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Der 15. und 16. Vortrag fassen das Bisherige kurz zusammen und bestimmen namentlich die Begriffe: Geschmack und Classici-, tät, auf eine Weise, die dem Vf. eher den Vorwurf eines ästh Rigorismus, als Latitudinarianismus zuziehen werden. Die noch übrigen 4 Vorträge (17-20) haben die Begriffe zum Gegen-· stande, welche sich auf die allgemeine Kunstlehre beziehen: Kunst und ihr Verhältniss zu Natur und Wissenschaft, Genie, Stil, wesentliche Bedingungen eines schönen Kunstwerkes, Eintheilung der Künste in tonische, plastische und mimische, u. s. w.; der letzte macht von dem bisherigen eine kurze Anwendung auf die Dichtkunst. Die eigentliche specielle Kunstlehre fehlt ganz. Vielleicht würde der Vf. gerade in dieser Das nachgeholt haben, was Ref. von Anfang herein vermisste, nämlich die Construction (nicht bloss die Angabe) derjenigen Verhältnisse, welche in den verschiedenen Continuen (der Farben, Töne, Gestalten u. s. w.) Gegenstand ein nes reinen Wohlgefallens sind; eine eben so schwierige als nothwendige Untersuchung, die aber freilich mit der Erwartung einer ästhetischen Erregung, womit sich die meisten an das Studium der Aesthetik machen, nichts gemein hat; daher denn wohl auch der Vf. an dieser Stelle nicht auf sie eingehen konnte. Indessen auch Das, was der Vf. mitgetheilt hat, kann dazu dienen, empfänglich zu machen für einen so gut wie noch unbetretenen Weg der Forschung, manche Vorurtheile abzuhalten und zu zerstreuen, und die das Schöne im Unendlichen suchenden Blicke auf die festen Gestalten zurückzulenken, die in strenger sinnlicher Begrenztheit dennoch das unwandelbare Schauspiel der Schönheit darbieten.

29.

[1001] Zur Aesthetik. Untersuchung und Berichtigung von Aug. E. Umbreit. Heidelberg, Mohr. 1834. VIII u. 78 S. gr. 8. (12 Gr.)

Der Vf., welcher in Beziehung auf den etwas unbestimmt gestellten Titel nicht zu scrupulös zu sein bittet und versichert, dass das Schriftchen aus jahrelangen ernstlichen Beschäftigungen mit seinem Gegenstande hervorgegangen sei, behandelt einige Prüliminarfragen, vielleicht vornehmlich, um die Kenner und das Publicum auf eine von ihm unternommene Aesthetik vorzubereiten und diese selbst einzuleiten. Das Verhältniss des Künstlers zum Philosophen, der Sinn für das Schöne, der Begriff des Aesthetischen, dass die Aesthetik keine Kunstlehre sei, für wen endlich sie geschrieben werde, das sind die wesentlichsten Puncte, über welche der Vf. seine Ansichten entwickelt. Von S. 50-78 folgen erläuternde Anmerkungen. Eine polemische Tendenz hat das Schriftchen nicht; die äussere Ausstattung ist sehr gut.

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[1002] Von der Beurtheilung anderer. In sechs Büchern. Von M. Enk. Wien, Gerold. 1835. VI u. 294 S. 8. (18 Gr.)

Schriften, wie die vorliegende, welche ohne Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit und aprioristische Deductionen über gewöhnliche, aber eben desshalb wichtige Verhältnisse des Lebens Beobachtungen und Gedanken mittheilen und anregen, sind in unserer Zeit seltener geworden, als sie früher waren. Dennoch sind sie keineswegs überflüssig, und namentlich dürfte die Nothwendigkeit, sich im Verkehre mit Andern ein Urtheil über sie zu bilden, bei den häufigen Veranlassungen, es auszusprechen, när selten mit der Vorsicht und Schonung verbunden sein, die dabei nicht bloss die Klugheit anräth, sondern die Sittlichkeit gebietet. Ref. bekennt, die vorl., zwar mehr vom Standpuncte der empirischen Psychologie als der Sittenlehre aufgefasste, aus Aphoris men, die sich aber, nach allgemeinen Gesichtspuncten geordnet, sehr natürlich aneinanderreihen, bestehende Schrift mit Vergnügen gelesen zu haben und glaubt sie mit vollem Réchte empfehlen zu können. Die Beobachtung des Vfs. streift nicht bloss an der Oberfläche hin; in einer fasslichen, klaren, aber keineswegs trivialen Sprache entwickelt er die mannichfaltigen Bestandtheile und Mischungen der Charaktere, Neigungen und Bildungszustände, und wenn auch in dem geistigen Leben,,des Unsichtbaren mehr ist als des Sichtbaren", so geht ihm doch nicht das Talent ab, dieses auf jenes zu beziehen. Uebrigens handelt das 1. Buch von der Unsicherheit in der Beurtheilung Anderer überhaupt; das 2. von der Beurth. Anderer in Beziehung auf ihre geistigen Anlagen und intellectuelle Ausbildung derselben; das 3. 4. 5. von dem Charakter, einzelnen Eigenschaften und Richtungen desselben, das 6. endlich von äusseren Lebensverhältnissen.

Naturwissenschaften.

92.

[1003] Recherches sur les poissons fossiles, comprenant une introduct. à l'étude des ces animaux; l'anatomie comparée des systèmes organ. etc., une nouvelle classification des poissons etc. par Louis Agassiz, Dr. en Phil., Méd. et Chir. etc. prof. d'hist. natur. à Neuchatel. Texte Livr. 1. 2. et Planches Livr. 1. 2. 3. 23 Bog. Mit 66 lithogr. (u. grossentheils illum.) Tafeln in fol. Neuchatel. (Francfort a. M. Schmerber.) 1833, 34. gr. 4. (à Lief. n. 10 Thlr.)

Unter den organischen Körpern der Vorwelt waren bis jetzt

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die Fische am wenigsten untersucht, obgleich gerade diese Thierclasse dem Geologen für die frühere Geschichte der Erde sehr wichtige Andeutungen zu geben vermag, da, wie der Vf. bemerkt, die hierher gehörigen Thiere am vollständigsten gefunden werden und der Unterschied zwischen See- und Süsswassergeschöpfen, zwischen solchen, die in grossen Tiefen, in Weltmeeren oder in Buchten und an den Küsten leben, aus dem Bau ihrer Organe sich nachweisen lässt. Durch das vorliegende Werk, zu dessen Bearbeitung die bedeutendsten Museen benutzt sind, und zu welchem die berühmtesten Zoologen Beiträge geliefert haben, soll diesem Mangel abgeholfen werden. Nach dem zu Grunde liegenden Plane wird das Werk aus 5 Bänden bestehen, von welchen der erste sich mit den allgemeinen Betrachtungen, der systematischen Eintheilung, der Literatur u. s. w. beschäftigen wird, die folgenden Bände aber die Beschreibungen der Gattungen und Arten liefern werden. Es erscheint in einzelnen Lieferungen von 10-12 Bogen Text und 20-24 lithographirten Tafeln, aber jede Liefe→ rung enthält Abschnitte aus mehreren Bänden, nebst den dazu gehörigen Abbildungen. So gibt die erste Lieferung ausser der Vorrede aus dem 1. Bande die Bogen 1 und 2, aus dem 2. Bde. die Bogen 1-6, aus dem 4. Bande die Bogen 3 und 4 und aus dem 5. Bande den Bogen 3. Von der 3. Lieferung sind bis jetzt nur die Abbildungen erschienen. Ref. zieht es jedoch vor, die Anzeige der bisher abgehandelten Gegenstände nach der Folge der Bände zu geben. - Das 1. Capitel des 1. Bandes enthält Nachrichten über die Sammlungen und Hülfsmittel, die dem Vf. bei seiner Arbeit zu Gebote standen. Vorzüglich sind es die pariser Sammlungen, die ihm eine Menge Materialien lieferten; Cuvier erlaubte ihm Alles zu benutzen, was er selbst zu einer Bearbeitung der Ichthyolithen gesammelt hatte, und gab den Plän auf, ein eigenes Werk darüber herauszugeben. Die Sammlung des Grafen Münster in Baireuth, die Sammlungen in München, Carlsruhe, Heidelberg, Stuttgart, Tübingen, Göppingen, Zürich, Bern, Basel, Solothurn u. s. w. gaben dem Vf. mehr oder minder reiche Ausbeute. Ein Anhang gibt einige Nachrichten über die Sammlungen Italiens, Frankreichs, Englands, Deutschlands und der Schweiz, welche bei diesem Werke noch nicht benutzt sind. Das 2. Capitel liefert ein Verzeichniss der Werke über fossile Fische, und ein Nachtrag theilt einige Nachrichten über die Zeichnungen und Bemerkungen mit, die ihm Cuvier überliess. Im 3. Cap. findet sich eine kurze Uebersicht derjenigen Orte, wo fossile Fische gefunden worden sind, deren Autopsie aber dem Vf. noch fehlt. Im 4. Cap. beginnt der Vf. die Dermatologie der Fische überhaupt und insbesondere die Betrachtung über die Schuppen in Vergleich mit den Hautbedeckungen der übrigen Thiere zu behandeln. Von dem 2. Bande sind bis jetzt 5 Capitel geliefert,

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von welchen das erste die synoptische Tabelle der Familien, Gattungen und Arten der Ordnung der Ganoiden gibt. Unter den Ga noiden begreift der Vf. diejenigen Fische, deren Schuppen eckig, theils rhombisch, theils vieleckig sind, und welche aus knöcher nen oder hornigen, mit Schmelzsubstanz überzogenen Blättern bestehen. Unter den noch jetzt lebenden Fischen gehören die Ordnungen Lophobranchia und Plectognatha Cuv. hierher, aus denen die Gattungen Diodon, Ostracion und Sygnathus in den tertiären Gesteinen des Monte Bolca vorkommen, während die älteren Flötzgebirge eine zahlreiche Reihe jetzt nicht mehr existirender Familien, Gattangen und Arten enthalten, deren Beschreibungen und Abbildungen nach ihrer systematischen Reihenfolge den folgenden Capiteln einverleibt sind. Die Gattung Acanthodes Agass. (2. Cap.), von welcher bis jetzt nur eine Art (A. Bronnii) aus dem Sphärosiderit des Steinkohlengebirges von Börschweiler und Lebach bei Saarbrück bekannt ist, zeichnet sich durch ihre kleinen, quadratischen Schuppen, vorragenden Unterkiefer, Mangel der Bauchflossen, grosse Brustflossen und verlängerten Vorsprung der obern Schwanz Hosse aus. Die Schuppen sind so klein, dass die Haut dem unbewaffneten Auge nur wie chagrinirt erscheint. Die Gattung Catopterus Agass. (3. Cap.), von Sedgwick und Murchison (Geol. Trans. 2. ser. vol. 3.) unter dem Namen Dipterus aufgestellt, unterscheidet sich von der vorigen durch kleinere Brustflossen, grössere Schuppen und nicht vorragenden Unterkiefer. Auch bei ihr sitzt die Rückenflosse der Afterflosse gegenüber, dicht bei dem Schwanze. Das Dasein einer doppelten Rückenflosse zieht der Vf. in Zweifel. Die Abdrücke finden sich in den Schichten von bituminösem Kalkschiefer von Caithnes im nördlichen Schottland, und Sedgwick und Murchison unterscheiden fünf Arten, die aber vielleicht alle in eine zu vereinigen sind. Die Gattung Amblypterus Agass. (4. Cap.) ist der folgenden sehr nahe verwandt und früher damit vereinigt worden, unterscheidet sich aber durch gewölbteren Körper und weit breitere Flossen. Vier Arten sind im Steinkohlengebirge im Saarbrück'schen, eine fünfte in einem Mergelschiefer, der zur Zechsteinformation gehören dürfte, bei Ceara in Brasilien gefunden worden. Für die Gattung Palaeoniscus (5. Cap.), unter welcher Palaconiscus und Palaeothrissum Blainv. zu verbinden sind, sind der obere Schwanzfortsatz, die rhombischen Schuppen und die Gestalt und Stellung der verhältnissmässig kleinen Flossen bezeichnend. Die Rückenflosse befindet sich dem Mittelraume zwischen den Bauchflossen und der Afterflosse entgegengesetzt. Vor der Rückenflosse und der Schwanzflosse bemerkt man meistens eine Reihe schildförmiger Schuppen, welche allmählich in die Strahlen übergehen. Es sind 12 Arten dieser Gattung beschrieben, welche im alten Flötzkalksteine vorkommen, von denen mehrere, z. B. Pal. Freieslebeni im mansfelder Kupferschie

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fer, P. fultus im nordamerikanischen Steinkohlengebirge bereits bekannt und beschrieben sind. In einem Nachtrage zu der Abhandlung über Palaeniscus bemerkt der Vf., dass man von den bisher behandelten Ganoiden überhaupt, insbesondere aber von den Arten von Palaeoniscus höchst selten im Gesteine Spuren des Skeletts finde, dass er aber ein Bruchstück von P. Voltzii gesehen habe, in welchem die Reihe der Schwanzwirbel sichtbar werde. Ans dem 3. Bande liegen noch keine Abhandlungen vor, aus dem 4. Bande das 2., 3. und der Anfang des 4. Capitels, welche die Gattungen Cyclopoma, Lates und Smerdis aus der Ordnung Acanthopterygia, Familie Percoides Cuv. behandeln. Cyclopoma Agass. unterscheidet sich von Lates vorzüglich durch den nach hinten gerundeten, mit vielen Zähnen, die nach unten immer grösser werden, besetzten vordern Kiemendeckel. Zwei Arten sind am Monte Bolca gefunden und in der ittiolithol. veron. unter den Namen Labrus turdus (Cyclop. gigas Agass.), 'und Scorpaena Scrofa (Cyclop. spinosum Agass.) abgebildet. Lates Cuv. Drei Arten dieser Gattung finden sich ebenfalls am Monte Bolea, von denen eine (Lat. gracilis Agass.) in der ittiol. ver. als Holocentrus calcarifer abgebildet ist. Smerdis Agass. umfasst nur kleine Arten, die sich durch ihre gabelförmige Schwanzflosse von den vorigen Arten unterscheiden. Vom 5. Bande werden das 2. bis 4. Capitel, welche die Gattungen Gasteronemus, Acanthonemus und Vomer aus der Familie Vomerides enthalten, mitgetheilt. Gastero→ nemus Agass. ist der Gattung Vomer sehr nahe verwandt, aber der vorderste Strahl der Bauchflosse ist sehr lang und der Kopf kürzer, kleiner und mehr gerundet. Es sind 2 Arten vom Monte Bolca bekannt, von denen die erste (Gast. rhombeus Agass.) als Scomber rhombens in der ittiol. veron. abgebildet ist. Acanthonemus Agass. hat sehr lange Dornfortsätze und vereinigt mehrere Kennzeichen der Gattungen Vomer, Zeus und Equula Cuv. Es gehören hierher Acanth. filamentosus Agass. vom Monte Bolca, welchen die Vff., der ittiol. veron. einmal als Zeus gallus und dann als Chaetodon aureus abgebildet haben, und Acanth. Bertrandi Agass. von Schio im Vicentinischen. Vomer Cuv. Von dieser Gattung ist nur eine Art bis jetzt aufgefunden, welche jedoch am Monte Bolca nicht sehr selten vorzukommen scheint und in der ittiol. veron. sowohl unter dem Namen Zeus Vomer als unter dem Namen Zeus triurus abgebildet ist. Unter der Bezeichnung : Feuilleton additionnel, ist für das ganze Werk noch ein besonderer Supplementband angelegt, von welchem mit der 2. Lieferung die drei ersten Bogen ausgegeben sind. In ihnen findet sich ausser einigen Bemerkungen von minderem Belange eine vorläufige Uebersicht der von dem Vf. angenommenen Ordnungen der Fische überhaupt und eine Menge Einschaltungen zu der synoptischen Tafel über die Ganoiden. Die Abbildungen sind theils von

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