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Blase zu ermitteln. Nimmt man jedoch die Untersuchung des Urins der Steinkranken zu Hülfe, nimmt man ferner auf die Verhältnisse des Kranken, seine Lebensart, das häufigere Verkommen dieser oder jener Art von Harnsteinen in gewissen Gegenden, auf etwa vorhandene erbliche Anlagen, auf die Beschaffenheit schon früher abgegangenen Grieses u. s. w. Rücksicht, so möchte es doch gelingen, über die Natur des aufzulösenden Steines Licht zu erhalten. Wenn auch die Vorschläge des Vfs. nicht neu sind, so verdient auf jeden Fall die Wichtigkeit derselben volle Beherzigung. Auf die übrigen semiotischen Eigenschaften des Urins hinsichtlich des Geruchs, der Temperatur u. s. w. sowie auf viele erschienene Schriften über den Urin hat der Vf. keine Rücksicht genommen, obwohl einzelne eine ehrenwerthe Erwähnung verdient hätten, z. B. die gehaltvolle ,,Dissert. de signis ex urina" von Naumann (Lips. 1820), und mit Zusätzen abgedruckt in „Hasperi thes. semioticus" (Lips. 1825). Desgleichen wird der neuerdings mit so grossem Erfolg in Frankreich und auch anderwärts ausgeführten Steinzermalmung, als zu seinem Zwecke wahrscheinlich weniger gehörig, nur einmal beiläufig Erwähnung gethan. Hasper.

[991] Analekten über Kinderkrankheiten, oder Sammlung auserwählter Abhandlungen über die Krankheiten des kindlichen Alters, zusammengestellt zum Gebrauche für prakt. Aerzte. 2. Heft. Stuttgart, Brodhag'sche Buchh. 1835. 176 S. 8. (15 Gr.)

[Vgl. Repertor. Bd. 3. No. 2956.]

Wegen des Zweckes und der Einrichtung dieser periodischen Schrift muss sich Ref. auf seine Anzeige des 1. Heftes derselben beziehen. Das gegenwärtige Heft ist reichhaltiger, die einzelnen Abhandlungen sind theilweise durch Zusammenstellung in einen gewissen systematischen Zusammenhang gebracht und hie und da mit Noten des unbekannten Herausgebers versehen. Bei Compilationen dieser Art muss sich Ref. mit Anzeige des Inhaltes begnügen, da die aus Journalen und medicinischen Wörterbüchern entnommenen Aufsätze schon anderwärts ihre Beurtheilung gefun¬ den haben. Das Heft enthält 1. die Entzündung der Ohrspeicheldrüse von Roche in Paris; 2. die Rothsucht der Neugeborenen Von Jahn; 3. Bemerkungen über die entzündliche Diathese der Neugeborenen, von Martin in Lyon; 4. die Rose der Neugeborenen von Berndt in Greifswald; 5. die Zellgewebeverhärtung der Neugeb. von Heyfelder in Sigmaringen; 6. die Blausucht, von Bouilland in Paris; 7. von den Krankheiten der Ungeborenen und der Vorsorge für das Leben und die Gesundheit der Menschen vor der Geburt, von Hufeland; 8. über das Vorherrschen des VerdauRepert. d. geo, deutsch. Lit. IV. 7.

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ungssystemes im Kindesalter, von Sablairoles in Montpellier; 9) über das Zahnen, von Antoine Dugès in Paris (flach und des Uebersetzens nicht werth); 10. über Diphtheritis, von Naumann in Bonn; 11. praktische Miscellen von Schneider, Löwenhard, Jörg und Schönlein, 57.

[992] Der praktische Rathgeber in Wochen-, Kinder- und Krankenstuben. Ein Handbuch zur Belehrung für Frauen und Mütter, in allen vorkommenden Krankheitsfällen, über den weiblichen Körper und die Functionen desselben. In alphabetischer Ordnung. Von F. L. Carl d'Alnoncourt, Doctor der Med. a. verpflichtetem Geburtshelfer zu Leipzig. (1. Abthl.) Leipzig, O. Wigand'sche Verlagsexped. (III u.) 240 S. gr. 8. (2 Thlr. f. 2 Abthin.)

Abgesehen von der, in vieler Hinsicht bequemeren und zweckmässigeren alphabetischen Form, unterscheidet sich vorliegender Rathgeber noch durch manches Andere vortheilhaft von den meisten seines Gleichen. Er ist reichhaltiger und umfassender, in einem fliessenden, meist blühenden, zuweilen fast poetischen Stile geschrieben, und ertheilt im Ganzen nur zweckmässige, einfache, auf Erfahrung gegründete Rathschläge. Was Ref. bei der genauen Durchsicht der einzelnen Artikel (diese 1.. Abtheilung geht nur bis zum Buchstaben I) Bemerkenswerthes gefunden hat, besteht kürzlich in Folgendem. Zuweilen hat sich der Vf. verleiten lassen, die Grenzen einer Volksschrift in sofern zu überschreiten, dass er von Krankheiten, die schwerlich eine Gattin oder Mutter zu heilen übernehmen wird, wie Brustentzündung, Blutharnen, Bluthusten, die ganze Behandlungsweise ausführlich angibt. Ist einmal auf die Wichtigkeit der Krankheit und das Bedürfniss ärztlicher Hülfe hingedeutet, was der Vf. unterlassen hat, so ist jenes nicht nur überflüssig, sondern nachtheilig, indem er den Credit des Arztes schmälert und das Vertrauen der Umgebungen zu demselben schwächt, falls die'şer aus leichtbegreiflichen Gründen zuweilen genöthigt sein sollte, anders zu verfahren, als es der gedruckte Rathgeber für einen reinen Normalfall angegeben hat. Der Vf. sagt sogar an einer Stelle: „Man lasse den Arzt rufen und sich von ihm Damm'sche Pulver verschreiben". Was würde er selbst wohl zu einer solchen Zumuthung sagen? Als vorzüglich gut verfasste Artikel sind hervorzuheben: Alter, Ammen, Aufstehen, Hebamme, Benchmen gegen den Arzt (sehr wahr und wohl meist aus eigener Er fahrung), Geschlechtstrieb (bis auf das Waschen der weiblichen Genitalien mit Kamphorspiritus). Unter ,,Biss" hätten die Mittel gegen Tarantel- und Skorpionbiss wohl füglich wegbleiben können. Merkwürdig ist es, die fabelhafte, in das Geschlecht der Kraken und Lindwürmer gehörige Furia infernalis erwähnt und beschrie

ben, und Maassregeln gegen den Biss derselben angeführt zu finden, sowie die Aeusserung des Vfs. zu vernehmen, dass die Blindschleiche in den Wäldern des mittleren Deutschlands unschädlich sein soll. Sie ist es bekanntlich nicht nur bei uns, sondern überall. Gegen Schlangenbisse überhaupt findet Ref. Schröpfköpfe besser als Blutegel, die ohnediess nicht immer gleich zu haben sind. Bei bösen Brüsten räth der Vf. ganz gegen alle Erfahrung zum öftern Gebrauche des Messers, desgleichen bei Gebärmutterblutungen im Beginnen der Geburt unbedingt zu wehenbefördernden Reizmitteln, wo doch die Möglichkeit einer Placenta praevia zu berücksichtigen ist. Gegen das Brechen der SchwanEgern vermisst Ref. das Brausepulver, das einzige, wirklich wirksame Mittel. Diese wenigen tadelnden Bemerkungen werden am besten für den Werth eines Buches sprechen, dem Ref. eine recht beifällige Aufnahme auch desshalb wünscht, damit es seine schlechtern Kameraden möglichst verdrängen möge. 57.

[993] Der Sachsenspiegel. Freimüthige Worte über die Medizin des Hrn. Ritter Sachs in Königsberg und Hahnemanns. Nebst einem Sendschreiben an Hrn. Ritter Sachs. Von Dr. L. Griesselich, Grossh. Bad. Regimentsarzte u. s. w. Karlsruhe, Groos. 1835. (Vu.) 173 S. gr. 8. (18 Gr.)

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Dreierlei ergibt sich nach unbefangener und sorgfältiger Durchlesung dieses Buchs (Buch nennen wir es wegen der Bogenzahl und der übrigen äusseren Eigenschaften, die es mit andern Büchern gemein hat): 1. aus der Wuth des Angriffs auf Hrn. Sachs, dass dieser in seiner bekannten Schrift gegen Hrn. Kopp die wirklich verwandbaren Stellen sowohl des Letzteren als der Lehre, welche der Gegenstand des Streites ist, getroffen habe; 2. dass eine neue Periode in der Homöopathie eingetreten sei, in welcher nämlich die Schüler anfangen den Meister preiszugeben, und in Allem, worin dieser mit Recht angegriffen wird, nichts mit ihm gemein zu haben behaupten; eine Erscheinung, die zu allen Zeiten in ähnlichen Fällen vorgekommen ist; 3. endlich, dass in dem Tone, welchen Hr. Griesselich hier anstimmt, er ganz gewiss das letzte Wort behält; denn so wenig Hr. Sachs in seiner Schrift auch nur im geringsten zu einem solchen Tone Veranlassung gab, eben so wenig kann er sich bewogen finden, seinem jetzigen Gegner in einer Sprache zu antworten, die nur Hr. Griesselich erfinden, die er aber Niemanden lehren oder aufzwingen kann. Wer ein Interesse nimmt, sich von der Wahrheit des hier Gesagten zu überzeugen, vergleiche beide Schriften.

90.

[994] Materialien zu einer künftigen allgemeinen Me→ dicinal-Verfassung für Homöopathie.

Von Dr. H. A

Fielitz, zu Langensalza. Nebst einem Vorwort von Dr. G. A. B. Schweikert, Dir. der Homöopath. Heil- und Lehranstalt zu Leipzig. Leipzig, Schumann. 1835. 48 S. 48 S. gr. 8. (8 Gr.)

Der Vf. will homöopathische Lehrstühle, Professoren, Heilanstalten, Prüfungen, Eide, Selbstdispensiren, Arzneiconservatorien und homöopathische Behandlung in den Krankenhäusern und in den Armeen, welches alles er nur kurz berührt, um Raum für die Anpreisungen der Homöopathie zu gewinnen, von denen Buch und Vorrede so voll sind, dass sie und nicht die Medicinalverfassung den Zweck abzugeben scheinen. 90.

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[995] Ueber die heilsame Kraft des gemeinen Wassers, von Dr. John Smith. Aus d. Engl. 3., verm. u. verb. Aufl. vom Prof. Oertel in Ansbach. Nürnberg, (Campe.) 1834. 3 Bog. 8. (8 Gr.)

Philosophie.

[996] Die Naturlehre der Seele, von Dr. Friedr. Fischer, Prof. der Philos. zu Basel. 2. Heft. Die Erkenntniss und die geistigen Anlagen. Basel, Schweighauser'sche Buchh. 1834. S. 197-388. gr. 8. (18 Gr.)

[Vgl. Repertor. Bd. 2. No. 1981.]

Mit Beziehung auf die a. a. O. enthaltene Anzeige des 1. Heftes des vorl. Werkes beschränkt sich Ref. darauf, den wesentlichen Inhalt dieses 2. kurz anzugeben, was in sofern nöthig ist, als der Vf. manche eigenthümliche Ansichten aufstellt, deren Prüfung anderweitigen Kritiken überlassen bleiben muss. Der Vf. behandelt hier Das, was unter den Begriff des Wissens und der Erkenntniss fällt, also,,die theoretischen Functionen" der Seele, und zwar in 6 Capiteln. I. Cap.:,,erste theoretische Function, die sinnliche Wahrnehmung, als besonderes Vermögen dem äusseren Sinne beigelegt" (S. 200-274). Nach einigen §§. über den empirischen Begriff der sinnlichen Wahrnehmung (Bewusstsein eines ausserhalb der Seele und des Körpers befindlichen Gegenstandes, frei von Lust und Unlust), die Zahl und Rangordnung der Sinne und den specifischen, bloss durch einzelne Sinne bezeugten Inhalt der Wahrnehmung, verbreitet es sich über die gemeinschaftlichen Wahrnehmungen mehrerer Sinne, wobei die Behauptung hervorzuheben ist, dass die Entfernung unmittelbar und zwar an der Länge der Lichtstrahlen gesehen werde (S. 21416). Cheselden's operirter Blinder, der gerade wie Caspar Hauser (welches Beispiel aber nicht erwähnt ist) die dritte Dimension

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nicht sah, wird als einzeln stehende Erfahrung verworfen. Als gemeinschaftlicher Inhalt sämmtlicher Sinne werden aber §7 die Zeit, das Sein und Werden, Kraft und Leben genannt, und der Vf. erklärt sie S. 222 für „,eben so gute Wirklichkeiten, als die körperlichen Dinge irgend sind", und,,glaubt, dass wir sie in gleich unmittelbarer Erfahrung in ihrer äusserlichen Wirklichkeit vernehmen". Der wichtigste Theil dieses Capitels sind §§. 9 15, wo der Vf. die gewöhnliche Theorie der sinnlichen Wahrneh mung, als eines durch Nerveneindrücke vermittelten, wesentlich aber von aussen nach innen gehenden und im Innern der Seele sich vollendenden Vorganges bestreitet, und dagegen seine eigene, die Wahrnehmung durch ein Heraustreten des Bewusstseins an den wahrgenommenen Gegenstand erklärend, aufstellt. Sie kommt auf folgende Sätze zurück: die unmittelbaren Objecte der sinnl, Wahrnehmung sind die äusserlichen unabhängig von unserem Bewusstsein existirenden Wirklichkeiten (die Körper und ihre Processe z. B. der Lichtprocess, Schallprocess), nicht aber ihre Vorstellungen und Abbildungen; die Wahrnehmung derselben kann nicht anders geschehen, als dadurch, dass das Bewusstsein an sie heraustritt und sich mit ihnen in Verbindung setzt (das Verkehrtstehen des Gesichtsbildes auf der Netzhaut, das einfache Sehen und Hören bei doppelten Organen, hauptsächlich aber das Sehen der Entfernung sind die Hauptgründe; zugleich statuirt aber der Vf. eingetrübtes Heraustreten", z. B. beim Tastsinne S. 243); die Sinnnerven sind daher keine Leiter von Sinneindrücken aus den Ausseren Organen zum Gehirn, sondern (obwohl nothwendige) Leiter des Bewusstseins von dem Gehirn, oder vielmehr von dem Mittelpuncte des Nervensystems zu den äusseren Organen (die angeführten Beobachtungen Magendie's über die Functionen und die Unempfindlichkeit des Nerven sind keine schlagenden Beweise für den aufgestellten Satz). Die Seele versetzt sich also nach dem Vf., ohne sich desshalb gleichsam von dem Organismus abzutrennen, in die äusserlichen Thätigkeiten und Processe der Körper, und die verschiedenen Sinne sind eben so viele Modificationen, welche der freie Heraustritt des Bewusstseins durch den Bau der äusseren Sinne erfährt. Dass sich gegen diese neue Theorie fast eben so viele Einwürfe machen lassen als gegen die von dem Vf. bestrittene, dürfte bei genauer Prüfung leicht nachzuweisen sein; eine Hauptschwierigkeit dringt sich dein Vf. S. 360 fast unwillkürlich auf, indem er sagt: die Function der Bilder auf der Retina sei noch nicht vollkommen ermittelt; indem sie wirklich ganz überflüssig zu sein scheinen, wenn sie nicht das unmittelbare Wahrnehmungsbild sind, sondern die Seele sich zu dem gesehenen Gegenstande selbst hinversetzt. dieses mit der relativ grössten Ausführlichkeit behandelte Capitel noch die Beschreibung der Ausseren Sinnesorgane (S. 255-69)

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Ausserdem enthält

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