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zusammen kund. Diese zu schildern können wir hier nicht unternehmen, wo uns der Raum so sehr einengt, und wo wir auf ein Belegen und Beleben unserer Worte durch Beispiele verzichten müssen. Wir hoffen aber, dass Andere es unternehmen werden, Rü→ ckert als Dichter, wie er Tiefe und Klarheit des Geistes, reiche Gelehrsamkeit, hohen sittlichen Ernst, Tiefe des Gemüthes, die zarteste Innigkeit des Gefühls, unerschöpflichen Reichthum der Phantasie zu wahrhaft poetischer Einheit verbindet, aus dieser Sammlung zu würdigen. Diesen überlassen wir es auch, Das, was sich vielleicht an wenigen einzelnen Gedichten tadeln liesse, die allzugrosse, auch wohl auf den Gedanken selbst einwirkende Künstlichkeit, in manchen, namentlich frühern Gedichten, ein Spielen mit Wort und Vers, zu denen den Dichter wohl seine Meisterschaft in Sprache und Versbau einmal verlocken kann, zeigen; wir können hier darauf nicht eingehen, um so weniger, als wir gerade in dieser Sammlung kaum solche Gedichte treffen, und jemehr wir nur von dem Eindrucke, den die Sammlung als Ganzes auf uns macht, zu sprechen haben. Die Sammlung, die ausser, bereits gedruckten, sehr viele Gedichte enthält, die uns wenigstens noch ganz unbekannt waren, und manche, die wir entschieden als zum ersten Male erscheinend ansprechen müssen, ist in folgende Theile getheilt. I. Bausteine zu einem Pantheon (S. 3-138), einzelne Gedichte, bei denen wir aber die geistige Verbindung wohl zu erkennen glauben. II. Edelstein und Perle (wohl Manchem schon aus der Urania von 1823 als eines der lieblichsten Gedichte, die die deutsche Poesie aufzuweisen hat, lieb und werth S. 139-185). III. Liebesfrühling (in fünf Sträussen, mit zwei Nachträgen S. 187-406). Dann folgen fünf Mährlein zum Einschläfern für mein Schwesterlein (S. 407-424, im wahrsten Tone des Kindermährchens). Endlich S. 427-436 Volkssagen. Die frühesten dieser Gedichte sind von dem Jahre 1812, die spätesten vom Jahre 1834. Die Ausstattung, die der Verleger dem Buche gegeben hat, ist zu rühmen.

108.

[77] Gedichte von Nikolaus Lenau. 2., verm. Aufl. Stuttgart, Cotta'sche Buchh. 1834. VIII u. 383 S. 8. (1 Thlr. 20 Gr.)

Bekanntschaft mit der eigenthümlichen Weise Lenau's glauben wir um so mehr voraussetzen zu können, als das schnelle Folgen dieser neuen Ausgabe seiner Gedichte auf die erste, die 1832 (276 S. 8.) erschien, beweist, dass der Dichter viele Freunde gefunden habe. Seiner Eigenthümlichkeit aber, die wir ebendesshalb nicht näher zu charakterisiren haben, ist er auch in den Gedichten, durch welche die gegenwärtige Sammlung so ansehnlich vermehrt wird, treu geblieben; die meisten von ihnen glauben wir mit

વા

Theologie.

(Die mit * bezeichneten Schriften haben Katholiken zu Verfassern.)

[121] *Leo der Grosse und seine Zeit. Von Wilh. Amadeus Arendt, Prof. an d. Univers. zu Mecheln. Mainz, Kupferberg. 1835. VIII u. 487 S. gr. 8. (1 Thlr. 20 Gr.)

Fordert irgend eine Zeit der christlichen Kirche von der Wissenschaft eine besondere Darstellung, so ist es die Leo's d. Gr., unter dessen unmittelbarster und nächster Mitwirkung die Kirchenlehre gegen die häretischen Auffassungen der Manichäer und Priscillianer, des Pelagius, Eutyches und Nestorius sich zur Bestimmtheit durchrang, und die Verfassung, nachdem sie die Durchgangspuncte der Metropolitan- und Patriarchalverfassung durchschritten, zur monarchischen sich consolidirte. Desshalb wird der Vf. (der bekanntlich früher der potestantischen Kirche angehörte, als Docent der Theologie in Bonn convertirte, und gegenwärtig an der freien Universität zu Brüssel angestellt ist) einer Rechtfertigung fir sein jetzt zur Anzeige vorliegendes Werk nicht bedürfen. Das selbe zerfällt in 2 Bücher, deren erstes die politische und kirchliche Geschichte von Constantin d. Gr. bis auf den älteren Theodosius darstellt (S. 1—138), während das zweite die nächste Zeit vor Leo d. Gr. und dann dessen Wirken insbesondere schildert. Der Vf. hat selbst gefühlt, dass jenes erste einleitende Buch von unangemessener Länge sei, und desshalb bemerkt er in dieser Beziehung in der Vorr., dass er eine Geschichte des Mittelalters zu liefern

gesonnen sei, welcher die vorlieg. Arbeit als Vorbereitung and Einleitung dienen soll. Desshalb habe dieselbe überhaupt einen doppelten Zweck, einmal,,die Uebersicht aller der Entwickelungen des Christenthums, aus welchen sich die mittelalterigen Erscheinungen herausbilden, und dann die ausführlichere Darstellung der Zeit, welche demselben (?) unmittelbar vorhergeht, zu deren Mittelpuncte den Mann genommen, der sie beherrscht und geleitet hat, der als Oberhaupt die Keime ihrer nächstfolgenden Entwickelungen legt, und in seinem Geiste und Wirken die Erscheinungen späterer Repert, d. ges, deutsch, Lit. IV. 2. 6

Jahrhunderte vorbildet." Und S. 53 bestimmt er seine Aufgabe überhaupt dahin: „,eine Reihe christlicher Entwickelungen darzustellen, welche mit der Anerkennung des Christenthums als Staatsreligion beginnt und sie bis gegen das Ende des 5. Jahrh., bis zu dem Starz des weström. Reiches, dem eigentlichen Beginnen des Mittelalters durchzuführen." Es wird nur dieser Anführungen bedürfen, um zu zeigen, dass das Buch des Vfs. seinen Titel mit Unrecht führe, weil es weit mehr enthält, als dieser andeutet. Es wird aber aus ihnen auch diess klar werden, dass es den Anforderungen, welche an eine Monographie über Leo d. Gr. gestellt werden müssen, nicht genügen könne. Es ist nicht der Ort hier, diese zu entwickeln; aber so viel kann als gewiss vorausgesetzt werden, dass es mit einer, wenn auch noch so fleissig und mit noch so grosser Vorliebe gearbeiteten Schilderung der Erscheinungen, welche die Zeit, Leo's charakterisiren, nicht abgethan sein könne. Mehr als diese hat der Vf. nicht geliefert, und eine genaue Zusammenstellung der Resultate, welche aus dem Wirken Leo's für die Kirchenlehre und noch mehr für die Verfassung sich ergeben, sucht man bei ihm vergebens. Die Andeutungen, welche S. 405 ff. sich vorfinden, sind überall unbefriedigend, und so hat er denn, weil es ihm an Einheit des Planes fehlte, und weil er über dem Allgemeinen das Besondere vergass, die Geschichte des Dogmas und der Verfassung durch eigene Schuld um einen Beitrag gebracht, welchen zu liefern er wohl befähigt gewesen wäre. Dass man eine genaue Aufzählung der dem Papst Leo zugehörigen, oder ihm auch nur zugeschriebenen Schriften eben so wenig als ein genaues Verzeichniss der Ausga ben erwarten dürfe (so leicht auch beides nach den Vorarbeiten von Quesnellus' und den Ergänzungen der Ballerini sich liefern liess), braucht nicht erst gesagt zu werden. Eines Eingehens in das Besondere und der Berichtigung der hin und wieder erscheinenden irrigen Angaben müssen wir uns enthalten, und wir begnügen uns desshalb mit der doppelten Bemerkung, dass der Geist, in welchem der Vf. geschrieben, der des idealisirenden römischen Katholicismus ist, und dass sein Buch für die beabsichtigte Geschichte des Mittelalters eine sehr unvollkommene Vorarbeit sein werde. Leo d. Gr. allein als Träger der Erscheinungen ansehen za wollen, welche das Mittelalter andeuteten und vorbereiteten, wäre volkommen unhistorisch. In gewissem Grade hat diess der Vf. gethan, und dieser Verstoss gegen die Wahrheit wird sich ihm bei den ersten Anfängen seiner Arbeit kundgeben, denn es wird and muss ihm nicht an Einem Orte nur an der nöthigen Grundlage fehlen. Die Sprache des Vfs. ist fliessend, wiewohl nicht frei von Manier und gewissen Lieblingsphrasen. Die äussere Ausstattung verdient Lob; dagegen verdient die Correctur namentlich

صفة

in den (zur Ungebühr hinter den Text gestellten) Noten ernstliche Rüge.

[122] Polemische Blätter, betreffend Christenthum, Bibelglauben und Theologie. Eine Schrift für gebildete Leser aller Stände von G. Fr. Daumer. 1. u. 2. Heft. Nürnberg, Campe. 1834. XXII u. 122, 140 S. gr. 8. (1 Thlr. 8 Gr.)

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Um den Missverständnissen auszuweichen, welche die Schroffheit der Polemik, mit welcher der Vf.,,,einer neu aufblühenden Religionsbarbarei entgegen, das Verneinende seiner Gesinnung und seiner Ansichten auf das entschiedenste und offenste herauskehrte", hervorzurufen allerdings geeignet ist, schickt der Vf., der seine speculativ-philosophische Ansicht schon in mehreren Schriften ausgesprochen hat, in der Vorr. zum 1. Heft ein Glaubensbekenntniss voraus, welches zwar einer verschiedenen Auslegung fähig ist, wie jede Sprache, welche das Uebersinnliche durch Symbole menschlicher Rede zu bezeichnen unternimmt, welchem aber christliche Grandideen abzusprechen ohne Unbilligkeit nicht wohl möglich sein wird. Daneben aber legt er, wie auch schon früher, das Bekenntniss ab, dass er,,in dem Christenthume als historischer Erscheinung nichts als ein Gemisch von Wahrem und Falschem, Humanem und Barbarischem, Edlem und Unedlem erkenne; das Letztere sei bei weitem das Ueberwiegende; und von diesem in Unreinheit und Rohheit befangenen Christenthume behaupte er, es sei unfähig, Bildung zur reinen Humanität bei der ihm ergebenen Menschheit zu bewirken, habe sie nach vielhundertjährigem Zeugnisse der Geschichte noch nie zu Stande gebracht und müsse der Entwickelung derselben nothwendig feindselig und hemmend entgegenstehen, so lange es existire und Geltung habe“ (S. XIII, XIV). Die Ausführung dieser letzten Sätze findet sich Heft I, S. 35-84; der Vf. nennt hier geradezu das biblische und kirchliche Christenthum; und nicht nur scheint ihm eine Vergleichung der Moralität und Humanität heidnischer Völker (namentlich der orientalischen) mit christlichen ganz zum Nachtheile der letzteren auszufallen, sondern er stellt auch von S. 43 an,,Beispiele und Schilderungen der ungeheueren Barbarei" zusammen,,,in der die Christenheit durch alle Zeiten der ununterbrochenen welthistorischen Macht und Herrschaft des Christenthums hindurch versunken war"; namentlich ist der, allerdings bisweilen über jede Grenze der BeSonnenheit und Gerechtigkeit hinausgegangene Fanatismus der protestantischen Geistlichkeit ein Gegenstand seines bittern Tadels; eine Anzahl Belege für ,,den Unsinn, die Rohheit und Gottlosigkeit der modernen pietistischen und kirchlich gläubigen, Partei" machen den Beschluss des Heftes. Ref. glaubt nicht erst bemer

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ken zu dürfen, dass in dieser Polemik das Christenthum an sich, seine Wirkungen, die Fehler seiner Bekenner, Zeitverhältnisse and allgemeine Bildungszustände in ihrer sehr verschiedenartigen Mitwirkung zu einzelnen, in ihrer factischen Wirklichkeit grausenerregenden Thatsachen fast durchgängig vermischt, wenigstens nicht von einander getrennt sind, und dass der Einfluss des Christenthums, eben nicht von Seiten seiner welthistorischen Bedeutung, sondern nar in Beziehung auf einzelne Verirrungen und Abgeschmacktheiten betrachtet ist, welche an sich Niemand wird vertheidigen wollen. Insofern sich aber die Polemik gegen einzelne Personen richtet, namentlich gegen Hrn. Pr. Dr. Höfling, Hrn. Dr. Fikenscher und die Recensenten des Vfs. in Tholuck's Literarisch. Anzeiger und der Evang. KZ., wollen wir zwischen dem Vf. und seinen Gegnern nicht richten. Der Streitpunct, der zu Anfang des 1. Heftes ventilirt wird, betrifft den Umstand, dass der Vf, in seiner Schrift,,über die Entwendung ägypt. Eigenthums," es anstössig gefunden, dass Gott den Israeliten bei ihrem Auszuge aus Aegypten dem Könige das Vorhaben eines 3tägigen Zuges in die Wüste zur Begehung eines Opferfestes vorzugeben, und dann, dass er ihnen kostbare Geräthe und Kleider zu borgen und nicht wiederzugeben befiehlt. Das 2. Heft enthält 7 Aufsätze ähnlichen Inhalts: 1. Aphorismen über Bibelglauben und Christenthum (S. 1-37); 2. über Röm. IX, 923. (der Vf. sucht nachzuweisen: Paulus lehre, Gott mache die Menschen nach blosser Willkür, theils gut und selig, theils böse und unselig, und diese Lehre sei,abscheulich", S. 37-46); 3. über Philipp. II, 13. (gegen Höfling); 4. über die Unlauterkeit der der biblischen Darstellung zufolge von Christus vorgetragenen Moral (S. 54-61, eine kurze Zusammenstellung der Stellen, aus welchen man schon oft für die Moral Jesu den Vorwurf des Eudämonismus abgeleitet hat;,,der gemeinste Selbstling, der schmuzigste Geizhals, der elendeste Schacherjude", sagt der Vf. S. 60 ausdrücklich,,,wird eine Moral annehmlich finden, wie jene, die Häuser, Aecker u. s. w. zu verlieren befiehlt, um sie hundertfültig wieder zu erhalten."); 5. über die Leiden der unter den. Christen lebenden Thierwelt (ein in der That komischer Beitrag zu den barbarisirenden Wirkungen des Christenthums); 6. über die theolog. Vorstellungen von göttlichen Strafgerichten und göttlicher Vorsehung (sind wohl kaum die allgemeinen); 7. über Mysticismus. Billige Beurtheiler werden vielleicht dem Vf. einen Grad persönlicher Aufgeregtheit verzeihen; dennoch aber könnte leicht eine Polemik gegen seine Polemik, namentlich insofern sie das Christenthum, als solches treffen soll, eben so weitläufig werden müssen als die seinige gegen andere.

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106.

[123] *Geschichte der chinesischen Mission unter der

1.

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