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blendung, thre Grausamkeit war nicht vermögend, die die Apostel selbst zuweilen den gelehrten Juden über fpißbeffera Ueberzeugungen auszurotten. Das Licht Jesu findige Streitfragen schrieben, so thaten sie es, um Allen leuchtete. Die ewigen Kennzeichen des wahren Chriften: || allerlei zu werden, und auch fle dem Herrn zu gewinnen.' thums waren unverborgen. Das Licht siegte über die Fin- || Aber nicht in solchen Grübeleien bestand, selbst nach ihfterniß und es ward wieder hell in der Geißterwelt, und ||rer Lehre, das wahre Christenthum: denn dazu ist nicht blicb hell in allen Kirchen der heutigen Christenheit. Wie jeder Mensch geeignet, mit gelehrten Sähen zu spielen ; wohl es nicht an Versuchen fehlte, das Licht wieder zu sondern es besteht in Unschuld und Liebe und Herzens. vertilgen und das Volk in aberglaubige Dunkelheit zurück-güte, in Gettähnlichkeit. Wenn ihr nicht werdet wie zustoßen, damit einige Herrschbegierige nach Wiuführ Kindlein, werdet ihr nicht in das Reich Gottes eingehen. Herrschen und auf Unkosten aller Andern in Ueppigkeit und | Was also mit Scharfsinn gelehrt wird, aber weder den Mohlleben bestehen könnten: die ewigen Kennzeichen des Verstand erleuchtet, noch das Herz erwärmt zur Begierde, wahren Christenthums wurden immerdar bekannter. Man | Gott ähnlich zu werden: das gehört nicht zum wahren lernte immer richtiger und schärfer die Sache des Glau- | Wefen des Christenthums. Das Evangelium ist kein tod, bens von der Sache der Kirche, das Wesentliche vom tes Wissen, sondern es ist eine Kraft Gottes; die da leUnwesentlichen, das Wahrhafte vom Schein unterscheiden.bendig macht; ist nicht ein träges Dafürhalten, Meinen Jener ewigen Kennzeichen des wahren Christenthums und Glauben, sondern ein Streben des Geistes, vollfind nur wenige. Aber sie sind Jedermann einleuchtend. kommen und heilig zu werden, wie unser himmlischer Sie gehen aus der Göttlichkeit der Lehre des Heilandes Vater vollkommen ist. Der Mensch wird durch die felber hervor. Eaffet uns auffehen auf Je: Werke der Liebe gerecht, nicht durch den Glauben allein. fum, den Anfänger und Vollender des Denn gleich wie der Leid ohne den Geist todt ist, Glaubens! also ist auch der Glaube ohne die Werke todt. (Jak. 2, 24. 26.)

Eins der ersten Kennzeichen des wahren Christens thums ist, daß dasselbe zur Beseligung und Ber= Es ist also ein anderes und unläugbares und ewiges edlung aller Menschen auf Erden, und al- || Kennzeichen des wahren Christenthums, daß daffelbe ler 2änder, aller Zeitalter gereicht. Denn den Menschen beffer, gottähnlicher, liebe. gleich wie Gott nicht bloß ein Gott der Reichen, sondern voller gegen Seinesgleichen, demüthiger, auch der Armen, nicht bloß ein Gott der Weisen, sondern uneigen siger macht; daß es ihm Muth zu auch der Unwissenden ist: so ist sein Wort auch für alle allem Guten gibt; daß es ihn von der Herrschaft Sterbliche vorhanden. Er muß für den Reichen und für seiner finnlichen Begierden unabhängiger macht; ihm Geden Armen gleich erquickend, für den Gelehrten und Uns walt gibt, seine rohen, vichischen Gelüste zu untergelehrten gleich verständlich sein. Gebräuche, Zeremonien, drücken. Das wahre Christenthum sieht nicht auf Geld, Einrichtungen, welche wegen Verschiedenheit der Welt: Gut, Schönheit, Ruhm, Ehrenstellen; es sieht auf gegenden nicht überall die nämlichen sein können, oder Befferung des Gemüths und leitet unser Verlangen da. welche sich mit den Umständen und Zeitaltern nach und hin. Das höchste aller Gebote des Christenthums ist, wie nach nothwendig verändern müssen, find irdische, findes uns Jefus Chriftus gab: Du sollst Gott lieben über menschliche Erfindungen; können allenfalls sehr nüßliche Alles und deinen Nächsten wie dich selbst. Das wahre Hilfsmittel zur Andacht für diejenigen sein, der solcher Christenthum hat mit dem Jrdischen nichts gemein. Mein bedarf, aber sie gehören nicht zum Wesen der christlichen Reich, sprach Jesus, ist nicht von dieser Welt. Alles • Religion. Sie sind bloß zufällig beigebracht. Das wahre also, was den Menschen nicht frömmer, dienflfertiger, Christenthum kann und muß auch ohne sie bestehen, da || menschenbeglückender macht; was nicht zum Wesen des fie veränderlich find. Hingegen Gottes Wort wahren Christenthums gehörig: das ist Menschenerfins währet ewiglich, weil es Gotteswort und nicht dung, Menschenmeinung. Wenn uns Haß gegen unsern Menschenmeinung ist. Das wahre Christenthum ist über-Mitbruder, Verfolgung und Verachtung anderer Glaus haupt nichts Aeufserliches, es ist etwas Innerliches, bensgenossen, Ungehorsam gegen die obrigkeitlichen Bes Geiftiges. Das Reich Gottes ist nicht auffer fehle gepredigt wird, und würde auch hinzugefeßt, das uns, sondern in uns, sprach Chriftus. Daher ge- gereiche zur Ehre Gottes: so ist es nicht das wahre hören auch nicht Waschungen, Opfer, Kasteiungen zum || Christenthum. Denn so wenig uns Haß, Verfolgung wahren Christenthum. Auch nicht Speif:n zu gewiffen || und Ungehorsam, so wir selber leiden müssen, beglückt, Seiten und Lagen find den Menschen verunreinigend, eben so wenig machen wir damit Andere glücklich. Was denn Speisen gehen nicht in das Herz, spricht Christus, || ihr aber, spricht Jesus, nicht wollet, daß euch anderee fondern in den Leib. Aber was aus dem Menschen her- || Leute thun sollen, das thut ihr ihnen auch nicht. Liebe vorgeht, das macht den Menschen gemein. Denn von und nur Liebe ist das höchste Gesch, das reinste und innen, aus dem Herzen des Menschen, gehen heraus ewige Kennzeichen des wahren Christenthums. Wer nicht böse Gedanken und Thaten. (Mark. 7, 19 — 21.) Das in der Liebe ist, der ist nicht in Gott. Stolz, Vergröße her kann das wahre Christenthum, weil es nicht in äuf-rungssucht, Hochmuth, Geldgier, Neid und Tücken ferlichen Dingen besteht, Sache aller Herzen und Gemüs sind die wahrhaften Kennzeichen der Frrlehre, die Früchte ther sein. Christus predigte fein Wort nicht den Gelehrs des falschen Glaubens. Wenn Menschen Menschen haffen ten und Scharfsinnigen ausschließlich; nein, er predigte und dennoch auf einen Himmel hoffen, und sich dennoch es allem Volke, und er ward von allem Volke verstanden. Christen nennen, sind sie Betrüger an fich selber. Wo Das Christenthum ist keine gelehrte Wissenschaft, kein nicht mit der Lehre auch das Leben zusammenstimmt, da Jubegriff dunkeler Spißfindigkeiten und unbegreiflicher ist Heuchelet; da ist das Christenthum verläugnet und Lehrsäge; es ist ein Licht, angezündet aller Welt, die || ftatt dessen Betrug und Unglaube, Gotteslängnerei und Herzen zu erleuchten und zum Guten zu erwärmen. Wenn Heidenthum,

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Zu den ewigen Kennzeichen des wahren Chriftens fchen, laffet uns sehen. Was er selbst sprach, nicht was thums gehört endlich auch die vollkommene Uebers Menschen hinzufügten aus Leidenschaft und Eitelkeit, lase einstimmung desselben mit Allem, was Gott set uns hören. Du hast das wahre Christenthum, wenn angeordnet hat. Zwischen den Lehren Jefu Christi || du durch deinen Glauben so eins mit deinem Gott im and den Gesetzen der Gottheit in der Natur ist kein Wi- || Himmel bift, daß dich alles gottlose Wesen, alle Falschs berfpruch, sondern eine bewundernswürdige Harmonie.heit anefelt; wenn du lieber sterben, als in einen Betrug Denn Gotteswort ist aus Gott: wie könnte in Gott fel deines Nächsten, in irgend eine Sünde willigen möchteft; ber Widerspruch mit sich vorhanden sein? Alles, was wenn du durch deinen Glauben felig, selbst im Unglüc Jefus lehrte, führt uns zu Gott, die verirrten Kinder zufrieden, im Glück und Wohlfein befcheiden und demuths zurück zum Vater, die unnatürlich gewordenen Menschen voll, überall gegen Böfe und Gute wahr und gerecht bist, zur Vereinigung und Versöhnung mit der Natur. Alles gleichwie auch Gott seine Sonne scheinen läßt über Sün löset sich durch Jefus Wort in Eintracht auf. der und Gerechte. So war unser Heiland Jesus Chriflus. Zaffet uns aufschen auf ihn, den Anfänger und Vollen der des Glaubens!

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dazu

Der Mensch ist bloß dadurch Mensch, und über die gemeinen Thiere erhaben, daß er von Gott mit Vernunft begabt ist. Nur vermöge der Vernunft erkennt der Mensch Erfüllt von diesen heiligen Betrachtungen, überzeugt das Weltall, das Dasein und die unendliche Größe Got- von den unveränderlichen Kennzeichen des wahren Chris tes, und die befeligende Herrlichkeit der Lehre Jesu Chrifti.stenthums, spreche ich nun, wie Josua der Prophet: Ich Ein vernunftloses Thier hat von dem Allem keine Ahnung. und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Hätte der Mensch keine Vernunft; wäre er dem Thiere Dir will ich dienen im Geift und Herzen, mein Herr, gleich: wie sollte er des Christenthums fähig fein? Wäre mein Gott, durch Erfüllung Deines mir geoffenbarten aber das Christenthum im Widerspruch mit der Vernunft: heiligen Willens. Möge doch auch in der Welt und in wie sollte man die Wahrheit der Religion erkennen? [[ der Kirche mancherlei dastehen, was Menschenwerk und Würde da nicht der allweise Gott selbst einen Widerspruch || veränderliches Wesen ist: es wird untergehen durch sich zwischen dem gescht haben, was er allen Menschen, als felber, sobald seine Unvollforamenheit einmal allgemein höhern Wesen, verliehen hat, und dem, was er durch erkannt ist. Dein Wort aber bleibt ewiglich. Dies Wert Jesum Chriftum den Menschen geoffenbart hat? Wenn will ich kund thun. Dies Wort will ich durch die Tugens auch die menschliche Vernunft nicht fähig ist, Alles und den meines Wandels empfehlen. Mit der Einfalt, Des das höchste zu durchschauen und zu begreifen. muth und Standhaftigkeit der ersten Jesusbekenner will müßten wir mehr noch als Menschen sein, wenn wiria ir dienen, ungestört durch die Ruchlosigkeit meines Dir aud, die Schranken der Bernunft häufig empfinden, und Zeitalters, ungeirrt durch den blinden Glaubenseffer, auch da glauben müssen, wo wir nicht selbst sehen können: Hochmuth und Eizennuk Vieler von denen, welche sich so ist darum das Christenthum noch nicht im Streit der Berkünder Deines Wortes nennen, und Dir zu dienen Vernunft. Alles Vernunftwidrige gehört daher nicht zum vorgeben, indem sie ihrem Ehrgeiz dienen. Die Unglücks wahren Christenthum. Wie können Unvernunft und göttlichen! su spät werden sie des feelentödtlichen Jrrthums liche Weisheit beisammenstehen, oder eins sein? Es kann gewahr werden! O mein Gott, mein Heiland, mein Ers im Geisterreich Vieles erhaben sein über menschliches löser, erhalte mich in Deinem Worte, Dein Wort ift Wissen; unser Wissen hienieden ist Stückwerk; es würde allein Wahrheit. Amen. vielmehr unvernünftig sein, Alles hinwegzuläugnen, was nicht vor unserer Einsicht aufgethan liegt; darum wandeln wir in vielen Dingen nur im Glauben, nicht im Schauen. Jedoch was uns von Gott und göttlichen Din gen das Christenthum fagt, ist darum nicht den Gefeßen der menschlichen Natnr widerstrebend. Das Unvernünftige ift zugleich das Unchristliche.

Das wahre Christenthum ist eben so sehr in Uebers einstimmung mit der Vernunft, als mit den von Gott gegebenen Einrichtungen der Natur. Eine Religion, oder eine Kirche, welche unnatürliche Gebote extheilt, ist weit vom Geiste des wahren Christenthums entfernt. Denn die ewigen Einrichtungen der Natur find die Gefeße Gottes in seinen sichtbaren Schöpfungen. Alles was der Natur widerstreitet, ist Sünde, Alies was der Vernunft widerstreitet, ist Sünde; denn beides ist wider Gott und Christenthum. Natur, Vernunft und Christenthum find innig eins. Durch alle drei hat sich Gott den Sterblichen in seiner Vollkommenheit geoffenbart. So urtheilte Jesus. Er selber wies auf die Natur hin, als unsere große Lehrerin, wie herrlich der Vater in allen feinen Werken fei, er selber ehrte die Bernunft, und fiellte

unter den menschlichen Verdorbenheiten Unvernunft mit Gotteslästerung in gleiche Reihe. (Mark. 7, 22.)

406.

Die Trennung der christlichen Kirche.
Erster Theil.

Jefaias 28, 29.

Die Welt ließ sich die Wahrheit rauben;
Jahrhunderte voll Aberglauben,
Voll Graut, für die Bernunft voll Hohn;
Und Gettes Weinberg voll Verwüster,
Und Glaubensfpötter, flatt der Priester,
Und auf der Glaubensschandung Thren
Mordlechzend Inquisition!

Gett, welche Zeiten! Doch vergessen
War Deine Heerde von Dir nie,
Und die da thronten, und vermessen
Dein spotteten, Du stürzten sie;
Denn Deine ew'ge Gute wachte,
und Deine Treue war ung nah,
Was nie der Menschen Dunkel dachte,
Was Keiner glaubte, das geschah.

Auch in den ganz verfinsterten Jahrhunderten blieben die Kennzeichen des wahren Christenthums unverdunkelt, und So laffet uns auffehen auf Jefum, den Anfänger und zwar darum, weil die Sterblichen, ungeachtet ihrer Voüender des Glaubens! Auf ihn, nicht auf Menüberhand genommenen vichischen Verwilderung, dennoch

blieben, was fle durch Gottes Willen sein sollten: mit fenheit beruhte; daß mit der Aufklärung des Volks ihr Vernunft begabte Wesen. Auch in allen Aus-Reich leiden mußte. Nur dies wollten sie verhüten. Aslein schweifungen ihrer Lüste und Leidenschaften behielten sie die es war ihr Dichten und Trachten eitel. Es sollte Licht Gabe, das Gute vom Böfen zu unterscheiden. Auch in werden. Gott waltete. Die Prießter ahneten es nicht. aller Unwissenheit und Selbstverblendung blieben sie ver mögend, Wahrheit von Betrug und Irrthum zu unter: scheiden.

Selbst ihr Streiten unter einander, ihre Spaltungen, ihre Absehungen der Päpste entschleierten vor den Augen der Welt das Geheimniß von Verbrechen, die im Finßern Daher ging eigentlich auch das Licht des Evange=getrieben waren; schwächte die bisherige blinde Ehrfurcht liums nie ganz aus. In allen Ländern waren immer ein- der Fürsten und Völker vor den Päpsten; beleuchtete hin zeln fromme Männer, fromme Familien, fromme Klöster, und wieder die bisher Haatsklug im Dunkeln gehaltenen fromme Gemeinden. Das Verderbniß der Großen, das Veranstaltungen kirchlichen Betrugs,,um die Nationen Verderbniß der Priesterschaft, hinderte keineswegs, daß im Joch der Priesterschaft und der Klöster zu erhalten; nicht, zumal unter Leuten, die im Mittelstande, gleich und brachte die Welt zum Nachdenken und zur Frage: fern von schwelgerischem Ueberfluß und Geißt und Leib|| Was ist das Christenthum jezt? Was war es sonst? tödtender Armuth lebten, der Sinn für das wahrhaft || Was lehren unsere Geißtlichen? Und was hat Jesus Chris Heilige fich erhalten hätte. Und schon dieser einzige Licht-stus selbst einst gelehrt? Welche Zeremonien, Gebräuche funken war genug, mitten in der allgemeinen Finsterniß und Sakramente haben wir jetzt? Und welche hatten wieder Sonnenklarheit zu verbreiten. Chriftus und die Apostel gegeben und eingefeßt? — So

Als mit Verbesserung der Schulen, mit dem wach:|| wurden es also die Priester in der Wildheit ihres Hochsenden Licht der Erkenntniß bei den Völkern, fich der muths, ihrer Herrschgier, ihres gegenseitigen Hasses sel öffentliche Unwille gegen den Verfall der Religion und ber, welche zuerst ihr eigenes Ansehen vernichteten, und Sitten immer lauter erhob, erschrack auch die hohe Prie=|| die bisherigen Ordnungen der Kirche als' un:auglich dar. sterschaft. Sie fühlte, daß es anders sein solle und müsse. || ftellten. So waren sie es selbst, welche eine allgemeine Sie fühlte, daß endlich die Völker gänzlich von der Kirche || Verwandlung der Dinge und der Rückkehr zum wahren abfallen, und eine Menge neuer christlicher Glaubens-Christenthum vorbereiteten. Des Herrn Rath ist parteien entstehen könnten, bei welchen die Geißtlichkeit || wunderbarlich, und führet es herrlich aus. allen bisherigen Einfluß und Reichthum zu verlieren Ge- (Jesaias 28, 29.)

fahr laufe. Ueberall hat die Prieftæschaft selbft ein großes Nun begann, was unvermeidlich war, der große Aergerniß gegeben. Es war sogar nicht selten geschehen, || Kampf um Wiederherstellung des wahren Christenthums. daß statt eines einzigen Oberhauptes der Kirche zwei bis Zuallernächst ward das lazierhafte Leben der Geiftlichkeit drei Päpste gewählt wurden, die sich dann öffentlich einan-in und ausser den Klöstern angegriffen, bald mit Ernst, der mit ruchloser Wuth verfolgten und verfluchten. Diesem bald mit Spott. Die gewiffenlosen Täuschungen, der Unwesen ein Ende zu machen, wurden die vornehmsten künstliche Betrug, die Heucheleien der Priester wurden Bischöfe und Aebte aus den chriftlichen Ländern zusam-entlarvt. Dann beleuchtete man auch die mit den Jahr. menberufen, um das Heil der Kirche zu berathen. Man || hunderten in der Kirche eingeschlichenen Mißbräuche; den nannte dergleichen Zusammenkünfte der Geistlichen allge=Irrthum vieler Lehren, von denen Jesus Christus und meine Kirchenversammlungen. feine Apostel nichts gewußt. Der große Kampf zwischen

Diese hatten nun zwar Muth genug, zu erklären, || Eicht und Finkterniß war nicht bloß Streit unter einzelnen daß eine allgemeine Kirchenversammlung über den Papft Gelehrten: es war die Empörung des gesunden Men sei, und er ihren Aussprüchen Gehorsam leißten müsse; || schenverstandes gegen Aberglauben, des Wahrheitsgefühls fie hatten Muth genug, die fich einander verfolgenden gegen Blendwerk, der Redlichkeit gegen die Bosheit, Päpfte abzuseßen, und einen neuen zu wählen; sie hatten des Geistes des Christenthums gegen den Neid des neuen Muth genug, anzuerkennen, daß in der Kirchenzucht || Heidenthums in chriftlicher Gestalt. Ganze Gemeinden, große Fehler lägen, daß der Lebenswandel der Geistlichen, ganze Völkerschaften hingen den muthigen Bekennern der die in Heppigkeit und Unzucht, Geldwucher und andern Wahrheit an. Der Bruch und die Trennung der christlis Lastern dem Volk ein Aergerniß geworden waren, geänzchen Kirche zeigten sich als unvermeidlich. dert werden müsse. Allein an Herstellung der Einfalt und Es war aber keiner von den Oberhäuptern der Kirche, Würde des Christenthums konnten die meisten Prälaten kein Bischof und kein Erzbischof, welcher sich der Vers damals eigentlich felbst noch nicht denken. Wer es wagte, besserung des Kirchenwesens und der Reinigung des Glau die eingeschlichenen Mißbräuche anzutaften, ward als Ke-bens zuerst annahm. Nein, nur fromme Männer aus dem Ber verdammt, eingeferfert, gefoltert, enthauptet, ge-Mittelstande des Volkes, arme Mönche, einsichtvolle viertheilt, lebendig verbrannt. Es war jenen Priestern Lehrer an hohen Schulen, erhoben zuerst den Streit. oft weit minder um Erhaltung des wahren Glaubens, Ihnen folgten die Völker; und nachmals wurden von der als um Erhaltung ihres Ansehens, ihrer Rechtsame, ihrer allgemeinen Stimme und von der Macht der Wahrheit Einfünfte zu thun. Sie behandelten die Religion als igre auch viele Fürsten hingerissen. So waren auch die ersten Staatssache, die Kirche als ihr Staatsgut. Sie gaben Berkünder der Lehre Jesu keine Hohenpriester, keine fich mit Ausbesserung äufferlicher Formen ab; aber das Schriftgelehrten, keine Herodesse, sondern Leute von ges Innere, das rechte Heiligthum, der Glaube selbst, der ringem Herkommen. Die Hohenpriester, die Herodesse durch so viel Aberglauben und Spißfindigkeiten und Irr vielmehr gehörten zu den wüthendsten Verfolgern der emis thum entstellt war, blieb von ihnen unberücksichtigt. Siegen Wahrheiten; nicht weil sie die Wahrheit um ihres wollten lieber das Volk in den Fesseln der Gewohnheit Selbsts willen haffen konnten, sondern weil sie besorgten, und Unwissenheit erhalten. Sie fonnten es sich nicht durch allgemeine Anerkennung derselben um ihr Unschen, verbergen, daß ihre Hoheit nur auf der Menschen Unwis- lum ihre Einkünfte, um ihre Herrschaft zu kommen.

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Es ist aber sehr natürlich, daß diejenigen, welche werde, und sie fich dem Bösen in der ganzen Größe und Herrschen und gebieten wollen, einen Widerwillen gegen || Majestät ihres Werthes und ihrer Macht entgegenwerfe. die Geistesfreiheit haben, welche früh oder spät die Rich Nichts hat zur Verbreitung der Wahrheit, zur Veredlung terin ihrer Thaten und ihres Lebens werden muß. Es ist der Menschheit, zur Erhebung der Geistesfreiheit, zur Bes sehr natürlich, daß diejenigen, welche auf nichts achten, || förderung der Aufklärung der Nationen mehr beigetragen, als was ihrem Hang zur Ueppigkeit, zum Glanz, zur als der Widerstand, welcher derfelben geleistet worden ist. Billkühr schmeichelt, dasjenige haffen, was mehr gilt,So wurden die heftigsten Feinde der Wahrheit und des als ihr vergänglicher Prunk. Es ist sehr natürlich, daß Rechts, wider ihre Vernunft und Absicht, die vorzüg diejenigen, welche sich nur ruhig und wohl befinden, so lichsten Beförderer derfelben. In Ländern, wo es zwar lange die Menschen ihnen blindlings unterworfen sind, nicht an einzelnen lichtvollen Männern fehlte, wo aber und sie schweigend verehren, die Aufklärung des Volks die bessern Ueberzeugungen keine Gährung, keinen Wis haffen und unterdrücken, weil es sie verdrießt, scharfe || derspruch, keinen Kampf veranlaßten, blieb Unwiffenheit, Beobachter und Beurtheiler ihrer Handlungen und ihres Aberglaube und Geistesträgheit länger an der Herrschaft. Werthes zu haben. Es ist sehr natürlich, daß diejenigen, Das ist das göttliche Gesetz in der Natur und in den denen eine gewisse Finsterniß zuträglich ist, in der sie nach || Schicksalen großer Völker, wie einzelner Menschen: Eine Wohlgefallen schalten können, das Licht der Oeffentlich: || Kraft muß die andere erregen, und das Böfe selbst_muß keit scheuen, und die Freiheit beschränken, Gedanken und dem Guten zum Siege helfen, der Schatten zum Glanz Urtheile durch Druckschriften zu verbreiten. Denn was || des Lichts dienen. Mag uns Kurzsichtigen, dieweil wir kann die Nacht mit dem Tage, die Lüge und Heuchelei, für die Wahrheit kämpfen, Manches unbegreiflich scheis mit der Wahrheit, die Leidenschaft mit der Eugend, die nen; mögen Schwachmüthige zuweilen im Drange der Begierde, über stumme Knechtschaft zu befehligen, mit Umstände sogar an Gottes Vorsehung zweifeln: dennoch der Liebe zur menschlichen Freiheit, das Jrdische und Ge- bleibt es wahr, und wird immer nachher mit Anbetung meinste mit dem Geistigen und Höchsten gemein haben? erkannt: Sein Rath ist wunderbarlich und Es ist auch mehrentheils vergebliche Mühe, denen, führet es herrlich aus!. die von ihrer Thorheit und Selbfitäuscheng geblendet sind, Ungeachtet aller Gährungen der Gemüther durch die den Spiegel der vergangenen Zeiten vorzuhalten, und Sehnsucht nach Wiederherstellung des wahren Chriften: ihnen zu predigen: Ringet nicht gegen die Wahrheit, thums in seiner ursprünglichen Einfalt; ungeachtet ganze fondern handelt also, daß ihr nicht Ursache habet, ihr Ge- || Völkerschaften ihre Stimmung deutlich genug gegen die richt zu fürchten! Sie werden in ihrem Stolze immer-|| herrschenden Mißbräuche der Kirche offenbart hatten; uns dar glauben, das Recht und die Wahrheit müsse auf ihrer geachtet viele ehrwürdige und hoch angesehene Männer Seite stehen, weil für den Augenblick die Gewalt in ihrer geistlichen Standes, aus Frömmigkeit oder bloßer KlugHand ift. Mit Hartnäckigkeit werden sie dem Beffern des heit, wiederholt zu einer Verbesserung in kirchlichen und Allgemeinen widerstreben, weil sie dabei nicht ihren Pri- || Glaubenssachen gerathen hatten: war doch dafür nie etu vatnugen finden, und gegen die Stimmen des ganzenwas Ernsthaftes gethan worden. Ja, das damalige geists Volkes taub bleiben, weil sie diefelben nicht hören wol-liche Oberhaupt der Christen zu Rom, an dessen Hoft len, oder weil sie sich mit Selbstbetrug lieber einbilden, Prachtaufwand und Woluft herrschten, bekümmerte sich das sei nur Stimme einzelner Meuterer und neidischen || so wenig um die Seufzer der Welt, und um den Willen Ehrgeizes weniger Personen. So rennen sie mit blindem der Weisern, daß es denselben spottete, und neuen Ans Eigenfinn den Abgrunde zu, und bringen sich und ihre laß zu neuen Klagen gab. Um seine Verschwendungen zur Nachkommen ins Verderben. Verschönerung von Rom mit neuen Gebäuden und Tem

aber unter dem Vorwand getrieben, damit das ewige Seelenheil der Menschen zu befördern. Ach, wann hat es auch der ruchlosesten Sache an einem scheinbar rehtlis chen Vorwand gefehlt? Jeder Niederträchtige, so tief er auch in Verderbtheit hingesunken fei, und welche Unges rechtigkeit oder Schalkheit er sich auch erlauben möge, fchämet sich doch, wo nicht der Schandthat, doch ihres schändlichen Namens.

Co unmöglich es nun einerseits ist, solchen Personen, peln zu befriedigen, sandte der Pabst Boten in die kän denen der Sinn und Muth für das Höhere des menschli=|| der aus, welche um das baare Geld Vergebung der Süns chen Geschlechts abgeht, einen erhabenen gemeinnüßigen || den verkaufen mußten. Die Schamlosigkeit der Verkäufer Geist zu geben, so unmöglich ist es anderseits ihnen hindes Ablaffes ging so weit, daß einige fogar für die Verwieder, die Wahrheit, das Recht und die Geistesfreiheit gebung größerer oder kleinerer Sünden die verschiedenen zu unterdrücken. Denn es mangeln ihnen dazu die ange-|| Geldpreise bekannt machten. Dieser empörende und leichts messenen Mittel- oder vielmehr es sind dazu unter dem finnige Handel mit den geistlichen Gnadengaben ward Himmel keine Mittel vorhanden. Wer mag wider das Göttliche, wer wider Gott fireiten? Und wenn jene Tho- || ren an keine ewigen Wahrheiten, an keine ewigen Rechte glauben, die über alle bürgerlichen Zeitverhältnisse und über jeden Privatvortheil erhaben find; und wenn sie an keine Tugend glauben, für die man freudig sterben könne (fte können nur für Gold, Ehre und Brod sterben): so find darum die ewige Wahrheit, das ewige Recht und Tugend nicht minder vorhanden. Alle Empörung des Dieses unvorsichtige und schnöde Verfahren reizte in Eigennutes, der Herrfucht und Bosheit wider ffe, beför- verschiedenen Ländern rechtschaffene Männer, laut dages dert aber die Macht und die Verbreitung und den Sieg || gen zu sprechen. Jhr Tadel fand nur von der einen Seite von der Erkenntniß und Liebe des Beffern und Gerechtern. allgemeinen Beifall, von der andern Seite bei denen, An fich ist die Erkenntniß der Wahrheit still und durc) || welche sich dem Pabk werth machen wollten, heftigen fich selbst belohnend; sie spricht sich ruhig aus; sie fürch: Widerspruch. In diesen mischten sich noch von beiden Seis tet nichts, weil sie kein Uebels thut und will. Es mußten persönliche Verhältnisse und Anlässe zur Erbitterung, aber Widerstand kommen, damit ihre Kraft aufgewedt welche den Kampf lebhafter machten. Diejenigen, welche

fich wider den Verkauf geistlicher Gnadengaben ausge, um das Fortschreiten des Wachsthums der Kenntniß, sich sprochen hatten, wurden durch den Ungestüm ihrer Gegmuthwillig darüber felbft täuschen; daß ste mehr auf ihre ner aufgebracht, damit verführt, weiter zu gehen, als es || persönlichen Rechte, als auf die allgemeinen Bedürfnisse anfänglich ihre Absicht gewesen sein mag. Alles, was ih der Gesammtheit Acht haben; daß sie, statt im Geiste nen in den bisherigen Lehren und Uebungen der Kirche der Menschheit, und durch das F3effere begeistert, fortIrrthum oder Mißbrauch zu sein schien, deckten sie auf. zufchreiten, und so die Entwickelung und Ausbildung der Biele gelehrte Personen, bald ganze Landschaften, bald Völker zum Vollendeten zu begünstigen, feft sich anklams auch Fürsten, stimmten ihnen bei. Was da gegen die be-mern an das morsche Alte, und gewaltsame Umwälzun. ftehende Kirche und deren Lehrbegriff gesprochen ward,gen herbeiführen, welche durch ihre Klugheit und Liebe war ohne Zweifel längst schon die allgemeine, stille Uebers || zu dem höhern Guten vermieden werden können. zeugung gewefen. Es hatten bisher nur Männer gefehlt, Daß sich in jenen Tagen die große Trennung der von denen diese Ueberzeugung öffentlich zur Sprache geschriftlichen Gemeinden so schnell in so ungeheuerer Aubbracht wurde. Im Zeitraum weniger Jahre hatten sich || dehnung begab, war zugleich auch eine Folge von dem ganze Nationen von der alten Kirche losgesagt, und so Verhältnisse, in welchem die Fürsten zu dem obersten wohl ihre gottesdienstlichen Gebräuche, als ihre Glaus Haupte der Kirche standen. Dies Verhältniß war für bensfäße geändert, um der ersten Einfalt des Chriften-jene weltlichen Obrigkeiten sehr empfindlich, weil der Pabst, thums näher zu kommen; andere, die noch im Schoose || welcher sich einen Nachfolger auf den Stuhl Petri, einen der Kirche blieben, ftrebten fich gleichfalls zu heben, Statthalter des Weltheilandes und Sohnes Gottes nannte, und nicht ohne Erfolg. statt der Tugenden Jefn, sich des Uebermuths eines mächDie wenigen Männer, welche zu der großen Verbef- || tigen Herrschers befliß; Katt Demuth einen gebieterischen ferung aller Parteien der chriftlichen Kirche in unsern Stolz, katt Menschenliebe eine Kriegsluft und HerrschWeltgegenden den kühnen Anfang gemacht haben, wur. begier äufferte, welche kaiserliche und königliche Kronen. den von ihren damaligen Gegnern als Erzkeßer und Neuerer, || in seine Hand brachte. Jesu Reich war nicht von dieser als Werkzeuge des Satans, geschildert und verflucht, Welt; aber das Reich des Pabstes war vollkommen von hinwieder von ihren damaligen Anhängern als Rüstzeuge dieser Welt. Gottes, als ächte Boten des Evangeliums gepriesen. Die Fürften hatten schon seit so manchem Jahrhun Nun find seitdem drei Jahrhunderte verfloffen. Der erfte dert nach Wiedererhaltung ihrer Unabhängigkeit vom wilde Grimm damaliger Parteissucht hatte sich gelegt. Wir Pabst getrachtet. Allein ihr Bemühen mußte immerdar erkennen nun, daß jene sogenannten Wiederhersteller des eitel bleiben, besonders in den Zeiten allgemeiner Unwiss wahren Christenthums es allerdings in ihrer Art wohl: senheit. da man das Oberhaupt der christlichen Kirche, meinten; daß sie nicht aus Nebenabsichten, sondern aus || obwohl er doch nur ein fündiger Bensch war, mit abers fefter Ueberzeugung und Liebe der Wahrheit redeten und gläubiger Ehrfurcht beinahe abgöttisch verehrte. Die Fürs handelten. Sie hatten von ihren Schritten keinen Ruhm, || sten vermochten nichts wider ihn, weil ihrer viele waren, sondern Fluch, keinen Reichthum, keine hohen Ehrenftel || die nie einerlei Neigung und Angelegenheit hatten. Sie len zu erwarten, sondern setzten sich offenbar der schmäh- wurden also durch vielerlei Willen in fich selber getrennt lichsten Verfolgung und den Leiden eines mühseligen 2e und schreach, während ihnen das kirchliche Oberhaupt bens, felbft Todesgefahren aus. Es war also nichts || mit einerlei Ansicht, mit cinerlei Willen, mit einerlek Irdisches, was sie bewegte, sondern ihr Gewissen und Broed gegenüber wirkte. In den Ländern hatten die Fürs das Göttliche, welchem ste alle Ruhe ihres irdischen 2e- || ften wohl mancherlei Zwistigkeiten mit ihren Unterthanen; bens freudig opferten. Dadurch sind sie bochachtungswür dig geblieben. Nicht irdischer Grimm hat sie angetrieben, fondern eine heilige Begieede nach Licht und Wahrheit, eine tiefe Liebe des Göttlichen. Darum beschirmte fte Got: tes Hand. Welche der Geift Gottes treibet, die sind Gottes Rinder. (Röm. 8, 14.)

hingegen die Priester in allen Eändern, und durch fie ges leitet oft das Volk, gehorchten ihrem höchsten geistlichen Haupte ohne Widerspruch mit blindem Gehorsam. Die Fürsten hatten unter allen Ständen Volks, am meisten bei den Edelleuten, Mißvergnügte oder solche, welche gern die Rechtsame der weltlichen Regierung beschränkt hätten. Freilich manches Unglück ward dadurch in der Welt Die Fürsten konnten faft auf die Treue feines Standes veranlaßt. Vielleicht hätte eine gänzliche Zerspaltung und mit Sicherheit zählen. Hingegen einer dieser Stände, Trennung der chriftlichen Welt in den Abendländern ver- nämlich der geistliche, war in allen Staaten so zu fagen mieden werden können. Allein wir müssen gestehen, daß des päbstlichen Willens Eigenthum und Werkzeug. Die dieses wohl weniger die Schuld jener Einzelnen war, als Priesterherrschaft bildete in diesem Staat wieder einen die Schuld derer, welche in jenen Tagen überhaupt der eigenen, vom römischen Hof abhängigen Staat; fle allgemeinen Kirche vorstanden. An diesen war es, nicht || nährte sich auf Unkosten des Volks; sie bereicherte sich daß fie mit Eigenfinn jeder Verbesserung des Mangelhaf-|| mit weltlichen Befihungen und wollte doch keiner weltliten widerstrebten, nicht daß sie halsstarrig nur auf Behaup chen Obrigkeit mehr unterthan sein, sondern nur ihrer tung ihrer geifilichen Rechtsame, Einkünfte und Vorzüge geistlichen Obrigkeit. Der römische Hof hatte schon viels bedacht waren, sondern daß sie die öffentliche Meinung mals Beispiel gegeben, was er vermöge, indem er die der Völker, die Urtheile der Weisern achteten; daß fie die || Unterthanent lossagte von ihren, den Zandesfürsten, ges Zeichen der Zeit verstanden. Das ist von jeher das Un- fchwornen, Eiden und schuldigem Gehorsam, und im glück der Großen gewesen, und ist es bis auf den heutis | gen Tag geblieben, daß sie aus Stolz und Eigennut die tieferstehende Menge verachteten, in welcher doch Tausende lebten, von denen fie an Erkenntniß, Einsicht und Gemüthstraft übertroffen wurden; daß sie, unbekümmert

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Namen Gottes Aufruhr des Volks gegen die bestehende weltliche Obrigkeit predigen ließ. Aiso blieb den weltlichen Obrigkeiten, welche in ihren Ländern von der Macht und dem verderblichen Einflusse des päbstlichen Hofes frei werden wollten, nichts übrig, als sich gänzlich vom

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