicht Denkwürdigkeiten gesammelt hat, welche ein bloss örtliches Interesse hätten, sondern die meisten derselben greifen mehr oder weniger in die Geschichte der Reformation ein und verbreiten zum Theil über einzelne Auftritte derselben ein neues Licht. Der Vf. hat mit Sorgfalt aus mehr als dreissig Bänden handschriftlicher Nachrichten, welche in der torgauer Schulbibliothek aufbewahrt werden, Dasjenige ausgehoben, was nächst seiner unmittelbaren Beziehung auf Torgan zugleich allgemeinere Wichtigkeit für die Cultur- und Kirchengeschichte jener Zeit hat. Und welche reiche Ausbeute in dieser Hinsicht ihma seine mühsamen Forschungen gewähren konnten, lässt sich schon nach dem gewiss sehr begründeten Sprichworte erwarten, welches der Titel als Motto führt:,,Wittenberg war die Mutter und Torgau die Amme der Reformation". In diesen Denkwürdigkeiten treten die bedeutendsten Personen der Reformationsgeschichte in speciellen Lagen und Verhältnissen auf und charakterisiren sich nur um so bestimmter in ihrer eigenthümlichen Denk- und Handelsweise. Einen Auszug des Interessantesten zu geben, gestat tet der Reichthum der abgehandelten Gegenstände nicht; wir wollen daher den Leser wenigstens noch mit der Anlage und Einrichtung der Schrift bekannt machen. Der 1. Abschnitt umfasst die Zeit unmittelbar vor dem Beginn der Reformation bis zum Jahre 1530 und handelt die Denkwürdigkeiten Torgau's in 13 §§. ab, welche ihre besondern Ueberschriften führen, z. B. §. 1. Torgau, wie es war kurz vor und nach der Reformation. §. 2. Erster Eingang und Fortgang der Reformation in Torgau u. s. W. Besonders heben wir hier §. 6. als manches Eigenthümliche und minder Bekannte enthaltend aus: Leonhard Köppen's Nonnenraub 1523 und Luther's Verlobung mit der einen Nonne zu Torgau

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1525. Der 2. Abschn. enthält mehr Einzelnheiten der Stadtgeschichte, die aber wegen ihres Zusammenhangs mit der Hauptbegebenheit Erwähnung verdienten, und zwar eine Auswahl derselben nach der Jahresfolge (von 1531-1547) geordnet. Der 3. Abschnitt ist wie der 1. eingerichtet und führt in einzelnen §§. (§. 14-20.) die Geschichte bis zum Ende des 16. Jahrh. fort, mit welchem Torgau als Schauplatz der Reformationsangelegenheiten seine Bedeutung verliert. Der letzte §. hat die Ueberschrift:,,Die starren Lutheraner erhalten in Sachsen einen vollständigen Sieg". Von den 3 Anhängen enthält der 1. eine kurzgefasste Chronik von Torgau vom J. 1070 bis zum J. 1830; der 2. einen Beitrag zur Geschichte der torgauer Gelehrtenschule, und der 3. eine Nachricht von der torgauer Hofbuchdruckerei und von der silbernen Officin daselbst. Die beiden lithographirten Blätter geben eine Abbildung von Torgau und von der am 20. Dec. 1552 daselbst gestorbenen Katharina von Bora.

45.

[348] Die Lebensgeschichte des grossen Königs Friedrich von Preussen. Ein Buch für Jedermann, von Dr. J. D. E. Preuss, Prof. der Geschichte u. s. w. 2 Thle. Mit dem Bildnisse Friedrichs d. Gr. nach der Maske (in Kupfrst.). Berlin, Nauck'sche Buchh. 1834. (V u.) 414, 409 S. gr. 8. (n. 2 Thlr. 20 Gr.)

Der Vorwurf, welchen man dem grössern Werke des Vfs. gemacht hat, dass es bloss mit vieler Genauigkeit und Sorgfalt zusammengetragener, aber unverarbeiteter Stoff sei, lässt sich auch dieser kleinern Lebensgeschichte machen, von der man in der That nicht recht begreifen kann, zu welchem Zwecke sie da ist, da alle Diejenigen, denen sie brauchbar ist, und denen sie dienen kann, mit weit mehr Vortheil und ohne grössere Mühe im Verständniss oder grössere Schwierigkeit in der Benutzung das grössere Werk zu Hand nehmen können. Denn weder eine populäre Darstellung (dafür ist es schon zu lang und breit), oder geistreiche Auffassung der Thatsachen zeichnet dieses Werk aus, und wir wissen wahrlich nicht, wie es sich als ,,Buch für Jedermann" legitimiren könnte, es müsste denn sein, dass der ziemlich einseitige preussische Patriotismus, der darin herrscht, es dazu macht. Es besitzt die Fehler des grössern Werkes, ohne alle seine guten Seiten in sich zu vereinigen; der Vf. erscheint darin als fleissiger und sorgsamer, jedoch nicht als kritischer Geschichtsforscher im höhern Sinne des Worts, und gar nicht als Geschichtschreiber; das Gebiet der historischen Kunst scheint ihm ein fremdes, denn nicht einmal durch ein richtiges politisches Urtheil und den gewöhnlichen Pragmatismus, noch durch Das, was man Tact und Geschmack nennt, zeichnet sich das Buch aus. Das ganze Werk

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zerfüllt in 9 Bücher, welche folgende Ueberschriften führen: 1. Friedrich's Jugendjahre; 2. Friedrich besteigt den Thron und erwirbt Schlesien; 3. König Friedrich als Landesvater und als Mensch 4. Friedrich der Grosse im siebenjährigen Kriege; 5. Friedrich der Gr. nach dem siebenjährigen Kriege; 6. Friedrich d. Gr. in seinen spätern politischen und landesväterlichen Sorgen; Friedrich's Lebensende; 8. Statistische Uebersicht; 9. Friedrich's Schriftwerke.

62.

[349] Leben des Generals Freiherrn von Seydlitz. Von K. A. Varnhagen v. Ense. Mit Seydlitz's Bildnisse. Berlin, Duncker u. Humblot. 1834. (IV u.) 240 S. 8. (1 Thlr. 4 Gr.)

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Neben den vorhandenen gedruckten (namentlich in der bekannten Schrift von Preuss über Friedrich den Gr. angeführten) Hülfsmitteln hat der Vf., wie er am Schlusse S. 240 mittheilt, theils mündliche und schriftliche Ueberlieferungen über Seydlitz, theils einen im königl. geh. Archive aufbewahrten Band noch ungedruckter Briefe, benutzt, welche zwischen Seydlitz und Friedrich d. Gr. gewechselt worden. Mit diesem Apparat hat er es vermocht, zuerst ein vollständiges Bild der Entwickelung des Lebens und Wirkens des Mannes zu entwerfen, der,,gross als Kampfesheld, gross als Waffenmeister, die preussische Cavalerie auf den Gipfel der Vortrefflichkeit erhob, und dessen Andenken noch jetzt in der preussischen Armee unvergänglich ist“. Dadurch hat er zugleich einen vortrefflichen Beitrag zur preuss. Kriegsgeschichte geliefert, der manchen bis jetzt nur unvollkommen vorhandenen Nachrichten über einzelne Ereignisse des siebenjährigen Krieges erwünschte Vervollständigung und Berichtigung gibt. Die Darstellung ist, wie sie sich vom Vf. erwarten liess, eine in hohem Grade gerundete und geglättete. -Druck und Papier sind vortrefflich.

14.

[350] Rückblick auf die Ursachen der französischen Revolution und Andeutungen ihrer welthistorischen Bestimmung, von Friedr. Wilh. Carové. Hanau, Edlersche Buchh. 1834. XVIII u. 186 S. gr. 8. (1 Thlr.)

Zwei sehr heterogene Elemente finden sich in diesem Buche vereinigt, die Theorieen des modernen Liberalismus und die Denkweise der neuern deutschen Philosophie, und es fragt sich nur, ob es dem Vf. gelungen ist, beide mit einander zu durchdringen und zu einem organischen Ganzen zu vereinigen. Schon a priori möchte man die Unmöglichkeit eines solchen Unternehmens behaupten; und zur völligsten Gewissheit wird es einem Jeden werden, dass

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es dem Vf. ganz damit missglückt ist, wenn er das Buch gelesen hat. Man kann nicht auf der einen Seite der Speculation huldi→ gen, welche das Unzulängliche der Verstandesreflexion dargethan hat, und auf der andern Seite gerade von diesem letztern Standpuncte aus, welches der des heutigen Liberalismus ist, der darin mit dem theologischen Rationalismus ganz auf gleicher Stufe steht, die poli→ tischen Erscheinungen der neuern Zeit beurtheilen. Im Grunde ist dieser politische Rationalismus auch die eigentliche Grundansicht des Vfs.; Das, was aus der andern, tiefern Quelle geflossen, ist mehr nur äusserer Anflug. Wie denn ein geistreicher Mann, der sich nicht hartnäckig abschliesst, wohl häufig Einzelheiten, deren Wahrheit ihm gar zu auffällig ist, aufnimmt, ohne doch das dieselben erzeugende und bedingende Ganze, das System, von dem sie abhängen, anzunehmen; denn dieses wäre ihm unmöglich, weil er sonst seine schon bestimmte Weltansicht aufgeben müsste. Im Interesse des Buches hätten wir aber gewünscht, der Vf. wäre auf dem ihm eigenen Standpuncte des gewöhnlichen Liberalismus geblieben und hätte sich keine Abschweifungen in ein höheres Gebiet erlaubt; sein Buch würde dann zwar einseitiger und alltägli cher, aber auch folgerechter und gerundeter geworden sein. Zur nähern Bezeichnung des Vfs. diene noch, dass sein Liberalismus völlig den gewöhnlichen abstracten und mechanischen Ansichten der französischen liberalen Theoretiker von der Opposition, huldigt und in ihre Stichwörter und hergebrachten Formeln, von Menschenrechten, völliger Cultusfreiheit, Bürgerbewaffnung, Gesetzbüchern u.s. w., ganz auf die gewöhnliche Art mit einstimmt. - Das Buch besteht aus zwei Abtheilungen. Die erste:,,Rückblick auf die Ursachen und den Ausbruch der französischen Revolution", enthält 24 Unterabtheilungen. Sie ist der vorzüglichere Theil des Werkes, indem die Reflexion hier, wo es grösstentheils galt, den Pragmatismus der französischen Revolution raisonnirend darzustellen, in ihrer Berechtigung ist, und diejenigen Unterabtheilungen, wo der Vf. die Thatsachen in ihren Gründen und Folgen zu erklären und ihr gegenseitiges Verhältniss zu erläutern sucht, sind in der That höchst lehrreich. Dagegen ist die zweite Abtheilung:,,Andeutung der Resultate der welthistorischen Bestimmung der französischen Revolution", in 13 Unterabtheilungen, die schwache Seite des Buchs, indem in ihr hauptsächlich der Vf. sich ohne Erfolg bemüht, die Resultate des Liberalismus auf philosophische Weise zu begründen. Noch bemerken müssen wir die üble Gewohnheit des Vfs., immerfort Stellen aus fremden, besonders französischen Werken, als Belege, wo nicht Beweise seiner Ansichten einzuschieben, oder als Noten unter den Text zu setzen. So sehr diess auch bei der Kritik und dem Beweis von Thatsaehen in historischen Forschungen nöthig ist, so lächerlich, ja pe dantisch nimmt es sich in einem raisonnirenden Werke aus, wenn

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