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geringsten Städtchen des jüdischen Landes war. eine Weisheit in allen Verumständungen und Begebenheis Noch in unsern Zeiten zählt es in Aŭem kaum dreihundert ten, in Zeiten und Gegenden, welche die Geburt dessen Häuser, da es doch aus Ehrfurcht als Geburtsort des umgeben, dem ich meine Erleuchtung, Deine wahre ErErlösers nicht nur von Juden, Türken und Arabern, kenntniß, meine Seligkeit schuldig bin! Welche Allsondern auch von sehr vielen Christen bewohnt ist, die macht in der großen Entwickelung aller Schicksale! daselbst ein Kloster haben, Handwerke begehen und welche Barmherzigkeit und Liebe gegen das in den NächHandel treiben, besonders mit Rosenkränzen und Kreuz-||ten des Todes verlorene Geschlecht der Menschen! O, bildern. wie hast Du die Welt geliebt, daß Du Deinen heiligen So gering aber auch die Anzahl der durch den könig: || Sohn hingabst, damit Keiner, der an ihn glaubt, vers lichen Befehl fallenden Opfer sein mochte: er blieb eine loren gehe, sondern das ewige Leben habe! Hätte ich jes Schmach im Leben des Tirannen, der bald selbst eines | mals an Dir, jemals an der Göttlichkeit von Jefu Sens schauderhaften Todes starb. Er litt lange an der Wasser-dung und Offenbarung gezweifelt: die Geschichte feines fucht; darauf gieng er lebendigen Leibes in Verwefung Erscheinens, und was vorausging, und was nachfolgte, über. Würmer erzeugten sich in seinen offenen Wunden, und wie durch Deine Führungen, Gott, das Allerda er fon siebenzig Jahre alt war. Auch den Zweck größte, was je dem Menschengeschlecht geschah, aus feiner Absicht erreichte er nicht. Zwar das Volk blieb dem Kleinsten und Verachtetsten siegend über die Ge= ruhig; aber der, welcher getödtet werden sollte, blieb ||walt der Welt hervortrat -es hätte meine Zweifel zer unverlegt. Gott wachte. malmt.

Maria hatte nämlich mit ihrem Gatten und Kinde, Gerührt durch die Wunder Deiner unendlichen welches nach dem achten Tage beschnitten worden, Beth || Huld, wie Simeon, will ich, wie er, im Tempel lehem verlassen, und war, dem jüdischen Gefeße gemäß, || Dich dankbar preisen im Laufe meines Lebens, bi8 nach Jerusalem gegangen, um dort, nebst einem Opfer Du auch mich, Deinen Diener, in Frieden fahren von zwei jungen Tauben, ihren theuern Säugling im läsfest. Lempel dem Herrn darzustellen. Noch herrschte die Rede vom Messias laut in der Stadt. Noch war der herodische Schluß nicht gegen Bethlehem ergangen.

und als das Kind von der Mutter im Tempel gehalten ward, trat ein hochbetagter frommer Jude hinzu. Den Greis bewegte der Anblick des Kindes wunderbar. Er, feines Namens Simeon, war des innigen und mit der allgemeinen Erwartung übereinstimmenden Glaubens, die Zeit sei erfüllt, und er werde nicht sterben, er habe denn zuvor den Chrißt des Herrn, das heißt, den Gefalbten Gottes, erblickt. Er sah Jefum. Erschüttert nahm er das Kind vom Arm der Mutter an seine Brust, blickte gerührt zum Himmel empor und sprach im Geist der Propheten: Herr, nun lässest Du Deinen Diener in Frie: den fahren, wie Du gesagt haft; denn nun haben meine Augen Deinen Heiland gesehen, welchen Du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preise Deines Volkes Israel!“ (Luk. 2, 32.)

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365.

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Die Worte des Greises erregten, nach Allem, was schon geschehen war, &'e Verwunderung des Baters und Todesgefahren umringten fchon die Wiege Jefu Chrifti. der Mutter. Nicht minder, als eine weise und fromme Seine Aeltern mußten mit ihm, dem heiligen Säugling, Frau von vierundachtzig Jahren, durch Simeons Radurch die Wüsten nach Aegypten flüchten, um ihn den den angezogen, in gleicher Ehrfurcht sprach, betete und Mordschwert des gefühllofen Herodes zu verbergen. Erst, fegnete. als sie erfuhren, daß der bisherige König des jüdischen Das Kind hatte, dem mosaischen Geseße gemäß, die Landes zu Jericho gestorben war, und fein Sohn ArBeschneidung empfangen zu Jerusalem. Darum fehrten chelaus den Thron des graufamen Vaters bestiegen habe, die Veltern mit demselben nach ihrem Wohnort Nazareth fehrten sie mit einander nach dem stillen Nazareth zurück. So viel Ausserordentliches den Eintritt Jesu in das zurück, als sie Alles gethan hatten, was sie nach Vorschrift des Gesetzes beobachten mußten. Alles aber, was irdische Leben ausgezeichnet hatte, war doc) Alles in geschehen war, mußte in ihnen wunderbare, dunkle Ah="| Volke bald vergessen. Man erwartete das Erscheinen des nungen von den Bestimmungen und der Zukunft dieses || Messtas, und wußte nicht, daß er schon im Vaterlande Säuglings erwecken. Er ward ihnen ein heiliges Pfand war, und unschuldsoll als Kind unter den Blumen von der Gnade Gottes. Ihre ganze Sorge und Zärtlichkeir Nazareth spielte. Das erste Geräusch von seiner Ankunft wandte sich ihm zu. Wie mußten sie erschrecken, als nun || haite fich verloren. Viele mochten das nicht mehr glauben die Rede ging, daß der König geboten have, in Bethwollen, was man anfangs von ihm erzählt hatte. lehem die Unschuld zu erwürgen, weil dort der Messtas Der Gefang der Engel in seiner Geburtstunde war geboren fei! Zitternd machten sie sich auf und flüchte- verhalt. ten nach dem benachbarten Aegypten, in den Schuß fremder Verwaltung, in eine rettende Verborgenheit.

Gott, wie preife ich Deine Vorsehung würdig! Welch

Was die Vergeffung Jesu noch mehr beförderte, war die Dunkelheit des Standes, in welchem er bei seinem Pflegvater Joseph lebte, der seines Handwerks ein Zim

mermann war, und sein Brod mühsam verdienen mußte. || nach einer Tagereife nirgends bei den zurückkehrenden Das entsprach den Vorstellungen der Juden nicht, die Verwandten fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem. sie von einem Messias, einem künftigen Ueberwinder Roms und Beherrscher des Erdkreises, hatten.

Sie bildeten sich ein, daß er von ungewöhnlichem Glanz umgeben, daß er von den Engeln des Himmels bedient sein, daß jede seiner Handlungen, jeder seiner Schritte von wunderbaren Ereignisfen begleitet sein würde. Von dem Allen vernahmen sie nichts. Auch die Einwohner bemerkten in dem Dasein des Kindes Jefu nichts Uebernatürliches. Hätten sie dergleichen wahrgenommen, ihre Aufmerksamkeit würde bald erregt worden sein, und das Geschrei davon wäre bald durch das ganze Land erschollen.

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Sie erblickten ihn endlich im Tempel noch immer vera weilend. Nur der ewige Vater, nur Gott war sein Ge danke. Und als ihn die Mutter mit zärtlichen Vorwürfen fragte: Mein Sohn, warum hast du uns das gethan? Siche, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!“ schien er aus der Betrachtung zu erwachen, Was ist es, daß ihr mich gesucht habet? Wiffet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was Sie verstanden nicht, was er meinte, und nahmen ihn mit sich in die Heimath. Doch wort. Es kam die Zeit, in welcher sie dieselbe wohl Maria dachte oft an diese merkwürdige dunkele Anta begriff.

und erwiederte nur:,,

ineines Vaters ist? “

In dem Alter, worin die Wißbegierde des werdenden Jünglings aus der Harmlosigkeit des kindlichen Dafeins erwacht, liegt in der Unschuld und dem ernsten-Forschen eines geistreichen Knaben eben so viel Anmuth, als oft etwas Ueberraschendes. Jesus kehrte nach Nazareth in die vorige Dunkelheit zurück. Seine Anlagen entwickelten sich immer mehr; er nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.

Aber dazu war Jesus nicht gesandt. Er sollte nicht folches Aufsehen erregen, nicht mit Wunderdingen die Augen der Neugierigen ergößen. Er solite das Geschlecht der Sterblichen lehren, daß auch die menschliche Natur sich schon zu einer gewissen Hoheit und Heiligkeit und Kraft erheben könne. Nur sein göttlicher Sinn, nur die in ihm offenbarende Fülle der Gottheit, sollte die Gem ther anziehen, und durch ihn dem ganzen Geisterreich das Himmlische offenbart werden. So war es selbst von den Seine Jugend verfloß in stiller Bescheidenheit. Es Propheten des Alterthums verkündiget; so mußte es nach ist uns darüber nichts weiter aufgezeichnet worden. Vers bem Rathschluffe des ewigen Vaters fein. Es lebte Jesusmuthlich erlernte er bei seinem Pflegvater Joseph dessen Chriftus in menschlicher Gestalt auf Erden, damit uns Handwerk als Zimmermann. Wenigstens mußte dies eine fein heiliger Wandel entzücke, und wir ihm nachfolgen sehr bekannte Sage noch unter den ersten Christen gewes mögen. Würde der Erlöser in überirdischer himmlischer fen fein. Auch in den Schriften der Kirchenväter, die in Gestalt hienieden erschienen sein, so würden die Sünder den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt gelebt has sprechen: wir sind nur schwache menschliche Geschöpfe, ben, finden wir dies. Und warum sollten wir es nicht und unsere irdische Natur entschuldigt unsere Vergehun: gen; es ist nicht möglich, daß wir als bloße Menschen zu solcher Unschuld und Reinheit gelangen können, wie er, der uns zu seiner Nachfolge auffordert. Aber obgleich in der irdischen Hülle des Menschen, war Jesus göttlich in Sinn und That, und man möchte sagen, die Gott heit war in ihm menschlich geworden, sich durch ihn den Jahrtausenden zu offenbaren. Und so mußten Jefu Leben und Jesu Lehren für die Menschheit wohlthätig und fruchtbar bleiben, damit wir schon hienieden gottselig zu wandeln und nach seinen göttlichen Geboten zu leben uns bestreben.

glauben? Joseph war eher dürftig als reich, und Jesus erfüllte die Pflichten des guten Sohnes zu unterstütung feiner Weltern. Er sorgte, wie jeder Andere, für seine leiblichen Bedürfnisse, für seinen Erwerb, um geachtet und unabhängig unter Seinesgleichen dazustehen. Allein die Sorge für seine Vermögensumstände verschlang ihm nicht alle Beit. Ein Theil seiner Stunden gehörte dem Irdischen, ein anderer Theil der Ausbildung seines Geis tes in Erlernung nüglicher Kenntnisse und in Erwerbung und Ausübung eines himmlischen Sinnes. Er arbeitete nicht bloß, um im Stande zu sein, sich in den freien Stunden Ergötungen zu verschaffen; sondern er wollte nur das Nöthige, um sich dann dem Allernöthigsten zu

Wie früh aber schon in Jefu das Streben nach dem Himmlischen laut ward, davon finden wir in seiner von || widmen. Matthäus gegebenen Lebensbeschreibung eine herrliche! Wer zweifelt auch wohl daran, daß Jesus seine Zeit Spur. Seine Aeltern, die gewöhnlich alle Jahre ein- || aufs weifeste und sorgfältigste benußt haben müsse? Denn mal nach Jerusalem reiseten, nahmen ihn einst, da er als er na tunals hinaustrat ins öffentliche Leben, welchen zwölf Jahre alt war, mit sich dahin in den Tempel. Reichthum von mannigfaltigen Kenntnissen, welche Kraft Hier erfüllten die heiligen Umgebungen seine unschuldvolle des Gemüthes äusserte er da! Welche genaue Bekannts Bruft mit höherer Sehnsucht. Er hörte mit Begier die schaft hatte er sich in den Schriften und Schicfalen- des Lehrer, und hier fand man ihn fißen mitten unter ihnen, || jüdischen Alterthums erworben, daß ihm keiner von Jes daß er ihnen zuhörte und sie fragte. Aber seine Fragen rufalems größten Schriftgelehrten gleich kam! Welche felbft verriethen, daß er mit Andacht und Scharffinn | tiefe Kenntniß des menschlichen Herzens, und alles Guschon in seinen einsamen Stunden darüber nachgedacht ten, aller Schwächen desselben, hatte er erworben! Wie hatte. Und Alle, die ihm zuhörten, bewunderten die || wohlbekannt war er mit den Einrichtungen des Staats, Größe seines Verstandes, die Klarheit und Tiefe in seis mit deffen Mängeln und Gebrechen, mit der Denkart, n'n Antworten. (Luf 2, 47.) Er vergaß in diesen für Kraft und Verderbtheit der Nation; wie bestimmt sah er ihn so lehrreichen Unterhaltungen Vater und Mutter. den Untergang derselben lange zuvor! Wie vertrout war Nur der ewige Vater, nur Gott war sein Gedanke. [er mit der Natur, in welcher sich der ewige Vater in seis Drei Tage lang fuchten ihn seine Aeltern vergebens. Siener Macht und Liebe und Weisheit offenbart; wie ver= glaubten anfongs, er habe sich mit andern: Gefreundeten traut mit den Kräften der Natur, mit dem Wesen des und Bekannten auf die Rückreise begeben. Da sie ihn aber Weltalls, dem unendlichen Hause Gottes, feines Vaters!

Wie frei und rein stand er von allen Vorurtheilen feines durch ihn, in feiner Nachfolge zum Vater, felig Volks, ja seines ganzen Jahrhunderts! Wo war irgend || würde.

einer der Weiseften in Ifrael, wo einer der noch von uns Inzwischen kann ich mir wenigstens das Zeugniß gea mit Recht verehrten Weisen Griechenlands oder Roms, ben, daß ich selten einen Anlaß versäumte, der zur Befs alter und neuer Welt, welche auf der göttlichen Höhe feiferung meines Herzens helfen, und mich dem Göttlichen ner Ansichten standen? näher führen konnte. Ich besuchte den öffentlichen Gottesz Welch ein Leben muß Jesus Christus geführt haben, || dienst; ich betete aus Inbrunst oft, mit Andacht immer; ehe er sein großes Lehramt und Welterlösergeschäft beich benuste Unterhaltungen mit verständigen Personen zu gann! Thatenvoll und segenreich war fein Leben, von meiner Belehrung; ich las nügliche oder erbauliche Schrif dem Lage an, da er, getauft von Johannes, aus dem || ten. Hierin wenigstens ahmte ich meinem Jesu nach. Ich Jordan stieg; aber nicht minder thatenvoll müffen die ftreute den Samen befferer Erkenntniß in meinem Jahrzehnde gewesen sein, welche diesem Augenblick vor-Geist, den Samen des Guten in mein Herz. Wie aber ausgingen. Niemand hatte weiser als er die ihm von Gott er aufgegangen? Wo sind die Früchte der bessern Erverliehene Lebenzeit benußt; darum konnte er ohne Reue[kenntniß? Wo die Thaten des Guten? Noch, wes auf seine Vergangenheit zurückblicken. mir, habe ich noch manchen Fehler, den ich vor einem Jahre

O könnte ichs, wie Du, mein Heiland, du nun zur|schon an mir kannte. Ich merke es wohl, nun ist er schwe= Rechten Deines Vaters Erhabener! Mein Blick verrer zu vertilgen, weil er älter geworden. Ich gestehe es, dunkelt sich aber, wenn ich auf das zurückblicke, was nicht einmal gekämpft habe ich mit diesem Fehler, ihn ich in der Vergangenheit that. O wer bin ich? ganz und gar von mir zu entfernen. Und wenn ichs dann und wer sollte ich sein? wer könnte ich sein, hätte und wann versuchte: großer, anhaltender Ernst war mirs ich mich nicht sorglos hingehen laffen, wie es eben kam, dabei nicht. Mein Leichtsinn tröstete mich bald damit, sondern mit Ernst zu meiner Verbesserung gethan, und || daß mir andere Leute wohl noch fehlerhafter zu sein schiemeine Stunden weiser benußt, und begieriger jede Gele: ||nen; bald mit dem elenden, alles Gute erstickenden genheit ergriffen, heilig, menschenliebend, ohne Eigen= || Sprichwort: Es hat ja jeder Mensch seine Schwachheiten. nuk, ohne Verzärtelung zu handeln, wie er, der mein Mehrmals, wenn ich durch irgend einen Umstand aufs Vorbild ist, und dessen Nachfolger ich sein möchte! -merksamer auf die Verderbtheit meiner Neigungen gemacht Verlorne Tage, verlorne Jahre, klaget mich nicht vor wurde, verdroß es mich sogar in meiner übeln Laune, Gott an! und ich dachte: Ich bin nun so und will nun einmal so

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Es ist wahr, ich habe redlich gearbeitet, mich und sein, wie ich bin. — Oder mit stolzem Eigensinn sprach ich bie Meinigen anständig zu versorgen und zu erhalten; ich zn mir selbst: Was gehen mich alle Splitter- und Sits habe keine Mühe gefürchtet, meine Vermögensumstände | tenrichter mit ihren Ermahnungen und Belehrungen an? zu verbessern, wenigstens nicht schlimmer werden zu laf-Ich habe wohl selbst Verstand genug und weiß, was ich fen. Diesen Ruhm wird man mir laffen müssen. Darin zu thun habe, um durch die Welt zu kommen. Mitts that ich meine Pflicht. Aber was für eine Pflicht ? ||lerweile blieb ich, wie ich war; ich behielt meine Unvoll. Sie ist von allen die allerleichteste. Dazu trieb mich nicht || kommenheit, mein unreines Gewiffen. Ich hoffe auf die Liebe zu Gott, fondern mein eigener Vortheil in der Gottes Gnade in meiner Trägheit; ich verlange nach bürgerlichen Welt an. Dazu bedarf es keines Chriften- der Barmherzigkeit, deren ich mich nicht würdig machen thums, denn jeder Heide thut das Gleiche, und oft beffer || will; ich glaube an Jesu Verdienst, ohne durch die Nachals ich, wenn er thätiger, sparsamer, vorsichtiger ist, folge Jefu daran Theil nehmen zu mögen: ich bilde mir als ich zuweilen sein mochte. Ja, die Thiere sogar thun || ein, durch Fürbitten bei Gott Schonung zu gewinnen, daffelbe, indem sie für sich und ihre Jungen, so lange als wäre der Allgerechte durch Bitten zu bewegen, unges diese noch Hilfe nöthig haben, Nahrung suchen, Nester bauen, und für den langen Winter fogar Vorräthe in thren Höhlen sammeln.

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recht zu sein; ich blicke auf die Ewigkeit mit geheimer Sehnsucht nach einem einst feligen Loose, und thue nichts für dies 200s der höhern Seligkeit, die darin besteht, Und ging ich dabei auch immer mit aller gebührenden vollkommen zu werden, wie mein Vater im Himmel volls Ehrlichkeit und Treue zu Werke? Plagte mich dabei kommen ist. So bin ich nun älter geworden, ohne an nicht zuweilen die schändliche Empfindung der Mißgunst || wahrer Weisheit gewonnen zu haben, ohne mehr Gnade und des Neides? Wußte ich auch wohl immer einen || bei Gott und Menschen zu haben. kleinen Uederfluß auf weise und gemeinnüßige Art zum Ernste Mahnungen Gottes gingen wohl an mein Besten eines Andern anzuwenden, und zwar jedesmal || Herz; Mahnungen Gottes in meinem Schicksal, in trauers ohne alle Nebenabfichten ? Habe ich wohl oft dasje-vollen Stunden, in Stunden der Furcht, der Sorge, der nige, was ich zu meinem Vergnügen zurückgelegt und Angst. Vieles vom Schmerz dieser Stunden war die bestimmt hatte, mir zuleht versagt, und es hingegeben Wirkung meiner eigenen Fehlerhaftigkeit, gelinde Strafe an Personen, denen das Dringendste, das Unentbehr meiner Vergehungen. Vieles war ohne mein Verschüls lichste mangelte? Verlorene Tage und Stunden, vers den über mich gekommen, daß ich des vergeffenen Gottes Lorne Gelegenheiten, flaget mich nicht vor Gott an! und Herrn der Welt wieder gedenken, und meine Selig So that Jesus nicht, der göttliche Menschenfreund. || keit nicht von dem erwarten foll, was mir dies Leben hier Er arbeitete mehr für Andere, als für sich. Seine eige anbietet. War aber der Schmerz überstanden, die Sorge nen Bedürfnisse waren immer gering, denn er wollte von überwunden: war alles Andere vergessen. Ich blieb wies dem, was das sinnliche Leben gibt, so unabhängig, als der, der ich vorher gewesen. Die Zeit hat mich oft mehr, möglich sein. Dadurch entwickelte er jenen Gottesmuth, als mein Glaube getröstet. Ja, ich hatte oft mehr Zuvers dadurch jene himmlische Kraft, mit der er das schwerstesicht auf meine Klugheit, als auf Gottes Macht und Leiden über sich nahm, nicht daß er, sondern daß ich | Liebe. Ein langer Zeitraum ist verstrichen von meiner

Vorbereitung zum Dasein in andern Welten; er verstric damit mein eigenes unerschütterliches Glück begründet für meine Seele ohne Gewinn. Ich bin nicht, der ich || habe, dann, Vater, rufe mich, wenn Du willst. Freus fein soll, der ich sein konnte. Die Ewigkeit harrt. Der dig gehe ich zu Dir ins Ewige hinüber, ohne Kummer Richter lebt! um die Geliebten, welche ich hinterlasse. Du bist ja ihr Verlorne Tage, verlorne Jahre, klaget mich nicht vor || Bater, ihr Gott! Und nimmst Du cher, als mich, Gott an! Nod, bin ich nicht ganz verdorben. Noch em: die, welche meinem Herzen hienieden die Geliebtesten pfinde ich Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten und Verdruß || sind Dein Wille geschehe! Ich weiß, daß fie leben, und Reue über meine nur allzugroße Unvollkommenheit. und daß auch ich mit ihnen leben werde, wo fein Trens Was hindert mich, endlich einmal einen Anfang zur wei= || nen mehr sein wird.

fern Benutzung des mir von Gott noch verliehenen Lebens Schon jeht, wie fühle ich mich so gestärkt durch den zu machen; besser, gerechter, menschenfreundlicher zu || Glauben und das kindliche Vertrauen zu Dir! Ich weiß, werden, als ich es bis dahin war? Wie sich mein gött: wenn ich aus meinen Verirrungen zurückkehre zu Dir, licher Erlöser den größten Theil feiner Tage zu feiner gro: || Du vergibßt mir meine vorigen Sünden und Misserhaten, Ben Gottesthat vorbereitete, so, meine Seele, bereite|| Du willst mich nicht verstoßen.

dich hienieden zum höhern Dasein vor. Denn dies irdische Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geift. Leben ist nur der Anfang deines Lebens, ist nur eine || Ich zittere nun vor keiner Zukunft mehr. Du bist mein flüchtige Jugendzeit. Gott, mein Heil. Ein neuer Abschnitt meines Lebenss Kämpfe den guten Kampf des Glau- laufes beginnt; es soll von nun an der bessere Theil meis ben; ergreife das ewige Leben, dazu duues Lebens sein. Ich will ihn von nun an kämpfen, auch berufen bist! (1 Tim. 6, 12.) Diefer Ruf den guten Kampf des Glaubens, und ergreifen das des Jesusjüngers an feinen geliebten Timotheus fei der ewige Leben, dazu Du auch mich berufen hast. Amen. Ruf der ewigen Barmherzigkeit auch an dich, sei nun dein festes Losungswort im Strelt mit deinen unreinen Neigungen und fündhaften Regungen. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, wie ihn Jesus kämpfte; überwinde gleichsam das Menschliche in dir, wie es Je: fus überwand, um göttlich zu denken und göttlich zu handeln.

366.

Johannes der Täufer.

Luf. 3, 1-22.

Und was mir auch das Schicksal sende,
Nur guter Anfang, gutes Ende!
Und was mir droht, und was mir lacht,
Mit Gott den Anfang nur gemacht.

Mit Dir, mit Dir will ich beginnen,
Das gute Ende zu gewinnen.
Was ich gelebt, das dicke zu;
Mein Künftiges regiere Du!

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! ja, des Glaubens! Du warst im bisherigen Leben nur flug und berechnend, aber nicht wahrhaft in deinem ganzen Wefen religiös und durchdrungen vom Geifte Jefu. Darum warst du auch noch nie so ganz glücklich, als du dich zu sein sehntest. Denn bloße Klugheit kann das nicht geben, was ein tugendhafter, himmlischer Sinn, die ächte Gottesweisheit, gibt. Blicke doch umher, wie häufig fehr kluge Leute die unglücklichsten werden, weil sie nicht religiös genug denken und handeln. Wie kann menschli cher Wig Alles berechnen? Aber wer anspruchlos, zu Die Sinnesänderung ist eine wirkliche Abänderung des frieden, wohituend, und frei von Begehungen und Weltlaufs und eine Verwandlung der Gestalten um uns Sünden in und vor Gott lebt, der hat Alles wohlberech: || her. Denn die Welt ist nur das, wozu ich sie mache, net. Ihm kann nichts geschehen, so übel es fei, daß er wofür ich sie halte. Sie erscheint dem. Bösewicht durchaus nicht in sich selber dagegen den reichsten Trost und Er anders, als dem tugendhaft gesinnten Menschen. Wie fag fände. Und welch eine thörichte Klugzeit ist die, meine Gesinnung, so ist auch natürlich meine That, und welche sich selber vergiftet! Was ist aber die Fehlerhaf | wie meine That, so ist auch ihr Erfolg und die ganze tigkeit anders, als eine Vergiftung unserer wahren Glück || Reihe der ihr nachfolgenden Wirkungen. Durch miź feligkeit ? selbst bin ich also stark genug, der Schöpfer meiner Ums Wie unwürdig Deiner Barmherzigkeit und Treue, o gebungen zu werden. Und fann ich nicht die Verhängs mein Vater im Himmel, stehe ich noch hier im Leben!nue berufen oder wegweisen, bin ich doch Meister von Und doch lebe ich noch und Deine Gnade ist an mir noch nicht müde geworden! Dankbar sehe ich zu Dir empor. Ach, ich war Deiner Wohlthaten nicht werth. Aber Du haft mich erhalten, und haft mir bisher geholfen, und willst mir noch ferner helfen. O hilf mir, Erbarmer, Va=|| ter, Freund meiner Seele, hilf mir, daß ich selig werde. Ich will nicht müde werden, Dich, zu betrachten, Dein Wort zu vernehmen, mich dadurch zu heiligen und meine Fehler zu vernichten. Ich will den Lebenslauf Deines Sohnes Jesu mir fortan zum Spiegel machen, und in ihm meine Sündhaftigkeit erkennen. In den Betrach: tungen desselben will ich mich fortan zu einem heiligern Sinn stärken.

ihrer Wirksamkeit auf meine Denkart und Herr meiner innern Glückseligkeit, der sie, wenn ich weise genug bin, dienen müssen, nie schaden sollen.

Warst du nun mit deinen vergangenen Tagen nicht ganz zufrieden: so hängt es von Dir ab, dir eine neue Welt zu schaffen. Gewiß war dein Ehrgeiz, oder dein zu leidenschaftliches Begehren nach bessern Glücksumstän den, oder sonst etwas Unreines in deinen Begierden, ein allzuheftiges Lieben irdischer Zwecke die Hauptursache vies ler Verdrießlichkeiten, Unruhen und misvergnügten Stun den. Aendere deinen Sinn, und die Welt ist geändert! Laß ab vom Unreinen deiner Wünsche und wähle dir das Heilige! Laß ab von der eigensinnigen Forderung; Und dann, wenn ich, was auf Erden mit mir in | Dies und Jenes schlechterdings erstreben zu wollen. Berührung steht, nach Kräften beglückt habe; wenn ich list ja ganz irdisch; es hängt doch nicht von dir, sondern

von der göttlichen Leitung der Schicksale ab; es ist viel Honig, oder die große Heuschrecke des Morgenlandes. leicht dein Unglüd, wenn du es erhältst; es ist an sich Seine Reden über das herrschende Verderben des Zeital felbft fehr vergänglich und von zweifelhaftem Werthe. ters waren erschütternd. So hatte noch keiner vor ihm Sei von heute an gleichgültiger dagegen, und halte dich gesprochen. Er redete ganz im Geißte der hohen Alten inniger, glaubensvoller an das, was das höchste, das und Propheten; er forderte vollkommene Buße, das Bleibendste ist, an die Tugend, so wird dir alles Andere heißt, vollkommene Sinnesänderung; ohne diese von selbst zufallen. Freund, bisher sind wirklich nur sei für Ifrael kein Heil, keine Rettung vom Untergang. fehr undankbare, trügerische Gegenstände in der Welt Er eiferte gegen den jüdischen Stolz, das Volk Gottes deine Gottheit gewesen. Mache einmal Gott zu dei zu sein, und, in dieser Hochmüthigkeit auf große Ahnem Gott. nen, deren Tugenden in schlaffer Weichlichkeit zu vere Aendere den alten Sinn. Sei von nun an gleichgül-gessen. Nehmet euch nicht vor, zu sagen, rief er, wie tiger gegen das, was die so oft fehlschlug; sei befcheis den, demüthig; sei gefällig, dienstfertig, menschenfreundlich; sei feusch und wachsant über deine Begier den; fei redlich, streng ehrlich, gerecht, unbestochen, fei nüchtern, mäßig, bemühe dich voll Gleichmuths in allen Dingen Mittelstraße zu halten, nichts zu über treiben.

haben Abraham zum Vater! Thut rechtschaffene Früchte des geänderten Sinnes, oder der Buse, wenn ihr Rets tung vom Verderben begehret, das unaufhaltsam eins bricht. Es ist schon die Art den Bäumen an die Wurzel gelegt. Welcher Baum nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und in das Feuer geworfen! Eur. 3, 7-9. So fange gleichsam erßt dein Christenthum an, zu Sein Wandel, seine Predigt bewogen den Mißbes dem du dich schon längst dem Namen nach bekannt haft, gierigen, wie den Neugierigen, zum Jordan zu reisen, ohne jemals recht die beseligende und weltverwandelnde || den neuen Propheten zu hören. Geschreckt durch den Dons Kraft desselben empfunden zu haben. Dann wird dichner seiner Weissagung fragte Mancher: Was soll ich das Reich Gottes umfangen. denn thun? Er antwortete den Begüterten: Habe einen

neu.

Als Jesus aus seiner Dunkelheit hervortrat, um fein ueberfluß für den Nothleidenden. Wer zween Röcke hat, öffentliches Lehramt, sein Welterlöserwerk zu beginnen, gebe einen dem, der keinen befigt. Er antwortete den weihete er sich selber dazu.cin. Er wollte in Allem unser öffentlichen Einnehmern und Zöllnern: Fordert nicht || Vorbild sein. Er ging zu Johannes dem Täufer, um mehr, als gefeßlich angeordnet ist! Er antwortete den finnbildlich darzuthun, daß die Laufe von aller UnreiKriegsleuten: Thut Niemandem unrechte Gewalt; rau nigkeit, von allem Staube, von allem Jrdischen reinige, bet und plündert nicht, und laffet euch begnügen an so uns aus dem vergangenen Leben noch anhangen könne.euerm Solde! Er sagte fich nun los von allen vorigen Verhältnissen. Die Stimme des Gewiffens in Wielen unterstüßte Die ganze Einrichtung seines Lebens ward anders und die Wahrheit seines Mundes. Und wer von seinen Wors So sollen auch wir werden. ten durchdrungen und gerührt den Entschluß faßte, das Johannes war der Sohn eines frommen Prie: vorige Leben und den alten Sinn zu ändern, ließ sich fters, Namens Zacharias, und einer tugendhaften Mut: von ihm durch die Taufe in den heiligen Bund der Froms ter, Namens Elisabeth. Diese nun war die Freundin smen und Gott über Alles Liebenden einweihen. Maria's, der Mutter Jesu. Ee:de lebten in verschiede: Die Taufe, oder die äusferliche Waschung mtt Wass denen Städten, aber doch besuchten fie fich zuweilen fer, war im ganzen Alterthume ein Sinnbild der from= gegenseitig, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Jomen Reinigung und Weihe, eine Andeutung der Reie hannes und Jesus als Jünglinge einander sahen und || nigung des Herzens. Man wusch sich, und enthielt sich kannten, da ste ohne Zweifel als Kinder und Gespielen aller Verunreinigung, ehe man ein Opfer brachte, oder von ihren Müttern zusammengeführt worden waren. Beide hatten fast einerlei Alter; Johannes mochte nur etwa ein halbes Jahr älter sein. Beide hatten gleiche Neigungen zu göttlichen Dingen; doch erkannte Johan: nes die überlegene Geist:shoheit seines Freundes willig! und bescheiden an.

Es ist unbekannt, welche Schicksale beide Jung linge von einander trennten. Es ist unbekannt, ob Jesus bis im yöhern Jünglings und im beginnenden Mannesalter zu Nazareth geblieben. Nur das Einzige wissen wir gewiß, daß Johannes fich früh in die Ein samkeit begab, wo er fich frommen Betrachtungen und Uebungen widmete und ein strenges, enthaltsames Leben, mit Berachtung aller irdischen Annehmlichkeiten, führte.

ein Fest feierte. Pilatus wusch sich selbst die Hände por dem Volke, nur um finnbildlich zu bezeugen, daß er rein fein wolle vor aller Schuld am Tode des unschuldig verurtheilten Jesus.

Viel Volks ward von Johannes im Jordan getauft. Die Zahl seiner Schüler ward groß, die ihm mit Liebe und Andacht anhingen und seine heiligen Grundsäge in Wort und Uebung bekannten. So auch endlich entfernt von ihm blieben sie seiner Lehre getreu, verkündeten fis Andern, und bildete damit eine Art neuer Glaubenspars tei, die neben den Pharifäern, Sadducäern und Essäern bestand.

Es ist gewiß, daß Johannes in der Wahl seiner Schu ler durchaus keine Rücksicht allein auf Juden nahm. Sein Wort galt Jedem. Er drang auf Befferung des Herzens Jesus mochte ohngefähr neunundzwanzig Jahre alt sein, bei Heiden, wie bei Juden. Sehr wahrscheinlich hörten als Johannes, zum Manne gereift, nun öffentlich ihn auch Fremdlinge, welche, wenn sie in ihre Heimath auftrat und lehrte. Schon sein Aeufferes erregte Aufsehen.zurückgekehrt, seine edeln Grundfäße in ihren Familien, In einem Kleide von Kameelhaaren, um seine Lenden in Kreise ihrer Bekannten und Freunde ausbreiteten. So einen ledernen Gürtel, sah man ihn in freiwilliger Ar=|| geschah, daß hin und wieder schon in den ersten Jahrz muth längs dem Jordan predigen. Er nahm keine an- || hunderten des Christenthums Anhänger von Johannes ges dere, als die Nagrung des dürftigsten Menschen: wilden | sehen wurden, die eine der Lehre Jesu ähnliche Tugends

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